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Die innere Kritikerin

Im Rahmen des MentoringKUNST Programm musste ich letzten Monat meine Vita für 2033 erstellen. Für mich wirkte die ein bisschen wie eine To-Do-Liste.

Aber wo eine To-Do- ist, ist auch eine Ta-Da-Liste und hin und wieder gibt es die Momente, wo ich mir vor Augen führen muss, was ich alles schon erreicht habe.

Einschub: Ta-Da-Liste

Der Tag ist rum und nicht ein Punkt von deiner To-Do-Liste wurde gestrichen?
Dann wird es Zeit für die Ta-Da-Liste! Schreib auf, was du tatsächlich gemacht hast, dass kann von Zähneputzen über Wäsche waschen bis hin zu Bewerbungen schreiben alles sein.
Schnell wirst du sehen, dass du vielleicht nicht das geschafft hast, was du wolltest, aber trotzdem einiges erreicht hast! Dein kleiner „Ta-Da“ Moment!

Also lasst uns mal kurz auf meine schriftstellerische Ta-Da-Liste gucken:

Wahrnehmung vs. Realität – eine Statistik

Ich habe:

Dazu

  • 3 unfertige Romanprojekte (u.a. #Neubrandenwolf)
  • ~15 Kurzgeschichten im Heimatlos-Ordner
  • 3 Würfelgeschichten aus dem AleaLibris #SchreibBattle
  • 1 Rätselprojekt

und tonnenweise Plotbunnies für einzelne Kurzgeschichten, Romane, Novellen, komplette Anthologien …

Die innere Kritikerin

Trotzdem sagt die innere Kritikerin, dass ich nichts drauf habe, weil zum veröffentlichten Krempel selten bis gar kein Feedback kommt – und der Rest halt keines bekommen kann, solange er nicht zugänglich ist …

Ist irgendwie ein Motivations(losigkeit)-Minderwertigkeitsgefühl-Teufelskreis.

Vom Mentoring erhoffe ich mir, aus dem ausbrechen zu können, indem ich durch die Kurse und Workshops mich mit meinem eigenen Schaffen auseinandersetzen muss.

Ein erster Schritt war dafür schon letztes jahr, als ich meinen „Fail“-Ordner (Kurzgeschichten, die nicht angenommen wurden) in „Heimatlos“ umbenannt habe. Und ich finde, das sagt einiges über mein aktuelles Gemüt bezüglich meiner Arbeit aus …

Dennoch gibt es Momente, wo es sich noch wie angeben anfühlt. Zum Beispiel, als ich mal beiläufig erwähnte an etwas als Deutsch-Testleserin (The Dragonstone Conspiracy – A Strowlers novel) bzw. Untertitel-Übersetzerin (JourneyQuest Staffel 3, Attacking the Darkness und The Gamers – The Series/The Shadow Menace) beteiligt war, obwohl ich stolz bin die Projekte auf diese Weise unterstützt zu haben …

Es ist noch viel zu tun, aber einige Entwicklungen bringen mich auch hier voran, aber dazu nächsten Monat mehr …

Anne

Ist das dieses #Autor_innenleben?

Erinnert ihr euch noch an das letzte Update vorm Märchensommer?

Da erzählte ich euch von der frisch geschlüpften Anthologie „Tiefen einer Götterseele“ und seitdem ist literarisch doch einiges passiert … also im Vergleich zu anderen ist es popelig wenig, aber für mich doch riesige Schritte …

Aber von vorn …

Nach jener Veröffentlichung folgte eine weitere in der Jubiläumsausgabe des Phantast von Literatopia, was zudem auch meine erste eigene Märchenadaption (Fortsetzung des Rattenfänger von Hameln) ist. Eine Geschichte, die später noch eine Rolle spielen würde …

Parallel schaffte es auch eine weitere Geschichte von mir auf die Seite des Bücherstadt Kuriers und sicherte mir somit den Erhalt meiner nunmehr sechsjährigen Veröffentlichungssträhne im Rahmen der verschiedenen Aktionen. Dieses Mal für den #BKtastisch in dem auch ein Gastbeitrag von mir über Subgenre der Fantastik und die Subgenre-Aktion des Nornennetzes erschien.

Weiter ging es auch mit den Arbeiten an der im nächsten Monat erscheinenden Anthologie „Dunkle Federn, Scharfe Krallen“ von Mika M. Krüger in der ebenfalls eine Geschichte von mir enthalten sein wird – dazu aber mehr, wenn das Datum näher rückt! Auf alle Fälle sieben faszinierende Geschichten und ein Erlös, der dem Tierschutz zu Gute kommt.

Zusätzlich hatte ich noch zwei Ausschreibungen auf dem Plan, für die eine habe ich es geschafft einen Text zu verfassen, mal sehen, ob das was wird. Bei der anderen bin ich leider an der Zeichenzahl gescheitert auch wenn ich drei „Spiegelgeschichten“ (sie erzählen alle Teile/Aspekte einer Begebenheit aus unterschiedlichen Perspektiven) habe, die genau ins Thema gepasst hätten. Klappt halt nicht immer, so wie die Ausschreibung für die ich neulich auch wieder eine Absage bekam.

Nebenbei habe ich übrigens auch mehrere Romane testgelesen – bei Zweien bin ich noch dabei – und kann euch sagen: Da kommen ein paar verdammt coole Dinge auf euch zu! Auf Schneerot von Elenor Avelle könnt ihr euch besonders freuen, denn diese Adaption von Schneeweißchen und Rosenrot bricht mit so vielen „Traditionen“, dass es erfrischend anders ist! Asexuelle Aromantische Protagonistin, harmoniebezogene Problemlösung, Erkundung der Vergangenheit aus einer zukünftigen Perspektive, faszinierendes Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur(geistern). Nur um ein paar Dinge zu nennen. Und es gibt Gohis!

Achja, im August habe ich übrigens tatsächlich die Rohfassung des #Neubrandenwolf beendet! Jetzt geht es daran die Anmerkungen der Testleserinnen einzuarbeiten, damit ich die ersten Kapitel ins Sensitivity Reading und dann auch ins Lektorat schicken kann … nachdem ich schon ein paar Mal sowohl Ende als auch große Teile von Kapiteln umgeschrieben habe, weil es nicht mehr passte ist da vermutlich noch einiges an Arbeit vor mir …

Doch das war nur das Schriftliche …

Gemeinsam mit Stella Delaney habe ich im Rahmen der Writers on Writers Aktion des Nornennetzes teilgenommen bei der wir uns gegenseitig interviewten. Etwas, dass ich mich letztes Jahr noch nicht getraut habe, weil ich mich für nicht interessant genug befand – nicht das ich das jetzt tue, aber an Stellas Seite schwieg das Impostor-Syndrom (und es half auch, dass ich vorher ein Video der Originalen Variety Aktion Actors on Actors sah, dass neben wehenden Palmen, Spiegelbildern und Wortwiederholungen, die ich auch oft mache, weniger professionell wirkte, als ich mir vorgestellt hätte). Das ganze könnt ihr hier nachhören:

Und weil das noch nicht genug Aufregung war, habe ich zusammen mit Katherina Ushachov ein Subgenre-Video zum Thema Plastikpunk aufgenommen und das ganze am Beispiel von Katherinas „Der tote Prinz“ erörtert.

Subgenre waren ja sowieso DAS Thema der „Facetten der Fantastik“ Lesung, die ich im letzten Update erwähnte. Dort las ich unter anderem die Rattenfänger-Geschichte und stellte damit das Genre der Märchen(adaptionen) vor zu dem ich ebenfalls ein Subgenre-Video mit Katrin Ils und Elenor aufgenommen hatte. Auch hiervon gibt es eine Aufzeichnung, an der aber noch gefeilt wird, d.h. ich kann sie euch noch nicht verlinken, aber bald! Es war auf alle Fälle eine faszinierende Erfahrung und das seltsamste war tatsächlich mittlerweile, das ich mich zur Seite drehen musste, um den anderen Lesenden zusehen zu können, anstatt einfach auf deren Video-Feed zu gucken. 😀

Aber dafür könnt ihr jetzt Hörproben der Götterseelen Geschichte und der Geschichte aus „Entzünde den Funken“ lauschen, die ich für das Nornenjubiläum eingelesen habe – wofür ich auch an diversen Talks teilgenommen hatte, was nach und nach auf den YouTube Kanal des Nornennetzes eingestellt werden wird! Ein paar Videos zu Japanischen Märchen und Nordischer Mythologie wird es irgendwann dann auch noch geschnitten geben, nachdem wir auf Saskia Dreßlers Twitch Kanal jeweils darüber sprachen.

Und joa … gestern landete dann die nächste Zusage für eine Anthologie stilecht im Spam-Ordner … bin mir nicht sicher, ob es so langsam „läuft“ oder ob es gerade einfach nur eine nette Phase ist, bevor einfach wieder nichts passiert.

Es bleibt spannend …

Anne

P.S. Sorry an die Teilnehmenden des Märchensommers, ich bin noch nicht dazu gekommen alles zu verteilen. Eure Preise sind nicht vergessen!

Unknown – What’s in a name?

Cover der Unknown Anthologie.
Der Titel besteht aus dem Wort KNOWN bei dem über dem ersten N das U den Buchstaben herunterdrückt wodurch es als "Unknown" und "Known" lesbar ist. Der Untertitel lautet "Erzählungen unbekannter Herkunft". Das Cover ist in verschiedenen rot und weiß Tönen gehalten, die von einem weißen spitz zulaufendem Weg schmetterlingsförmig aus Regalreihen entstehen.

Vor gut anderthalb Jahren, habe ich mich am Unknown-Kickstarter beteiligt, der ein für mich sehr faszinierendes Konzept hatte: Anhand der Schreibweise gilt es zu erkennen, ob ein Text von einem Mann, einer Frau oder einer nicht-binären Person geschrieben wurde.

Da ich selbst schon des Öfteren aufgrund meiner Chatweise für einen Mann gehalten wurde, wollte ich herausfinden, ob ich es bei fremden Texten „besser“ einschätzen könnte.

Lesegewohnheiten

Eine Vielzahl von Menschen ist durch die überwiegend männliche Buchbranche geprägt. Besonders im Fantasy-Bereich bezeichnen sich einige Herren als die Meister der Phantastik, während alle anderen unter den Teppich gekehrt werden. Wobei weiße cis Frauen noch mehr Möglichkeiten offen stehen, als zum Beispiel trans Frauen oder nicht-binären Personen. Genau darüber entstand diesen Monat auch eine Diskussion auf Twitter: Das eigene Leseverhalten sollte umgestellt werden. Nicht nur auf mehr Frauen, sondern auch auf mehr Diversität.

Eine sehr wichtige und wunderbare Idee, die uns gesellschaftlich nur voranbringen kann, allerdings stellt uns das auch vor Herausforderungen bezüglich der Aufklärungsarbeit, denn für viele, die noch in den alten Strukturen festhängen, ist der Sprung zu groß.

Geprägt von cis männlicher Schreibe kennen die meisten Personen die Feinheiten des menschlichen Daseins noch gar nicht – oder nur Vorurteilbelastet aus unzähligen schlechten Witzen und Verballhornungen. Für diese ist es schon eine gewaltige Umstellung neue Leseerfahrungen mit Autorinnen zu sammeln. Existieren dieser erst einmal, dann wächst schnell aus den gewonnenen Erkenntnissen das Bedürfnis abwechslungsreicher zu lesen. Challenges und entsprechende Aufrufe zu diverserem Lesen sind daher wichtiger denn je.

Mein eigenes Leseverhalten sah in etwa so aus:

  1. Cover sieht interessant aus
  2. Blick auf den Namen, ob er mir bekannt vorkommt oder mir noch unbekannt ist
  3. Klappentext lesen, ob er nicht meine Buzzwords enthält, die mich direkt das Buch wieder hinlegen lassen
  4. wenn alle Kriterien stimmen, mit nach Hause nehmen

Bei diesem Verhalten mag ich behaupten, dass ich tatsächlich nicht darauf geachtet habe, welches Geschlecht ich mit dem abgedruckten Namen assoziiere. Dennoch sind mehr männliche Autoren über den regulären Handel in mein Regal gewandert, da diese noch immer vermehrt ausgestellt werden.

Nun, da ich mich über meine Arbeit im Nornennetz vermehrt mit Frauen in der Literatur, Kleinverlagen und Selfpublishern befasse, fällt es mir schwer zu sagen, wann ich das letzte Mal (vom #Bücherhamstern im vergangenen März und Comics/Manga abgesehen) ein Werk eines cis Mannes bewusst gekauft habe. Stattdessen sind meine Regale nun voll mit – soweit ich weiß – weiblichen Autorinnen. Und ich bin mir sicher, da wird es nicht enden und bald schon werden sich die Werke von nicht-binären oder trans Schreibenden zu ihnen gesellen.

Mit dem Wunsch nach mehr diversem Lesen sehe ich allerdings auch einen kritischen Punkt, denn, um eine Person als nicht cis zu erkennen, muss diese sich outen. Nicht jede:r Autor:in ist bereits öffentlich als das Geschlecht bekannt, als dass sie sich privat identifizieren. Entsprechend ist es verletzend, wenn sie dennoch aufgrund der Namensassoziation z.B. in Listen für Autorinnen aufgenommen werden, obwohl sie sich nicht als Frau sehen. Doch Ottonormal-Lesenden fehlt teils das Verständnis und das Wissen in Bezug auf Diversität und die damit einhergehenden Problematiken. Daher ist es noch ein weiter Weg diese Wissenslücke zu schließen. Doch wenn es uns gelingt, dann erhöhen wir den Busfaktor der Thematik, womit wir wiederum die Leute entlasten, die sich momentan den Mund fusselig reden.

Kleiner Einschub: Was ist der Busfaktor?

Busfaktor bezeichnet die Anzahl Menschen, die von einem Bus überfahren werden müssten, um notwendiges Wissen vollständig zu verlieren.

Das Prinzip wird meist in der Projektplanung verwendet, aber ich finde es hier auch sehr passend, da jede Person ihr eigenes Wissen mit an den Diversitäts-Tisch bringt und je mehr davon gehört haben, umso größer wird der Busfaktor für dieses individuelle, spezielle Wissen.

Und ja, ich schließe mich da mit ein.

Denn wenn privilegierte Personen ihre Privilegien nutzen, um andere mit auf ihre Stufe zu ziehen, anstatt sie weiter nach unten zu treten, können wir vielleicht irgendwann eine wahre Gleichberechtigung erreichen. Momentan noch eine große Utopie, aber ohne Wünsche für die Zukunft wären wir vermutlich noch nicht mal bis hierher gekommen.

Es wird vermehrt eingefordert, dass Teilnehmer in komplett cis männlichen Panels durch Frauen von gleichem Wissensstand ausgetauscht werden. Doch bevor bewusster wird, dass da „noch mehr“ (als cis Frauen) sind, wird es an dieser Stelle nicht weitergehen. Und das ist der Punkt, der für so viele Leute, so frustrierend ist. Es ist eine berechtigte Forderung, dass dieses Austauschen nicht nur auf (weiße) cis Frauen erfolgt und auch Platz für trans oder nicht-binäre oder oder oder Personen gemacht wird. Oft jedoch geschieht dies auf Kosten der teilnehmenden cis Frauen, wodurch wir wieder eine Verschiebung der Verhältnisse haben, die so niemand von uns wünscht. Im Sinne einer intersektionalen Betrachtung sollten solche Panel und Diskussionen definitiv diverser werden und in speziellen Fällen vor allem von denjenigen geführt werden, die es tatsächlich betrifft. Eine marginalisierte Gruppe mit einer anderen zu ersetzen, anstatt beide zu Wort kommen zu lassen, ist allerdings keine schöne Lösung für das eigentliche Problem, dass den meisten cis Männern alle Möglichkeiten mit Schleifchen übergeben werden, die wir uns hart erkämpfen müssen.

Ja, (weiße) cis Frauen haben Privilegien, die trans Frauen, nicht-binäre Personen usw. verwehrt bleiben, wenn sie sich nicht konstanter Missgenderung oder Schlimmerem stellen wollen. Trotzdem finde ich es schwer nachzuvollziehen, dass cis Frauen schon jetzt Beiseite treten sollen, wenn sie selbst noch nicht nahezu genug und nur mit wackeligen Beinen ihren Status erreicht haben. Andere mit hochziehen, wenn man selbst keinen festen Stand hat ist nicht nur beim Bergsteigen unratsam. Wir sollten in all unseren Bemühungen um Gleichberechtigung nicht vergessen, dass jede Gruppe ihre eigenen, individuellen Päckchen zu tragen hat. Es ist daher durchaus legitim hin und wieder auch mal nur die eigenen Ziele im Fokus zu haben und Forderungen nur für sich zu stellen. Da darf ein Beitrag mal nur cis Frauen betreffen, genauso wie sie an anderer Stelle lediglich Reichweiteverstärker der Stimmen anderer Marginalisierter sein sollten. Wir sollten uns stets vor Augen führen, dass wir auf der gleichen Seite stehen und trotzdem nicht die Päckchen von allen gleichzeitig tragen müssen. Wir wollen eine bessere, bunte Zukunft, in der Individualität so geachtet wird, wie sie ist.

Einen Austausch und Hinweise auf Missstände ist legitim, wichtig und hilfreich, um das Bewusstsein dafür zu stärken, sozusagen den Busfaktor zu erhöhen. Ich bin dankbar für jede Erklärung zu Dingen, die mich nicht betreffen und gebe sie gerne weiter an Leute, die davon noch nichts gehört haben. Weise darauf hin, dass eine Formulierung nicht inklusiv ist – gerade erst in einer Präsentationsschulung gemacht, die „Geschlecht“ für einen wichtigen Punkt befand in den die Zielgruppe eingeordnet werden sollte – und bemühe mich selbst darum nicht ausgrenzend zu schreiben. Und das hört bei Geschlechteridentitäten nicht auf. Behinderungen, Glaubensrichtung, Hautfarbe, Sexuelle Orientierung. Das alles sind Punkte, die auch heute – trotz Gesetze – noch zu Diskriminierungen und schlimmeren Dingen führen (können). Die ebenso wichtig sind anzusprechen und mit zu behandeln. Niemand sollte unter dem Teppich leben müssen.

Doch, lasst uns nach dieser Abschweifung zurück zu den Unknown-Geschichten kommen.

Schreibverhalten

Zur Erinnerung, die Prämisse des Projekts ist:

Kann man wirklich nur anhand des Schreibstils erkennen, ob die schreibende Person männlich, weiblich oder nicht-binär ist?

Mein momentaner Stand nach 10/12 Geschichten ist: Jein.

Doch woran kann man überhaupt festmachen, als was sich die schreibende Person identifiziert?

Die beiden Herausgeberinnen Sonja Rüther und Hanka Leo haben für die Auswertungen Fragebögen bereitgestellt. Da diese öffentlich zugänglich – wenn auch nicht abschickbar ohne Kennziffer – sind, ist es denke ich kein großes Problem, wenn ich ein bisschen daraus verrate. Und ja, sie haben auch die Inklusion der Geschlechter beschränkt, daher bildet das Projekt nur einen Bruchteil dessen ab, was im Literaturbetrieb vorhanden ist. Allerdings ist eine fokussierte Untersuchung für die generelle Beantwortung der These schon einmal ein guter Anfang, um der breiten Masse das eigentliche Problem (Vorurteile gegenüber Schreibenden aufgrund des mit dem Namen assoziiertem Geschlechts) vor Augen zu führen.

Eine der Fragen bezieht sich darauf, ob der Stil der Geschichte eher sanft oder hart ist. Was für mich bereits die erste Verwirrung ist. Was macht einen sanften/harten Stil aus? Mit sanftem Stil verbinde ich romantische Geschichte, davon ist mir bisher noch nichts begegnet.

Ein Punkt, an dem ich es stattdessen versuche festmache, ist wie detailreich die Beschreibung ist. Aus meiner von früher noch männlichen Prägung und den frischen neuen Sachen von Autorinnen, hat sich momentan folgendes Bild festgesetzt:

eher männlicheher weiblich
– Kaum/keine inneren Gedanken
– Umfangreiche Umgebungsbeschreibung
– Klischeebehaftete Erzählungen
– Innere Gedankenwelt wird thematisiert
– Fortschrittlichere und sensitivere
Behandlung von Themen

Ich weiß, dass es auch genau umgekehrt sein kann und sowieso und überhaupt, aber bei den meisten Werken, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, traf es recht gut zu. Die wenigen nicht-binären Schreibenden, von denen ich bisher etwas lesen konnte/durfte, fallen zum Beispiel auch in beide Bereiche – auch wenn es noch zu wenige sind, als dass ich eine eigene Spalte für sie befüllen könnte, da werde ich mich noch verbessern müssen. Außerdem begegnet mir diese meine innere Einteilung auch eher in den Endfassungen. In Rohfassungen sind nicht-cis-Männer genauso gut darin, Motivationen und innere Gedanken im entsprechenden POV wegzulassen und die Lesenden vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Bei einigen der Unknown-Geschichten war es jedoch weniger der Stil und mehr der Umgang mit dem entsprechenden Thema, der mich eine Zuordnung vermuten lässt. Es fühlt sich einfach eher nach einer Frau an, wenn Prostitution nicht als ein Witz oder Schockmoment verwendet, sondern ernst und zu gewissem Grad (soweit ich das als Außenstehende einschätzen kann) realistisch dargestellt wird. Und im Gegensatz sehr männlich, wenn zwei Typis mit Joint-Obsession einer Astronautin dabei zugucken, wie sie ein schwarzes Loch-Dingens gebärt von dem sie anschließend aufgefressen wird und alles woran einer von ihnen denkt ist, wie er ein Date damit beeindrucken kann indem er in der Situation hilft … aber vielleicht denke auch nur ich so und andere Lesende schätzen es komplett anders ein?

Es ist auf alle Fälle nicht leicht eine Entscheidung zu treffen, vor allem, da sich Stile sehr schnell vermischen und vermutlich liege ich bei mehreren, wenn nicht sogar allen, Geschichten auch komplett daneben. Ich bin auf die Auswertung ab kommenden Monat gespannt und finde es klasse, das dieses Projekt auf die Beine gestellt wurde. Vielleicht wird es ja eines Tages eine Fortsetzung mit Geschichten von trans oder inter* Schreibenden oder mit Fokus auf andere Marginalisierungen wie Hautfarbe und Behinderungen, geben, um noch mehr zu beweisen, dass es nicht darauf ankommt, wer eine Geschichte geschrieben hat, solange Lesende daran Spaß haben.

Denn Schreibe kann so unterschiedlich und doch gleich sein. Es fließt viel vom eigenen Selbst ein, was die Trennung Werk und Autor:in ja so schwer macht. Es andersherum zu betrachten, also das Werk zu lesen ohne den Namen der schreibenden Person zu kennen, um diese Rückschlüsse zu ziehen ist ein faszinierender Prozess.

Da wird einem erst einmal bewusst, wie sehr wir gewisse Vorurteile doch verinnerlicht haben und wie viel wir noch dafür tun müssen, um bunter, diverser zu schreiben und zu konsumieren.

Also, an die Arbeit mit uns!

Anne

#Blogvent2020: Adventskalender

Da ich auch in diesem Jahr keinen eigenen Adventskalender mache, nutze ich die Chance ich Lexa’s (Meergedanken) #Blogvent2020, um euch ein bisschen durch die Weihnachtszeit zu begleiten. Bis zum 24. gibt es Thementage zu denen Blogger:innen Beiträge beisteuern können. Ich habe mir ein paar herausgesucht zu denen ich etwas sagen kann und bin schon gespannt, was die anderen Teilnehmenden schreiben werden.

Instagram Grafik des #Blogvent2020: Alle Daten und Themen sind vor einem weihnachtlichen Hintergrund zweireihig aufgelistet - welche das sind findet ihr im verlinkten Blogbeitrag.

Natürlich macht den Anfang das Thema

Adventskalender

Wie eingangs erwähnt, habe ich selbst Adventskalender geschrieben und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich keinen von ihnen bis Dezember fertig hatte.

Aber lasst uns mal einen Blick zurückwerfen.

Poisons Adventskalender #1: Alles begann in 2014 mit der Idee einen Adventskalender zu Bildern zu erstellen. Es hat auch ganz gut geklappt, ich hatte bald mehr als 24 Bilder zusammen, die wir z.T. später für die Aktion Dein Bild – Eine Geschichte weiterverwendet habe. Die entstandenen Geschichten habe ich damals sogar mal zu einem Verlag in Neubrandenburg gebracht, nur um festzustellen, dass es ein DKZ-Verlag ist. Dennoch habe ich sie mir lektorieren lassen – damals noch ohne vorher Testlesende drübergeschickt zu haben, jetzt bin ich schlauer – und vor allem einschätzen lassen, was davon tatsächlich Kurzgeschichten und was Fragmente sind. Ich habe Pläne für die Fragmente, aber wann ich sie tatsächlich umsetzten werden, tja, wir werden sehen …

Poisons Adventskalender #2: Weiter ging es in 2015, ich wurde ambitioniert, versuchte mich nicht nur an einer Folge-dem-Charakter Geschichte, sondern vor allem an einer Figur, die kein Geschlecht hat. Dafür half mir Hannes Laumeier bei der Entwicklung eines passenden Pronomen. Das diese Neopronomen heißen, lernte ich erst später. Da die Geschichte auf einem kleinen Cliffhänger endet, wollte ich sie eigentlich immer mal fortsetzen, aber mir ist bisher nichts passendes eingefallen, vor allem, da die Charaktere auch erstmal gemeinsam unterwegs sein werden und eine Aufspaltung wenig Sinn ergibt. Aber vielleicht habe ich ja irgendwann mal die zündende Idee.

Poisons Adventskalender #3: Nach Folge-dem-Charakter hieß es 2016 dann: Wähle-dein-eigenes-Abenteuer oder wie ich es gerne spaßhaft beschreibe: 6 1/2 Wege zu sterben. Könnten auch 7 1/2 gewesen sein, ich verzähle mich da regelmäßig. Auch hier habe ich eigentlich vor, dass mal in ein Spielbuch umzuwandeln, zwei Testlesende hatten mir schon Anmerkungen zugearbeitet, umgesetzt habe ich davon aber noch nicht viel … aber irgendwann kann die Berg-Quest dann auch mal in Buchform nachgelesen werden!

Poisons Adventskalender #4: Erschöpft vom Planungsaufwand der vorherigen Jahre und mitten in einer Mandelentzündung suchte ich mir 2017 Hilfe, um die 24 Tage zu füllen. Aus verschiedenen Ecken kamen sie und übernahmen Kapitel oder Abschnitte aus der Geschichte rund um den Weihnachtsmann Nicholas und seine Familie, aber davon werde ich euch an den anderen Tagen noch ein bisschen mehr erzählen. Bleibt also gespannt.

Poisons Adventskalender #5: Nach vier Jahren ging mir die Puste aus. Ich wollte die Adventskalender abrunden, hatte aber keine Energie oder Ideen um eine neue Geschichte zu verwesen. Also habe ich einen Schnipsel-Adventskalender gemacht, in dem ich meine verschiedenen offenen Projekte vorstelle und Einblicke darin gewähre. Das ganze gespickt mit Kurzgeschichten von Gastautor:innen. Von Cupric Art habe ich dafür noch extra diese wunderschöne Grafik bekommen, die seither nicht mehr benutzt wurde:

Poisons Adventskalender Grafik. Auf hölzernem Untergrund liegen abgerissene Ecken aus einem Tagesplaner mit Dezemberdaten, darüber liegt der Schriftzug "Poisons Adventskalender" und ein Leuchtpunkte-Filter. Unten in der Ecke ist mein Logo.

Über die Jahre hinweg, habe ich aber nicht nur meine eigenen Adventskalender bestückt, sondern auch bei anderen mitgemacht:

Nornennetz

Bücherstadt Kurier

Die Krippe – Literarischer Adventskalender 2016, in dem eine sehr interessante Weihnachtskrippe beschrieben wird.

[#RACVillainz] Operation „Joker“ eine Kooperation mit June Is – #litkalender 2018, bei der es Cosplayer ein bisschen zu ernst nehmen mit ihrer Rolle.

[#RACVillainz] Unter dem Mistelzweig #litadvent 2019, Fortsetzung von Operation „Joker“ als Weihnachtsspecial.

Tintenfleck-Blog #Projekt24

Blind Date – Mein Beitrag zur Anthologie „Dinner for Two“ von fruehstuecksflocke auf dem Tintenfleck-Blog, bei der zwei sehr unterschiedliche Wesen sich gezwungenermaßen kennen lernen (müssen).

In diesem Jahr

Da ich keinen eigenen Kalender ausrichte wird es dieses Jahr in erster Linie die Beiträge zum #Blogvent2020 geben, mit denen ich euch ein bisschen auf die Reise durch meinen Blog mitnehme – und am Bastel-Tag auch einen kleinen Gabentisch für euch aufbauen werde.

Das Nornennetz hat sich dieses Jahr entschieden keinen Adventskalender, sondern einen Rauhnächte-Kalender zu machen, diesen eröffne ich am 25.12.

An einem der Adventssonntage wird auch eine weitere Geschichte von mir im Bücherstadt Kurier erscheinen, aber ich verrate noch nicht an welchem.

Ansonsten wünsche ich euch einen guten Start in die Adventszeit.

Weitere Beiträge zum heutigen Thema findet ihr auch bei:

und vor allem auf der Übersichtsseite.

Anne/Poisonpainter

Blogparade: Aus Freizeit wird Freuzeit

Da sie, wie so vieles in diesem Jahr nicht stattfindet, hat die modell-hobby-spiel zu einer Blogparade aufgerufen, an der ich gerne teilnehme. Das wurde mir von einem Buchfink zugezwitschert, aus dessen Team ebenfalls einen Beitrag dazu geschrieben wurde.

Die Prämisse ist dabei Folgende:

Logo der Blogparade unterlegt mit bunten Linien und Formen

2020: das Jahr der Hobbys. Weniger Reisen, mehr Zeit zu Hause und damit jede Menge Freiraum fürs eigene Hobby. Zeit, um neue Hobbys zu entdecken; alte wiederzuentdecken oder einfach nur das geliebte Hobby in Ruhe auszuleben. […]

Wir wollen wissen, welche Hobbys dir dieses Jahr die freie Zeit versüßt und in Freuzeit verwandelt haben.

Für mich hat sich in den vergangenen Monaten was meine Freizeit angeht wenig geändert, da ich immer noch Vollzeit im Home Office arbeite. Dadurch, dass allerdings alle Messen und Reisen ausfallen, für die ich sonst meine Wochenenden und Urlaubstage verwende, musste auch ich mich etwas umorientieren.

Binge doch mal

Zuhause bleiben ist für mich eher der Normalzustand als die Ausnahme, daher ist es nicht verwunderlich, dass ich wieder vermehrt Serien und Filme schaue. Dabei ist mir aufgefallen, das wenn ich sonst eher mal zu einem Drama oder Krimi greife, ich nun mehrere durchgeschaut habe, die eher unter „seichte Kost“ fallen. Der Babysitter Club, Diebische Elstern, aber besonders Mr. Iglesias waren Serien, die ich sehr genossen habe. Zwar behandeln sie auch ernste Themen wie den Verlust eines Elternteils, Rassismus oder Konzentrationslager, aber sie verpacken sie in leicht verdauliche, humorvolle Happen, die die Stimmung nicht zu sehr senken. Und das tut gerade doch irgendwie gut. Ich muss aber auch gestehen, dass ich anstatt neue Dinge zu erkunden, tatsächlich noch ein oder zwei weitere Male (mein Zeitgefühl ist mir mittlerweile vollständig abhanden gekommen, tut mir Leid) Good Omens angesehen habe, einfach weil es eine großartige Umsetzung des Romans ist. Und natürlich zeigt die Serie, dass man eine Apokalypse durch Köpfchen, Zusammenarbeit und gute Argumente abwenden kann. Wäre das doch nicht nur fiktiv …

Als Film ist übrigens The Babysitter’s Guide To Monster Hunting sehr zu empfehlen. Wer besser als ich darin war, zu erkennen, wer sich hinter der Maske des Bösewichts verbirgt, möge sich bitte bei mir melden.

Vermutlich werde ich mir demnächst auch die ein oder andere Weihnachtsschnulze ansehen für das Wohlgefühl, oder zumindest den Spaß, wenn ich mich darüber lustig mache, wie albern die verwendeten Klischees doch alle sind.

Die andere Art des Zuschauens

Wenn nichts live stattfindet, muss man die Dinge eben online verlegen. Viele Messen und Veranstaltungen nutzen dafür nicht nur Discord, sondern vor allem Twitch, um Panel und Workshops für die Leute zugängig zu machen. Doch auch außerhalb gibt es ein breit gefächertes Angebot.

Dadurch habe ich Twitch für mich entdeckt. Zumindest als Zuschauer. Anderen Leute mit der digitalen Anwesenheit in den Kommentaren dabei zu unterstützen ihre Projekte voranzubringen – sich vielleicht selbst auch zu den eigenen motivieren zu lassen – oder Spiele zu bestreiten, hat was. Und je regelmäßiger die Leute streamen, umso besser kann man es auch im Alltag unterbringen.

Gerne und regelmäßig bin ich vor allem bei Elenor Avelle (Schreib- und Zeichenstream, Gaming und wissenswertes) und Michaela Harich (Schreib- und Lektoratsstreams, gelegentlich Gaming) bzw. ihrem Verlag Alea Libris (Lesungen, Verlagsgeplauder, Lektorat, Spielerunden) dabei, aber das sind noch längst nicht alle, denen ich folge.

Um euch nicht zu sehr zu beeinflussen, benenne ich aber nicht noch mehr. Schaut euch doch selbst ein bisschen in der noch immer wachsenden Deutschen Twitch-Szene um, ob vielleicht auch was für euch dabei ist. Vor allem für Schreibende findet sich mehr und mehr.

In kleinen Schritten vorwärts

Wo wir gerade dabei sind. Ein weiteres Hobby, dem ich zur Zeit wieder vermehrt nachgehe ist das Schreiben. Vor allem durch den Schreibstreams am Mittwoch von Elenor in dem wir gemeinsam vor der Kamera sitzen und an unseren Projekten #Schneerot und #Neubrandenwolf arbeiten. Na gut, in erster Linie liegt es an den dafür geschaffenen Motivationswaschbären …

Waschbären? Wie bekommt man denn Waschbären?

Es gib mehrere Möglichkeiten einen digitalen Waschbären zu bekommen, um sich ein bisschen Motivation mitzunehmen. Vor allem für Leute, die ein Bullet Journal über ihre Schreibtätigkeit führen, dürfte das interessant sein, denn Ausdrucken und als Sticker einkleben kann man sie nämlich auch.

Diese sind:

  • Arbeitet man am Tag mindestens 15 Minuten an einem Schreibprojekt, verdient man sich einen Waschbären, den man sich auf Twitter bei Elenor oder mir abholen kann.
  • Schreibt man während des Streams in einer 15-Minuten-Einheit mit, verdient man einen Waschbären, nimmt man noch vier weitere mit, dann sind es sogar zwei für den Mittwoch.
  • Sammelt man von Schreibstream zu Schreibstream fünf davon, bekommt man eine Waschbären-La Ola, die man sich im Stream abholen kann.

Das könnt ihr auch nochmal hier nachschauen:

Manche nutzen die Motivationsmonster, andere die Pomodoro-Methodik oder Apps mit denen man virtuell Bäume pflanzt. Wir nutzen Waschbären und zumindest mir macht es sehr viel Spaß. Auch wenn ich unter der Woche gelegentlich damit „schummele“, dass mein Schreibprojekt nicht der Neubrandenwolf, sondern eine Fanfiction ist. Manchmal will der Kopf nach einem langen Arbeitstag aber auch nicht mehr und wenn man die La Ola dann trotzdem möchte, dann muss man sich anderweitig darum bemühen.

Und die La Ola ist wirklich toll … schaut gerne mal zu Streambeginn (17 Uhr) am kommenden Mittwoch vorbei und freut euch mit uns über erreichte Schreibziele.

Lesen in „einfach“

Wie ich schon im August schrieb, habe ich momentan nicht wirklich die Muße zu lesen. Dadurch, dass mir meine Busstrecke wegfällt, die ich morgens und abends sonst immer gependelt bin, fehlt mir schlichtweg der Rahmen um zu lesen. Bücher gehen dadurch nur beschwerlich wenige Seiten vorwärts, wenn ich mich dann doch einmal an eines setze.

Was ich aber feststellen musste, ist, dass ich Comics momentan wesentlich besser lesen kann. So habe ich zumindest ein paar Bände von meinem SuB nehmen können und vermutlich wird meine Lesestatistik in diesem Jahr auch weiterhin sehr Comic-lastig bleiben. Es ärgert mich ein wenig, dass ich reine Textgeschichten zur Zeit schwer verarbeiten kann – wenn es nicht gerade digitales Testlesen oder, nun ja, Fanfictions sind – aber irgendwann werde ich wieder Busfahren können, dann wird das nachgeholt. Wäre nicht das erste Jahr, dass lesetechnisch etwas flautig ist. Abgesehen davon bedeutet eine gezeichnete Unterlegung einer Geschichte noch lange nicht, dass sie weniger anspruchsvoll ist. Mein aktueller Comic ist Unerschrocken Band 1, eine Sammlung von kurzen Lebensgeschichten bedeutender und beeindruckender Frauen der Weltgeschichte. Da habe ich zum Beispiel gelernt, dass die Schauspielerin Margaret Hamilton, die „Wicked Witch of the West“ aus den alten Zauberer von Oz-Filmen, zum Teil mit Verbrennungen die Dreharbeiten beendete. Oder das Tove Jansson, die Mumin-Erschafferin, sich in regelrechten Mumin-Hass reingearbeitet hat, bis sie ihre Lebensgefährtin kennenlernte und sie dank ihr mit einer neuen Figur ihrer Welt neues Leben einhauchte. Und viele andere faszinierende Persönlichkeiten, die Teils als Kuriositäten (Frau mit Bart, Meerjungfrau) abgestempelt wurden, teils Errungenschaften erzielten, die man Frauen in der damaligen Zeit nicht zutraute und dennoch sich ihren ganz eigenen Erfolg erarbeitet haben. Mindestens die Kaiserin von China erwartet mich noch in diesem Band und ein weiteres Dutzend im Zweiten. Es bleibt also interessant.

Und mit was habt ihr euch vermehrt beschäftigt?

Anne/Poisonpainter

Weitere Beiträge zur Blogparade findet ihr hier: Blogparade modell-hobby-spiel

Im Schneckentempo ins neue Jahrzehnt

Fast einen Monat ist das neue Jahrzehnt bereits alt und ich habe es bisher nicht geschafft einen Neujahrsbeitrag zu schreiben. Also dann an dieser Stelle noch ein gesundes neues Jahr!

Eigentlich wollte ich im Dezember noch einen What’cha Watching Wednesday fertig machen, aber nachdem ich den Beitrag im Kopf formuliert und die Serien, über die ich reden wollte, in den Entwurf geschrieben hatte, hörte ich einfach auf. Wie so oft. Ich hab eine Idee, schreibe sie auf oder versuche sie umzusetzen und dann bleibt sie liegen.

Eine weitere Idee war es, meine früheren Kurzgeschichten zu überarbeiten und als Anthologie zu veröffentlichen. In einem Dokument stehen sie bereits, aber überarbeitet hab ich noch keine. Stattdessen hatte ich neue Ideen für drei Ausschreibungen. Eine ist tatsächlich fertig, die Zweite ist ein grober,  handschriftlichen Entwurf und die Dritte müsste ich nur übersetzen. Mal sehen, ob ich das noch bis zu den jeweiligen Deadlines schaffe. Wäre mal was anderes von mir, zwei sind nämlich Romantasy-Geschichten.

Ich denke etwas, dass mich am meisten am Schreiben hindert, ist dieses Gefühl, dass sich niemand für meinen Krempel interessiert. Ich habe Probleme, Testleser zu finden und bekomme keine Reaktionen zu existierenden Texten. Das ist alles sehr unmotivierend.

Vielleicht sollte ich einfach wieder zurück in mein Schneckenhaus … ach quatsch, dem bin ich entwachsen.
Vor allem, da noch noch einige tolle Projekte mit Autorenkolleginnen nur darauf warten hoffentlich bald das Licht der Welt erblicken.

Wo wir grade bei Schnecken sind …

Vor ein paar Tagen feierte ich den Beginn meines eigenen dritten Jahrzehnts mit wunderbaren Menschen wie Elenor Avelle und Janzy, die extra aus ihren entsprechenden Winkeln Deutschlands nach Berlin kamen, wo June Is und Holly Miles schon in den Startlöchern standen. Cupric & Mann, die sich babyfrei nahmen und Schmusi, AnnaTao & InGenius, die mit mir zusammen Zug fuhren. Eine tolle Runde, mit der wir den Escape Room vor der vorgegebenen Zeit lösten – und sogar 10 min früher gewonnen hätten, wenn die Schlösser richtig funktioniert hätten.

Einige der Lösungen, wie unser „42!“-Chorus werden mich noch eine Weile begleiten.

Wir waren allerdings so viele, dass ich einige der Rätsel gar nicht mitbekommen habe, während ich an einem Apothekerschrank rumdokterte, aber ich durfte Laserharfe spielen, das war witzig. 😀

Ich bin immer noch stolz und mega dankbar für diesen tollen Abend, den wir vermutlich etwas früher hätten beginnen sollen, damit ich auch wirklich Zeit gehabt hätte mit allen etwas zu quatschen … aber frau will ja keine Unannehmlichkeiten machen …

Was nicht so toll war, war meine Bekanntschaft mit der Gravitation. Das Gebäude in dem der Escape Room sich befindet, hat nämlich noch nicht begriffen, dass einfache Zugänglichkeit – auch bekannt als Barrierefreiheit – etwas sinnvolles ist.
Nach Eingangsstufen muss man als Gast nämlich eine weitere Treppe in den Keller (!) um den Fahrstuhl in die fünfte Etage zu benutzen – alle anderen Etagen sind nur mit entsprechendem Schlüssel zu öffnen. Mit der Treppe habe ich dann auf dem Weg nach unten nähere Bekanntschaft gemacht und, Schutzengel sei dank, ist eine nervige Schienbeinprellung das Schlimmste, das passiert ist.

Und so schleiche ich nun von Ort zu Ort und verstehe langsam, warum der Pinguin den Fuß zur Seite dreht. Das ist echt entspannend …

Also dann, wir lesen uns!

Anne

#litadvent: Unter dem Mistelzweig – Teil 4

Und hier ist es, das große Finale unserer diesjährigen Adventskalender Geschichte für den Bücherstadt Kurier.
Ihr habt den Anfang verpasst? Kein Problem! Alles begann im vergangenen Jahr mit Operation „Joker“.
Weiter ging es mit Teil 1 und 2 auf der Bücherstadt Kurier Seite, Teil 3 gab es letzte Woche hier und nun folgt Teil 4.
June Is und ich wünschen viel Spaß!

Unter dem Mistelzweig

– ein RAC Weihnachts-Special in vier Teilen: Teil 4

(c) Seitenkünstler Aaron

In dem Moment kam Marian aus der Küche. Er sah den Kommissar und Moritz und blieb wie angewurzelt stehen.
Darius zog eine Augenbraue hoch. „Da sind ja wirklich alle versammelt heute.“
„Das haben Weihnachtsfeiern so an sich”, gab der Kässach-Sprössling völlig überflüssig von sich.
Moritz sagte schüchtern: „Hi.“
„Du hast es doch her geschafft!“ Marian lief zu Moritz und drückte ihn.
Dieser erwiderte die Geste nur zögerlich. „Ja, aber ich habe wohl alles verpasst.“
Marian schaute Darius über Moritz’ Schulter hinweg mit einem hasserfüllten Blick an. Zu Moritz sagte er: „Hauptsache du bist jetzt da.”
Julius trat hinter die beiden. „Darauf habe ich mich den ganzen Abend gefreut: Für Verliebte eine Ausrede, für Druiden eine Zutat, für Vögel ein Nest. Was bin ich?
Marian stöhnte. „Du hast doch gesagt, es gäbe keine!”
Derweil schien sich Moritz die Worte durch den Kopf gehen zu lassen. Auf einmal lächelte er. „Kann nur ein Mistelzweig sein!”
Julius nickte und hielt einen ebensolchen über Marian und Moritz. Als die beiden sich küssten, wandte Julius sich in einem finsteren Ton an Darius: „Herr Kommissar, wollen Sie Frau Vurals Frage nicht beantworten, warum Sie einen Zivilisten zu einem Einsatz mitbringen?“ Darius betrachtete ihn argwöhnisch.
Würde er Moritz in Gefahr bringen, wenn er zugab, dass er einen Fehler gemacht hatte? Wusste Kässach etwa, dass Moritz sein Neffe war? Er beschloss, bei einer Halbwahrheit zu bleiben. „Ich hab ihn auf dem Weg hierher aufgegabelt.“
Kässach grinste nur und wandte sich zu Juliane. „Hey Schwesterherz, braucht ihr nicht noch Helden? Der Lover von Marian scheint ein helles Köpfchen zu sein.“
Juliane überlegte kurz. „Noch etwas Verstärkung wäre tatsächlich nicht schlecht.“
„Nun, vielleicht hat Moritz ja Lust? Andernfalls … solltet ihr euch vielleicht überlegen, ob es nicht besser wäre …“
Darius verstand nicht, worum es ging und was Julius flüsterte, denn die Vural lenkte ihn mit einer Frage ab, aber er sah, wie sich die Mine seines Neffen verfinsterte. Nun, er würde es eh erfahren. Früher oder später.

Julius hob seine Stimme wieder: „Es gibt noch Punsch. Herr Kommissar, wollen Sie auch einen? Für Sie natürlich alkoholfrei.“
„Nein, danke. Ich fahre wieder auf die Wache.“
„Das ist schade, wir werden uns noch einen schönen, natürlich absolut ruhigen, Abend machen. Du nimmst einen Punsch, oder, Moritz?“ Julius klang herablassend, wie immer.
Darius hätte Moritz am liebsten mit hinaus gezogen, aber da sein Neffe nur stumm nickte, blieb Darius keine andere Wahl als ihn diesen Leuten zu überlassen.
„Gut, dann einen schönen Abend.“ Darius verließ die Villa, fuhr aber noch nicht los.

Irgendwie gefiel Darius das alles gar nicht. So schlich er ums Gebäude, den ganzen langen Seitenflügel entlang, bis hinter den Brunnen. Von dort aus konnte er das erhellte Wohnzimmer gut sehen. Normalerweise würde er so eine Observierung nicht ohne Genehmigung und noch dazu im Alleingang machen, aber da Marian involviert war … der machte ihm ein ungutes Gefühl. Und zusammen mit dem Kässach-Schnösel wurde das nicht besser.
Außerdem wollte er auf Moritz aufpassen. Er war ein guter Mensch, passte da gar nicht dazu …
Schließlich beobachtete er, wie sein Neffe und Marian immer noch an derselben Stelle standen und sich aufgeregt unterhielten, während die restlichen Anwesenden weiter aufräumten. Das Gespräch war gestenreich und – nun ja, Moritz’ Gesicht wurde immer röter.
Darius fröstelte und steckte die Hände in die Taschen. Was ging da bloß vor sich?
Juliane klopfte Moritz auf die Schulter und nahm ihn mit zum Sofa.
Fast unweigerlich dachte Darius an den RAC-Pin. Wenn es diese zwei Lager gab, sollte Moritz ruhig zu den Guten gehen. Vielleicht half ihm das, sich zu sortieren.
Außerdem war es für Darius gut, immer mal etwas über die Spinner auf der anderen Seite zu erfahren. Nachdenklich trat er einen Schritt zurück. Es polterte und als er sich erschrocken umdrehte, sah er im Schein des erleuchteten Wohnzimmers einen roten Eimer voller Wasser umkippen. Der Eimer riss eine am Brunnen lehnende Harke um, die laut über das Pflaster kratzte.
„Mist!”
Sofort wurde die Glastür aufgeschoben und Darius beeilte sich, wegzukommen.

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Wir hoffen euch hat die Geschichte gefallen und wünschen euch einen schönen vierten Advent!

Anne und June

#litadvent: Unter dem Mistelzweig – Teil 3

Auch in diesem Jahr gibt es einen Adventskalender beim Bücherstadt Kurier.
Erneut haben June Is und ich uns in die Welt unserer letztjährigen Geschichte Operation „Joker“ begeben.
Teil 1 und 2 findet ihr auf der Bücherstadt Kurier Seite, Teil 3 gibt es heute und Teil 4 nächsten Sonntag hier. Viel Spaß!

Unter dem Mistelzweig

– ein RAC Weihnachts-Special in vier Teilen: Teil 3

(c) Seitenkünstler Aaron

Auf der Polizeiwache verbrachte Darius Kolb den Abend erneut mit dem Vorfall auf der Comic Convention. Seit er wusste, dass der Freund seines Neffens in die Sache mit den kostümierten Spinnern verwickelt war, verfolgte er den „RAC-Fall“ höchstpersönlich. Wie schon so oft hatte es auch dieses Mal wieder das gleiche Urteil gegeben: Freispruch mit Bewährungsauflage, Strafe: Sozialstunden. Lächerlich. Dem Verteidigungsanwalt würde er gern was erzählen. Als ob die Männer dabei etwas lernen würde. Er schloss wütend den Ordner. Dabei fiel der RAC-Pin auf den Boden. Darius hob ihn auf. „Was treibt ihr noch alles?“

Es klopfte an der Tür. Ein Kollege trat unaufgefordert ein. „Da ist ein Anruf reingekommen, Ruhestörung und unerlaubtes Feuerwerk in der Kässach-Villa.“
„Sind die Kollegen schon raus?“
„Äh … nein, das ist der Grund, wieso ich es Ihnen sage, einem ist schlecht geworden-“
„Ach, die Wochenleiche vorhin.“
„Ja … und der andere hat ihn gerade zum Krankenhaus gebracht.“
„Gut, dann fahr ich raus. Wer weiß, was die reichen Kids wieder veranstalten. Halten Sie derweil die Stellung.“ Darius erhob sich und ging zum Dienstwagen.

Als er das Polizeigelände verlassen wollte, klopfte jemand an seine Autoscheibe.
Darius betätigte den Fensteröffner. „Ah, du bist es, ich bin gerade im Einsatz.“
„Darf ich mit?“
„Nein.“
„Mir fällt die Decke auf den Kopf, es ist so leer in der Wohnung. Außerdem …”
Bei diesem Neffen war Widerstand von jeher zwecklos. Darius gab sich geschlagen. „Egal, was passiert … du bleibst im Auto.“
„Schießerei?“
„Ruhestörung.“
„Na dann.“ Er sah Moritz kichern, während er um das Auto zum Beifahrersitz lief.
Darius schmunzelte auch, denn schon als kleines Baby hatte er ihn nachts mit auf Streife genommen, um seiner Schwester ein paar ruhige Stunden zu gönnen.

„Wo geht es hin?”, fragte Moritz, nachdem sie eine Weile gefahren waren.
„Zur Kässach-Villa”, sagte Darius beiläufig, dann fiel ihm etwas sein. „Marian ist mit dem Kässach-Typen befreundet, richtig?”
Moritz rutschte unruhig auf dem Beifahrersitz herum.
„Spuck’s aus oder ich setz dich hier ab.” Dieses Mal meinte es Darius durchaus ernst.
„Marian wird vermutlich auch da sein. Sie haben da heute Weihnachtsfeier …”, gab Moritz kleinlaut zu.
„Weihnachtsfeier?” Darius schnaubte.
„Marian hatte mich auch eingeladen, aber …”
„Du bleibst definitiv im Auto.”
Moritz wollte widersprechen, aber Darius schüttelte nur den Kopf.

Als Darius in die Einfahrt zur Kässach-Villa einbog, wurde sein Neffe noch unruhiger.
Darius stoppte vor den Stufen der Haustür und schaltete das Blaulicht ab. Er stieg aus und je mehr er sich der Eingangstür näherte, desto deutlicher hörte er gedämpfte Stimmen.
Darius klingelte.
„Habt ihr was vergess-”, der junge Mann vor ihm, definitiv der Kässach-Schnösel, sah ihn erstaunt an. „Oh, Herr Kommissar, womit kann ich Ihnen helfen?” Der sarkastische Unterton entging Darius nicht.
„Herr Kässach, guten Abend. Es ging eine Beschwerde wegen Ruhestörung und unerlaubtem Abschießen von Feuerwerkskörpern ein.”
„Ruhestörung? Waren Sie nicht im Dezernat Diebstahl?” Julius klang belustigt.
„Darf ich reinkommen?“
„Aber natürlich, ich will ja nicht, dass Sie mich noch für Behinderung der Justiz anklagen.” Theatralisch legte Julius seine Hand auf die Brust.
Ganz dünnes Eis, Freundchen.”
Mit einer ausschweifenden Geste seines Armes ließ er ihn eintreten. Darius trat ins Wohnzimmer und ihm fiel sofort das Chaos auf. Konfetti und Geschenkpapier lagen über den Boden verstreut. Eine junge Frau mit Kopftuch stellte bunte Tassen auf ein Tablett, während eine Rothaarige den Tisch abwischte. Ein anderer vom RAC-Foto, an dessen Namen er sich nicht erinnern konnte, und eine Frau mit einem blutdurchtränkten Verband ums Handgelenk hievten große Müllbeutel, aus denen Raketenreste herausragten, durch die offene Terrassentür.

Darius räusperte sich und alle hielten inne. Sie richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihn. „Guten Abend, Kolb, Polizei. Uns hat eine Beschwerde zu Ihrer Feier erreicht. Ich bitte Sie, weitere Ruhestörungen zu unterlassen. Für das unerlaubte Feuerwerk – wir haben da ein Filmchen bekommen – und die Reste sind, wie ich sehe, noch sichtbar, kriegen Sie ein Bußgeld. Und da haben Sie Glück, dass es Ihr eigenes Grundstück ist. Anderswo gäbe es Freiheitsstrafe.“
Den letzten Teil sagte er an Kässach gewandt, der ihn finster anschaute.
„Erstmal zeigen Sie uns Ihren Ausweis“, forderte die Kopftuchträgerin.
„Und Sie sind?“ Darius kam ihrem Wunsch nach.
„Alisa Vural, Anwaltsassistentin von Doktor Kerber“, verkündete sie und Darius erkannte sofort ihren Lehrmeister in der Gestik. Wie ihm dieser bestimmte Rechtsverdreher doch zuwider war.
„Was ist mit ihrer Hand passiert? Haben Sie wieder mit Ihren Cosplay-Spielchen übertrieben?”
„Sehr witzig, Herr Kommissar, das war ein Malheur beim Ente schneiden, was in Anbetracht meines Cosplays recht ironisch ist”, verteidigte sich die Verletzte.
Darius fragte sich innerlich, was mit diesen Leuten nicht stimmte.
„Warum überhaupt Bußgeld? Das ist doch angemeldet gewesen“, mischte die Rothaarige sich ein und zog einen zerknitterten Zettel aus der Tasche. „Hier die Bestätigung.” Sie reichte ihm den Wisch rüber und sagte dabei entschuldigend: „Schon weggeworfen worden.”
Mit einem verwunderten Blick an Darius vorbei fügte sie hinzu: „Sie haben sogar den jungen Mann dabei, der die Anmeldung genehmigt hat.“
„Sie bringen einen Zivilisten zu einem Einsatz?“, fragte die Vural derweil argwöhnisch.
Darius drehte sich um und tatsächlich stand Moritz hinter ihm. Er sah betreten zu Boden.
Auf die Frage ging Darius lieber nicht ein. Stattdessen widmete er sich der Anmeldung.
Moritz’ Dienststempel war eindeutig erkennbar. Ausgestellt war das Dokument auf eine Juliane Kässach, das musste die Rothaarige sein.

Ob sie das im Alleingang gemacht hatte? Zumindest wirkte der männliche Kässach-Nachkomme äußerst überrascht.
Natürlich hätte Darius vorher das Register prüfen müssen. Er seufzte.

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Wie es weitergeht erfahrt ihr am nächsten Sonntag hier.

Wir wünschen euch einen schönen dritten Advent!

Anne und June

Das #Mörchen


Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber zwischen Durchatmen, Überarbeitung und Vorbereitung für andere Aktionen/Veranstaltungen hab ich einfach kaum Zeit gefunden hier weiterzumachen. Da ihr euch für die tatsächliche Auswertung noch etwas gedulden müsst, möchte ich euch heute mit dem Ergebnis des #Mörchens die Wartezeit versüßen.

An drei Stellen habe ich euch am letzten Tag des Märchensommers einen Geschichtsanfang gegeben, den ihr weiterschreiben konntet.

Die Facebook-Gruppe schaffte es die Geschichte mit ein paar interessanten Wendungen zu beenden. Vielen Dank an die fleißigen Mitschreiberinnen Svenja Krause, Jessica Diana, Nicole Knappstein, Franci Becker und Bianca Schroeder! (Anm.: Absätze sind Schreiberwechsel, Fehlerchen hab ich korrigiert, aber viel mehr habe ich nicht angepasst.)

Das Mörchen

Es war einmal ein #Plotbunny, das hatte schon viele Geschichten vom großen Mörchen gehört. Nun, da es alt genug war, wollte es sich auf die Suche danach begeben … (Poison)

Es packte seine liebsten Dinge zusammen, schaute sich noch einmal in seinem behaglichen Heim um und machte sich auf den Weg. (Svenja)

Auf den Weg traf es eine Bäuerin und fragte sie: „Hallo ich bin auf der Suche nach dem Mörchen. Weißt du wo ich es finde?“
Die Bäuerin schaute recht verdutzt und erwiderte: „Herrje das ist mir ja noch nie passiert … ich weiß leider nichts davon aber frag doch mal in der Schenke nach, dort erzählt man sich die ein oder andere Geschichte.“
Das Pony namens Bunny machte sich auf den Weg zur Schenke und hoffte darauf dem Mörchen hier auf die Spur zu kommen. (Jessica)

Unser Pony kam in der Schenke an. Dort saßen 12 wunderliche Gestalten an einem runden Tisch und hinter dem Tresen stand ein zotteliger grimmiger Bär. Das Pony schluckte und ging langsam auf den Bären zu um ihn nach dem Mörchen zu fragen. Doch als es an dem runden Tisch vorbei ging sprang ein Zwerg mit blauer Haut vor es und sagte: „Du kommst hier nur vorbei wenn Du ehrlichen Herzens bist.
Zwölf Rätsel sollst du lösen dann kannst du besiegen jedes Böse.“ Das Pony war höchst erstaunt … (Nicole)

Und fragte „Was passiert wenn ich diese Rätsel nicht löse?“
Der blaue Zwerg entgegnete: „Dann wirst du dem Geheimnis vom Mörchen niemals auf die Spur kommen.“
Das Pony schluckte und sagte: „Ok dann los.“
Der Zwerg schaute es an und sprach: „Das erste Rätsel ist noch leicht, aber beachte es wird von Stufe zu Stufe schwerer: Es gibt einen Ort zu dem jeder Mensch mal gehen muss ganz egal ob er will oder nicht. Dieser Ort kann gut oder schlecht sein, je nachdem wie man als Mensch war. Welcher Ort ist das?“ (Jessica)

Dann war das Pony alleine und grübelte über das Rätsel. Im Moment fehlte ihm jedoch die zündende Idee und so bediente es sich erstmal an seinen Vorräten. (Svenja)

„Was könnte das sein?“, grübelte es. Hin und her gingen die Gedanken bis die Idee zum greifen nah war. Schnell wanderte es zum blauen Zwerg und sagte: „Ich glaube ich habe die Lösung und leicht war das nicht. Die Lösung ist das Jenseits.“
Der Zwerg entgegnete: „Gut geraten und ja das stimmt. Gut kann es sein wenn man in dem Himmel kommt oder schlecht wann man in der Hölle brennt. Sterben möchte jedoch keiner. Dann kommen wir nun zum zweiten Rätsel …“ (Jessica)

Diesmal trat eine zierliche Fee vor das Pony Bunny und sagte: „Ich stelle dir das zweite Rätsel. Was ist das? Am Morgen geht es auf vier Beinen zur Mittagszeit auf zwei und am Abend auf drei.“ Bunny überlegte hin und her doch so recht wollte ihm nichts einfallen … (Nicole)

Es verzog sich auf eine Blumenwiese. Grübelte und grübelte, rümpfte sein Näschen … Verzweifelte fast, als es in der Nähe eine Familie, der hässlichsten Arten, die diese Welt behausten und sich „Mensch“ nennt, sah: ein Ehepaar vor dessen Füßen ein speckiger Abklatsch auf allen vieren krabbelte und hinten dran ein ausgedörrtes Exemplar dieser Gattung, gestützt auf einen Stock. „Ein Dreibein“ dachte das Pony Bunny und lachte – da kam ihm die entscheidende Idee und hopgaloppelte rasch zur zierlichen Fee … (Franci)

„Naa hast du die Lösung gefunden?“, fragte die Fee und schwirrte dabei hin und her. (Svenja)

„Und ob“, antwortet das Pony Bunny. „Es ist der Mensch … am Anfang krabbelt er auf vier Beinen dann läuft er auf zwei und am Ende braucht er einen Stock und läuft auf drei Beinen.“
Die Fee flog einen Looping und sagte: „Zweites Rätsel gelöst!“
Nun war das dritte Rätsel an der Reihe und es kam … (Nicole)

von einem groß gewachsenen Elfen, der sich an einem Zwerg vorbeischob. „Zwölf Rätsel sind doch albern, ICH stelle dir ein schweres Rätsel, das Schwerste von allen und wenn du verlierst … werfen wir dich dem Drachen zum Fraß vor“, eröffnete er mit einem finsteren Grinsen im Gesicht. Er hatte sich zu Bunny hinuntergebeugt und seine Augen glänzten vor Boshaftigkeit „Ponys sind seine Lieblingsspeise …“
Er klatschte dramatisch in die Hände, als er sich wieder aufrichtete.Alle Augen wurde auf ihn gerichtet: „Nun gut, bist du bereit?“ Doch noch bevor Bunny antworten konnte fing er bereits an: „Der Händler hat es, wenn seine Bilanz positiv ist. Der Dieb hat es, wenn er nicht gefasst wird. Der Spieler hat es, wenn er richtig antwortet. Was bin ich?“ (Poison)

„Herrje ich hatte ja auf weitere leichte gehofft, aber dann gleich ein solches Rätsel ich weiß nicht ob ich richtig liege, doch ich hoffe es. Ich möchte meinem Traum endlich einen Schritt näher kommen ich tippe auf den Gewinn“, erwiderte Bunny. (Jessica)

Der Elf grinste Bunny an. „Du willst wirklich zum Mörchen? Meinst Du ein kleines hüpfendes Pony kann mein Rätsel lösen? Ist das wirklich dein letztes Wort? Dein Pony Leben hängt davon ab.“
Bunny wich drei Schritte zurück überlegte und sagte dann … (Nicole)

„Ein Pony muss tun was ein Pony tun muss“ und schaute den Elf entschlossen an. (Svenja)

Der Elf grinste nutzte seine übernatürlichen Kräfte und verfrachtet das Pony in eine Seifenblase und ließ es circa einen Meter über dem Boden schweben. Bunny wollte sich befreien doch so sehr es es versuchte es passierte nichts. Der Elf lief los und die Seifenblase folgte ihm. (Nicole)

„Tja, mutig, mutig, kleines Pony.“ Der Elf stupste die Seifenblase an. „Aber die Antwort ist …. FALSCH!“, brüllte der Elf ihm schließlich entgegen und fing an schallend zu lachen. „Auf zum Drachen mit ihm!“, verkündete er mit einer theatralischen Geste.
„Genaugenommen …“, mischte sich ein Gnom mit dicker Brille und einem Klemmbrett unter dem Arm ein. „Genaugenommen, kann man die Antwort als richtig gelten lassen. Alle drei Parteien erwirtschaften mit ihren Vorhaben einen Gewinn.“
„Aber es ist nicht MEINE Lösung!“, schrie der Elf nun diesen an. (Poison)

„Aber wenn ich doch Recht hatte? Und naja lieber Elf es führen mehrere Wege nach Rom“, sprach das Pony weise.
Der Elf explodierte förmlich und sein Kopf wurde knallrot. „Du traust dich was. Spazierst hier rein und stellst mich in Frage!!! Sowas habe ich schon lange nicht mehr erlebt“, wandte der Elf sich zornig dem Pony zu. (Jessica)

„Was mir einfällt?“ Bunny war entrüstet. „Ich habe Recht und du willst mich trotzdem verfüttern? Nur weil ich nicht DEINE Antwort hatte. Das ist ja wohl Grund genug und jetzt lass mich runter und zeig mir dem Weg zum Mörchen.“ Das Pony schaute den Elf grimmig an. (Nicole)

Der Blick war so grimmig dass der Elf Angst hatte von den Augen durchbohrt zu werden und so willigte er lieber ein. Denn es wäre ja nicht der erste Mord durch einen Blick. Die sollen ja bekanntlich töten können. (Svenja)

Schließlich knickte der Elf ein und sagte: „Ok dir scheint dein Vorhaben wirklich wichtig zu sein. Ich werde dir helfen.“
Aufgeregt galoppierte Bunny in der Schenke umher bis es schließlich vor dem Elf stand und abwartete. (Jessica)

„Komm mit „, sagte der Elf und führte Bunny zu einem kleinen Hof im Wald. „Hier soll das Mörchen sein?“, fragte es und schaute sich ratlos um. (Svenja)

„Ja, hier wirst du finden was du suchst“, antwortete der Elf drehte sich um und verschwand.
Bunny wollte noch etwas fragen doch der Elf war schon verschwunden. Also ging es auf den Hof zu und sah sich um. Es war wirklich schön hier. Der Hof war eingesäumt von wunderschönen Blumenwiesen und dazwischen sprudelte ein Bächlein, welches in einen glitzernden See floss. Bunny ging auf das Haus zu und hörte plötzlich ein seltsames Geräusch. Sie spitzte die Ohren doch sie konnte nicht erahnen wer oder was dieses Geräusch machte. (Nicole)

Vorsichtig schlich sie um die Hausecke. Dabei hielt sie sich eng an der Wand.
Als sie fast um die Ecke war hörte sie wieder das Geräusch. (Svenja)

Es klang wie eine Mischung aus Weinen und Lachen. Bunny schlich weiter, trat dabei unbemerkt auf einen Stock. Das Brechen des Zweiges klang in ihren Ohren wie ein Pistolenschuss. Bunny blickte angstvoll auf und starrte auf … (Nicole)

einen Esel. Bunny war erstaunt über dieses Tier das ihr so ähnlich war aber so ein anderes Geräusch als sie machte
Vorsichtig ging sie näher heran. Da erblickte der Esel sie. (Svenja)

„Was bist du“, fragte der Esel erstaunt.
„Ich bin ein Plotpony“, erwiderte Bunny stolz.
Verwirrt starte der Esel Bunny an und entgegnete … (Jessica)

„Und ich bin ein Esel … mein Name ist Donny und ich wohne hier auf dem Hof. Ich habe alles was ich brauche und doch habe ich das Gefühl es fehle mir etwas“ und Donny machte wieder dieses komische Geräusch „Iiiiii….ahhhh“.
Bunny schaute ihn besorgt an. (Nicole)

„Also, wenn ich traurig bin, hilft es mir immer, wenn ich mit jemanden darüber rede. Hast du denn keinen Tierfreund?“, fragte Bunny besorgt. (Jessica)

„Nein, ich bin der einzige Esel hier. Aber wie kommst du eigentlich hier her?“, fragte Donny.
Bunny erzählte also von der zurückliegenden Reise.
„Ahh das Mörchen hab ich schon mal gesehen!!“, sagte er am Ende aufgeregt und bat Bunny mitzukommen. (Svenja)

Die beiden liefen los und Bunny war so aufgeregt das sie wie ein Känguru hinter Donny herhopste. Donny musste kichern das sah schon lustig aus. Dann blieb Donny stehen und Bunny hüpfte mit vollem Schwung in ihn hinein. Ups. (Nicole)

Dabei purzelten sie kopfüber einen kleinen Hang hinunter! Unten angekommen ragten acht Beine wild durcheinander in die Höhe! Donny und Bunny sahen sich an und prusteten lauthals los! So viel Spaß hatten sie schon lang nicht mehr! (Bianca)

Fast hätten sie vergessen wonach sie suchten. Dann nach einigen Lachanfällen fragte Bunny: „Wo ist nun endlich das Mörchen?“ (Svenja)

Donny schaute sich kurz um dann zeigte er auf etwas und sagte: „Schau dort drüben!“
Bunny konnte es nicht glauben! Vor ihnen lag ein kristallklarer See, der so funkelte, dass sie die Augen zukneifen musste.
In der Mitte des Sees war eine kleine Insel, die in geheimnisvollen Nebel eingehüllt war! (Bianca)

Donny und Bunny hüpften ins Wasser und schwammen rüber zu der nebligen Insel. Am Ufer angekommen mussten die beiden erstmal durchschnaufen und das Wasser aus dem Fell bekommen. Dann sahen sich die beiden auf der Insel um. (Nicole)

Es war der perfekte Ort für die aktuelle Hitzewelle. Strand, Sonne und Meer umsäumt von kleinen Fachwerkhäuschen und Möwen am blauen Himmel. Donny sah sich entzückt um aber Bunny hatte die Mission Mörchen nicht vergessen und drängte den Esel sie endlich zum Ziel zu bringen. (Svenja)

Bunny fragte: „Wo finden wir denn nur das Mörchen und wie sieht es aus?“
Doch dann hörte es ein Wispern, dann ein Raunen! Es rief nach ihnen!
„Hier bin ich! Kommt her!“
Donny rief erfreut: „Ich erkenne die Stimme … es ist das MÖRCHEN! Komm schnell Bunny! Wir folgen der Stimme!“
Bunny war total aufgeregt! Wie mochte es wohl aussehen?
Sie gingen an den kleinen Häuschen vorbei und steuerten auf einen wunderschönen Garten zu mit außergewöhnlichen Pflanzen und Blumen,
Langsam wurde die Stimme lauter.
„Hier bin ich! Genau vor euch!“
Donny sprang vor Aufregung hoch: „Da ist es!“
Bunny sah verwundert auf und erblickte ein seltsames Wesen: Halb Mensch halb Pflanze, welches von ein einem seltsamen Nebel umgeben war, dass sie aber freundlich zu sich winkte.
„Ihr hattet eine lange und aufregende Reise“ sagte das Mörchen und schmunzelte schelmisch. (Bianca)

„Was möchtet ihr beiden von mir das ihr den weiten Weg auf euch genommen habt?“ Donny schaute Bunny sprachlos an.
Bunny sagte: „Ich suche dich weil …“ (Nicole)

„Ich kein Plotpony mehr sein möchte. Ich möchte sein wie alle anderen.“
Das Möhrchen schaute Bunny traurig an und entgegnete: „Ich vermag es leider dich nicht ändern, aber ich gebe dir etwas auf den Weg. Du bist einzigartig.“(Jessica)

Und es beschrieb genau wie es ist einzigartig zu sein. Da wurde Bunny ganz nachdenklich und mit warmen Gefühl im Herzen rief es die Worte: „Ich bin stolz ein Plotpony zu sein!“
Alle feierten eine coole Party … (Svenja)

und begriffen, dass es wundervoll fabulös ist, einzigartig, ungewöhnlich & mackenhaftplotastisch zu sein. (Franci)

~ Ende ~

Wer sich an den anderen beiden Versionen noch versuchen mag kann dies gerne auf meiner Facebook– bzw. Twitter-Seite tun.

Bitte geduldet euch noch ein wenig für die vollständige Auswertung. Nach dem Litcamp Hamburg am Wochenende sollte ich ein bisschen mehr Luft haben um es nächste Woche fertigzustellen!

Anne/Poisonpainter

Die Zukunft des #Neubrandenwolf

Wer mir auf Twitter und Facebook folgt hat vielleicht schon bemerkt, dass ich erneut am #Neubrandenwolf arbeite.

Nachdem die anderen Pläne noch etwas Buchiges in diesem Jahr herauszubringen, ständig an irgendetwas scheiterten, hat mir Elenor Avelle auferlegt, endlich diese Geschichte fertig zu schreiben.

Nun stellt sich natürlich die Frage:

Wie gehe ich vor?

Der Neubrandenwolf war in seiner Ursprungsform eine Englische Kurzgeschichte. Dann kamen die Plotbunnies und die Idee wurde auf zwölf episodenartige Kapitel erweitert, die die Geschichte weitererzählen. Sechs davon findet ihr bereits hier auf dem Blog.

Durch die Veröffentlichung in der Anthologie „Weihnachten und andere Amtsangelegenheiten“ wurde das erste Kapitel übersetzt und gestreckt. Aus knapp tausend Wörtern wurden durch Sprachwechsel, Lokalkolorit und andere Ergänzungen um die fünftausend Wörter. Das ist schon mal eine Hausnummer.

Das sollte nun auch für die anderen Kapitel gemacht werden.

Da ich diese immer in ihrer englischen Kurzform veröffentlicht habe, war die Idee, dass ich zunächst die fehlenden sechs Kapitel auf Englisch schreibe, dann übersetze, ausbaue und das Lokalkolorit hinzufüge.

Doch ich denke, den ersten Schritt kann ich mir sparen.

Warum?

#1: Allein, wenn ich mir das erste Kapitel anschaue, sehe ich, dass die Übersetzung nur noch sehr wenig mit der Ursprungsform gemein hat. Das heißt, sollte ich den Neubrandenwolf je in Englisch herausbringen wollen, müsste ich so oder so komplett neu zurückübersetzen.

#2: Leute, die etwas gratis bekommen, wollen meist nicht mehr kaufen. Wenn ich also das Ende der Geschichte hier verrate, ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand das Buch trotzdem noch kauft, gering. Selbst wenn das hier nur Ausschnitte der im Buch erscheinenden Kapitel sind.

#3: Wenn ich damit anfange, die alten Kapitel zu übersetzen, bin ich gleich wieder viel besser in die Geschichte eingestiegen und kann so gezielter an der Fortführung arbeiten, ohne jedes Mal wieder zurücklesen zu müssen, was eigentlich vorher passiert war. Das hab ich bei einem Fanfiction Projekt ständig machen müssen und es war recht mühsam.

#4: Gleich auf Deutsch schreiben hat den Vorteil, dass ich die Erzählstimme besser eingefangen bekomme. Mir wurde bereits gesagt, dass die Geschichte sich auf Englisch besser liest, als auf Deutsch. Das mag daran liegen, dass ich in der Entstehungszeit des Neubrandenwolfs vermehrt auf Englisch geschrieben habe. Mittlerweile habe ich aber auch wieder viel auf Deutsch geschrieben und würde das vermutlich besser hinbekommen, das auch in diese Sprache zu übertragen.

#5: Es ist einfach mal ein kompletter Schritt der in der Arbeit wegfällt.

Wie geht es also weiter?

Erstmal habe ich Notizen, die noch aus der Anfangszeit stammen, abgetippt. Als nächstes werde ich dann alles, was es bisher gibt, übersetzen und mich dann kapitelweise durch die Geschichte arbeiten, bis ein vollständiges Bild daraus geworden ist.

Danach kommen natürlich die üblichen Schritte wie Testleser, Lektorat, Testleser, Marketing Strategien entwickeln, Cover erschaffen, Buch setzen, Distributoren ermitteln … und und und …

Wird lustig …

Bin gespannt, wie euch das Ende gefällt …

Anne