Und hier ist es, das groĂe Finale unserer diesjĂ€hrigen Adventskalender Geschichte fĂŒr den BĂŒcherstadt Kurier.
Ihr habt den Anfang verpasst? Kein Problem! Alles begann im vergangenen Jahr mit Operation „Joker“.
Weiter ging es mit Teil 1 und 2 auf der BĂŒcherstadt Kurier Seite, Teil 3 gab es letzte Woche hier und nun folgt Teil 4.
June Is und ich wĂŒnschen viel SpaĂ!
Unter dem Mistelzweig
– ein RAC Weihnachts-Special in vier Teilen: Teil 4
In dem Moment kam Marian aus der KĂŒche. Er sah den Kommissar und Moritz und blieb wie angewurzelt stehen.
Darius zog eine Augenbraue hoch. âDa sind ja wirklich alle versammelt heute.â
âDas haben Weihnachtsfeiern so an sichâ, gab der KĂ€ssach-Sprössling völlig ĂŒberflĂŒssig von sich.
Moritz sagte schĂŒchtern: âHi.â
âDu hast es doch her geschafft!â Marian lief zu Moritz und drĂŒckte ihn.
Dieser erwiderte die Geste nur zögerlich. âJa, aber ich habe wohl alles verpasst.â
Marian schaute Darius ĂŒber Moritzâ Schulter hinweg mit einem hasserfĂŒllten Blick an. Zu Moritz sagte er: âHauptsache du bist jetzt da.â
Julius trat hinter die beiden. âDarauf habe ich mich den ganzen Abend gefreut: FĂŒr Verliebte eine Ausrede, fĂŒr Druiden eine Zutat, fĂŒr Vögel ein Nest. Was bin ich?â
Marian stöhnte. âDu hast doch gesagt, es gĂ€be keine!â
Derweil schien sich Moritz die Worte durch den Kopf gehen zu lassen. Auf einmal lĂ€chelte er. âKann nur ein Mistelzweig sein!â
Julius nickte und hielt einen ebensolchen ĂŒber Marian und Moritz. Als die beiden sich kĂŒssten, wandte Julius sich in einem finsteren Ton an Darius: âHerr Kommissar, wollen Sie Frau Vurals Frage nicht beantworten, warum Sie einen Zivilisten zu einem Einsatz mitbringen?â Darius betrachtete ihn argwöhnisch.
WĂŒrde er Moritz in Gefahr bringen, wenn er zugab, dass er einen Fehler gemacht hatte? Wusste KĂ€ssach etwa, dass Moritz sein Neffe war? Er beschloss, bei einer Halbwahrheit zu bleiben. âIch hab ihn auf dem Weg hierher aufgegabelt.â
KĂ€ssach grinste nur und wandte sich zu Juliane. âHey Schwesterherz, braucht ihr nicht noch Helden? Der Lover von Marian scheint ein helles Köpfchen zu sein.â
Juliane ĂŒberlegte kurz. âNoch etwas VerstĂ€rkung wĂ€re tatsĂ€chlich nicht schlecht.â
âNun, vielleicht hat Moritz ja Lust? Andernfalls … solltet ihr euch vielleicht ĂŒberlegen, ob es nicht besser wĂ€re …â
Darius verstand nicht, worum es ging und was Julius flĂŒsterte, denn die Vural lenkte ihn mit einer Frage ab, aber er sah, wie sich die Mine seines Neffen verfinsterte. Nun, er wĂŒrde es eh erfahren. FrĂŒher oder spĂ€ter.
Julius hob seine Stimme wieder: âEs gibt noch Punsch. Herr Kommissar, wollen Sie auch einen? FĂŒr Sie natĂŒrlich alkoholfrei.â
âNein, danke. Ich fahre wieder auf die Wache.â
âDas ist schade, wir werden uns noch einen schönen, natĂŒrlich absolut ruhigen, Abend machen. Du nimmst einen Punsch, oder, Moritz?â Julius klang herablassend, wie immer.
Darius hĂ€tte Moritz am liebsten mit hinaus gezogen, aber da sein Neffe nur stumm nickte, blieb Darius keine andere Wahl als ihn diesen Leuten zu ĂŒberlassen.
âGut, dann einen schönen Abend.â Darius verlieĂ die Villa, fuhr aber noch nicht los.
Irgendwie gefiel Darius das alles gar nicht. So schlich er ums GebĂ€ude, den ganzen langen SeitenflĂŒgel entlang, bis hinter den Brunnen. Von dort aus konnte er das erhellte Wohnzimmer gut sehen. Normalerweise wĂŒrde er so eine Observierung nicht ohne Genehmigung und noch dazu im Alleingang machen, aber da Marian involviert war … der machte ihm ein ungutes GefĂŒhl. Und zusammen mit dem KĂ€ssach-Schnösel wurde das nicht besser.
AuĂerdem wollte er auf Moritz aufpassen. Er war ein guter Mensch, passte da gar nicht dazu …
SchlieĂlich beobachtete er, wie sein Neffe und Marian immer noch an derselben Stelle standen und sich aufgeregt unterhielten, wĂ€hrend die restlichen Anwesenden weiter aufrĂ€umten. Das GesprĂ€ch war gestenreich und – nun ja, Moritzâ Gesicht wurde immer röter.
Darius fröstelte und steckte die HÀnde in die Taschen. Was ging da bloà vor sich?
Juliane klopfte Moritz auf die Schulter und nahm ihn mit zum Sofa.
Fast unweigerlich dachte Darius an den RAC-Pin. Wenn es diese zwei Lager gab, sollte Moritz ruhig zu den Guten gehen. Vielleicht half ihm das, sich zu sortieren.
AuĂerdem war es fĂŒr Darius gut, immer mal etwas ĂŒber die Spinner auf der anderen Seite zu erfahren. Nachdenklich trat er einen Schritt zurĂŒck. Es polterte und als er sich erschrocken umdrehte, sah er im Schein des erleuchteten Wohnzimmers einen roten Eimer voller Wasser umkippen. Der Eimer riss eine am Brunnen lehnende Harke um, die laut ĂŒber das Pflaster kratzte.
âMist!â
Sofort wurde die GlastĂŒr aufgeschoben und Darius beeilte sich, wegzukommen.
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Wir hoffen euch hat die Geschichte gefallen und wĂŒnschen euch einen schönen vierten Advent!
Anne und June
