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Märchenspinnerei im Interview: Susanne Eisele & Katherina Ushachov

Und zwei weitere Märchenspinnerinnen dürfen sich erneut den Märchensommer Fragen über ihre zweite Adaptionen stellen.

Letzte und diese Woche rezensiert, geht es mit diesen beiden weiter:

Susanne Eisele – Das erste Lied

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Eigentlich das klassische Stroh zu Gold spinnen. Ich habe das dann umgesetzt, indem ich auf die Metapher des Stimmgolds zurückgegriffen habe.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Verzweiflung würde ich es nicht nennen. Nachdem der grobe Plot mal stand, lief’s eigentlich recht gut.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich mag die Figur des Rumpelstilzchens/Mr. Gold aus Once Upon a Time, weil sie so schön facettenreich ist.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ich glaube, ich würde Kissin’ Dynamite als Flo Circus vorschlagen, mit Hannes als Florian. Ande müsste dann halt für den Film von der Gitarre zur Keyboard wechseln. 🙂 In der Rolle des Adrian Teufel könnte ich mir jemanden wie Jay Hernandez vorstellen, für die Rolle des Dietmar Weiß wäre Dieter Bohlen prädestiniert.

Mehr zu Susanne gibt es hier:

Interview zu Kein Schnee im Hexenhaus: Susanne Eisele

Facebook: Susanne Eisele

Katherina Ushachov – Der tote Prinz

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Der verendende Hund. Im Originalmärchen von Puschkin wird nämlich so die Giftigkeit des Apfels gezeigt: Der Haushund der sieben Recken frisst den Apfel, der von der Zarewna angeknabbert wird und verendet auf der Stelle, wodurch die „Todesursache“ dargestellt wird.

In einer Welt, die einen nuklearen Winter überstanden hat, irgendwie einen Hund herzubekommen, der demonstrativ was frisst, war leider eher Fehlanzeige. Letzten Endes hatte ich dann eine Idee, die gleichzeitig erklärt, wie und warum Dario überhaupt gefunden und vergiftet werden kann.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Teils mein eigener Zynismus, der fast dafür gesorgt hätte, dass das Buch ein paar Kapitel früher sein Ende findet.

Teils einige Nebenaspekte. Was zur Hölle essen die in so einer Welt eigentlich? Was trinken die? Wie stellen sie Alkohol her? Ich trinke zwar selbst keinen, aber so ziemlich jede Kultur findet einen Weg, Zeug zu brauen oder zu brennen – was nimmt man da in einer Welt praktisch ohne pflanzliche Rohstoffe?

Ich glaube, manchmal recherchierte ich mehrere Stunden, um dann genau einen Satz zu schreiben.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich kenne nur die sowjetische Trickfilmfassung. Die mag ich aber recht gerne, auch wenn mich einige Aspekte an ihr im Nachhinein sehr amüsieren.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ich bin gesichtsblind und kenne daher keine Schauspieler*innen – aber ich habe diese Agentur gefunden: http://blackuniverseagency.com Deren Leute hätte ich gerne im Cast. Es gibt ja nur eine einzige dezidiert weiße Person im gesamten Buch und mehrere als asiatisch beschriebenen Nebenfiguren, aber ansonsten sind alle PoC (people of color).

Mehr zu Katherina gibt es hier:

Interview zu Zarin Saltan: Katherina Ushachov

Homepage: Keller im 3. Stock
Lektorat: Phoenixlektorat
Weltenbau: Weltenschmiede
Facebook: Katherina Ushachov – Autorin
Twitter: @evanesca

Vielen Dank, Susanne & Katherina!


Anne/PoiSonPaiNter

Katherina Ushachov: Der tote Prinz

Auch heute gibt es im Märchensommer wieder eine Rezension. Diesmal zum sechszehnten Band der Märchenspinnerei: Der tote Prinz von Katherina Ushachov, einer Steampunk-Adaption von „Die tote Prinzessin und die sieben Recken„, der russischen Version von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“.

Worum geht’s?

4 of 5 stars

In einer zerstörten Welt arbeitete sich Aino von einer Müllsammlerin zur Warlady hoch. Nun ist es an ihr, mit Hilfe ihrer Tochter Elessa, Frieden zu schaffen zwischen ihrem und dem Reich der Warlady Alixena. Spontan beschließt Elessa dies durch einer Ehe mit Alixenas Sohn Dario zu besiegeln.

Doch niemand ahnt, das Lord Felix, Alixenas zweiter Mann, ganz andere Pläne hat, um sicherzustellen, dass er der schönste Mann im Reich ist und die Macht bekommt, die ihm zusteht.

Wir Elessa Felix vor seinem Stiefvater beschützen können?

Das Leseerlebnis

Die Geschichte beginnt in der Vergangenheit und macht einen Zeitsprung in die Gegenwart. Alles was geschieht wird aus erstaunlich vielen und unterschiedlichen Perspektiven erzählt.  Ein oder zwei Mal fragte ich mich, warum nun noch eine weitere hinzu kam, aber ohne diese hätten gewisse Erzählstränge nicht weitergeführt werden können, ohne alles nochmal von anderen Charakteren durchkauen zu lassen. Hier stellt sich die Frage, ob man das mit von Beginn an anderen Perspektiven hätte umgehen können, aber ich fand die bunte Mischung interessant, da jede auch ihre eigene Erzählstimme mitbrachte.

Zum Ende hin, ging es mir ein bisschen zu schnell und wurde zu märchenhaft. Wo vorher ausreichend Zeit für den wunderbaren Weltenbau verwendet wurde, wurde die Problemlösung innerhalb weniger Seiten abgehandelt. Das fand ich schade, hat das Ende aber nicht schlechter gemacht.

Die Charaktere

Wo fang ich bei den Charakteren am besten an? Bei der Tatsache, dass alle Rollen umgekehrt sind? Oder das es nur einen nicht-PoC Charakter gibt? Oder, dass die Machtverhältnisse komplett umgekrempelt sind? Oder einfach damit, dass ich den Weltenbau dieser Geschichte unglaublich genial finde?

Es ist eine Welt voller (Plastik)Müll und Schadstoffen unter einer brennenden Sonne. Von der Beschreibung her, würde ich die Handlungsorte nach Afrika stecken, entsprechend ist, wie oben bereits erwähnt, die Mehrheit der Charaktere PoC. Aino bildet hier eine Ausnahme und es wird deutlich gemacht, dass sie definitiv nicht den geltenden Schönheitsidealen entspricht. Denn die sind: Umso dunkler die Haut, umso hübscher der Mensch. Dies ist auch der Hauptantrieb von Felix. Anstatt eines Zauberspiegels hat er eine KI, die anhand von Statistiken ausrechnet, wie hübsch er im Vergleich zu anderen Menschen, die sie gescannt hat, ist. Passenderweise heißt sie Narzissa. 😀

Aino und Elessa sind wunderbare Frauenfiguren, die ihren eigenen Kopf haben und genau wissen, was sie wollen. Sie schrecken vor nichts zurück, um ihre Ziele zu erreichen und lassen sich nicht so einfach unterkriegen. Sie sind kein perfektes Mutter-Tochter Paar, ergänzen sie sich dennoch auf ihre eigene großartige Weise.
Aus Alixenas Perspektive hätte ich mir etwas mehr Inhalt gewünscht, da wir das wahre Ausmaß ihrer Zerbrochenheit leider nur durch andere (teilweise angedeutet) erfahren, eventuell wäre es hier dann aber notwendig gewesen schärfere Warnungen einzufügen für häusliche Gewalt/Missbrauch. Ihr Wandel war auf alle Fälle interessant zu verfolgen.

Die männlichen Figuren waren dahingehend eher flach ausgelegt, was aufgrund der umgekehrten Verhältnisse schon ironisch ist. Unterwürfige, eindimensionale Figuren. Genau das, was sonst immer die Frauen im Märchen sind. B)
Felix, der manipulative Schönling ein echtes Aas, dem man den Sieg nicht gönnt. Dario, der Prinz, der erst durch Elessa und Amazonen, bei denen er auf seiner Flucht unterkommt, lernt, wie man kocht, putzt und generell arbeitet. Und Avital, der loyale Diener, der alles tut was sein Herr ihm aufträgt und sich nicht traut gegen ihn zu agieren.

Es gibt noch zwei andere Charaktere, die Elessa auf ihrer Suche nach Felix helfen, deren Sinn ich nur ansatzweise verstanden habe. Außer, dass sie, wie in russischen Märchen üblich, die gängigen Wegweiser sind. Sie wirkten leider trotzdem etwas … random.

Zum Ende hin gab es noch einen Verliebtheits-Subplot, der für mich aus heiterem Himmel kam … wenn, dann hätte ich eher Avital zugetraut Gefühle zu gestehen, aber nicht jener Person … das war etwas zu subtil und erinnert mich daran, dass ich auch schon in Zarin Saltan die Romantik bekrittelte. 😀

Generelle Meinung

Auf Twitter und bei den Charakteren hab ich ja schon darüber geschwärmt, aber der Weltenbau ist einfach nur genial. Die Art wie Katherina den Plastikmüll, der nach der „großen Dunkelheit“ übrig geblieben ist eingebaut hat, ist einfach nur faszinierend. Kleidung, Schmuck, Baumaterial, das sollte man mal in echt umsetzen. 😀
Hinzu kommt die Umkehrung der Machtverhältnisse und die sehr spezielle Insekten-Küche. Einfach wunderbar. Ich hätte mich noch wesentlich länger in der Welt aufhalten können, um sie zu erkunden.

Leider hat das zum Ende hin nicht so ganz geklappt, denn der Schluss kam dann doch recht plötzlich und unerwartet. Da hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht.

Alles in allem aber eine großartige „Schneewittchen“ Fassung, die mit so ziemlich allem bricht, was man traditionell kennt – und das nicht nur, weil es auf der russischen Version basiert.

Wie auch schon bei Eva-Maria Obermanns „Tropfen der Ewigkeit„, ist dies eine gute Einstiegsmöglichkeit in das Genre Steam Punk, wobei es bei Katherina eher „Plastik-Punk“ ist. Faszinierend ist es alle mal.

Dinge, die ich hinzufügen möchte

Wie bereits bei der Buchvorstellung gesagt, ist „Die tote Prinzessin“ eines der Märchen, die ihr letztes Jahr im Märchensommer Bilderrätsel erraten musstet. Vielleicht habt ihr ja Lust, das Originalmärchen von Puschkin zu lesen um das Bild nun besser zu verstehen? Denn auch schon da, wurde es sehr oft mit Schneewittchen verwechselt.

Schaut gerne auch bei Katherinas Gastbeitrag vorbei. Darin erzählt sie noch ein bisschen mehr zum Unterschied zwischen der bekanntesten Schneewittchen Variante und der russischen Version.

Im Verlauf des Märchensommers könnt ihr übrigens ein E-Book von „Der tote Prinz“, aber auch von „Zarin Saltan“ gewinnen. Ihr müsst nur auf die entsprechende Punktzahl kommen. 🙂

Bleibt gespannt!

Anne/PoiSonPaiNter

© Für das Cover gehören den rechtmäßigen Besitzern.

Susanne Eisele: Das erste Lied

Und weiter geht der Märchensommer mit meiner Rezension zum vierzehnten Band der Märchenspinnerei: Das erste Lied von Susanne Eisele, einer Adaption von „Rumpelstilzchen“.

Worum geht’s?

3 of 5 stars

Florian liebt es mit seiner Band Flo Circus aufzutreten, aber eigentlich hätte er gerne mehr.
Da kommt es ganz gelegen, dass Musikproduzent Dietmar Weiss ihm ein Angebot macht, dass er nicht ablehnen kann: Ein Plattenvertrag.

Doch leider entpuppt sich dieser als alles andere als das, was er sich darunter vorgestellt hat. Anstatt mit seiner Bands die Lieder einzuspielen, will Weiss nur ein bestimmtes Lied und das aber bitte genau so, wie er es gerne hätte.

Ob Florian da wieder rauskommt?

Das Leseerlebnis

Dieses Buch habe ich als Patenfee betreut, sozusagen meine erste Amtshandlung als Fee der Märchenspinnerei. Da wir beide ähnliche Musik hören, beide Metalheads sind, hatte Susanne mich ausgewählt und ich durfte das Buch vor der Veröffentlichung lesen. Gemeinsam haben wir dann auch eine Releaseparty auf die Beine gestellt.

Das Lesen war für mich in zweierlei Hinsicht ungewohnt. Zum einen, das vorab lesen. Zum anderen, das ich es als E-Book bekam. Für mich, als ungern am Handy lesenden Menschen, eine ziemliche Umstellung. Ich bin da doch eher Print-verwöhnt …

Ansonsten war es eher leichte Lektüre, die schnell durchgelesen war und keine großen Überraschungen bereit hielt.

Die Charaktere

Leider sind mir die Charaktere zu flach und zu klischeebehaftet, daher mag ich nicht einzeln auf sie eingehen. Sie machen das, was sie für die Geschichte tun müssen (der garstige Musikproduzent, der leichtgläubige Musiker, die loyalen Bandkollegen), das war’s dann aber auch. Hier hätte ich mir ein mehr Tiefe gewünscht. Einige Züge wirken interessant, aber diese gehen kurz danach wieder verloren bzw. werden nicht weiter verwendet. Zusätzlich dazu wurde eine Liebesgeschichte eingebaut auf die ich komplett hätte verzichten können. Die beiden Charaktere funktionierten wesentlich besser als Freunde, als als „Huch, ich hab mich dann wohl mal in dich verliebt“-Pärchen.

Das ist wirklich schade.
Das die Interaktionen gut geschrieben und unterhaltsam waren, half da leider auch nicht mehr, mich mehr mit den Charakteren „mitleiden“ zu lassen.

Generelle Meinung

Ich mochte die musikalische Stimmung des Buches und die Welt, die Susanne beschreibt. Man merkt sehr gut daran, dass es von jemandem kommt, der in der Musikszene unterwegs ist.

Leider waren mir die Charaktere zu flach und die Handlung etwas zu vorhersehbar und auch die Auflösung des Konflikts war mir etwas zu klischeehaft, wenn auch eine witzige Anspielung auf das Original.

Trotzdem eine nette Adaption, die ein wenig mehr Tiefe hätte vertragen können.

Dinge, die ich hinzufügen möchte

Wer einen kleinen Ausschnitt aus dem Buch hören möchte, kann das gerne hier tun: Aufzeichnung der Lesung zur Releaseparty.

Wie ich darin erzähle, habe ich das Cover-Model schon persönlich kennen gelernt. B) Lange bevor ich Susanne und die Spinnerei kannte, waren Marina von DarkFairys Senf und ich auf dem Out&Loud Festival. Damals war sie Mitglied im deutschen Powerwolf Fanclub, dem Cultus Luporum. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern haben wir in einem extra dafür freigehaltenen Bereich gecampt. U.a. auch mit eben jenem Herrn vom Cover, dem Daniel, der einer der „Leitwölfe“ und Köpfe hinter dem Fanclub ist.

Anne/PoiSonPaiNter

© Für das Cover gehören den rechtmäßigen Besitzern.

Märchenspinnerei im Interview: Sylvia Rieß & Sabrina Schuh

Wie schon bereits erwähnt, haben einige der Märchenspinnerinnen erneut die Feder geschwungen und ein weiteres Märchen verfasst. Da ich bereits im Rahmen des Märchensommers ein paar Fragen über ihre erste Adaptionen und Märchen gestellt habe, wollte ich sie nicht den ganzen Bogen nochmal ausfüllen lassen.
Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Montag vorgestellt, machen diese beiden den Anfang:

Sylvia Rieß – Die Tränen der Sidhe

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Märchenelemente selbst fand ich bei den „Tränen der Sidhe“ gar nicht schwierig. Mein Problem war eher, mit einer vorgegebenen Länge (Kürze) zu arbeiten. Oft hat man einfach so viele Ideen, aber man muss sich dann auf das beschränken, was der Umfang auch sinnig verarbeiten kann. Allerdings glaube ich, in dem Fall hat es das bessere Buch draus gemacht.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Siehe oben. Nein ernsthaft. Ich neige ja dazu, immer alles episch auswalzen zu wollen. So musste ich mir überlegen: Welche Brennpunkte sind eigentlich zentral in meiner Geschichte?

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich muss zugeben, von „Der Gänsehirtin am Brunnen“ kennen ich gar nicht so viele Varianten. (Und nein, das ist nicht „Die Gänsemagd“ mit „Falada oh, Falada!“)

Wir besitzen eine Kinderschallplatte, da ist sie als gelesenes Märchen drauf und die habe ich schon immer geliebt.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Arthur König: Anthony Hopkins
Der Graf: Jake Gylenhal
Rosie König: Amber Heard
Flora König: India Eisley

Mehr zu Sylvia gibt es hier:

Interview zum Axolotlkönig: Sylvia Rieß

Homepage: Der Stern von Erui
Facebook: Der Stern von Erui – Fantasy Roman
Twitter: @LadyAljana

Sabrina Schuh – Das Herz der Sidhe

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Ich habe ja hinter dem eigentlichen Ende des Märchens angefangen, daher war nichts davon so super schwierig. Allerdings wollte ich der Figur, der helfenden Frau einen anderen Drall geben, der allerdings wohl nur zwischen den Zeilen für Märchenkenner sichtbar wird, denn das ist tatsächlich etwas, das ein Deutschlehrer als Interpretationsaufgabe stellen könnte. Allgemein habe ich hier viel mit Märchenelementen zwischen den Zeilen gearbeitet, die geschickt einzubauen sicherlich am kompliziertesten war.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Die Länge der Geschichte. Es ist ja eine bestimmte Wortzahl vorgegeben gewesen und man musste innerhalb einer gewissen Spanne liegen. Da ich keine große Plotterin bin, war das extrem anstrengend, weil ich immer zwischen „Mist, das wird viel zu kurz“ und „Oje, wie soll ich das alles unterkriegen“ geschwankt habe. Am Ende war es dann eine absolute Punktlandung.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich habe davon ehrlich gesagt weder eine Adaption noch einen Film gefunden. Vielleicht ist mir was entgangen, aber ich werde mich da wohl mit dem Original begnügen müssen. 😉

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ich stehe ehrlich gesagt auf unverbrauchte Gesichter. Ich würde immer am liebsten Schauspieler haben, die eben noch keine Rollen hatten, weil sie dann 100% diese Rolle sind und nicht noch die Schatten anderer Rollen mit sich tragen.

Mehr zu Sabrina gibt es hier:

Interview zu Unter schwarzen Federn: Sabrina Schuh

Facebook: Sabrina Schuh  – Autorin

Vielen Dank, Sylvia & Sabrina!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Märchensommer: Montagsfrage #2

Herzlich willkommen zur zweiten Woche des Märchensommers! Schön das ihr euren Weg hergefunden habt!


Auch heute könnt ihr wieder einen Punkt für die Gesamtpreise des Märchensommers ergattern indem ihr die unten gestellte Frage in den Kommentaren beantwortet.

Doch vorweg eine kleine Buchvorstellung …

Letzten Montag habe ich euch die neuen Bände der Märchenspinnerei vorgestellt, doch das ist nicht alles, was aus ihren Federn entsprungen ist.

Eine großartige Gelegenheit hat sich für die Spinnerinnen ergeben, als sie mit dem Zeilengold Verlag eine Kooperation eingingen. Unter dem Motto „Die Bösen und die Guten“ wird ein Märchen jeweils von zwei Spinnerinnen beleuchtet.

Diese drei Bände sind bisher erschienen bzw. werden demnächst erscheinen:

Mit Die Tränen der Sidhe macht Sylvia Rieß, wie schon mit dem Axolotlkönig erneut den Anfang der Reihe. Gemeinsam mit Sabrina Schuh’s Das Herz der Sidhe beleuchtet sie das Märchen „Die Gänsehirtin am Brunnen“ – und nein, das ist nicht das mit Falada!

Diese Woche könnt ihr dann noch sehen, wie die Abwandlung des bekannten Interviews aussieht, denn ich habe es mir nicht nehmen lassen, die beiden zu diesen Adaptionen ebenfalls zu befragen. 🙂

Die dritte im Bunde, Elena Münscher, ist nicht nur neu in den Reihen der Spinnerinnen, sondern beginnt auch mit einem neuen Märchen. Ein Funke Magie erzählt eine etwas andere Version von „Rumpelstilzchen„.

Bisher weiß ich noch nicht, ob ich es schaffe, die Tränen im Rahmen des Sommers zu lesen, denn die anderen beiden muss ich erst noch bestellen. Bin gespannt auf dieses etwas andere Konzept. 🙂

Aber nun zur Frage des Tages:

Wessen Märchensammlung magst du am liebsten?

Ich muss ehrlich gestehen, ich kenne hauptsächlich die der Brüder Grimm oder zumindest die meisten Märchen, die ich kenne stammen aus ihnen. Interessanterweise ordne ich mir unbekannte Märchen auch immer erst ihnen zu, bevor ich dann feststelle, dass sie eigentlich von Andersen, Hauff oder irgendwem ganz anders stammen.

Deswegen mag ich unter anderem den Märchensommer, oder mich generell mit dem Thema Märchen zu befassen. Man lernt so viele neue Sachen kennen. Ich bin z.B. sehr gespannt auf die Cautionary Fabels & Fairy Tales-Bände, von denen ich euch letzten Sommer berichtet habe. Mittlerweile sind sie bei mir angekommen und es juckt mir schon in den Fingern, sie zu lesen.

Auch auf Reisen merke ich es immer wieder, dass ich mir regionale Sammlungen mitnehme. Tatsächlich dazu zu kommen sie zu lesen – neben all den wunderbaren Adaptionen – ist aber leider eine ganz andere Sache.

Anne/PoiSonPaiNter

© Für die Cover gehört ihren rechtmäßigen Besitzern und dienen hier lediglich zur Veranschaulichung.

Märchenspinnerei im Interview: Eva-Maria Obermann

Wie schon im letzten Jahr, habe ich ein paar Märchenspinnerinnen im Rahmen des Märchensommers ein paar Fragen über ihre Adaptionen und Märchen gestellt. Einige werdet ihr wiedererkennen. 😉

Eva-Maria Oberman – Autorin von „Tropfen der Ewigkeit“

Ein paar Daten zu ihr:

Eva-Maria Obermann wuchs in einer pfälzischen Kleinstadt auf und liebt gute Geschichten seit jeher. Sie hat in Mannheim Literaturwissenschaften studiert, vier Kinder bekommen und promoviert über die Mutterfigur. 2017 erschien der erste Teil ihrer Urban Fantasyreihe „Zeitlose“ und der humoristische Liebesroman „Ellas Schmetterlinge“. Die fantastische Trilogie wird 2019 beendet. Für die Märchenspinnerei hat sie Rapunzel in ein Steampunk-Setting gebracht und arbeitet bereits an einer zweiten Märchenadaption.

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Band „Tropfen der Ewigkeit“ und der Märchenspinnerei:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Abgeschiedenheit war eine Herausforderung. Rapunzel wächst im Turm auf und wird allein durch die (sexuellen) Avancen des Prinzen von dort verbannt. Die Intention ihrer Ziehmutter bleibt im Märchen unbenannt. Ich wollte keinen Prinzen und dafür eine gute Begründung, warum die „Mutter“ handelt, wie sie es tut. Außerdem musste mein „Rapunzel“ gerade am Anfang sehr naiv sein und vorsichtige Schritte machen. Das war nicht leicht umzusetzen.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Eine meiner wichtigsten Nebenfiguren, Minna, ist stumm. Hier Kommunikation zu zeigen war komplex und gleichzeitig hat es riesigen Spaß gemacht, sie und mein Protagonistin Valeria miteinander interagieren zu lassen. Aber manchmal hätte ich mir schon gewünscht, Minna hätte es einfacher gehabt.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich mag die Disney Version von Rapunzel, obwohl sie mit einem der elementarsten Merkmale des Märchens bricht, denn Rapunzel ist die Tochter einfacher Menschen, keine Prinzessin, aber die Botschaft im Film ist schön erzählt. Außerdem gibt es in der Anthologie „Wer kann für böse Träume“ eine großartige Adaption, die sehr düster an die erste Version der grimmschen Sammlung angelehnt ist. Dort geht es um die Zwillinge, die Rapunzel vom Prinzen bekommt, und ihr Schicksal.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Puh. Mein Rapunzel ist eine WoC, eine Woman of Color. Ihr Vater ist schwarz, ihre Mutter weiß. Vielleicht Alisha Wainwright oder Tessa Thompson.

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Natürlich jede Menge Bestseller ^^ Die Märchenspinnerei bringt ja nicht nur Märchen in eine moderne Form, sondern behandelt auch immer aktuelle Themen in vielen Facetten. Schön wäre, wenn die Ideen dafür nicht ausgehen und wir nicht nur gute Geschichten, sondern auch unsere Botschaften übermitteln können.

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Ich habe Märchen schon immer geliebt. Als kleines Kind hatte ich ein Pop-up Buch von Rotkäppchen, das mir meine Mutter immer wieder vorlesen musste. Ich konnte es auswendig. Einmal habe ich bei meiner Freundin übernachtet und uns wurde Rotkäppchen vorgelesen. Ich habe jedes zweite Wort korrigiert, weil es nicht so wie in „meiner“ Fassung war.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Irgendwas dazwischen. Ich mag es, wenn das Potential zum Happy End durchaus da ist, aber nicht wie ein rosa Wattebausch präsentiert wird. Ein durchwachsenes Ende, sozusagen.

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Die Passivität der Frauenfiguren und die Kopplung von Adoleszenz mit Heirat stört mich.

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Märchen sind im Grunde einfach gestrickt und behandeln oft allzu menschliche Eigenschaften wie Eifersucht, Angst, Begehren. Viele Märchen sind Adoleszenzgeschichten mit eindeutiger Gut-Böse Einordnung.

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Nachforschen, warum er in ein Tier verwandelt wurde. Vielleicht gab es einen guten Grund und es wäre besser, alles genauso zu lassen, wie es ist. Wenn nicht, würde ich natürlich helfen, die Verwandlung aufzuheben, falls der- oder diejenige das überhaupt will, denn so ein Tierleben kann seinen Vorteil haben.

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

Kommt darauf an, wie umfassend die Wünsche sein dürfen. So auf einen Schlag Hunger, Krieg und Diskriminierungen wegwünschen zu können, wäre etwas Feines. Wenn sie wirklich auf mich gerichtet sein müssten, würde ich mir wünschen jeden Tag einen guten Grund zum Lachen zu haben, dass meine Familie nie hungrig ins Bett muss und dass mir die Literatur immer so treu bleibt, wie ich ihr.

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

Mein Vater hat einen Teich und sich vor kurzem Frösche zugelegt. Die können bestimmt noch den ein oder anderen Mitquaker gebrauchen.

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Tauschen? Freiwillig mit keiner, die werden ja alle so reduziert, dass sie nur noch Abziehbilder sind.

Mehr zu Eva gibt es hier:

Autorenblog: Schreibtrieb
Facebook: Eva-Maria Obermann
Twitter: Variemaa

Vielen Dank, Eva!


Anne/PoiSonPaiNter

Eva-Maria Obermann: Tropfen der Ewigkeit

Nach ihrem Gastbeitrag gestern geht der Märchensommer heute weiter mit meiner Rezension zum dreizehnten Band der Märchenspinnerei: Tropfen der Ewigkeit von Eva-Maria Obermann, einer Steampunk-Adaption von „Rapunzel“.

Worum geht’s?

4 of 5 stars

Valeria kennt nichts anderes als lernen im Turmzimmer. Von ihrer Mutter Stella wird sie darauf vorbereitet, eines Tages an deren Seite weiterzuforschen. Das ist es zumindest, was sie ihr weismacht.

Je länger sie eingesperrt ist, um so mehr kommt Valeria hinter die Geheimnisse, die vor ihr verborgen wurden. Welche Wahrheit versteckt sich hinter dem Märchen vom Drachen, dass ihre Mutter stets erzählte? Und wem kann sie vertrauen? Ihrer Mutter? Ihrer Freundin Minna? Oder doch nur sich selbst?

Das Leseerlebnis

Die Schrift ist mir persönlich etwas zu eng gesetzt, den Lesefluss hat das aber nicht behindert. Für mich war der Ich-Erzähler anstrengender. Wobei es schwer gewesen wäre, eine andere Sicht als Valerias zu haben, ohne dabei große Enthüllungen vorweg zu nehmen. Dadurch, dass der Leser diesen eingeschränkten Blickwinkel hat, kann er ihre Erkenntnisse miterleben, auch wenn sich ein paar Dinge schon erahnen lassen. Was einerseits eine interessante Erzählweise, andererseits für mich anstrengend zu lesen war.

Die Charaktere

Die Hauptfrage bei einem Rapunzel-Charakter ist meist „Wieso bleibt sie im Turm und flieht nicht?“. Eva hat dies gut umgangen. Valeria ist zum einen gehorsam, zum anderen hätte eine einfache Flucht schwere Konsequenzen, da die Welt um sie herum von giftiger Luft und Staub verseucht ist. Das heißt aber nicht, dass sie keinen eigenen Willen hat. Je mehr Geheimnisse Valeria entschlüsselt, umso mehr wächst sie und es macht Spaß, ihr dabei zuzusehen.

Valeria ist eine PoC-Protagonistin. Dies wird dahingehend thematisiert, dass sie sich selbst in den Kontrast zu ihrer hellhäutigen Mutter setzt und auch von deren Kollegen entsprechend betrachtet wird. Sonst kann ich mich nicht daran erinnern, dass die Hautfarbe eine Rolle spielte.

Ihre Mutter ist eine ehrgeizige Wissenschaftlerin. Mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln versucht sie, sich in der von Männer dominierten Welt durchzusetzen und an die Spitze zu gelangen. Dafür ist sie auch bereit skrupellose Opfer zu bringen … Ein sehr unsympathischer Charakter, selbst wenn ihr Drang nach Anerkennung bis zu einem gewissen Grad verständlich ist …

Das genaue Gegenteil dazu ist Minna, die nicht nur Valerias Zofe und beste Freundin, sondern auch eine der treibenden Kräfte in der Geschichte ist. Die Art und Weise wie Eva ihre Stummheit darstellt ist wunderbar. Ein Blick oder eine Geste, die ebenso verständlich sind, wie ihre Frustration darüber, in manchen Situationen nicht ungehindert kommunizieren zu können. Filmisch ist es einfach darzustellen, doch in schriftlicher Form ist dies eine ganz andere Hürde, die Eva großartig gemeistert hat. Die Erklärung hinter dieser und einer weiteren Behinderung ist auch nicht an den Haaren herbeigezogen – haha, sorry, das Wortspiel war unbeabsichtigt – sondern ist im Weltenbau begründet. Dadurch gibt es auch noch weitere Neben- und Randcharaktere, die ebenfalls mit Einschränkungen leben.
Lange Rede kurzer Sinn: Minna ist mein Favorit. Sie ist einfach ne coole Socke. B)

Eva selbst hat im März auf Twitter erzählt, dass Valeria Bi ist und ich muss gestehen, dass ich das Interesse an Männern bei ihr nicht rausgelesen habe. Stattdessen fand ich ihre Beziehung zu Minna interessant, sowohl von einer freundschaftlichen, als auch von einer romantischen Perspektive aus. Das gegenseitige Vertrauen, die Unterstützung. Großartig.

Unter den Nebencharakteren gibt es einen, der so aufdringlich und übergriffig ist, dass ich eine seiner Szenen kurzzeitig pausieren musste. Abgesehen davon sind er und die anderen Nebencharaktere – was auch auf die Kürze des Buches zurückzuführen ist – eher wenig beleuchtet, daher hier nur kurz angeschnitten.

Die Charaktere hat Eva wunderbar gezeichnet. Hinzukommt, dass alle Interaktionen und Entwicklungen nachvollziehbar sind trotz schnell voraneilender Handlung.

Generelle Meinung

Eva hat eine faszinierende Steampunk-Welt erschaffen, von der ich gerne mehr erfahren hätte. Hier schließt sich jedoch der Kreis, denn durch den eingeschränkten POV ist das leider nicht möglich …
Die Entwicklung und Interaktion der Charaktere ist nachvollziehbar und gut dargestellt, auch wenn es ein paar Wendungen gab, die vorhersehbar waren.

Als Rapuzel-Element gab es nicht nur einen Fokus auf die Haare, die regelmäßig gepflegt wurden, sondern auch einen Kletterversuch, der sehr realistisch – und vor allem schmerzhaft – dargestellt wurde. Alles gepaart mit einem etwas anderen Fluchtmanöver.

Wer noch nicht so viel mit Steampunk zu tun hatte, sollte sich diese Märchenadaption zur Gemüte führen, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Die Elemente sind dezent und doch präsent und bieten damit eine gute Einstiegsmöglichkeit.

Alles in allem, eine sehr interessante Variante von Rapunzel. 🙂

Dinge, die ich hinzufügen möchte

Das Buch habe ich übrigens beim #NornenHopping eingesammelt, als ich mit Elenor Avelle bei Eva zum Frühstücken war. 🙂

Anne/PoiSonPaiNter

© Für das Cover gehören den rechtmäßigen Besitzern.

Märchensommer: Montagsfrage #1

Herzlich willkommen zum Dritten Märchensommer! Schön das ihr euren Weg hergefunden habt!


Ab heute könnt ihr wieder jeden Montag einen Punkt für die Gesamtpreise des Märchensommers ergattern indem ihr die unten gestellte Frage in den Kommentaren beantwortet.

Doch vorweg eine kleine Buchvorstellung …

In den letzten Jahren habe ich euch die bis dato aktuellen Bände der Märchenspinnerei vorgestellt, damit soll es auch heute weitergehen.

Diese sind drei sind seit dem letzten Sommer neu hinzugekommen:

Alle drei Bände stammen aus der Feder von Autorinnen, die bereits ein Werk innerhalb der Spinnerei veröffentlicht haben. Es wird also eine kleine Abwandlung des bekannten Interviews mit ihnen geben, seid gespannt …

Das erste Lied von Susanne Eisele ist nach Kein Schnee im Hexenhaus (Hänsel & Gretel) nicht nur eine Rumpelstilzchen-Adaption mit metallischer Musik & den Tücken der Musikbranche, sondern auch das erste Buch, dass ich als Fee bepaten durfte.

In Unter Pinken Sternen erzählt Sabrina Schuh die Geschichte einer Nebencharakterin aus Unter Schwarzen Federn weiter und webt eine Sterntaler Version, die sich mit dem Thema Obdachlosigkeit befasst.

Nach Zarin Saltan widmete sich Katherina Ushachov in Der tote Prinz einer weiteren Russischen Märchenadaption. Diesmal einer steampunkigen Schneewittchen-Variante (Die tote Prinzessin), die ihr letzten Sommer auch in den Bilderrätseln erraten musstet.

Als Patenfee habe ich Das erste Lied bereits gelesen, dazu und ein paar anderen Werken, wird es also definitiv eine Rezension geben.

Einige dieser Bücher könnt ihr im Verlauf des Sommers als E-Book gewinnen, haltet also Ausschau nach dem entsprechenden Beitrag.

Aber nun zur Frage des Tages:

Was ist dein Lieblingsmärchen und warum?

Da ich auf diese Frage bereits zweimal (#1 und #2) geantwortet habe, bin ich einfach mal faul und drücke mich davor. Geändert hat sich bewusst nichts, auch wenn ich wieder ein paar interessante neue Sachen (kennen) gelernt habe.

Anne/PoiSonPaiNter

© Für die Cover gehört ihren rechtmäßigen Besitzern und dienen hier lediglich zur Veranschaulichung.

On a Side Note #5: Da war doch was…

Wie ihr sicherlich mitbekommen habt, ist es zur Zeit sehr ruhig hier, daher mal eine Erklärung dazu.

Nach dem Märchensommer brauchte ich erstmal eine Pause, ~50 Beiträge in 7 Wochen war schon ne ganz schöne Nummer und so richtig bin ich aus dem Sumpf noch nicht wieder raus … hinzukam, dass dadurch einiges liegengeblieben ist, was im Anschluss erstmal aufgeholt werden musste.

Ein neuer Tag“ kam aus dem Groblektorat zurück, denn die Kurzgeschichte soll Ende des Jahres Teil einer Benefiz-Anthologie werden. Die erste genauere Lektoratsrunde hat sie mittlerweile auch schon hinter sich.

Na wer erkennt alle 17 Märchen auf dem Banner des Märchenhauses Neubrandenburg?

Für das Nornennetz hatte ich mich bereiterklärt, ein paar Blogbeiträge zu verfassen. Einerseits ein Interview-Bericht im Comic-Monat, bei der ich zusammen mit verschiedenen Autor*innen die Frage erörtert habe: Lohnen sich Comic Conventions für Autor*innen?. Und ein Beitrag in Zusammenarbeit mit den Nornen Grumpy Moon und Laura Kier, in dem es um Das Gute an Bösewichten ging – vielleicht erinnert sich ja noch jemand daran, dass ich während/nach meiner Superheldinnen Nerdwoche mit dem Gedanken gespielt habe/spiele, eine Villain-Week zu machen. Ein sehr passender Beitrag für mich also.

Dem Bücherstadt Kurier hatte ich zwei Beiträge für ihren Diversitäts-Monat #kunterbunt zugesagt. Das wurde zum einen ein, hmm, „Rant“ zum Thema Diversität ist mehr als Hautfarbe und sexuelle Orientierung (hier auch auf Englisch) und eine Rezension zur Pilot Folge des Zombie Orpheus Entertainment Projekts Strowlers (hier auch auf Englisch).

Hinzukam, dass ich Anfang August innerhalb eines Tages die Kickstarter Kampagne des Nornenetzes für die Teilnahme an der Leipziger Buchmesse 2019 aufgesetzt und seit dem betreut habe und auch andere Dinge im Netzwerk zu tun hatte.
Für unseren Auftritt auf der BuchBerlin, den ich ebenfalls mitorganisiere, gibt es übrigens momentan Tageskarten zu gewinnen: Wer fährt mit uns zur BuchBerlin?

Nebenbei habe ich dann auch immer mal wieder Elenor Avelle bei ihrer Aktion zu ihrem neusten Werk „Gefesselt – Der Anfang“ geholfen. Für alle, die herausfinden wollen, welcher Charakter sie in der Geschichte wären, geht es hier zum: Storyquiz.

Zwischendrin gab es dann auch schon wieder Planungsphasen für neue Aktionen und u.a. auch Besprechung für meine Patenschaft von Susanne Eiseles Rumpelstilzchen Adaption „Das erste Lied„, für das ich noch ein bisschen was vorbereiten muss, es wird auf alle Fälle eine interessante Release Party am 13.09. und im Oktober dann auch eine Blogtour geben.

Dann war ich bei der Eröffnung des Neubrandenburger Märchenhauses und habe gleich ein bisschen Werbung für die Märchenspinnerei und andere gemacht. Es wird spannend …

Einen Samstag habe ich mir dann auch gegönnt, um mit meinem Vater zusammen – das erste Mal seit es vor 10 Jahren eröffnet wurde – das Ozeaneum Stralsund zu besichtigen und danach seit langem mal wieder hoch zum Königsstuhl auf Rügen zu fahren bzw. durch den Wald dort hinzulaufen. War ganz schön teuer der Spaß, trotzdem ein paar tolle Sachen gesehen.

Eine Aufführung von „Wildes Herz„, dem Dokumentarfilm über den aus meinem Heimatort stammenden Sänger der Ska-Punk Band Feine Sahne Fischfilet, konnte ich mir auch nicht entgehen lassen und vermutlich lasse ich meine Gedanken dazu irgendwann auch mal in einem Beitrag aus …

Das alles (und noch viel mehr) hat dafür gesorgt, dass ich die Märchensommer Preise noch immer nicht abgeschickt habe, was mir furchtbar leid tut für alle, die sehnsüchtig darauf warten. Doch ein bisschen müsst ihr euch noch gedulden. Tut mir Leid …

Denn heute begebe ich mich seit Langem mal wieder auf eine Reise durch Deutschland (und kurz auch zum ersten Mal in die Schweiz), was übernächstes Wochenende auf dem Literaturcamp Hamburg endet.

Das Ganze unter dem Thema #NornenHopping, das bedeutet, dass ich auf meiner Reise u.a diese Nornen treffe: Anne DanckHolly MilesJune IsSiiri Saunders, Jule M. ReichertStella Delaney, Felicity Green, Eva-Maria Obermann, Elenor Avelle, Laura Kier und Paula Roose, und wer sich noch so auf dem #LitcampHH anfinden wird.
Die Reise verfolgen könnt ihr über den entsprechenden Hashtag auf meiner Twitter-Seite.
Kleine Anekdote am Rande: Ich werde die ganze Zeit unseren 3x6m Pavillon im Kofferraum haben, weil ich den für das Litcamp angeboten habe … =D

Ein bisschen Kreidefelsen auf Rügen

Danach werde ich mich dann aber wirklich um den Versand kümmern, bevor ich mich in die Arbeit für neue Aktionen und eine weitere potentielle Kurzgeschichten-Veröffentlichung stürze … und den diesjährigen Adventskalender. 😉

Na gut, nachdem die neuen Postkarten angekommen sind und ich das Gespräch mit dem Märchenhaus hatte … Spätestens Ende September sollten aber alle Preise angekommen sein. Versprochen!

Also bis dann

Anne/PoiSonPaiNter

#AxolotlAusgefragt

Vor mehr als einem Jahr schwamm der erste Band der Märchenspinnerei in die weite Welt.

Diesem ersten Band, dem Axolotlkönig von Sylvia Rieß, ist heute diese Aktion gewidmet, denn seit damals ist viel Zeit ins Land gegangen. Nicht nur hat der kleine Lurchi eine Bonusszene bekommen(, die ich verursacht habe), sondern mit dem Herrn der Sieben Königreiche auch einen pelzigen kleinen Bruder, den ich als Teil einer Facebook Aktion von seinem Geisterhusten befreien musste.

Im November wurde der „Solidaritätslurch“ im Rahmen der Blogger gegen Cybermobbing-Kampagne, noch einmal auf die Reise geschickt und er kann auch immer noch weitergeschickt werden. Es ist eine einfache Möglichkeit Leuten zu zeigen, dass sie in den weiten des Internets nicht alleine sind.
Denn das ist eines der Kernthemen des Buches.

Obendrauf gab es dann noch die Nominierung zum Deutschen Phantastik Preis, auch wenn es da „nur“ bis zur Longlist reichte. Für die LBM gab es dafür ein paar tolle Plakate, die stolz an den Wänden der Phantastik-Halle hingen.

Aber worum geht es heute überhaupt genau?

Wir feiern noch einmal den Axolotl (habe meine Rezension aus dem letzten Sommer dafür ganz frisch übersetzt) und dafür verlose ich zwei signierte Axolotl-LBM-Plakate und ein signiertes Print der Originalausgabe des Axolotlkönigs (noch ohne Bonusszene, den Print MIT Bonusszene, könnt ihr im Gesamtsommer gewinnen). Alle Teilnehmer erhalten außerdem ein Goodie Paket von Sylvia, solange der Vorrat reicht.

Was müsst ihr dafür tun?

Einfach so viele Fragen wie möglich zum Axolotlkönig richtig beantworten, je mehr umso höher die Preischancen. Und die Fragen sind auch wirklich nicht schwer.

Ein kleiner Tipp: Viele der Informationen lassen sich im Klappentext, auf Sylvia’s Blog und in den FB-Veranstaltungen zum Buch finden. 😉

Viel Erfolg!

Das Quiz

1. Wie erlöst man traditionell einen in einen Frosch verwandelten Prinzen?

  • Man wirft ihn gegen die Wand
  • Man küsst ihn
  • Man singt ihm ein Ständchen

2. Aus welchen zwei Märchen setzt sich die Geschichte des Axolotlkönigs zusammen?

  • Frau Holle & der Froschkönig
  • Die Schneekönigin & der Froschkönig
  • Schneewittchen & der Froschkönig

3. Was ist ein Axolotl?

  • Ein Schwanzlurch
  • Ein Kopffrosch
  • Eine Halsbandeidechse

4. Welche Musik mag Leonie?

  • Spice Girls
  • We Butter the Bread with Butter
  • Subway to Sally

5. Wo wird Axolotl-Fynn gefunden?

  • Auf dem Mensamenü
  • Auf dem Seziertisch
  • In der Kloschüssel

6. Was passiert, wenn ein Axolotl ein Bein verliert?

  • Nichts
  • Es wächst nach
  • Es wächst doppelt nach

7. Was haben ein Stern, ein hustender Hamster und ein Axolotl gemeinsam?

  • Sylvia Rieß
  • Sylvana Reis
  • Silke Reiß

Anne/PoiSonPaiNter