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Märchenspinnerei im Interview: Rabea Blue

Heute im Interview im Rahmen des Märchensommers: Märchenspinnerin Rabea Blue.

Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Rabea Blue – Autorin von „Saving Rapunzel“

Ein paar Daten zu ihr:

Hi, ich bin Rabea, Jahrgang 1985 und lebe in Südhessen, am Rande des Odenwalds. Schon als Kind habe ich Geschichten über z.B. Außerirdische geschrieben und habe dieses Hobby nach meinem BWL-Studium glücklicherweise wieder aufgenommen, denn es ist ein für mich ein wunderbarer Ausgleich zu Familie und Brotjob.

Ich schreibe hauptsächlich Fantasy und habe bereits zwei Teile einer Reihe, eine Science-Fiction Novelle als auch mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht.

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Band „Saving Rapunzel“ und der Märchenspinnerei:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Ehrlich gesagt das offensichtlichste: Rapunzels lange Haare.

Es war schwierig sich zu überlegen, wie lang die Haare sein durften, ohne dass Jane von den Mitgliedern der Sekte, in der sie aufwuchs, als zu ungewöhnlich auffiel.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Die Testleser in Form einiger anderer Märchenspinnerinnen waren nicht überzeugt von dem ursprünglichen Plot und ich war kurz davor alles einzustampfen. Irgendwann reifte die Idee, den Aufbau etwas individueller zu gestalten und so hat es sich schließlich durchgesetzt.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Disneys Rapunzel – Neu verföhnt 🙂

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Puh, vielleicht Jake Gyllenhaal als Diego und Emilia Clarke als Jane.

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Dass wir weiter wachsen und nicht müde werden, mehr und mehr Märchen zu adaptieren 😉

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Dass mein Papa früher meiner Schwester und mir an den Wochenenden Märchen aus riesigen Bilderbüchern vorgelesen hat.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Happy 🙂

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Es steckt meistens eine Warnung oder ein Appell dahinter.

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Die Originalfassungen sind oft echt grausam.

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Es fragen, wie man helfen kann, es wieder zurückzuverwandeln.

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

Ewige Gesundheit für mich und meine Lieben, Hermines Zeitumkehrer und einen Blick in ein alternatives Leben.

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

Vermutlich die Art, wie die Geißlein den Wolf losgeworden sind: in den Brunnen schmeißen. Aber auch nur, weil wir einen uralten Brunnen in unserem Hof stehen haben.

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Mit Disneys Arielle 😉

Mehr zu Rabea gibt es hier:

Facebook: Rabea Blue Autorin
Twitter: @RabeaBlue
Instagram: BlueRabea

Vielen Dank, Rabea!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Märchensommer Buchvorstellung #2

Willkommen in der dritten Woche des Märchensommers!

Wie bereits erwähnt, wird es in diesem Jahr keine Montagsfragen geben, ich möchte euch dennoch nicht vorenthalten, welche neuen Märchenadaptionen seit dem vergangenen Jahr herausgebracht wurden – oder was ich neu entdeckt habe.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

weiter geht es mit den Neuerscheinungen in der Märchenspinnerei

Cover Ein Funke Magie
Cover Ein Kind der Magie
Cover Versprechen der Magia

Letztes Jahr hatte ich euch Ein Funke Magie von Elena Münscher bereits vorgestellt, seitdem hat sich allerdings einiges geändert. Ursprünglich im Zeilengold Verlag erschienen, mussten die Spinnerinnen nach Ende des Verlags umdenken und umstrukturieren.

Gemeinsam mit dem Verlag wollten sie Novellenpaare schaffen, die unter der Prämisse „Die Bösen und die Guten“ standen und jeweils ein Märchen von der Seite des „Bösewichts“ und der Held:innen beleuchtete. In eigener Regie – in Zusammenarbeit mit dem Machandel Verlag für die kombinierten Print-Ausgaben – wurde das Konzept nun zu „Licht und Schatten“ umgearbeitet.

Offiziell sind diese beiden das Dritte Pärchen, da Ein Kind der Magie von Mira Lindorm erst im Mai erschienen ist. Dennoch wollte ich mit den beiden anfangen, aufgrund der oben genannten Situation.

Diese Adaption – gemeinsam als Versprechen der Magie bezeichnet – geht es um Rumpelstilzchen und die Gründe, warum der Gnom Kinder sucht. Dies geschieht einmal in der Vergangenheit (Funke) und in der Gegenwart (Kind) mit einer Folgegeneration aus dem ersten Band.

Ein wirklich interessantes Konzept. Wenn ihr nun auch neugierig geworden seid, dann empfehle ich euch, genügend Märchenpunkte zu sammeln, denn der Machandel Verlag stellt drei E-Books des Sammelbandes als Preise zur Verfügung.

Habt ihr schon eines der Novellenpaare gelesen? Schreibt gern eine Rezension dazu, auch damit könnt ihr Punkte verdienen!

Anne/Poisonpainter

Märchenspinnerei im Interview: Laura Kier und Sabrina Schuh

Auch in diesem Märchensommer gibt es wieder Interviews mit den  Märchenspinnerinnen. Da ich einigen bereits ein paar Fragen über ihre erste Adaptionen und Märchen gestellt habe, gab es für sie nur den kleinen Bogen zum erneuten ausfüllen.
Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Montag vorgestellt, machen diese beiden den Anfang:

Laura Kier: Myalig – gestohlene Leben

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Nah genug am Märchen zu bleiben, damit es erkennbar ist.

Ich bin Bauchschreiber, d.h. ich entdecke erst beim Schreiben die meisten meiner Welten und Charaktere. Ich habe zwar oft vorab grobe Ideen – bspw. „Ich schreibe eine Märchenadaption im Steampunk-Setting“ – aber dann auch den Plot so zu ziehen, dass es stimmig für meine Charaktere und die Adaption ist war schwierig. Nach mehreren Überarbeitungsrunden und Hilfe von anderen Autoren und Lektoren ist es dann aber geglückt und Myalig wurde für die Shortlist beim SERAPH nominiert.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Die Zeit.

Zunächst sollte Myalig im November 2018 erscheinen, aber es war vorne und hinten noch nicht rund. Mir fehlte ein wichtiger Schlüssel (die Bluttests), auf die ich erst im Juli 2019 durch eine liebe Freundin kam. Als ich den Schlüssel endlich eingebaut hatte, wurde die Zeit bis zur Veröffentlichung im September aber wieder sehr knapp. Ich habe es aber geschafft und viel über meine Zeitplanung gelernt.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Tatsächlich die neuste Realverfilmung von Disney. Auch wenn ich mir immer noch wünsche, dass das Biest dieses flauschige, liebenswerte, süße Biest bleibt.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Äh … Ich hab es ehrlich gesagt nicht so mit Schauspielernamen. Bin schon froh, wenn ich mir ein paar merken kann. Von daher weiß ich auch nicht, mit wem ich Amanda, Levente und Bartholomew besetzen würde.

Wobei Hugh Jackman im Wolverine-Style definitiv ein tolles Biest und vor allem einen in meinen Augen besser aussehenden Prinzen als in den Disney-Versionen abgeben würde.

Darf ich Groot als Bartholomew casten? Oder Data von der Enterprise?

Für Amanda habe ich im Moment wirklich keine Idee. Vielleicht würde ich da bei Emma Watson aus der Disney-Realverfilmung bleiben? Hmm …

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Weitere tolle Märchenadaptionen, die von vielen Lesern begeistert gelesen und gekauft werden. Ohne euch schreiben wir schließlich nur für die Schublade oder unsere Geschichten verstauben zwischen den Buchdeckeln. Deshalb wünsche ich mir vor allem weiterhin viele treue Leser, die uns begleiten und motivieren weiterzumachen.

Mehr zu Laura gibt es hier:

Interview zu Märchen statt Pralinen: Laura Kier

Homepage: Weltenpfad
Facebook: Laura Kier
Twitter: @weltenpfad
Instagram: Weltenpfad

Sabrina Schuh – Unter gläsernen Fassaden

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Elemente an sich ließen sich alle schön umsetzen, die größte Herausforderung war sicherlich zwei so verschiedene Grundmärchen (Aschenputtel und Dickens Weihnachtsgeschichte) in eine Geschichte zu packen und miteinander zu verweben.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Die Tatsache, dass sich mir mit beiden Hauptfiguren zwei Mathe- und Physiknerds mit einer Leidenschaft für Kryptographie vorgestellt haben. Alles Themen, die ich persönlich nicht wirklich durchschaue. Trotzdem musste ich das natürlich fürs Buch tun und genau das war die größte Herausforderung.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Es gibt natürlich keine Verfilmung, die beide Märchen mischt. Bei Dickens Weihnachtsgeschichte habe ich keinen speziellen Favoriten, ich mag sie alle und schaue auch zu Weihnachten immer alles an, was mir in die Finger kommt.
Bei „Aschenputtel“ hatte ich gaaaanz früher bei meiner Oma ein tolles Kinderbuch aus der Kindheit meiner Mutter und ich habe das absolut geliebt. Leider ist es nicht mehr auffindbar, sonst hätte ich es euch gezeigt.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ich bin echt langweilig, was diese Frage angeht, aber ich würde tatsächlich gern einen neuen Cast haben. Unverbrauchte Gesichter, die nicht immer mit irgendwas assoziiert und vergleichen werden, gefallen mir einfach besser als bekannte Schauspieler.

Mehr zu Sabrina gibt es hier:

Interview zu Unter schwarzen Federn: Sabrina Schuh
Interview zu Unter pinken Sternen
Interview zu Das Herz der Sidhe

Facebook: Sabrina Schuh  – Autorin

Vielen Dank, Laura & Sabrina!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Märchensommer Buchvorstellung

Willkommen in der zweiten Woche des Märchensommers!

Wie bereits erwähnt, wird es in diesem Jahr keine Montagsfragen geben, ich möchte euch dennoch nicht vorenthalten, welche neuen Märchenadaptionen seit dem vergangenen Jahr herausgebracht wurden – oder was ich neu entdeckt habe.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Wie jeden Märchensommer macht die Märchenspinnerei den Anfang und nicht zu knapp, denn es hat sich einiges getan …

Cover Myalig
Cover Saving Rapunzel
Cover Fassaden

Der Werdegang einer Geschichte ist manchmal genauso spannend, wie die Geschichte selbst. Ursprünglich wollte Laura Kier eine Adaption zu Die Schöne und das Tier für die Märchenspinnerei-Anthologie schreiben. Aus ihrer ersten Idee entstand allerdings ihr dystipischer Debütroman „Perfektion – Die Veränderten„, die zweite wurde zu einem Pralinen-Märchen. Nummer drei wurde schließlich zu ihrem Spinnerei Debüt Myalig – gestohlene Leben, einer Steampunk Adaption des bekannten Materials. (Den Weg zum Herz der Rosen könnt ihr hier auf Lauras Blog nachlesen: Es war einmal … ganz anders – Psst, vielleicht gibt es dazu im Verlauf des Sommers noch ein kleines Schmankerl 😉 )

Auch hier zeigt sich, das Prinzip „was lange wärt, wird endlich gut“, denn kaum erschienen, schaffte der Band es auf die Shortlist des Indie Seraph!

Die Entstehung der Rapunzel-Adaption Saving Rapunzel von Rabea Blue war für mich etwas ganz besonderes, denn ich war eine der Testleserinnen. Meine Anmerkungen und Ideen haben zum Teil maßgeblich dazu beigetragen, wie der Roman gestaltet wurde. In diesem Fall sogar wortwörtlich, denn der Vorschlag, Vergangenheit und Gegenwart bildlich abzugrenzen stammte von mir. Ein spannendes, aber auch anstrengendes Erlebnis.

Das Endresultat habe ich allerdings nicht nochmal gelesen bisher, nur entdeckt, dass Rabea mich nicht nur in der Danksagung erwähnt, sondern ich auch eine der Annes in der Widmung bin. Eine große Ehre!

Unter Gläsernen Fassaden von Sabrina Schuh bildet den dritten Band zu ihren anderen beiden Bänden Unter schwarzen Federn und Unter pinken Sternen. Die drei sind lose miteinander verknüpft durch kleinere Charaktere, die in vorherigen Bänden ebenfalls auftauchen. Alle drei Bände sind dennoch unabhängig voneinander lesbar.

Besonders interessant in dieser Mischung aus Charles Dickens‘ Weihnachtsgeschichte und Aschenputtel finde ich das Konzept der Kryptografie, das Sabrina eingebaut hat. Immerhin war das eine meiner Lieblingsvorlesungen im Studium. Allerdings möchte ich die Sterne vorher lesen, daher muss meine Neugierde sich noch etwas gedulden.

Wie sieht es bei euch aus: Habt ihr eines der drei bereits gelesen?

Anne/Poisonpainter

Welttag des Buches 2020

Hallo zusammen,
heute ist der Welttag des Buches und das Nornennetz hat aufgerufen ein Shelfie (Selfie vom Regal – Shelf) zu machen von den Büchern von Autorinnen, die uns am meisten geprägt haben.

Da mir das nicht ausreicht – und im Sinne des #BücherHamstern – habe ich noch drei Regalfotos zusätzlich gemacht, aber lest selbst.

Erste Prägung

Die unten genannten Bücher nebeneinander Cover voran aufgestellt. Davor eine kleine Plüscheule.

v.l.n.r.
Der Zirkus der Verdammten – Laurell K. Hamilton
Harry Potter und der Stein der Weisen – J.K. Rowling
Lucifer – Träger des Lichts – Catherine Webb

Warum diese drei?

Als ich klein war hatten wir in unserem Ort eine Bibliothek, die vielleicht mal an zwei oder drei Tagen offen hatte – ich glaube mittlerweile ist sie komplett eingegangen.
Hin und wieder lieh ich mir dort Bücher aus, aber die richtige Lust zu lesen kam erst mit den Harry Potter-Büchern – den abgebildeten Band habe ich damals bestimmt 20 Mal gelesen. Sie haben mich dahingehend geprägt, dass mir gezeigt wurde, dass man auch als Außenseiter Chancen auf Freundschaft hat und Ziele erreichen kann, die zum Teil unmöglich erscheinen.

Mittlerweile betrachte ich das Ganze kritischer. Ich habe viel dazugelernt und die Kontroverse um diverse Äußerungen Rowlings und den unterschwelligen Themen der Heptalogie (Lykanthropie = AIDS, versteckte Repräsentation, Transfeindlichkeit der Autorin, …) haben meine Begeisterung für die Potter-Welt gewaltig gedämpft. Dennoch muss für mich das Buch hier genannt werden, da es meinen Wunsch, weitere Welten zu entdecken, und vielleicht auch eigene zu entwickeln, stark beeinflusst hat.

Hamilton steht symbolisch für den Wandel von Jugend- zu Erwachsenenliteratur. Die Geschichten wurden blutiger und komplexer. Ich glaube, es war meine erste Reihe mit weiblicher Hauptfigur. Dass ich zum Zeitpunkt, als ich das Buch kaufte, bereits Buffy-Fan war und sie mit „Vergesst Buffy – Anita ist die einzig wahre Vampirjägerin!“ warben, half der Kaufentscheidung natürlich ungemein. Zuvor hatte ich viel mit Vampiren gelesen, diese Reihe zeigte mir auf einmal Werwölfe, die keine bloßen Bestien sondern komplexe Charaktere waren. Was vermutlich eine Erklärung dafür ist, dass ich momentan mehr Projekte/Plotbunnies mit Werwesen als mit Vampiren habe.

Es war auch das erste Buch bzw. die erste Reihe, die ich mit anderen zusammen gelesen habe. Zu Abizeiten fanden zwei Mitschülerinnen sie ebenfalls interessant und so verlieh ich meine Bände an die beiden und wir tauschten uns gemeinsam aus.

FunFact: Der hier abgebildete Band ist Band 3, den ich nicht nur zuerst gekauft, sondern auch zuerst gelesen habe, bis mir auffiel, dass es eben jener ist. Eine der Mitlesenden hat mit Band 1 angefangen und hatte dadurch einen ganz anderen Bezug zu einem Charakter bekommen, den ich in Band 3 nicht mochte.

Lucifer – und der Nachfolger Satan – Retter der Welt – steht sinnbildlich für mein Interesse an Crossovern. Auf faszinierende Weise verknüpft Webb Mythologien und Religionen und zeigt, dass diese parallel interagieren können. (Ich hatte die Bände auch schon hier empfohlen.)

Außerdem hat es auch eine weitere meiner Vorlieben: Der „Bösewicht“ steht im Mittelpunkt und ist hier nicht nur Protagonist sondern sogar der Gute. Solch eine Umkehrung von Verhältnissen finde ich noch immer spannend.

Was mich auch schon zum nächsten Shelfie bringt

Märchenspinnerei

Als sich die Märchenspinnerei vor drei Jahren gründete, war ich sofort vom Projekt begeistert. Seit dem sind mehr als zwanzig Adaptionen erschienen in denen alte Märchen ein neues Gewand bekamen.

Mittlerweile bin ich im Bloggerteam und auch mein Märchensommer entstand durch die Bücher der Spinnerei, die jedes Mal wieder auf ihre Weise faszinierend zeigen, dass die Konzepte und Ideen von damals, auch heute noch funktionieren, wenn auch ganz anders.

Die unten genannten Bücher nebeneinander (Buchrücken).
Davor zwei Eulenfiguren, links eine kleine, rechts eine winzige mit übergroßen Augen.

v.l.n.r.
(Der AxolotlkönigSylvia Rieß – nicht abgebildet, ist zur Zeit unterwegs)
Ein Mantel so rotBarbara Schinko
HollerbrunnTina Skupin
Kein Schnee im HexenhausSusanne Eisele
Im Bann der zertanzten SchuheJanna Ruth
Meerschaum Anna Holub
Der siebte SohnJulia Maar
Zarin SaltanKatherina Ushachov
Es war einmal … ganz anders – Anthologie
Herzenswünsche kommen teuerMira Lindorm
Unter schwarzen FedernSabrina Schuh
Träume voller SchattenChristina Löw
Tropfen der EwigkeitEva-Maria Obermann
Das erste LiedSusanne Eisele
Unter pinken Sternen – Sabrina Schuh
Der tote PrinzKatherina Ushachov
Der Kater unterm Korallenbaum oder: Wünschen will gelernt sein – Christina Löw
Maneki Neko – Christina Löw
Myalig – gestohlene Leben – Laura Kier
Saving Rapunzel – Rabea Blue
Hinter Gläsernen Fassaden – Sabrina Schuh
Die Wylde Jagd – Janna Ruth/Tina Skupin
Die Tränen der Sidhe – Sylvia Rieß
Das Herz der Sidhe – Sabrina Schuh

Auch durch diese Bücher ist eine Art Prägung entstanden. Nicht nur, dass ich vermehrt Märchenadaptionen lese und kaufe, nein, dadurch hat sich auch der Frauenanteil in meinem Regal vervielfacht – und ich hatte bis zur Entstehung der Spinnerei erst ein SP-Buch gelesen.

Aber die Spinnerinnen schreiben nicht nur Märchen …

Man kennt sich … irgendwie …

Durch die Arbeit mit der Spinnerei und den Nornen habe ich einige Autorinnen kennenlernen dürfen, denen ist dieses Shelfie gewidmet.

Die unten genannten Bücher nebeneinander (Buchrücken), davor links die winzige Eulenfigur und rechts die Plüscheule.

v.l.n.r.
Pannenhilfe für die Liebe – Irina Christmann/Sitala Helki
EventuElche – Das Schwedische Gefühl – Tina Skupin
(Die Supermamas – Tina Skupin – nicht abgebildet, hab ich Zuhause liegen lassen …)
Valkyrie – Zurück ins Jetzt – Tina Skupin
Valkyrie – Ruf des Schicksals – Tina Skupin
Märchen statt Pralinen – Laura Kier mit den Bänden: Dornentraum, Blühende Steine, Die Gewitterhexe und der Mondfuchs, Die Muse und der Sorgendieb, Eisfunken, Kirschen im Winter?, Die Perlmuttschmetterlinge
Sieben Raben – Mika M. Krüger
Wunder kommen leise – Paula Roose
Die Notwendigkeit von Schnee – Paula Roose
Ferdinand von Schnatter der Viertelnachzweite – Sarah König
Flammenerwachen – Sarah König
Nachbarschaftshilfe – Susanne Eisele
Kinderspiel – Susanne Eisele
Herr der sieben Königreiche – Tausend Wunder – und ein Tropfen Ghulspucke – Sylvia Rieß
Stern von Erui – Sylvia Rieß mit den Bänden Heimkehr, Schattenkriege, Sternenstaub

Eine bunte Mischung an Genres, teils sind es Geschenke, teils habe ich sie gekauft.
Und für mich wird hier deutlich: Mag ich eine Person – oder deren Schreibstil, dann wandern deren Bücher schnell in mein Regal.

Nornennetz

Natürlich darf auch ein Shelfie meiner Nornennetz Bücher nicht fehlen, immerhin haben sie/wir diese Aktion ins Leben gerufen.
Und ja, hier gibt es ein paar bekannte Bücher aus dem Märchenspinnerei-Regal.

Die unten genannten Bücher nebeneinander, eines aufliegend.
Davor die winzige Eulenfigur und ein Lesezeichen des Nornennetzes mit den drei Figuren Steampunk-Urd, Kampfsport-Verdandi und SciFi-Skuld und dem Schriftzug "Nornennetz Frauen schreiben Fantastik"

v.l.n.r.
Zarin SaltanKatherina Ushachov
Tropfen der EwigkeitEva-Maria Obermann
Der tote PrinzKatherina Ushachov
Saving Rapunzel – Rabea Blue
(Pribon – Die Flucht vom wilden Planeten – Rabea Blue – nicht abgebildet, da noch im LBM Paket)
Galgenmärchen – Nora Bendzko mit den Bänden: Wolfssucht, Bärenbrut (oben aufliegend), Kindsräuber, Hexensold
Staub & Regenbogensplitter – Stella Delaney
Das Leuchten am Rande des Abgrunds – Stella Delaney
Steppenbrand – Nike Leonhard
Die Enzyklopädie der Wächter: Terra – Eleonore Laubenstein
Midgard Sagen – Alexandra Bauer mit den Bänden Asgards Bräute, Der mächtige Thor
Die Midgard Saga: Niflheim – Alexandra Bauer (nicht abgebildet Bände: Jötunheim, Hel, Muspelheim)
Infiziert – Geheime Sehnsucht – Elenor Avelle
Gefesselt – Der Anfang – Elenor Avelle
(Askeria: Die letzte Generation – Juliet May – nicht abgebildet, da noch im LBM Paket)

Da ich vor Messen die Sammelstation für Bücher bin, habe ich natürlich noch ein paar mehr Werke gelesen, diese hier sind die, die dann auch bei mir eingezogen sind (außer die Bücher aus dem LBM Paket & Die Enzyklopädie der Wächter, das ich aus jenem rausgenommen habe).

Jedenfalls, viel Spaß beim Lesen, stöbern und zeigt doch mal her, welche Autorinnen sich in euren Regalen so verstecken! Vergesst nicht den Hashtag #BuchWelttagNN!
Denn!

Banner Blogger schenken Lesefreude
Links ein Kreis mit Schrift "23. April Welttag des Buches" rechts der Name der Aktion

Vor ein paar Jahren noch ein offizielles Event, wird diese Aktion nun inoffiziell von einigen Blogger:innen weitergeführt. Kerstin von Wortspielerin hat mich daran erinnert, dass es die Aktion gibt und auch Sandra von Booknapping ist mit dabei. Falls ihr also noch mehr Auswahl möchtet.

Nun aber zu meinen

Teilnahmebedingungen

Unter allen, die folgende Bedingungen erfüllen, verlose ich eines der oben genannten Bücher (eure Wahl)!

  • teilt auf Twitter oder FB eure Lieblingsbücher von Autorinnen
  • nutzt die Hashtags #BuchWelttagNN und #BloggerSchenkenLesefreude
  • kopiert mir den Link hier in die Kommentare, damit ich den Beitrag nicht übersehe und damit ich euch entsprechend benachrichtigen kann (gültige E-Mail Adresse im Formular eingeben)

Das Kleingedruckte

Die Auswertung erfolgt am 24.4. wer innerhalb von drei Tagen nicht auf meine Nachricht reagiert, verliert den Gewinn und ein Nachrücker wird ermittelt.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Teilnahme ab 18 Jahren. Der Versand erfolgt über Bestellungen bei den entsprechenden Autorinnen oder deren Verkaufsplattformen nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Alle Kosten werden von mir getragen.
Die Gewinner:innen werden per Losverfahren unter allen Teilnehmer:innen ermittelt und per E-Mail benachrichtigt.
Alle persönlichen Daten werden ausschließlich für das Gewinnspiel verwendet und anschließend gelöscht.

Anne

Berlin, Berlin, es geht bald nach Berlin!

Irgendwie verbringe ich dieses Jahr relativ viele Tage/Wochenenden in Berlin – ich weiß gar nicht, wer daran „schuld“ ist B) – und das kommende Wochenende (und die drei darauf folgenden) wird nicht anders sein, denn:

Es ist wieder BuchBerlin!

Auch dieses Mal bin ich mit dem Nornennetz vor Ort.

Neben Standdienst bei den Nornen und bei der Märchenspinnerei – wo ihr exklusiv zum ersten Mal die Märchensommer-Postkarten von 2018 & 2019 erwerben könnt -, dürft ihr mich zusammen mit Anne Granert und Jana Jeworreck am Sonntag auch in einer Lesung erleben. Auch wenn ich nicht aus meinem eigenen Werk lese, sondern aus Eva-Maria Obermann’s „Tropfen der Ewigkeit„.
Ihr könnt euch das auch bei FB markieren: Lesungsveranstaltung.

Hoffentlich finde ich auch einen Moment Zeit, um selbst über die Messe zu schleichen und meine Einkaufsliste abzuarbeiten …

Aber nochmal die Daten:

Nornennetz

  • Standnummer: Halle 2, M 11
  • Standdienst:
    • Samstag: 10-11 Uhr & 16-18 Uhr
    • Sonntag: 16 Uhr bis Ende
  • Lesung: 10:50-11:20 Uhr, Raum Fantasy 2

https://www.instagram.com/p/B4snldPK4yJ/

Märchenspinnerei

  • Standnummer: Halle 2, M 7
  • Standschicht: Samstag 12:15 – 13:30 Uhr
  • Märchensommer Postkarten für einen kleinen Obolus

Also dann, wir sehen uns in der Hauptstadt!

Anne

Märchenspinnerei im Interview: Sabrina Schuh & Christina Löw

Ein letztes Märchenspinnerinnen Doppelinterview gibt es heute im Märchensommer.

Die eine Adaption ist schon etwas älter, die andere gerade frisch geschlüpft …

Sabrina Schuh – Unter pinken Sternen

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

„Sterntaler“ verschenkt ja ihren ganzen Besitz. Meine Protagonistin kann das nicht so extrem tun, aber allgemein dieses Verschenken einzubauen, war ziemlich herausfordernd, denn es sollte ja glaubwürdig in die Geschichte integriert werden und zu moderner Obdachlosigkeit passen.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Hmm… die Recherche. Sie hat mich nicht direkt zur Verzweiflung gebracht, aber sie hat mich extrem mitgenommen, denn die ganzen Gespräche und Schicksale gehen einem schon an die Nieren.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich liebe das Original am meisten, das ist einfach mein Lieblingsmärchen seit dem Kindergarten. Außerdem gibt es von den Öffentlich-Rechtlichen eine Verfilmung von 2011, die ich ganz gut finde.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ich habe auf der Straße beim Recherchieren einen jungen Mann kennengelernt, der die Rolle von Fabian perfekt besetzen könnte. Für die Nebenrolle des Sicherheitsmanns habe ich einen ehemaligen Arbeitskollegen vor Augen und für Silke eine bestimmte Bloggerin. Ich stehe auf unverbrauchte Gesichter, daher wird euch das vermutlich wenig weiterhelfen.

Mehr zu Susanne gibt es hier:

Interview zu Unter schwarzen Federn: Sabrina Schuh

Facebook: Sabrina Schuh  – Autorin

Christina Löw – Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Idee, mich an einer Adaption des gestiefelten Katers zu versuchen, kam mir zum ersten Mal im Herbst 2017, als ich eigentlich an meiner Zwerg-Nase-Adaption arbeiten sollte … doch irgendwie wurde der Plot nicht rund. Einige Zeit später entwarf ich mehrere Kurzgeschichten rund um den gestiefelten Kater, doch auch dabei kam ich nicht zum Abschluss. Etwas fehlte, etwas passte noch nicht.

Bis ich mich Mitte Juli 2018 erneut hinsetzte und im brainstormenden Ping-Pong mit meinem Mann nicht nur die grobe Geschichte, die heute »Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein« heißt, mehr oder minder in einem Rusch plottete, sondern auch gleich noch die Vorgeschichte mit entwarf. (Letztere schlummert bislang unveröffentlicht, aber fertig geschrieben in meiner Schublade.)

Langer Rede kurzer Sinn: Am schwierigsten auf dem Weg vom Märchen zu meiner Adaption fiel es mir, unter allen möglichen Ideen, die mir durch den Kopf schwirrten, diejenige auszuwählen, die aus dem Märchen am besten ›meine‹ Geschichte macht. Denn der Stoff des Märchens reicht bei mir dramaturgisch gesehen maximal bis zum ›Midpoint‹ meines Buchs.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Nachdem der Plot endlich rund war? Nicht mehr viel. 😀

Das Schreiben selbst hat mir Spaß gemacht und danach habe ich aus dem Lektorat und von meinen Testleserinnen so viel hilfreiches Feedback bekommen, dass ich selbst den Überarbeitungsprozess eher als bereichernd wahrgenommen habe.

Und auch die Recherchen, die stellenweise ziemlich (!) zeitaufwendig waren, haben mir eher erneut gezeigt, wie spannend ich es finde, mir ganz viel Detailwissen anzueignen. Immerhin kann ich jetzt z.B. allen, die es wahrscheinlich nicht wissen wollen, genau erklären, wie in Japan der Ticketkauf beim Busfahren funktioniert. (Nicht, dass das später im Buch gelandet wäre.) 😉

Einiges Nerven hat mich dagegen die Titelsuche gekostet … Es brauchte mehrere Wochen, unzählige Stunden und auch die helfenden Hirnzellen einiger Menschen, bis der Titel endlich stand.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich bin vor einiger Zeit auf das Buch »Janosch erzählt Grimms Märchen« gestoßen und mag die darin enthaltene Adaption vom gestiefelten Kater recht gern. Im Unterschied zur grimmschen Fassung, in der der Kater dem jüngsten Sohn einfach alle seine Wünsche (und noch mehr) erfüllt, zeigt Janoschs Kater dem Protagonisten, was im Leben einem wirklich Zufriedenheit schenkt – und das ist nicht ein Überfluss an materiellen Gütern.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Meine Protagonistin ist – wie auch alle Mitglieder ihrer Familie – japanischer Abstammung. Das schränkt bei einer deutschen Verfilmung das Casting schon deutlich ein, fürchte ich. Bei einer internationalen Produktion hätte ich aber ein paar Ideen. 🙂

Noch etwas schwieriger als Yuki wäre es wahrscheinlich, Sasuke zu casten … denn natürlich kann diesen Kater nicht jedes Katzentier spielen. 😉

Mehr zu Katherina gibt es hier:

Interview zu Träume voller SchattenChristina Löw

Homepage: Christina Löw
Facebook: Christina Löw
Twitter: @christina_loew

Vielen Dank, Sabrina & Christina!


Anne/PoiSonPaiNter

Märchenspinnerei im Interview: Mira Lindorm

Gestern noch die Rezension, heute das Interview mit Märchenspinnerin Mira Lindorm im Rahmen des Märchensommers.

Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Mira Lindorm – Autorin von „Herzenswünsche kommen teuer“

Ein paar Daten zu ihr:

Immer gerne. Ich bin eine typische „nebenbei“-Autorin. Vom Schreiben können die wenigsten Autoren leben, und ich bin da keine Ausnahme. Also schreibe ich in meiner Freizeit, als gutes Kontrastprogramm zu meiner sonstigen Verkaufs-Tätigkeit.

Wie heutzutage fast schon üblich, habe ich meine ersten Schreibübungen bereits während der Schulzeit gemacht. Manchmal direkt in der Schule, was meine Lehrer nicht wirklich prickelnd fanden, weil ich dann natürlich im Unterricht nicht aufgepasst habe.

Aus heutiger Sicht: Ein Glück, dass von diesen frühen Ergüssen und Gedichten (schwärmerisch-schwülstig) nichts an die Öffentlichkeit gekommen ist. Mit den Jahren wurde ich allerdings besser. Zahlt sich halt aus, wenn man viel und gerne liest.

Mein erstes Buch „Das Troll-Erbe“ erschien dann vor fünf Jahren im Bookshouse-Verlag, und mein zweites, „Herzenswünsche kommen teuer“, letztes Jahr im Machandel Verlag, der eine Kooperation mit den Märchenspinnerinnen hat. Das nächste Buch, ebenfalls eine Märchen-Adaption, wird diesen Sommer im Zeilengold-Verlag erscheinen – der hat ebenfalls mit den Märchenspinnerinnen eine Kooperation. Gegenseitiges Vernetzen ist gerade für die „Kleinen“ heute sehr, sehr wichtig.

An die Märchenspinnerinnen bin ich übrigens über das Tintenzirkel-Autorenforum gekommen, ein Forum speziell für Fantasy-Autoren. Mich hat von Anfang an beides fasziniert: Die Idee, Märchen zu bearbeiten, und die Tatsache, dass es ein Frauen-Kollektiv ist, bunt gemischt in Alter, Berufen und Interesse und gerade deshalb gegenseitig sehr befruchtend.

Ich hoffe, dass wir noch ganz viele neue Märchenromane herausbringen werden.

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Band „Herzenswünsche kommen teuer“ und der Märchenspinnerei:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Liebesgeschichte. Sowohl ihre Entstehung als auch ihr Scheitern musste ja zu den Personen und zum Setting passen, und dazu brauchte ich ein wenig historische Recherche. Da konnte ich nicht einfach moderne Versatzstücke nehmen.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Verzweiflung ist nicht das richtige Wort. Aber ich war schon sehr verwundert, wie sehr das Märchen nach einem eher kindlich-harmlosen Anfang in blutige Aufstände und lebensgefährliche Situationen abdriftete.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Die alte Fassung von Gustav Weil, 1837-1841 als Übersetzung entstanden.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Schwierig. ich sehe darin Menschen mit stark ausgeprägten Zügen, dunklen Augen, schön, aber nicht unbedingt niedlich schön nach unseren Maßstäben, Menschen mit Charisma.
Von der Sorte gibt es nicht viele im europäischen oder amerikanischen Filmgeschäft. Jedenfalls nicht viele, die ich überhaupt kenne.

Ich würde tatsächlich auch an iranische Schauspieler denken. Leila Hatami wäre eine prima Sheherezade, Suleika könnte dargestellt werden von Golshifteh Farahani. und den Sultan müsste eine Charles Bronson-Typ spielen.

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Dass wir es schaffen, zu den Buchhändlern vorzudringen. Denen ist unsere Existenz, wenn überhaupt, nur marginal bekannt. Und ohne die Buchhändler, die zu einem Buch beraten und empfehlen können, werden viele unserer potentiellen Leser unsere Bücher nie finden.

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Ein Besuch im Märchenwald bei der Sommerrodelbahn in Ibbenbühren. Die Kästen mit den Figuren darin, die sich bewegen und deren Geschichte halb erzählt, halb gespielt wird, das fand ich als Kind genial.

Zugegeben, die Rodelbahn anschließend hatte auch ihren Anteil an den positiven Erinnerungen.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Weder-noch. Ich bevorzuge ein Sad/Soft End. Nicht alles heile Welt, aber ein positiv gestimmter Ausklang. Das findet man allerdings eher in Kunstmärchen als in den echten Volksmärchen.

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Am meisten stört es mich, wenn schöne, interessante Märchen „entschärft“ werden, angeblich, damit Kinder besser mit ihnen klarkommen. Es sind nicht die Kinder, sondern die Erwachsenen, die offensichtlich die Original-Märchen für zu unbekömmlich halten.

Was mich begeistert? Die Tatsache, dass Märchen eine Welt der Wunder für uns öffnen, in der alles möglich scheint und unkonventionelle Lösungen die Norm sind.

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Bei echten Märchen, den Volksmärchen, das glückliche Ende. Und bei allen Märchen die Tatsache, dass es meist die Schwächeren, Unterprivilegierten sind, die gewinnen.

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Ihm erklären, dass es heutzutage ganz bestimmt nicht die angenehmste Lebensvariante ist, wenn man ein Mensch ist, und dass es sich freuen soll, als Tier zu leben. Was die Überzeugung angeht, ein verzauberter Mensch zu sein, nun ja, eine Macke kann jeder haben.

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

Ich nehme an, es sollen Wünsche sein, die mich selbst betreffen und keine dritten Personen?

Weltfrieden und ähnliche Projekte wären schön, aber ich fürchte, das übersteigt das Können selbst der besten Fee. Also nehme ich lieber kleinere Ziele, die eher Aussicht auf Erfüllung haben.

Für mich selbst hätte ich gerne Gesundheit und einen klaren Verstand bis ins hohe Alter.

Dazu ein Buch aus meiner Feder, das so gut ist, das sich mindestens drei Produzenten darum reißen, es verfilmen zu dürfen.

Und ganz viele liebe Freundinnen und Freunde, die mich mein ganzen Leben begleiten und sich mit mir freuen dürfen.

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

Den des Soldaten aus der Geschichte vom Feuerzeug. Der kann einen riesigen, übernatürlichen Hund beschwören, der ihm alle Hindernisse und Gegner aus dem Weg schafft.

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Mit Maren, der jungen Frau aus „Die Regentrude“, die ihre Ziele durchsetzt gegen den Willen ihres Vaters, etwas Wundersames erleben darf und letzten Endes das ganze Dorf vor der Dürre rettet.

Mehr zu Mira gibt es hier:

Autorenblog: Mira Lindorm
Facebook: 1002 Märchennacht

Vielen Dank, Mira!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Mira Lindorm: Herzenswünsche kommen teuer

Auch heute gibt es im Märchensommer wieder eine Rezension. Diesmal zum zehnten Band der Märchenspinnerei: Herzenswünsche kommen teuer von Mira Lindorm, einer Weiterführung der Märchen aus 1001 Nacht.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Worum geht’s?

Cover Herzenswünsche kommen teuer

1001 Nacht erzählte Sheherezade Geschichten, in der 1002 wurde ihre Tochter Suleika gezeugt.

Unter den Schätzen ihrer Mutter versteckt entdeckt diese die Wunderlampe und befreit den Genie daraus. Schnell erfüllt er ihr den ersten Wunsch und das kleine Mädchen muss lernen, dass sie mit ihren Worten vorsichtig umgehen muss. Denn Geniemagie ist gar nicht so einfach zu kontrollieren …

Das Leseerlebnis

Wie ich es vom Machandel Verlag bereits kannte, sind auch in diesem Band viele Illustrationen. Jedes Kapitel endet mit einem dazu passenden Bild. Das kurze Buch ist in vier Kapitel eingeteilt , die jeweils die drei Herzenswünsche und deren Konsequenzen behandeln. In gewisser Hinsicht trifft hier „in der Kürze liegt die Würze“ zu, denn trotz knapp 100 Seiten Länge entsteht eine faszinierende Geschichte.

Die Charaktere

Ich bin mir relativ sicher, das ich keinen der Charaktere gemocht habe. Allerdings glaube ich, dass keiner wirklich als sympatisch ausgelegt ist. Allerdings hat das nicht dafür gesagt, dass mir die Geschichte schlechter gefallen hat, eher im Gegenteil. Gerade diese Unnahbarkeit und vor allem die Veränderungen, die Suleika und einer der Nebencharaktere durchmachen ist es, die die Geschichte vorantreiben und interessant machen. Die Veränderung eben jenes Nebencharakters war dabei erschreckend und doch verständlich, aufgrund des Weltenbaus. Umso tiefer trifft es, wenn Suleika mit eben jener Konsequenz ihres Wunsches konfrontiert wird.

Mit Hilfe eines weiteren Nebencharakters wird auch ein schöner Bogen geschwungen, den ich schon früher erwartet beziehungsweise fast aufgegeben hatte, bis er dann tatsächlich kam.

Aufgrund der Kürze der Geschichte, kann ich euch leider nicht mehr sagen ohne zu viel zu verraten. O=)

Generelle Meinung

Es ist leicht einem sympatischen Charakter ein Happy End zu gönnen, aber schwerer einem verwöhnten Gör beim Wachsen zuzusehen, wie sie ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt und verändert. Die Wünsche und vor allem deren Erfüllung sind unglaublich genial umgesetzt. Das Genies spitzfindig sind, kennt man vielleicht aus diversen Medien, aber wie sehr sie Dinge wörtlich oder nicht wörtlich nehmen war beeindruckend und erschreckend zu verfolgen.

Ich kenne die Märchen aus 1001 Nacht nur stückweise, trotzdem fühlte ich mich ohne Weiteres in das Setting versetzt oder zumindest in das Setting des „Was danach geschah“. 🙂

Dinge, die ich hinzufügen möchte

Mira Lindorm ist ein geschlossenes Pseudonym, daher ist nicht viel zur Autorin bekannt. Dennoch habe ich die Chance bekommen, ihr das Märchensommer Interview zu schicken. Das könnt ihr dann morgen lesen.

Anne/PoiSonPaiNter

© Für das Cover gehören den rechtmäßigen Besitzern.

Märchensommer: Montagsfrage #6

Herzlich willkommen zur sechsten und auch schon vorletzten Woche des Märchensommers! Schön das ihr euren Weg hergefunden habt!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Auch heute könnt ihr wieder einen Punkt für die Gesamtpreise des Märchensommers ergattern indem ihr die unten gestellte Frage in den Kommentaren beantwortet.

Doch vorweg eine kleine Buchvorstellung …

Cover Die Braut von Bärenfels
Cover Katzenmensch
Cover Der Kater unterm Korellenbaum oder wünschen will gelernt sein

Die Braut von Bärenfels von Irene L. Krauß ist eine Romanfassung der Sage von Agnes vom Bärenfels aus dem Schwarzwald. Mehr zur Sage und den Hintergründen der Entstehung des Buches, erzählt Irene euch morgen in einem Gastbeitrag. (Das diese auch in die Kategorie Märchen fallen, hat übrigens Carmen Capiti letztes Jahr für den Sommer aufgearbeitet: Sage mal, Märchen?)

Diejenigen, die bei der vierten Rallye-Runde mitgemacht haben, sind schon bei Karin Kaiser vorbeigekommen. Dort hat sie euch ein bisschen was zum Gestiefelten Kater erzählt, der die Grundlage ihrer Kurzgeschichte Katzenmensch Oder: Der Gestiefelte Kater 2.0 bildet. Doch anstatt eines Müllerburschen, gibt es bei ihr eine Müllerstochter deren Leben auf den Kopf gestellt wird.

Ebenfalls mit dem gestiefelten Kater beschäftigt sich Christina Löw im siebzehnten Band der Märchenspinnerei, der am Samstag erscheinen wird. Mit Der Kater unterm Korallenbaum oder: Wünschen will gelernt sein gibt sie dem Ganzen einen japanischen Hauch, auch wenn die Handlung zu großen Teilen in Köln spielt.

Die Braut und den Katzenmenschen gibt es als Print im Märchensommer zu gewinnen, vom Kater zwei E-Books. Katzenmensch ist dabei sogar ein exklusiver Print, da es das sonst nur als E-Book gibt. Sammelt also fleißig die notwendigen Punkte dafür!

Aber nun zur Frage des Tages:

Wer wärst du, wenn du in einem Märchen leben würdest/könntest?

Definitiv nicht die Protagonist … zumindest nicht, wenn es ein Märchen ist, wo die nur entführt oder so wird und nichts zu ihrer Rettung beträgt … Ich glaube, ich passe besser in die Rolle der verschrobenen, aber hilfreichen „Alten“, also sowas wie ne Mischung aus Frau Holle und Baba Jaga vielleicht. 😀

Anne/PoiSonPaiNter

© Für die Cover gehört ihren rechtmäßigen Besitzern und dienen hier lediglich zur Veranschaulichung.