Und zwei weitere Märchenspinnerinnen dürfen sich erneut den Märchensommer Fragen über ihre zweite Adaptionen stellen.
Letzte und diese Woche rezensiert, geht es mit diesen beiden weiter:
Susanne Eisele – Das erste Lied
1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?
Eigentlich das klassische Stroh zu Gold spinnen. Ich habe das dann umgesetzt, indem ich auf die Metapher des Stimmgolds zurückgegriffen habe.
2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?
Verzweiflung würde ich es nicht nennen. Nachdem der grobe Plot mal stand, lief’s eigentlich recht gut.
3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?
Ich mag die Figur des Rumpelstilzchens/Mr. Gold aus Once Upon a Time, weil sie so schön facettenreich ist.
4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?
Ich glaube, ich würde Kissin’ Dynamite als Flo Circus vorschlagen, mit Hannes als Florian. Ande müsste dann halt für den Film von der Gitarre zur Keyboard wechseln. 🙂 In der Rolle des Adrian Teufel könnte ich mir jemanden wie Jay Hernandez vorstellen, für die Rolle des Dietmar Weiß wäre Dieter Bohlen prädestiniert.
Mehr zu Susanne gibt es hier:
Interview zu Kein Schnee im Hexenhaus: Susanne Eisele
Facebook: Susanne Eisele
Katherina Ushachov – Der tote Prinz
1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?
Der verendende Hund. Im Originalmärchen von Puschkin wird nämlich so die Giftigkeit des Apfels gezeigt: Der Haushund der sieben Recken frisst den Apfel, der von der Zarewna angeknabbert wird und verendet auf der Stelle, wodurch die „Todesursache“ dargestellt wird.
In einer Welt, die einen nuklearen Winter überstanden hat, irgendwie einen Hund herzubekommen, der demonstrativ was frisst, war leider eher Fehlanzeige. Letzten Endes hatte ich dann eine Idee, die gleichzeitig erklärt, wie und warum Dario überhaupt gefunden und vergiftet werden kann.
2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?
Teils mein eigener Zynismus, der fast dafür gesorgt hätte, dass das Buch ein paar Kapitel früher sein Ende findet.
Teils einige Nebenaspekte. Was zur Hölle essen die in so einer Welt eigentlich? Was trinken die? Wie stellen sie Alkohol her? Ich trinke zwar selbst keinen, aber so ziemlich jede Kultur findet einen Weg, Zeug zu brauen oder zu brennen – was nimmt man da in einer Welt praktisch ohne pflanzliche Rohstoffe?
Ich glaube, manchmal recherchierte ich mehrere Stunden, um dann genau einen Satz zu schreiben.
3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?
Ich kenne nur die sowjetische Trickfilmfassung. Die mag ich aber recht gerne, auch wenn mich einige Aspekte an ihr im Nachhinein sehr amüsieren.
4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?
Ich bin gesichtsblind und kenne daher keine Schauspieler*innen – aber ich habe diese Agentur gefunden: http://blackuniverseagency.com Deren Leute hätte ich gerne im Cast. Es gibt ja nur eine einzige dezidiert weiße Person im gesamten Buch und mehrere als asiatisch beschriebenen Nebenfiguren, aber ansonsten sind alle PoC (people of color).
Mehr zu Katherina gibt es hier:
Interview zu Zarin Saltan: Katherina Ushachov
Homepage: Keller im 3. Stock
Lektorat: Phoenixlektorat
Weltenbau: Weltenschmiede
Facebook: Katherina Ushachov – Autorin
Twitter: @evanesca
Vielen Dank, Susanne & Katherina!