Advent Calendar: Door/Türchen #23

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Sasha

Am nächsten Morgen erwachte Sasha ausgeruht wie schon lange nicht mehr. Die ganze Zeit auf der Straße hatte kin immer Augen und Ohren offen gehalten, falls kin jemand überfallen wollte. Aber hier in der Scheune fühlte sich Sasha vorerst sicher. Nachdem kin sich angezogen hatte ging kin in den Wohnbereich der Schmiede und fragte, ob der Schmied bereits angefangen hatte gaz Pferd zu beschlagen. Die Frau des Schmieds sagte kim, dass er vermutlich gerade dabei war und schlug vor, dass kin doch zur Schmiede hinüber gehen und zusehen sollte. Sasha fand den Vorschlag gut und machte sich sogleich auf den Weg.
Aus der Schmiede kam kim heiße und stickige Luft entgegen und kin wandte sich zu gazem Pferd, das direkt davor an eine Holzstange angeleint war. Kin begrüßte es und sah sich dabei nach dem Schmied um.
„Morgen, Sasha!“, grüßte kin stattdessen der Lehrling.
„Guten Morgen, Damian“, erwiderte kin den Gruß.
„Dein Pferd ist gleich dran, der Alte bereitet schon die Hufeisen vor“, erzählte Damian.
Es dauerte nicht lange bis der Schmied Anweisungen nach draußen rief. Die beiden sollten das Pferd drehen, also taten sie wie befohlen und positionierten sich auf beiden Seiten des Pferdes um dies zu tun. Sogleich kam der Schmied mit einem glühenden Hufeinsen nach draußen und wies sie an, den Huf zu heben. Damian übernahm diese Aufgabe, da Sasha unsicher aussah und nicht wusste wie kin das anstellen sollte. Interessiert beobachtete der Krieger die Arbeit des Schmieds und seines Lehrlings.
„Tut das dem Tier nicht weh?“, fragte kin, als der Schmied einen Nagel in den Huf trieb.
„Nur wenn es falsch gemacht wird. Die Hufe sind wie große Fingernägel, bis zu einer bestimmten Tiefe spüren sie nichts“, erklärte der Schmied, während er arbeitete.
Sobald er mit dem Huf fertig war ging der Schmied zurück in die Schmiede um das zweite Eisen vorzubereiten. Die Prozedur wiederholte sich und Sasha schaute noch immer zu. Als der Schmied fertig war richtete er sich auf und fragte Sasha: „Hast du überhaupt schon gefrühstückt?“
Sasha verneinte woraufhin der Schmied Damian auftrug: „Bring ihn in die Küche und zeig ihm wo das Essen steht“
„Kin“, verbesserte Damian ihn.
„Was?“, entgegnete der Schmied lediglich.
„Bring kin und zeig kin, heißt es richtig“, erwiderte Damian Vorlaut.
Sasha lachte auf als kin den verwirrten Blick des Schmieds sah.
„Es müsste kin und kim sein“, berichtigte kin und fügte hinzu: „Wir Felslinge verwenden andere Wörter für er und sie“
„Ah, kin ist das richtige Wort dann, ja?“, erkundigte sich der Schmied.
„Ja, das ist die Grundform“, bestätigte Sasha.
„Ich versuche daran zu denken, aber ich kann nichts versprechen“, gab der Schmied zu.
„Das ist in Ordnung. Die Wenigsten wissen überhaupt, dass dieses Wort existiert“, beschwichtigte Sasha.
Damian und Sasha machten sich auf den Weg in den Speiseraum. Gemeinsam deckten sie den Tisch und der Lehrling gesellte sich zu kim.
Sie sprachen über alles Mögliche und nach einer Weile fragte Damian: „Kann ich mit dir kommen?“
„Warum?“, fragte Sasha und fügte hinzu: „Du hast ein gutes Leben hier, eine Lehre, einen guten Meister. Warum solltest du weg wollen?“
„Weil es nicht eine Entscheidung war bei ihm anzufangen“, eröffnete Damian und blickte betreten auf die Tischplatte.
Sasha sah ihn fragend an und schließlich fügte er hinzu: „Naja, ich hab scheiße gebaut“
Der Felsling war nur noch verwirrter, aber ließ den Jungen ausreden.
„Ich hab im Gasthaus die Gäste beklaut und wurde erwischt. Und der Schmied hat dann gesagt, ich soll das Ganze hier abarbeiten“, erklärte Damian.
„Dann hast du noch weniger Grund mich zu begleiten. Du musst hier bleiben und deine Schuld begleichen. Alles andere wäre unehrenhaft und feige“, entschied Sasha und strafte Damian mit einem finsteren Blick.
„Ja, aber – “, setzte dieser an.
„Nichts aber. Von anderen nehmen ist falsch und jemand, der so etwas für richtig hält und nicht mit den Konsequenzen leben kann, soll mich nicht auf meinem Weg begleiten“, erklärte der Krieger und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.
Kin ging zurück zur Schmiede und erzählte dem Schmied von der Unterhaltung.
Der Schmied bestätigte kim: „Ja, er hat gestohlen und die Stadt wollte ihn fast schon hinrichten dafür. Ich wollte ihm noch eine Chance geben, um ein richtiges Handwerk zu erlernen“
„Ich meine als Dieb sollte er die nötige Fingerfertigkeit für die kleinen Dinge mitbringen, aber vielleicht habe ich mich geirrt. Vielleicht will er sich gar nicht ändern“, fügte er mit einem Seufzen hinzu.
„Das scheint mit leider auch so. Wenn es Euch recht ist würde ich gerne noch heute abreisen, damit er nicht noch weiter in Versuchung gerät“, offenbarte Sasha.
„Natürlich. Dein Pferd ist fertig. Ich werde meine Frau bitten dir noch etwas Proviant zu machen“, erklärte der Schmied sich einverstanden.
„Danke, aber das ist nicht notwendig. Ich werde mir bei Gelegenheit etwas erstehen oder jagen“, lehnte Sasha das Angebot ab.
„Unsinn. Du bekommst etwas von uns. Komm mit“, beschloss der Schmied und winkte kin zurück in Richtung Haus.
Die beiden gingen zurück in den Speiseraum und der Schmied rief nach seiner Frau, die ein paar Zimmer weiter die Wäsche machte. Die Reste vom Frühstück standen noch auf dem Tisch, aber von Damian war nichts mehr zu sehen.
„Was schulde ich Euch für Eure Dienste?“, fragte Sasha und zog gazen Geldbeutel hervor.
„Lass gut sein. Das geht aufs Haus“, winkte der Schmied erneut ab.
„Habt dank, aber das kann ich nicht annehmen“, widersprach Sasha.
„Doch kannst du“, bestimmte der Schmied und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
„Jetzt geh und pack deine Sachen, du kannst dein Essen dann hier abholen. Hab eine gute Reise und sei gut zu deinem Pferd“, forderte der Schmied.
„Habt dank und ich werde mein Bestes geben, damit es dem Tier gut geht!“, versprach Sasha und machte sich auf den Weg.
Es dauerte nicht lange, da hatte kin gaze Sachen auch schon wieder verstaut und an gazem Pferd befestigt. Kurz danach ging kin zurück in die Küche und fand dort ein fest verschnürtes Packet auf dem abgeräumten Tisch. Weder der Schmied, noch seine Frau waren im Raum also entschied kin ihnen eine kleine Spende dazulassen. Kin ließ ein paar Münzen mit Felslings-Prägung auf den Tisch liegen und verließ dann den Raum. Nicht viel später war kin wieder auf gazem Weg.

Hinter den Kulissen

Mit Sasha’s Geschichte geht es weiter hinter dem 24. Türchen.

Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann startet neu bei Türchen 1 und entscheidet euch zwischen Damian und Mina.
Falls die ganzen Pronomen für Sasha verwirrend sind verweise ich an dieser Stelle nochmal auf die Übersicht aus 20. Türchen.
Ansonsten: Wer Damian’s Geschichte verfolgt hat, wird wissen, dass der Schmied Kurt heißt, aber da er sich nie wirklich Sasha vorgestellt hat, wollte ich ihn nicht beim Namen nennen. Wer jetzt noch verwirrter ist als eh schon, sollte wohl die Kapitel von Damian nachholen. 😉
Abgesehen davon ist mir aufgefallen, das Sasha am Corwyn-Syndrom leidet, benannt nach einem von DarkFairys Charakteren aus unserer Geschichte Warlords, der einem gerne mal große Weisheiten an den Kopf knallt und dann einfach abhaut. 😀
Wie auch immer, ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

The next morning Sasha woke up as rested as kin hadn’t been in a while. The whole time on the road kin always had gaz eyes and ears open in case someone wanted to ambush kim. But here in the stables Sasha felt safe for now. After kin had gotten dressed kin went to the living quarters of the smith and asked if the Smith had already started shoeing gaz horse. The smith’s wife told kim that he probably was at it about now and suggested that kin should get over to the smithy to watch. Sasha liked the suggestion and set forth right away.
Hot and sticky air flew towards kim from the smithy and kin turned towards gaz horse that was tied to a wooden bar in front of it. While kin greeted it he looked for the smith.
“Morning, Sasha!” The apprentice greeted kim instead.
“Good Morning, Damian” Kin returned the greeting.
“It’ll be your horses turn soon. The old man is already preparing the shoes”, Damian told kim.
It didn’t take long until the smith yelled orders from the inside. They should turn the horse, so they did as they were told and positioned themselves on either side of the horse to do so. At once the smith came out with a glowing horse show and ordered them to lift the hoof. Damian took up this task as Sasha looked uncertain and didn’t know what kin should do. Interested the warrior observed the work of the smith and his apprentice.
“Doesn’t it hurt the beast?” Kin asked the smith as he piled a nail into the hoof.
“Only if you do it wrong. The hooves are like large fingernails until a certain depth they don’t feel a thing”, the smith explained while he worked.
As soon as the hoof was finished the smith returned to the smithy to prepare the second iron. The procedure repeated itself and Sasha continued to watch them. When the smith was done he straightened up and asked Sasha: “Did you even have breakfast?”
Sasha denied whereupon the Smith ordered Damian: “Take him to the kitchen and show him where the food is”
“Kin”, Damian corrected him.
“What?” The smith simply returned.
“Bring kin and show kin, is what it’s called”, Damian retorted cheekily.
Sasha started laughing when kin saw the confused look on the smiths face.
“It should be kim in both cases”, kin corrected and added: “We Stonelings use different words for he and she”
“Ah, kin is the correct word than, yes?” The smith inquired.
“Yes, it’s the basic form”, Sasha confirmed.
“I’ll try to remember it, but I can’t promise a think”, the smith admitted.
“That’s all right. The fewest even know the word exists”, Sasha reassured him.
Damian and Sasha made their way to the dining room. Together they set the table and the apprentice joined kim.
They talked about all sorts of things and after a while Damian asked: “Can I join you?”
“Why?” Sasha asked and added: “You have a good life here, an apprenticeship, a good master. Why would you want to leave?”
“Because it wasn’t my decision to start working for him”, Damian revealed and looked embarrassed down onto the table.
Sasha looked at him questioningly and he finally added: “Well, I screwed up”
The Stoneling was now even more confused, but let the boy continue.
“I stole from the people in the inn and got caught. And the smith decided that I should work off my debt”, Damian explained.
“Then you have even less reason to accompany me. You have to stay here and settled your debt. Everything else would be dishonourable and cowardly”, Sasha decided and scolded Damian with a frowning look.
“Yes, but –“, he started.
“No buts. Taking from others is wrong and I will not be accompanied by someone who deems this right and cannot live with the consequences”, the warrior explained and left the room without another word.
Kin returned to the smithy and told the smith about the conversation.
The smith confirmed: “Yes, he stole and the town even wanted to hang him for it. I wanted to give him a chance, to learn a real craft”
“I mean, as thief he should bring the needed light-fingeredness for small objects with him, but maybe I was wrong. Maybe he simply doesn’t want to chance”, he added with a sigh.
“That unfortunately seems to be the case. If it is all right with you, I’d be leaving today to not tempt him further”, Sasha revealed.
“Of course. Your horse is ready. I’ll ask my wife do make some provision for you”, the smith agreed.
“Thanks, but that is not necessary. Given the opportunity I will buy or hunt something”, Sasha refused the offer.
“Nonsense. You’ll get something from us. Come on”, the smith decided and waved kim back towards the house.
The two of them returned to the dining room and the smith called out to his wife that was working on the laundry a few rooms over. The remains of the breakfast still stood on the table, but Damian was nowhere to be seen.
“What do I owe you for your services?” Sasha asked and took out gaz purse.
“Nevermind. It’s on the house”, the smith waved off again.
“Have my thanks, but I cannot accept it”, Sasha disagreed.
“Yes you can”, the smith ordered and gave him a friendly pat on the shoulder.
“Now go and pack your things, you can get the food later. Have a good journey and be good to your horses”, the smith demanded.
“Have my thanks and I will do my best to make sure the beast does well!” Sasha promised and went on his way.
It wasn’t long before gaz things were back in gaz backpack fastened to gaz horse. Shortly after that kin went back to the kitchen and found a tied up packet on the cleaned table. As kin could neither see the smith nor his wife kin decided to leave them a small offering. Kin left a few coins with Stoneling-stamping on the table and left the room. Not much later kin was already on gaz way again.

Behind the Scenes

Sasha’s story will continue behind the 24th door.
If you want to see what the others are doing in the meantime, go back to the 1st door and choose between Mina and Damian.
In other respects: Those who follow Damian’s story know that the smith is called Kurt, but as he never really introduced himself to Sasha I didn’t want to call him by his name. Those who are now even more confused than before, probably should catch up with Damian’s chapters. 😉
Regardless of that did I notice that Sasha suffers from the Corwyn-Syndrome, named after one of DarkFairys from our story Warlords,who loves dropping huge chunks of wisdom into your face and then simply leaving. 😀
In any case do I hope you like the story so far.
See you tomorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

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