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Es war einmal ein Brüderpaar …

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Letztes Jahr hat Hannes sich der Mär vom Chen angenommen, dieses Mal beschäftigt er sich mit dem sprachlichen Einfluss der Brüder Grimm auf unsere heutige Märchenwelt.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Es war einmal ein Brüderpaar …

Jeder in deutschen Landen kennt die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, nicht zwingend aus eigener Anschauung. Die halbe Welt kennt die Grimm‘schen Märchen und das meist dank einer (äußerst freien) Filmadaption. Dennoch sind die Brüder Grimm die ersten Autorennamen, wenn wir an Märchen denken, und ihre Stimmen sind das Maß, wenn wir uns den Text vorstellen. Dabei wollten sie weder Autoren sein, noch eine eigene Stimme in diesen Märchen zeigen.

Am Anfang war die Bitte, Könnt ihr für mich Märchen sammeln? Diese ersten 50 Märchen hat Clemens Brentano (dt. Schriftsteller des 19. Jh.) nie verwendet, aber die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sammelten weiter Märchen und Erzählungen. In ihrer letzten Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen stehen über 200 Märchen geschrieben. Sie suchten eine unverfälschte Form deutscher Literatur und deutscher Kultur. Das 19. Jahrhundert war im Ganzen auf der Suche nach einer deutschen Identität und der eigenen Nation und für die Grimms war Sprache der Weg zu einer Antwort. Sie sammelten nicht nur Märchen, sondern auch Legenden, mittelalterlichen Minnesang, althochdeutsche Epen und vieles mehr. Ihre Märchensammlung ist nur die berühmte Spitze des Eisberges.

Randbemerkung: Vor allem Wilhelm Grimm sammelte und schrieb an den Texten, Jacob Grimm kümmerte sich mehr um die wissenschaftlichen Anmerkungen. Jacob Grimm ist wesentlich bekannter für seine sprachwissenschaftlichen Arbeiten und seine Deutsche Grammatik ist eine der Gründungsschriften der Germanistik.

Die Kinder- und Hausmärchen waren die Grimm‘sche Antwort auf die Frage: Was ist ureigentlich deutsch? Sie übernahmen Geschichten wie Rotkäppchen, welche in ganz Europa verbreitet war, weil sie glaubten hier eine Spiegelung germanischer Kultur zu sehen. Und was ist schon germanische Kultur, wenn nicht der Anfang von Deutschheit? Unter ihren Quellen (sprich: ausgewählte Menschen, die ihnen Märchen erzählten) befanden sich auch Hugenotten, also Franzosen. Denke der Leser hierzu bitte seinen eigenen Teil.
Um diese Deutschheit stärker aus den Märchen zu heben, führten die Grimms regionale Wendungen, Dialektsprache und gerne Plattdeutsch in ihre Textfassungen ein. Unter den Grimms hieß die Freundin der sieben Zwerge noch „Sneewittchen“ und obwohl ihr Name heute an unsere Standard sprechenden Zungen angepasst ist, Hochdeutsch ist er immer noch nicht. Niemand nennt sie „Schneeweißchen“.
Allerdings überarbeiteten sie die Märchentexte nicht nur in Hinblick auf dialektale Sprache. Nach der ersten Veröffentichung und der teilweise harschen Kritik überarbeitete Wilhelm Grimm die sexuellen Anspielungen, die in vielen Märchen vorhanden waren und nicht als kindgerechet angesehen wurden. Aus Rapunzel beispielsweise nahm er die deutliche sexuelle Beziehung zwischen dem Prinzen und dem Mädchen im Turm heraus. Außerdem fügte er so manchesmal Moral in den Text ein, um Gewalt abzuwschächen oder die Lehre zu verdeutlichen. Es sollte eben kinderfreundlicher werden.
Die Märchen sollten auch leserfreundlich sein, also fügte Wilhelm Grimm ihnen mehr Details ein, erfand Dialoge und arbeitete Motive, Themen und Handlungsstränge aus. So mancher Märchentext wuchs in dieser Weise auf die doppelte Länge an. Darüber hinaus passte er die Erzählsprache der Märchen einander an, damit sie stilistisch zueinander passen und nicht wie das bunt zusammengewürfelte Sammelsurium klangen, dass sie eigentlich waren. Er arbeitete einen rustikalen Ton heraus und gab den Wörtern einen deutschen Anstrich. Wenn in vielen Märchen von Feen, Prinzen und Prinzessinnen die Rede war – alles französische Wörter – verdeutschte er diese Figuren zu Zauberinnen, weise Frauen und Königssöhnen bzw. -töchtern.

Wenn es heißt „Es war einmal …“, dann hören wir Wilhelm Grimm erzählen, weniger eine Urformel der Märchenerzählung. Wenn es heißt „Sie hätte Schneewittchens Lunge und Leber gegessen“, dann ist es Wilhelm Grimms Verdienst, dass sie nicht mehr Schneewittchens leibliche Mutter und damit diese schreckliche Szene weniger schrecklich war. Wenn es heißt „Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen über den Bergen bei den sieben Zwergen ist noch tausendmal schöner als Ihr“, dann lesen wir Wilhelm Grimms Dichtkunst. Wenn es heißt „Es geschah aber, daß ein Königssohn in den Wald geriet und zu dem Zwergenhaus kam“, dann schrieb Wilhelm Grimm jedes Wort so deutsch, wie er nur konnte.

Die halbe Welt kennt die Brüder Grimm als die Autoren von Märchen und dieser Ruhm wird ihrem Einfluss auf die Gestalt von Märchen gerecht. Sie verfassten die Formeln und Wendungen, die wir alle aus Märchen kennen und von Märchen erwarten. Sie waren mehr als nur Sammler auf der Suche nach deutscher Kultur. Sie erschufen deutsche Kultur.

Der Gastautor:

In Greifswald studierte Hannes Laumeier Sprachwissenschaft und trat mit dem Autorenverein GUStAV zu Lesungen auf. Das Publikum lachte, weinte und staunte mit seinen Kurzgeschichten. Er schreibt von Problemen der Liebe und des Alltags, von Mythen, Magie und Tod, von fremden Kulturen und Sprachen. Sein Lieblingszitat ist: „Habe keine Angst vor der Perfektion: du wirst sie nie erreichen.“ (Salvador Dalí)

Homepage: Tintenlöwe
Twitter: Ingenius11

Anne/PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch

Last year Hannes took up the Tale of Chen, this time he looks at the linguistic influence of the Brothers Grimm in our Fairy Tale world today.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Once upon a time there were two brothers …

Everyone in Germany knows the Children’s and Household Tales by the Brothers Grimm, not necessarily of their own viewing. Half the world knows of Grimm’s folk tales and often thanks to a (exceedingly free) film adaptation. Nevertheless, the Brothers Grimm are the first authors, when we think about Fairy Tales, and their voices are the measurement, when we imagine the wording. Although they did not want to be authors, nor did they want their voices to show off in these folk tales.

In the beginning was the request: Could you collect some folk tales for me? These first 50 tales were never used by Clemens Brentano (germ. writer in the 19th century), but the brothers Jacob and Wilhelm Grimm collected more tales and stories. The last issue of their Children’s and Household Tales included more than 200 tales. They searched for a pure form of German literature and German culture. The 19th century as a whole was searching for a German identity and their own nation. The brothers thought language was the way to an answer. They not only collected folk tales, but also legends, medieval minnesongs, Old High German epics and much more. Their collection of folk tales is just the famous tip of the iceberg.

Side note: Primarily Wilhelm Grimm collected and wrote these tales, Jacob Grimm mostly took care of the scientific annotations. Jacob Grimm is mostly famous for his linguistic work and his German Grammar is one of the founding papers of the academic field of German language and literature studies.

The Children’s and Household Tales were the Grimm’s answer to the question: What is innately German? They adopted stories like Little Red Riding Hood, which was widely spread in all of Europe, because they thought it reflected Germanic culture. And what is Germanic culture, if not the beginning of Germaness? Among their sources (say: chosen people, who told them folk tales) were Huguenots, thus French people. May the reader make of this what he wants.
To emphasize this Germaness in their folk tales, the Brothers used regional phrases, dialects and their liked to use Low German in their versions. For example, in the Grimm’s version the friend of the seven dwarfs was still called „Sneewittchen“ and even though her name nowadays has been adapted to our Standard German speaking tongues, it’s still not High German. Nobody calls her „Schneeweißchen“.1
But they did not only revise with regard to dialectal language. After the first publication and some harsh critics Wilhelm Grimm reworked the sexual innuendos, which were present in many of the tales but were not deemed as appropriate for children. In Rapunzel he deleted the sexual relationship between the prince and the girl in the tower. Furthermore, he added some morality to weaken the violence or to polish the education value. The tales should be child friendly after all.
Also, the tales should be reader friendly, hence Wilhelm Grimm integrated more details, imagined dialogue and strengthened motives, themes and plot lines. Some of the text grew twice as long with this method. Moreover, he leveled the narrative language of the tales, so they became stylistically similar and less like a colorful random smorgasbord, which they actually were. He worked in a rustic tone and gave the words a German coat. Whenever there were fairies, princes and princesses mentioned in the tales – all of them words of French origin – he germanized these characters as „Zauberinnen“ (enchantresses), „weise Frauen“ (wise women) and „Königssöhne“ or „Königstöchter“ (king’s son and daughters).

When it says „Once upon a time …“, then we hear Wilhelm Grimm narrating, less a prototype of the narration of folk tales. When it says „She had eaten Snow-White’s lungs and liver“, then it is to Wilhelm Grimm’s credit it wasn’t Snow Whites biological mother anymore and therefore this terrible scene was a little less terrible. When it says „Mirror, mirror, on the wall, who in this land is fairest of all?“ – „You, my queen, are fair; it is true. but Snow-White is a thousand times fairer than you“, then it is Wilhelm Grimm’s poetic talent we witness. When in the German version it is a „king’s son“ who kisses Snow White, then Wilhelm Grimm wrote every word as German as he possibly could.

Half the world knows the Brothers Grimm as the authors of fairy tales and their fame lives up to their influence on the form of folk tales. They invented phrases, we all know from Fairy Tales and we also expect from them. They were more than just collectors in search of German culture. They created German culture.

1 For everyone not familiar with German dialects: „snee“ is Low German for „Schnee“ (eng. snow); and „wittchen“ is Low German for „weißchen“ (eng. little white).

The Guest-Author:

Hannes Laumeier studied linguistics in Greifswald and performed readings with the author association GUStAV. The audience laughed, cried and marveled at his short stories. He writes about the problems of Love and everyday life, about myths, magic and death, about foreign cultures and language. His favourite quote is: „Don’t fear perfection: You will never reach it.“ (Salvador Dalí)

Homepage: Tintenlöwe
Twitter: Ingenius11

Anne/PoiSonPaiNter

Die Geschichte russischer Märchen und ihrer Sammler

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Im Rahmen des Märchensommers beschäftigt sich Gastautorin Katherina „Evanesca“ Ushachov mit Russischen Märchen.

Jedes Alter hat seinen Zauber. Und ich muss gestehen, es ist durchaus interessant, gerade mit sechs Jahren aus der Ukraine nach Deutschland ausgewandert zu sein – denn zumindest in der Ukraine war ich ein reines Vorlesekind. In Deutschland lernte ich lesen – und las folglich selbst.

Die nach wie vor beliebteste Vorleselektüre für kleine Kinder? Märchen. Und entsprechend viele Märchenbücher besitze ich, die noch aus meiner Kindheit stammen.

Die Geschichte russischer Märchen und ihrer Sammler

Es gibt zwei russische Märchensammler, die eine ähnliche Rolle erfüllen wie die Brüder Grimm im deutschsprachigen Raum – Alexander Nikolajewitsch Afanassjew und Wladimir Iwanowitsch Dal.

Afanassjew sammelte schon in seiner Jugend alte und wertvolle Handschriften, um die russische Kultur zu untersuchen. Unter anderem publizierte er eine Untersuchung über den Glauben der Bevölkerung an kleine Hausgeister – Einzahl Domovoi – welche vermutlich mit den Wichtelmännchen verwandt sind und mit Lebensmittelgaben abgehalten werden sollen, Schabernack zu treiben und eine Abhandlung über die heidnische Herkunft der in Märchen oft vorkommenden Bujan-Insel. 1860 veröffentlichte er eine Sammlung von 33 Geschichten über Jesus und einige Heilige, wie sie im Volk erzählt wurden – da sie jedoch der kirchlichen Lehrmeinung widersprachen, wurde die Sammlung verboten. Eine weitere, die neben Heiligenlegenden auch erotische Geschichten enthielt, ließ er darum gleich im europäischen Ausland drucken.

Diese Märchensammlungen waren also noch rein analytisch-forschender Natur und dienten nicht als Kinderliteratur. Erst 1870 veröffentlichte er mit „Русские детские сказки“* – „Russische Kindermärchen“ – eine Ausgabe für Kinder, die auch im Ausland vertrieben wurde. Mit „Русские заветные сказки“ – „Russische Sehnsuchtsmärchen“ – veröffentlichte er in Genf eine weitere Ausgabe erotischer Märchen. Sie durfte erst 1997 in Russland erscheinen.

Eine meiner Kindermärchensammlung ist „nach Afanassjew“, wie vollständig oder überarbeitet sie ist, ist bei einer Ausgabe aus der Sowjetunion schwer festzustellen. Seine Sammlung ist die größte Sammlung an Märchen und Mythen im russischsprachigen Raum.

Dal veröffentlichte seine Märchensammlung schon 1832 unter dem viel zu langen Namen „Русские сказки из предания народного изустного на грамоту гражданскую переложенные, к быту житейскому приноровленные и поговорками ходячими разукрашенные Казаком Владимиром Луганским. Пяток первый“ – „Russische Märchen aus mündlicher Überlieferung übertragen für die bürgerliche Bildung, mit Geschichten aus dem Alltag und gängigen Redewendungen geschmückt vom Kosaken Vladimir Luganski. Erster Band.“ Die Märchensammlung mit dem sperrigen Namen wurde als Äquivalent einer Doktorarbeit anerkannt und brachte dem Sammler einen Doktor der Philologie und einen Lehrstuhl ein. Er beherrschte 12 Sprachen und gilt inzwischen dank seiner Beherrschung der türkischen Sprachen und seinem Wissen über die Kulturen als einer der ersten Turkologen.

Er kannte Puschkin – der wiederum Kunstmärchen verfasste, die auf volkstümlichen Motiven beruhten. Puschkin schenkte ihm eine Ausgabe seines damals neuesten Märchens und die beiden blieben bis zu seinem Tod befreundet.

Auch die Märchen, die er zwar gesammelt, aber vor seinem Tod nicht mehr kategorisiert hatte, übergab er – an Afanassjew.

Ähnlich wie die Brüder Grimm, verfasste er ein extensives Wörterbuch der „lebenden, großrussischen Sprache“, wobei er unter anderem Neologismen der Wissenschaftssprachen durch eigene Ableitungen aus dem Altslawischen ersetzte und diese – obwohl sie außer ihm niemandem bekannt waren – in sein Wörterbuch übernahm. Trotz dieser und anderer Mängel – anders als die Brüder Grimm hat er weder linguistisches noch etymologisches Wissen besessen – gehört es immer noch zum Standardwerk der Forschung.

Daneben gab es auch mehrere Autoren von Kunstmärchen in oft gereimter Form, der Bekannteste ist Alexander Sergejewitsch Puschkin, Autor von einem Zyklus aus sieben Kunstmärchen, die zwischen 1825 und 1837 entstanden und teilweise auf volkstümliche Erzählungen zurückgehen.

Auffällige Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Die drei berühmtesten Akteure der russischen Märchengeschichte haben ungefähr zeitgleich mit den Brüdern Grimm gewirkt und zumindest die zwei russischen Märchensammler waren ebenfalls in erster Linie als Forscher tätig. Der große Märchenboom ging auch in Russland mit einem verstärkten Interesse an der eigenen Abstammung und der nationalstaatlichen Identität in Abgrenzung zu anderen Nationalstaaten einher. Somit kann man die Arbeit der hier genannten Märchen- und Folkloreforscher als identitätsbildend einstufen.

Ein interessanter Unterschied, auf den ich erst durch den ebenfalls hier publizierten Gastartikel „Die Mär vom Chen“ gekommen bin, ist: Haben in den deutschen Märchen viele Figuren keinen Namen, von Ausnahmen wie „Hänsel und Gretel“ einmal abgesehen, sind die meisten Menschenfiguren russischer Märchen eindeutig benannt. Meist handelt es sich um Allerweltsnamen. So heißt in der Regel der jüngste Bruder Ivan – und ist er zusätzlich nicht der Hellste, dann – Ivanushka der Dummkopf. Es heißt auch nicht einfach „die Hexe“, sondern konkret Baba Jaga, nicht „der unsterbliche Hexenmeister“, sondern Koschschei der Unsterbliche. Nicht „die schöne, zauberkundige Schildmaid“, sondern Marja Morewna etc. Ausnahmen bilden Gattungsnamen wie „der Wassermann“ oder Titel wie „die Froschkönigin“, die allerdings im Märchen selbst nie so genannt wird.

Dadurch entsteht ein interessanter Effekt eines geteilten Universums – man könnte theoretisch die liebste Version eines Märchens nehmen und die jeweiligen Geschichten dann in eine Reihenfolge bringen. Denn die meisten Märchenfiguren wie Baba Jaga kommen mehrmals vor – mal in guten mal in bösen Rollen – und man könnte daraus eine fortlaufende Story machen. Die Grimm’schen Märchen dagegen stehen in der Regel alleine für sich selbst. Wenn in mehreren Märchen Hexen vorkommen, so sind sie nicht miteinander identisch.

Bei den Namen für die Menschen handelt es sich ähnlich wie im Deutschen ebenfalls meist um die Verniedlichungsformen. Der Titel der russischen Version von „Brüderchen und Schwesterchen“ heißt „Schwesterchen Aljonuschka und Brüderchen Ivanushka“ – die Geschwister heißen also Elena und Ivan. Auch heute noch im russischen Sprachraum sehr beliebte Namen. Eine russische Form von „Die Schöne und das Biest“ heißt „Alenkij Zvetochek“, das rötliche Blümchen – hier wird sowohl das Adjektiv als auch das zugehörige Substantiv in den Dimminutiv gesetzt.

Zu den gesammelten russischen Märchen gehören unzählige Tiermärchen, die keine Fabeln sind und bei denen bestimmte Tiergruppen besonders häufig vorkommen. Die Gruppe aus Fuchs-Wolf, Huhn-Fuchs, Fuchs-Hase-Hahn ist dabei besonders häufig, oft tritt auch nur der Fuchs auf. Seltener kommen Bären vor. Anders als in Fabeln haben die Tiere keine festen Rollen – so gibt es Märchen, in denen der Fuchs positiv besetzt ist und Märchen, in denen Raub- und Friedtiere einträchtig zusammen leben, solange bestimmte Regeln eingehalten werden.

Teilweise gingen auch russische Sagen in die Märchensammlungen ein, wie die Geschichte von Ilja Muromez oder der Epos von „Ersche Erschovitch“, der zum ersten Mal im ausgehenden sechzehnten oder beginnendem siebzehnten Jahrhundert zum ersten Mal aufgeschrieben wurde.

Auch ist Magie nicht immer negativ besetzt – neben dem Nekromanten Koschtschei und der Hexe Baba Jaga ist auch die positiv besetzte Marja Morevna zauberkundig. Oft haben außerdem in Tiere verwandelte Menschen ihre eigenen Zauberkräfte.

Fazit

Vermutlich über Ländergrenzen hinweg entstand das Interesse an Märchen im Zuge der Wiedererstarkung eines Nationalstaatsgedanken im neunzehnten Jahrhundert, auch wenn Märchen Jahrhunderte vorher schon für ein erwachsenes Publikum geschrieben und von diesem rezipiert wurden.

Russische Märchen bieten neben den schillernden Geschichten ihrer Autoren und Sammler wunderbare, spannende und bisweilen für westliche Leser*innen skurril anmutende Stoffe in einem großen Märchenversum.

* Sämtliche Übersetzungen russischer Buchtitel stammen von mir. Es handelt sich NICHT um die offiziellen Buchtitel.

Die Gastautorin:

Katherina Ushachov zog im Alter von sechs Jahren aus dem sonnigen Odessa nach Deutschland. Zwanzig Jahre später machte sie Vorarlberg zur neuen Wahlheimat. Sie schreibt seit der Schulzeit, weil sie ohne das Schreiben nicht mehr leben kann. Wenn die freie Lektorin nicht gerade an einem ihrer Romane arbeitet, textet sie für mehrere gemeinschaftlich geführte Blogs oder erzählt auf ihrer Homepage vom Alltag als junge Autorin.

Homepage: Keller im 3. Stock
Lektorat: Phoenixlektorat
Weltenbau: Weltenschmiede
Facebook: Katherina Ushachov – Autorin
Twitter: @evanesca

PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch

The history of Russian fairy tales and their collectors

As part of the Fairy Tale Summer guest authoress  Katherina „Evanesca“ Ushachov talks about Russian Fairy Tales.

Every age has its magic moments and I admit, it was fairly interesting to be six years old when I left Ukraine for Germany. Being too young to attend school and too lazy to read myself (despite knowing all those Cyrillic letters well enough) I preferred to have my books being read to me. Something that changed in Germany, when the very first thing I did was to attend school and to finally start reading on my own.

Thus, my early childhood was shaped by people reading books to me. And what’s the most popular reading topic for young children? Exactly. So it didn’t come to me as a surprise that I own no less than ten or twelve books full of Fairy Tales – both Russian ones and the world’s classics translated into Russian, of course.

The history of Russian Fairy Tales and their collectors

Two Russian collectors of Fairy Tales were as important to Russian literature as the brothers Grimm where to German language area: Alexander Nikolajewitsch Afanassjew and Wladimir Iwanowitsch Dal.

Afanassjew has been into old books and valuable manuscripts since he was young, always taking interest in studying Russian culture. Among other works on folkloristic issues, he published an essay on the beliefs of the common people in some kind of Russian imps – Domovoi – little people that are said to be appeased by food offerings, otherwise they might wreak havoc on a household. He also wrote on the heathen origins of the Bujan island – a magical place, where many Fairy Tales are taking place.
In 1860, he published his first collection of folkloristic tales – 33 stories about Jesus and some saints, as people told them by their fireplaces in the evenings. The book was banned, as some of the stories contradicted the official versions of events as proclaimed by the Russian Orthodox Church of his time. Fearing the same fate for a collection containing both stories about saints and erotic tales, he had that one printed in Switzerland to prevent prosecution.

Those collections were not intended for children at all – they served a scholarly purpose for the investigator of what was seen as folkloristic. It was not before 1870, that Afanassjew decided to publish “Русские детские сказки“* – „Russian Fairy Tales for children“ – a collection intended for a young audience which was printed throughout Europe. With a tome named “Русские заветные сказки“ – „Russian Fairy Tales of desire” – he published another collection of erotic tales, having them printed in Geneva. They didn’t issue in Russia till 1997.

I actually own a collection of his Fairy Tales for children “based on Afanassjew”, though it’s hard to tell whether it was abridged or whether some tales where revised, since it was printed in the Soviet Union.
To this day, Afanassjews collection of Fairy Tales and myths is the largest of it’s kind in the Russian speaking world.

Dal published his collection in 1832, using a title that is much too long for modern readers: “Русские сказки из предания народного изустного на грамоту гражданскую переложенные, к быту житейскому приноровленные и поговорками ходячими разукрашенные Казаком Владимиром Луганским. Пяток первый“ – “Russian Fairy Tales from oral traditions, recorded for civil education, adorned by stories of the daily life and popular idioms by the Cossack Vladimir Luganski. Tome one.” The collection of Fairy Tales was acknowledged as a dissertation and earned Dal a doctor’s degree in philology, an obligation to teach including. He knew 12 languages and is renown as one of the first worlds Turcologist for his proficiency in Turk languages and his vast knowledge on the culture of the various Turc peoples.

He was acquainted to Puschkin – a poet who wrote Fairy Tales himself, though he based them on folkloristic tales. The poet gave Dal a copy of his newest Fairy Tale as a gift and they stayed close friends till the untimely death of the young poet.

Dal himself passed his collection of Fairy Tales on to Afanassjew, when he realised he wouldn’t be able to classify them before his death.

Like the brothers Grimm, he compiled an extensive dictionary of the „living, great Russian language“, including some droll formations of his own invention: He omitted loan words from academic discourses, substituting them for derivations from old Slavic roots of his own invention and putting them into his dictionary. Unlike the brothers Grimm, he didn’t possess their vast knowledge on linguistics and etymology and his cute neologisms are not the only flaws of his dictionary, it’s a standard reference for every Slavicist to this day.

As mentioned beforehand, Russia also had it’s authors of original Fairy Tales. The most renown is Alexander Sergejewitsch Puschkin, author of a cycle of seven rhyming Fairy Tales, published between 1825 and 1837 and based on oral traditions.

Striking similarities and interesting differences

The three most famous agents of the history of Russian Fairy Tales created their respective work at the same time as the Brothers Grimm and the two collectors in this article where – like the German brothers – scholars. As in Germany, the growing interest in Fairy Tales coincided with a growing interest in some kind of common heritage and the Russian national identity. The research of both groups of scholars can thus be seen as an attempt at strengthening the cultural identity of their respective home countries.

A difference that would not have occurred to me without the other guest article “The Tale of Chen” is the Russian tendency towards giving their Fairy Tale characters distinctive names. While only few German Fairy Tale characters have a name at all (Hansel and Gretel being the only example that comes to my mind, while not counting in Schneewittchen or Snowwhite/Aschenputtel or Cinderella for not being real names and Rapunzel for being a French tale in the first place) and most go by “the witch”, “the small girl” or “the prince”, Russian characters usually have distinctive names.
Not that they would be too exotic – most names are fairly common, as for example the youngest brother is mostly Ivan. If he’s not only the youngest but also the most stupid, he’s Ivanushka the Stupid.
So in Russian tales, it’s not “the witch”, it’s a particular witch named Baba Jaga and it’s not “the immortal warlock”, it’s Koschschei the Immortal. It’s also not “the beautiful shieldmaiden who can do magic”, it’s Marja Morewna and so on. Generic names are used to refer to beasts like “the water sprite” or titles as in “the frog queen” – though the last ones are never used in the Fairy Tales themselves.

Incidently, that creates a shared universe – it would be perfectly possible to sample the most beloved versions of many Fairy Tales and putting them into an order, creating a continuous story. Most Fairy Tale characters appear in more than one story – Baba Jaga is a good witch in some, evel in other Fairy Tales.
It’s impossible to do the same to the Fairy Tales as collected by the Brothers Grimm. Their Fairy Tales stand on their own and witches from one story are not identical to witches from another.

Russian Fairy Tales like diminutives as much as their German counterparts, though. The Russian version of “Brother and Sister” is called “little sister Aljonushka and little brother Ivanushka” – meaning that the siblings are called Elena and Ivan, names popular to this day. -shka is one of the countless suffixes of endearment in Russian, the change in vowels serving the same purpose. One of the Russian versions of “The beauty and the beast” is called “Alenkij Zvetochek” – hard to translate, as not only the flower is endowed with a suffix of endearment but also the adjective, but basically, it’s the dear little red flower.

A large group of Russian Fairy Tales is constituted by Fairy Tales involving animals, lacking the morals and clear-cut characterisation that would turn them into fables. Most often, the characters in such tales are a fox and a wolf, chicken and a fox or a group consisting of a fox, a rooster and a hare, occasionally only a fox is the protagonist of the Fairy Tales. Bears are rarer. As mentioned above, the animals don’t have clear-cut roles: While the  fox is the vile antagonist in some, the animal saves the day in other tales and many stories focus on predators and their prey coexisting peacefully if certain rules are observed.

Some collections also contain Myths like the tale of Ilja Muromez or the epic poem about “Ersche Erschovitch”, having been recorded at the end of the sixteenths century for the first time.

Another interesting difference is the role of magic – it’s not always the tool of the antagonist, most often both good and bad persons have their fair share of using it. The heroine Marja Morevna is capable of it – but so is Baba Jaga the witch and Koschschei the necromancer. People transfigured into animals also often have magic powers of their own.

To sum it up

The interest in Fairy Tales arose across boarders during the increasing wish for a national identity in an age of the rise of national states. Even though Fairy Tales have been always part of human culture and where written and read by adults, Fairy Tales for children became popular during the nineteenth century.
Russian Fairy Tales offer not only remarkable stories about their respective authors and collectors, they also offer suspensive fantasy tails in a shared universe with often bizarre moments for the western reader.

* All translations of Russian book titles were done by me. Those are not the official titles of the books in other languages.

The Guest-Authoress:

Katherina Ushachov moved from the sunny Odessa to Germany at the age of six. Twenty years later she turned Vorarlberg into her new chosen home. She is writing since school times, as she can’t live without writing any more. When the free Copy Editor isn’t working on one of her novels, she writes for several collaboratively lead Blogs or talks about her every day life as young authoress on her homepage.

Homepage: Keller im 3. Stock
Copy Editor: Phoenixlektorat
Worldbuilding: Weltenschmiede
Facebook: Katherina Ushachov – Autorin
Twitter: @evanesca

PoiSonPaiNter

Die Mär vom Chen

Das alte Märchensommer Logo mit Fee, die Glitzer auf den Märchensommer Schriftzug über einem aufgeschlagenen Buch streut. Im Hintergrund ein Wald.

Read in English

Im Rahmen des Märchensommers gibt es heute einen Gastbeitrag von Hannes „InGenius“ Laumeier zum Chen in Deutschen Märchen oder in anderen Worten:

Diminutive in deutschen Märchen

Was haben Schneewittchen, die sieben Geißlein und Rumpelzstilzchen gemeinsam?
Die Gebrüder Grimm schrieben ihre Märchen auf, natürlich. Wichtiger jedoch: alle drei sind Diminutive. Von den insgesamt 155 Titeln der ersten beiden Bände enthalten etwa 25% Diminutive. Das heißt, ein Viertel der wichtigsten Figuren hat ein -chen oder -lein an seinem Namen hängen. Ist das nicht merkwürdig viel? Selbst dem Wort Märchen hängt ein -chen dran. Zufall?
Der Linguist klärt auf.

Das Chen im Deutschkurs

Diminutiv ist das Fachwort für grammatische Verkleinerung. Möchte man einem Wort im Standarddeutsch den Sinn von klein oder süß geben, hängt man die Suffixe1 -chen, -lein oder -i (bei Namen) an; Kürzung des Wortes oder Silbenverdopplung ist ebenfalls möglich2. So wird „Doris“ zu „Dodo“ und „Baum“ zu „Bäumchen“ oder „Bäumlein“. Manchmal verdrängt der Diminutiv die Hauptform, denn „Mädchen“ beispielsweise steht im Lexikon, das Ursprungswort „Magd“ ist heute nur noch eingeschränkt in Benutzung.
Fun fact: Diminutive sind immer sächlich, falls sich jemand schon immer über „das Mädchen“ gewundert hat.

Das Chen im Alltag

Im Deutschen nutzen wir Verkleinerungsformen für eine Reihe verschiedener Kontexte, die je nach Dialekt weniger oder stärker ausgeprägt sein können. Im Allgemeinen gilt, dass mithilfe von Diminutiven kleine oder junge Menschen angesprochen werden: zum Beispiel ein Kind von drei Jahren wird man eher „Hänschen“ statt „Johannes“ nennen, dazu gehören auch Koseformen wie „Hansi“ oder „Dodo“. Ebenso nennen wir kleine oder junge Tiere eher „Hündchen“ und „Katerchen“ und „Kaninchen“ (noch so ein Diminutiv im Wörterbuch), statt sie bei ihrem großen Namen zu nennen. Gilt auch für Pflanzen, wer sich für den Unterschied zwischen Gänseblümchen und Sonnenblume interessiert.
Von den Anredeformen abgesehen werden Diminutive auch genutzt, um kleine Gegenstände innerhalb einer Klasse von Gegenständen zu benennen, beispielsweise „ein Häppchen Stampfkartoffeln“ im Vergleich zur Gesamtmenge der Kartoffeln im Topf. Dies kann man natürlich ironisch Nutzen und Untertreibungen deutlich herauskehren, wenn man sagt „Wir haben da ein kleines Problemchen“, während das Haus in Flammen steht.
Als dritter großer Aspekt werden Diminutive auch verwendet, um Wertungen zu verdeutlichen. Ein -chen ist von minderem Ansehen oder minderem Wert, eben kleiner als sein normales Gegenstück. Ein Schiffchen ist weniger beeindruckend als ein Schiff und ein Bärchen ist weniger gefährlich als ein Bär. In jedem diminuierten Wort steckt eine Wertung, was auch immer bezeichnet wird ist klein und süß und deswegen wenig ernst zu nehmen.
Es ist offensichtlich, die generellen Aspekt von Kleinheit und Süße in Diminutiven führen zu all diesen Anwendungen. Davon ebenfalls beeinflusst aber auf die andere Seite der Münze geschaut, ist der Gebrauch von Diminutiven in Bezug auf den Hörer. Substantive und Eigennamen werden in einer Sprache, die an Kinder oder geliebte Personen gerichtet ist, eher und mehr verkleinert als beispielsweise in einer Unterhaltung mit dem Bundespräsidenten. All die erklärten Wertungen und Assoziationen mit -chen und -lein drücken ein familiäres Gefühl aus, entweder für das diminuierte Wort oder für den Gesprächspartner.

Das Chen im Wörterbuch

Mit all diesem Wissen über Diminutive ausgerüstet können wir uns nun den Märchen zuwenden. Das Wort selbst ist bereits ein Diminutiv, wie uns das -chen signalisiert. Mære bedeutete im Mittelhochdeutschen so viel wie Erzählung oder Sachverhalt3 und mærelīn bedeutet Geschichtchen oder Erdichtetes. Der Diminutiv macht aus der normalen Erzählung mit Wahrheitsgehalt eine süße und kleine Geschichte, die weniger wahr und damit weniger ernst zu nehmen ist.
Heutzutage verstehen wir unter Märchen eine auf mündlicher Überlieferung beruhende, kurze Erzählung, oft mit fantastischen und wunderbaren Begebenheiten. Die Eigenschaften des Diminutivs sind immer noch aktiv: es ist eine kleine Erzählung und sie ist weniger ernst zu nehmen.
Jetzt wissen wir, warum der Gattungsbegriff ein Diminutiv ist. Warum nun kommen so viele verniedlichte Namen in Märchen vor?

Das Chen in Mären

Häufig sind die Namen der Figuren mit einem -chen oder -lein versehen, weil die Figur ein Kind ist. Rotkäppchen, Schneewittchen, Hänsel und Gretel4 sind alle keine Erwachsenen und werden nicht wie Erwachsene behandelt, natürlich werden sie dann auch nicht wie Erwachsene angesprochen. Die sieben Geißlein sind nicht einmal Menschen, aber mithilfe der verniedlichten Anrede geht die Identifikation leichter, klein und süß kennt jeder.
Zwischenfrage: Warum haben Rotkäppchen und Schneewittchen und Dornröschen keine richtigen Namen?
Keinen wundert es, wenn die kindlichen oder tierische Figuren in Märchen mit verniedlichten Anreden angesprochen werden. Spitznamen nutzen wir jeden Tag. Wie sieht es nun aber mit Gegenständen wie dem Tischlein in Tischchen deck dich, Goldesel, und Knüppel aus dem Sack aus? Hier beschreibt er einen kleinen Gegenstand in einer Klasse von Gegenständen. Es ist nur ein kleiner Tisch, eben ein Tischchen. Zusätzlich ist es nicht irgendein Tisch, sondern ein spezieller, nämlich magischer Tisch. Diese Besonderheit wird betont, wenn man dem Tisch quasi einen Spitznamen gibt: Tischlein.
Auch haben wir gelernt, dass mithilfe des Diminutivs Ironie und Wertung deutlich wird. Dies kann man beispielsweise im Namen des Rumpelzstilzchens finden. Rumpelstilzchen ist dem Wort nach ein kleines Wesen, das Stelzen (z. B. Tischbeine) rumpelt, also rüttelt. Das ist wahrlich kein angsteinflößender Name für ein Wesen, das so mächtig ist Gold machen zu können und so böse ist Kinder zu stehlen. Der Diminutiv hilft, die Macht von Rumpelstilzchen zu untergraben und ihn klein und niedlich, eben schwach erscheinen zu lassen. Einem Happy End steht nichts mehr im Wege.
Am wichtigsten ist jedoch, an wen sich die Märchen richten. Wer ist das Publikum dieser kleinen Erzählungen? Kinder natürlich. Die Gebrüder Grimm haben ihre Sammlung Kinder- und Hausmärchen mit bedacht benannt. Im Alltag sprechen wir mit Kindern anders als mit Erwachsenen, das gilt auch wenn wir ihnen Geschichten erzählen. Die Inhalte sind anders, die Erzählstruktur ist anders, die Figuren sind anders aufgebaut und natürlich ist die Sprache anders. Diminutive helfen, das Schreckliche weniger schrecklich aussehen zu lassen, die magischen Gegenstände einmaliger zu machen und die Figuren dem Leser näher stehen zu lassen, denn sie sind klein und süß und damit ebenso unschuldig wie das Kind, dem die Geschichte erzählt wird.
Die Figuren in den Märchen der Gebrüder Grimm tragen zu 25% Diminutive als Namen, damit die Sprache kindgerecht ist und damit die Guten unschuldig und die Bösen weniger furchterregend klingen. Der Diminutiv ist ein nützliches Mittel, um Kleinheit und Süße zu vermitteln und so kann eine Bandbreite verschiedener Bedeutungen leicht verständlich erzählt werden.

1 Suffix ist eine Nachsilbe, die der Wortbildung und der Flexion dient: -heit, -kein, -lich, -bar etc.
2 Deutsche Dialekte haben noch andere Suffixe und weitere Möglichkeiten zur Verkleinerung, die ich der Komplexität wegen ausspare.
3 Mære, mâre hat viele Bedeutungen von Erzählung über Tatsache und Ereignis bis hin zu Gerücht und Vorwurf; meist ist ein gewisser Wahrheitsgehalt des Gesagten anzunehmen.
4 Rotkäppchen wird als kleines Mädchen beschrieben; Schneewittchen ist sieben Jahre alt, als der Jäger sie töten soll; Hänsel und Gretel werden als Kinder bezeichnet.

Literatur

  • Grimm (2007): Kinder- und Hausmärchen. Text und Kommentar, ges. durch die Brüder Grimm. Frankfurt am Main
  • Henning (2007): Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Tübingen
  • Lewandowski (1985): Linguistisches Wörterbuch. Heidelberg/Wiesbaden
  • Nekula (2003): System und Funktionen der Diminutive. Kontrastiver Vergleich des Deutschen und Tschechischen. In: Brücken NF 11, 145-188

Der Gastautor:

In Greifswald studierte Hannes Laumeier Sprachwissenschaft und trat mit dem Autorenverein GUStAV zu Lesungen auf. Das Publikum lachte, weinte und staunte mit seinen Kurzgeschichten. Er schreibt von Problemen der Liebe und des Alltags, von Mythen, Magie und Tod, von fremden Kulturen und Sprachen. Sein Lieblingszitat ist: „Habe keine Angst vor der Perfektion: du wirst sie nie erreichen.“ (Salvador Dalí)

Homepage: Tintenlöwe
Twitter: @Ingenius11

PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch

The Tale of Chen

Das alte Märchensommer Logo mit Fee, die Glitzer auf den Märchensommer Schriftzug über einem aufgeschlagenen Buch streut. Im Hintergrund ein Wald.


As part of the Fairy Tale Summer you get a guestpost by  Hannes „InGenius“ Laumeier, today, about the Chen in German Fairy Tales or in other words:

Diminutives in German fairy tales

What do Snow white, the seven young goats and Rumpelstiltskin have in common?
The Brothers Grimm wrote down their fairy tales, of course. More importantly though: all three have diminutives as their original German name. Of the altogether 155 tales of the first two volumes about 25% contain diminutives. This means, about a quarter of the most important characters have a -chen or -lein in their names. Seems oddly much, doesn’t it? Even the German word for fairy tale, Märchen, has a -chen. A fluke?

A linguist explains.

The Chen in grammar school

Diminutive is a linguistic term, describing how a word changes its form to convey a sense of smallness or endearment additional to its original meaning. If you wanted to add this sense of smallness or endearment to a word in Standard German, you could use a suffix1 like -chen, -lein or -i (with proper names); shortening the word or reduplicating its main syllable also works2. For example, ‚Doris‘ might change to ‚Dodo‘ and ‚Baum‘ [tree] might change to ‚Bäumchen‘ or ‚Bäumlein‘. Sometimes those diminutives can replace the original word in the dictionary, like ‚Mädchen‘ [literally ‚little girl‘] whereas the original word ‚Magd‘ [formerly ‚girl‘, nowadays ‚maidservant‘] only retains limited usage.
Fun fact: Diminutives in German are always neuter, if anyone ever wondered why it’s ‚das Mädchen‘.
The English language does not really use diminutives. There is the possibility of adding a suffix -i/-y to proper names, e. g. ‚Thomas‘ and ‚Tommy‘, but the language usually shortens the word or just puts ‚little‘ and ‚young‘ in front of it.

The Chen in everyday conversation

The German language uses diminutives in a variety of different contexts, depending on the dialect this might be more or less distinct. In general, diminutives are used to address young or small people: a child of three years will probably be called ‚Hänschen‘ instead of ‚Johannes‘, including affectionate forms like ‚Hansi‘ or ‚Dodo‘. Likewise, we call a young animal ‚Hündchen‘ [puppy-dog] and ‚Katerchen‘ [male kitten] and ‚Kaninchen‘ (another diminutive in the dictionary) [rabbit] as opposed to calling them by their grown-up names [Hund, Kater, Kanin]. The same also goes for plants, if anyone ever wondered what the difference between a ‚Gänseblümchen‘ [daisy] and a ‚Sonnenblume‘ [sunflower] was.Besides addressing diminutives are also used to name a small object within a class of objects, for example ‚ein Häppchen Stampfkartoffeln‘ [a small bite of mashed potatoes] in comparison to the total quantity of potatoes in the pot. Of course this can be used ironically and to explicitly mark understatements, when somebody says ‚Wir haben da ein kleines Problemchen‘ [we’ve got a small hiccup] while the house is on fire.
The third big aspect of diminutives is how they are used to convey judgment. A -chen is of inferior standing and less worth, precisely because it is smaller and more endearing than its normal counterpart. A ‚Schiffchen‘ is less impressive than a ship and a ‚Bärchen‘ is less dangerous than a bear. Every diminutized word carries this judgment, whatever you describe now is small and endearing and therefore less serious.
It is quite obvious that the general aspects of smallness and endearment result in these practices. This also influences another site of this coin, specifically the usage of diminutives relating to the listener. In a language aimed at children or beloved people nouns and proper names are ever so likely to be diminutized, much less if you were to speak with the President. All these explained uses and associations of the diminutives -chen and -lein express a feeling of familiarity with the subject or dialog partner.

The Chen in the dictionary

Equipped with all this knowledge about diminutives let’s dive into the subject matter at hand: fairy tales. The German word ‚Märchen‘ already is a diminutive, it has the suffix -chen. Mære in Middle High German means something along the lines of narration or news3 and mærelīn means small story or something fictional. The diminutive converts a normal narrative with validity into a small, cute story, which is less true and therefore less serious.
Nowadays, Märchen are short stories from oral tradition, often relating fantastical and marvelous events. The qualities of the diminutive are still active: it’s a small story and it’s less serious.
Now we know why the generic term in German is a diminutive. But why are so many diminutized names present in German fairy tales?

The Chen in fairy tales

Often a character’s name will have a -chen or -lein, because that character is a child. Little Red Riding Hood, Snow White, Hansel and Gretel4 all aren’t adults and they’re not treated like adults, of course they won’t be addressed as such either. The seven young goats aren’t even human, but it’s easier to identify with them by using an endearing address, everybody knows small and cute.
Interjection: Why do Little Red Riding Hood, Snow White and Sleeping Beauty not have real names?
No one is really surprised that a childlike or animal character in a fairy tale has a cute name. We all use nicknames every day. But how about objects like the table from The Wishing-Table, the Gold-Ass, and the Cudgel in the Sack? In German, it’s called both ‚Tischchen‘ and ‚Tischlein‘, so the diminutive seems fairly important here. First of all, the diminutive describes a small object within a class of objects: it’s just a small, little table and as mentioned before, in German that is called a ‚Tischchen‘ or a ‚Tischlein‘. Secondly, it is not any regular old table, but a very special, even magical table. This distinctive feature is emphasized by giving it a quasi nickname.
We also learned that diminutives can convey irony and judgment. Let’s look at Rumpelstiltskin as an example. Rumpelstiltskin or Rumpelstilzchen, as we Germans call him, is etymologically a small being that ‚rumpelt an Stelzen‘ or rumbles at stilts (like tables legs). Neat how that worked out in English, too. That is truly no scary name for a being, that is powerful enough to make gold and evil enough to steal children. The diminutive helps to undermine Rumpelstiltskin’s power and makes him look small and weak, almost cute. Nothing gets in the way of a happy ending here.
It’s more important however, who the intended audience is. The answer is: children, of course. The Brothers Grimm called their collection Children’s and Household Tales for a reason. We speak to children differently in everyday life than to adults, this holds true for stories as well. The content is different, the structures are different, the characters are build differently and of course the language is different. Diminutives help, that the scary looks less scary, that the magic objects are one of a kind and that the characters are closer to the reader, since they are small and cute and just as innocent as the child, we’re telling the story to.

The characters in the fairy tales written down by the Brothers Grimm have diminutives as their names 25% of the time to make the language more suitable to children and to make the good look more innocent and the evil less fearsome. The diminutive is a handy tool to convey a sense of smallness and endearment and this makes a scope of different meanings more accessible.

1 A suffix is a small syllable put after the stem of a word and is used for word formation or inflection: -ism, -ing, -ize, -able etc.
2 German dialects have all sorts of suffixes and other means to convey a sense of smallness or endearment, but this is already complex enough.
3 Mære, mâre has many meanings from narration to facts to event to rumor and allegation; mostly there is an assumption of validity.
4 Little Red Riding Hood is described as a small girl; Snow White is seven years old, when the huntsman tries to kill her; Hansel and Gretel are called children.

Literature

  • Grimm (2007): Kinder- und Hausmärchen. Text und Kommentar, ges. durch die Brüder Grimm. Frankfurt am Main
  • Henning (2007): Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Tübingen
  • Lewandowski (1985): Linguistisches Wörterbuch. Heidelberg/Wiesbaden
  • Nekula (2003): System und Funktionen der Diminutive. Kontrastiver Vergleich des Deutschen und Tschechischen. In: Brücken NF 11, 145-188

The Guest-Author:

Hannes Laumeier studied linguistics in Greifswald and performed readings with the author association GUStAV. The audience laughed, cried and marveled at his short stories. He writes about the problems of Love and everyday life, about myths, magic and death, about foreign cultures and language. His favourite quote is: „Don’t fear perfection: You will never reach it.“ (Salvador Dalí)

Homepage: Tintenlöwe
Twitter: @Ingenius11

PoiSonPaiNter

Lost in Translation: The Wesen of Grimm #2

Even though I am still not caught up with the show – again -, I’ll continue with looking at the different names for their Wesen in terms of what they really mean and what they should have been called to turn the names/terms into proper/actual German.

This is of course not meant to offend anyone involved in the show, but as a German native that really likes the German language, this just bugs me whenever I watch the show and they use it.

But let’s have a look at the different words, so you can form your own opinion.

Jägerbar

Another frustrating thing about Wesen-names in Grimm are the missing dots (Umlaut), as the German bear is still a Bär after all.
But even with the Umlaut the word doesn’t make more sense.
Though, first let’s have a look at the actual term before we get into that.

Jägerbar consist of the words Jäger and Bar, while the first is the German term for hunter the second – without the Umlaut – is the word we use for bars/pubs, turning the name of a creature in the name of a pub for hunters. If you go a step further and use the Jager-version (Jagerbar) that I’ve seen on a picture, you get an even more alcoholic meaning (Jagertee is an alcoholic beverage created by hunters) …
Other meanings of Jager also include the name of a certain sail or the offspring of a Jaguar and a Tiger. 😉
Still, I don’t think either of these were the intended meaning.

So let’s add the Umlaute and make it Jägerbär (as they are named in the German version).
Here we now have Jäger and Bär, the Hunterbear, which feels a bit redundant as bears – from what I know – are natural hunters anyway …

In addition to the double meaning there is also the Roh-Hatz, the initiation ceremony of the Jägerbars, but before I get to that I feel the need to digress into the plural of bear …

One bear is a Bär, two bears are Bären, to create plurals we barely add an -s at the end of a word, we are more friends of the -e/en (incidentally the German plural of Bar is Bars too, but I guess that’s because we took that word from English), therefore the actual plural would be Jägerbären, which sounds even more ridiculous.

Anyway, let’s take a look at the raw-Coursing, which is the literal translation of Roh-Hatz. Just like saying the bear is a hunter the creators of these words felt the need to accentuate that what you are hunting/coursing is raw (meat). I would never have guessed that.
For clarification a Hatz (Coursing) is/was a kind of hunting (alternative translation Raw-Hunt), where three or more dogs chase after a certain prey to catch/kill it – much what the Jägerbars do with their human prey – but it is mostly forbidden to do that any more.
Still, it’s a fitting name for the ritual – at least the Hatz part.
I’m still certain that if you only used variations of  Bär and Hatz you’d have basically the same things.

Ziegevolk

This is one of the names that miss a letter to make it understandable for a German native, as the grammatical correct way to write Ziegevolk would be Ziegenvolk, meaning a population (Volk) of goats (Ziegen) or goat-like things (similar to what I told you about the German name of the Hässlichen last time – alternative meaning of Volk: nation).
Speaking of German names; in my initial Grimm Review I wrote a bit about the Ziegevolk:

The “Ziegevolk” […] became the “Ziegendämon” (Goat Demon”), while still portrayed as the original version in the Grimm Diaries

I do believe the demon sounds a bit more fitting, yet I don’t really see them as demon’s either. Still, Ziegenvolk for me sounds like a herd of these Wesen and not an individual.
Interestingly the plural of Ziegevolk seems to be Ziegevolk as well even though the plural of Volk is Völker (nations -> Ziegenvölker), which strengthens my association with the word being used for a herd.
As I’ve already mentioned the Grimm Diaries, let’s have a look what their entry actually (frustratingly) reads:

Die Ziegevolk, die manchmal auch als Bluebeards, sind eine Ziege-wie geschopf, das sah ich mit meinen eigenen Augen in München im winter 1805. Scheinen sie nicht gewalttatig. Die Gefahr kommt aus ihre instinktive Notwendigkeit der Rasse und scheinen sich nicht zu kummern. Menge uber die Qualitat.

Sie haben kurze Hörner wie eine Ziege.

Why frustratingly?
I’m literally covering my eyes at this monstrosity over here, as it sounds like a translation run through Google translate … – I only understood part of it through thinking the English-way and reading the translation provided on the Wiki itself (Ziege-wie? o.O ZIEGE-WIE???!! Seriously?! o.O ).

Well, this is how it should read:

Version 1 (changes in [ ] -brackets):

Die Ziege[n]volk, die manchmal auch als Bluebeards [(Blaubärte) bezeichnet werden], sind eine [ziegenähnliche G]esch[ö]pf[e], d[ie] sah ich mit meinen eigenen Augen in München im [W]inter 1805 [gesehen habe]. S[ie s]cheinen sie nicht gewaltt[ä]tig [zu sein]. Die Gefahr kommt aus [der] instinktive[n] Notwendigkeit der Rasse [sich fortzupflanzen(?), es scheint sie nicht zu stören] und scheinen sich nicht zu kummern. Menge [ü]ber die Qualit[ä]t.

Sie haben kurze Hörner wie eine Ziege. (<- The only correct sentence…)

Version 2 (easier readable version):

Die Ziegenvolk, die manchmal auch als Bluebeards (Blaubärte) bezeichnet werden, sind ziegenähnliche Geschöpfe, die ich mit meinen eigenen Augen in München im Winter 1805 gesehen habe. Sie scheinen nicht gewalttätig zu sein. Die Gefahr kommt aus der instinktiven Notwendigkeit der Rasse sich fortzupflanzen, es scheint sie nicht zu stören. Menge über die Qualität.

Sie haben kurze Hörner wie eine Ziege.

English:

The Ziege[n]volk, sometimes referred to as [Blaubärte (Bluebeards)], are goat-like creatures as I saw with my own eyes in Munich in Winter 1805. They do not seem to be violent. The danger comes from the necessity of the race [to repopulate, which does not seem to matter to them]. Quantity over the Quality.

They have short horns like a goat.

I still do not know what they mean by „necessity of the race“ I do believe there are a few words missing like „to reproduce“, „to repopulate“ or something similar to it that’s why I added the „fortpflanzen„, which is the German term for it, but the last few sentences of that paragraph are lacking any kind of information anyway, so it’s all a bit of hit and miss here (with more miss than hit to be honest).

So, yeah: Missing letter, completely wrong description, right now I feel like they don’t even care about being anywhere near correct usage of the language …

Not to mention the absurdity that is their Geruck gland, which would actually be the Geruchsdrüse (smell gland, the s being a letter indicating that it is a gland for smell). I’m aware that the English pronunciation of the German ch sounds like a ck, but spelling it out does not improve this.

Though, I do have to say that I like the Bluebeard connection as that is quite an interesting Tale (if your German is good enough) in itself.

Reinigen

Where Hässlich was based on an adjective Reinigen is based on a verb, which makes as much sense – or not. Anyway etwas reinigen means to clean something and as Reinigen are based on rats, it seems to be quite a far stretch as rats usually aren’t really associated with being clean, even though they are in fact quite cleanly (reinlich). Still, Reinigen to me feels like someone has to clean something up (Grimms cleansing the world of Reinigen perhaps?) and not like the name for a species – or whatever exactly a Wesen is.

In German they tried a different approach by calling them Nagerstein. It makes just as much sense.
Nager or Nagetiere is the German term for all kinds of rodents (including rats, mice, guinea pigs,…), as for the Stein (stone): No idea how that happened. I know Stein is occasionally used as reference to places, but I do not see any reason why this would be in the name for this Wesen. Besides: Nagerstein either sounds like a weird village or something for rodents to chew on.

For some reason the word „Ratigan“ is stuck in my head when I think about these Wesen, I know it’s the name of a Disney villain, but well, it does seem more fitting than Reinigen …

Interestingly enough the Reinigen have two other terms associated with them: Reini-bashing and Riesen-Ratte. The first is basically a word play on Reinigen-bashing, so not much to do there.
The Riesen-Ratte is a strange „spelling“ of Riesenratte or riesige Ratte (basically meaning giant/large rat, the first being actual animals). The term is used for several Reinigen merging together into a giant entity to attack a foe. An alternative name for this is Rattenkönig (rat king), which in folklore and real life is basically a bundle of rats whose tails are intertwined, so they didn’t do that much wrong with this one at least.

Eisbiber

There is not that much I can say about Eisbibers, accept that it feels like another redundant name and the plural being wrong, again.

While beavers (Biber) aren’t that much known to live in ice (Eis) water and are more common in rivers, one can argue that the water in the river is indeed quite icy, so you’d at least have some reasoning for the name (and actual beavers mate during winter when their dams are frozen over). Still, as with the German version of Hässlich (Rattentroll) you could also argue that it sounds that there are more kinds of Bibers (Flussbiber/Riverbeaver or Tropenbiber/Tropicalbeaver, perhaps?).
Then again, we don’t really know the ancestral family tree of Wesen, so who knows?

Like I said before is the German plural rarely formed with an -s and in case of the Biber it even remains the same word.
Incidentally – and on an entirely different note – do I remember a trip from primary school where we took a river tour and one of my classmates asked whether we’d see „Bibers, Adlers“ and others using the wrong plural for either of them. I do believe Beaverers and Eaglerers would be a sufficient way of showing what Bibers and the like feel like to a German native.

Bauerschwein

Another missing letter here with the Bauerschwein as the grammatically correct usage of Bauer (farmer) would be Bauern- (as in Bauerntöpel/farm idiot or bumpkin), making it Bauernschwein, the farmer pig – or peasant pig as it’s officially translated. You could use this word to describe them, but you don’t have to. It sounds like it’s describing an animal on a farm and not a creature walking around outside of them, but that seems to be a basic issue with these names.

And just like I said before: It also implies there are different kinds of pigs (Schweine).
Which might be the case as there is the mention of a Wild Schwein (actually Wildschwein, meaning wild boar), but no one is entirely sure if Monroe simply used a different name or is actually referring to a different Wesen …

Though there could be an entirely different take on the word Bauernschwein as well, as Schwein in German – just as pig/swine in English – doesn’t only stand for pig but also for nasty person and thus making the name refer to a nasty farmer or even farmer bastard (farming bastard? bastard farmer?). Not entirely sure, but this seem to be a more fitting usage to their character, even though it’s basically an insult.

References and Notes

Well, that’s it already.
I hope you enjoyed this little excursion into the usage of my native language in this particular television show.

My major source for names and appearances of the different Wesen is this  Grimm Wikipedia and obviously my experience with the show itself. (Did I ever mention that I really like Wikipedias? Oh, yes, I did.)

As you can see from the title is this post part of the Lost in Translation-series. If you’re interested check out what other shows toy with the German language or culture. If you watch/ed a series or movie where German was/is involved, let me know and I will check out if they have done it justice.

Do you have a Wesen or phrase you want covered? Let me know and I’ll make sure to add them in one of the next parts.
Otherwise I’ll just keep going through the episodes adding the new Wesen to the list.

PoiSonPaiNter

JourneyQuest: The Epic you never expected to find

My Nerd-Week is long over and the next one isn’t approaching any time soon, but I feel the need to tell you a bit about this web series I already – indirectly – mentioned back then.

What is it about?

Poster for Season one showing the Characters
Season 1 Cover

JourneyQuest by Zombie Orpheus Entertainment tells the story of a group of adventurers consisting of the Priest Carrow, the Warrior Glorion, the Rouge Nara and the dyslexic Wizard Perf on their quest to find the Sword of Fighting.

It also tells the story of Bard-Apprentice Wren trying to become a real Bard through writing down the story of the adventurers as her very own first Epic. As Bard she has to stay neutral and not interfere with the Quest itself and can only gather information from the side lines.

Needless to say neither the groups‘ nor the Bards‘ plans go as they expected…

The watching experience

JourneyQuest currently consists of two Seasons with seven and ten ~10 minute episodes each, that can be found on YouTube and other sites.

The shortness of the episode makes it a fast watch, but it also makes you yearn for more, as you really want to know how the well written story will continue. It occasionally feels like the story isn’t moving forward because of it, but I guess that’s to be expected from a serial that is completely fan-funded and therefore limited in budget and resources.

Yet, that does not meant that they don’t put effort into it. Quite the contrary.
There are scenic shots of forests, castles, dungeons, there are interesting costume and make-up choices for both the main cast and additional characters/creatures like Gargoyles, Orcs and Zombie’s that look quite natural, even if still quite phantastic.
They even added an Orcish language and other additional things like spells and potions that sometimes aren’t that common in normal adventures (e.g. taking a potions to understand a different language instead of mastering the skill for it).

They use several questing tropes throughout the story (lying Gargoyles, talking Swords, spell-mishaps, … ), but they are incorporated well enough to not make them seem simple and dull.

All in all a great – if short – watch, where you just can sit back and enjoy the story.

The characters

The characters are as unique as they come, even if they follow some stereotypes as well.
Dyslexic (and therefore nearly entirely useless) wizard Perf certainly reminds me of Rincewind from Terry Pratchett’s Discworld, but he is far less cynical and way more adorable and dorky. His antics are highlighted by his interactions with other characters like the single/simple-minded Glorion or clever/snarky Nara, who both hold their own in their respective fields.

Just as Wren’s struggle to complete her Epic is just as interesting as Carrows inner conflict with a certain predicament he was put into.

Though that doesn’t mean these sides are all the characters have. They are surprisingly versatile and have a few funny/interesting surprises up their sleeves. 😉

But not just the main cast is well thought through, the side characters all seem to have their own story that lingers behind their short appearances in the main storyline.

With the stereotypes you’re presented, you expect a few things, but it feels like the characters often don’t care about that and do something entirely different and that’s what I really like about them.
They’re just so unpredictable, funny and great.

General Opinion

I’ve known JourneyQuest for quite some time now, thoughI have no idea how I discovered it, but I’m glad I did.
The characters are great, different and just as much fun as the guys from The Gamers (which incidentally are partly played by the same actors, especially in the later movies).

It’s just a lot of fun to watch and follow the stories of these characters or in other words:

Go watch it! 😀

Stuff I’d like to add

They’re currently running a Kickstarter campaign. So if I piqued your interest make sure to check it out and support the production of Season 3!
I’m certain it will be as much fun as the previous Seasons.

Onwa~rd!

PoiSonPaiNter

© For the Cover belongs to its rightful owner.

Advent Calendar: Door/Türchen #21

Read in English

Mina

Müde und erschöpft wurde Mina erst von Winfrid geweckt, der sie kräftig an den Schultern rüttelte. Nachdem sie die Spuren ihrer Tat versteckt hatte, war sie am Tisch sitzend eingeschlafen.
„Gute Arbeit, Kleines!“, lobte Winfrid sie und deutete auf die vollen Flaschen, die vor ihr auf dem Tisch standen.
Mina nickte mit einem Gähnen und streckte sich ausgiebig.
„Geh und sieh nach, ob die Pferde versorgt sind, du kannst dir dann auch gleich ein gutes Frühstück gönnen!“, forderte er sie auf und warf ein paar Münzen auf den Tisch.
Noch nicht ganz wach starrte Mina das Geld für einen Moment an, bevor sie es nahm und aufstand. Beim Rausgehen warf sie sich ihren Rucksack über die Schulter und schaute ein letztes Mal verstohlen zu den befüllten Flaschen, ein kleines Lächeln auf ihren Lippen, dann ging sie ins Gasthaus.
Der Wirt erlaubte ihr sich in einem der leeren Räume zu waschen während er ihr Frühstück zubereitete und als sie saß und aß kam auch schon ein Bursche lachend hereingelaufen.
„Das müsst ihr euch ansehen! Der eine Händler verkauft Heiltinkturen, die die Hautfarbe verändern!“, prustete er und stützte sich lachend auf seinen Knien ab.
Mina konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und beeilte sich noch ein wenig Essen in ihren Mund zu stopfen, während sie den Rest in ein Tuch einwickelte und in ihren Rucksack tat. Beim Waschen hatte sie beschlossen, dem Händler eine weitere Lektion zu erteilen indem sie eines seiner Pferde zu nehmen um ihre Reise fortzusetzen, sobald ihre kleine Überraschung ans Licht kam.
Während alle Gäste auf den Markt eilten, eilte Mina in den Stall und zäumte eines der Tiere auf. Sie hatte zwar keinen Sattel, aber so war es ihr sowieso viel lieber zu reiten. Natürlich ließ sie es sich nicht nehmen und ritt am Marktplatz vorbei, der gefüllt war von Gelächter und Schimpfwörtern. Einige Leute hatten hochrote, andere sogar blaue oder grüne Köpfe und Winfrid schwankte von einem Fuß auf den anderen und versuchte sich irgendwie rauszureden. Mina grinste weiterhin und trieb schließlich das Pferd an. Winfrid würde es sich von nun an dreimal überlegen, wen er um Hilfe bat bei seinen Betrügereien.
Die nächsten Tage verbrachte Mina damit von Stadt zu Stadt zu reiten und die Leute entweder nach Arbeit oder Damian zu fragen, von dem sie eine Skizze angefertigt hatte. Allerdings hatte ihn niemand gesehen und die Arbeit war meist nicht gut bezahlt und reichte gerade dafür, dass sie sich etwas zu Essen kaufen konnte; dennoch war sie für alles dankbar, was sie bekommen konnte. Wenn sie gerade nicht arbeitete versuchte sie weiter mit ihrer Gabe zu üben. Kräuter wachsen lassen war eine Sache, aber Wurzeln zur Verteidigung zu verwenden erschien ihr hilfreich zu sein.
Eines Nachmittags, als sie gedankenverloren einen Feldweg entlang ritt, scheute ihr Pferd auf einmal auf und tänzelte zur Seite. Aufgeschreckt schaute sich Mina um und entdeckte eine Wurzel, die genau da aus der Erde ragte, wo das Tier eben noch gegangen war. Mina hatte zwar über die Technik nachgedacht, aber sie berührte den Boden nicht einmal, wie sie es sonst tat. Außer. Mina setzte sich wieder so hin, wie sie zuvor gesessen hatte. Ihre Hände ruhten auf den Schultern des Pferdes, da sie keinen Sattel hatte, auf dem sie sie ablegen konnte und sie konzentrierte sich auf die Wurzel. Mina konnte spüren, wie ihre Kräfte durch den Körper des Tieres wanderten und dafür sorgten, dass die Wurzel wieder im Erdreich verschwand. Das Tier schüttelte sich, es war davon alles andere als begeistert.
„Es tut mir Leid“, bat Mina um Verzeihung und streichelte ihm den Hals, dann setzten sie ihren Weg fort.
Sie passierte weitere Orte und Mina hatte es fast schon aufgegeben, aber ein letztes Mal wollte sie noch fragen. Im Gasthaus rollte sie das knitterige Papier mit der Skizze auseinander und zeigte es dem Wirt mit den Worten: „Habt Ihr diesen Jungen schon einmal gesehen?“
Wie all die anderen Male zuvor erwartete sie auch jetzt eine Verneinung, aber der Wirt überraschte sie, indem er sagte: „Den Schlingel würde ich überall erkennen!“

Hinter den Kulissen

Mit dem letzten Teil von Mina’s Geschichte geht es hinter dem 24. Türchen weiter, seid gespannt, wie es ausgeht. 😉

Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann startet neu bei Türchen 1 und entscheidet euch zwischen Sasha und Damian.
Man merkt ein bisschen das Mina nachtragend ist, oder? 😉
Abgesehen davon hat mich die Übersetzung vor eine interessante Frage gestellt:
Was ist eigentlich bekannter?
Sich etwas zweimal oder dreimal zu überlegen?
Im Deutschen war mir persönlich wie dreimal, im Englischen eher das zweimalige, die Meinungen meiner Befragten gingen da etwas auseinander, aber die Mehrheit war doch für zweimal. Trotzdem hab ich mich jetzt dazu entschieden, dass Winfrid daher im Deutschen und Englischen jetzt dreimal überlegen wird, von wem er sich helfen lässt. 😉
Wie auch immer, ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

Tired and exhausted Mina was only awoken as Winfrid firmly shook her shoulders. After she had hid all the evidence of her doings she had simply fallen asleep at the table.
“Good work, kid!” Winfrid praised her and waved towards the filled bottles that stood before her on the table.
Mina nodded with a yawn and stretched.
“Go and see if the horses are fed, feel free to treat yourself to a good breakfast!” He ordered and threw a few coins on the table.
Still not entirely awake she stared at the money for a moment before she took it and stood up. When she left she threw her backpack over her shoulder and stole a last glance at the filled bottles, a small smile on her lips and went to the inn.
The innkeeper had allowed her to use one of the empty rooms to wash herself while he prepared her breakfast and when she sat and ate a boy came running into the inn, laughing.
“You have to go and see! One of the merchant sells healing potions that change ones skin colour!” He snorted and leaned down to his knees, not being able to hold back his laughter.
Mina could keep herself from grinning and hurried to gulp down a little more food, while she wrapped the rest into a cloth and put it into her backpack. While she was washing herself she had decided that she would teach the merchant another lesson by taking one of his horses to continue her journey as soon as her surprise had come to light.
While all the guests hurried to the market, Mina hurried to the stables and bridled one of the beasts. She didn’t have a saddle, but she felt way more comfortable riding this way anyway. Of course couldn’t resist and rode through the market that was filled with laughter and curses. Some people had red, others even green or blue heads and Winfrid swayed from one foot to the other and tried to talk himself out of this somehow. Mina still grinned and eventually spurred the horse. From now on Winfrid would think thrice before asking someone for help with his cons.
The next few days Mina spent riding from town to town and asking people either for work or Damian, of whom she had drawn a sketch. Though no one had seen him and work was usually badly paid and was mostly only enough to buy some food; still she was thankful for everything she got. When she wasn’t working she tried to practice using her gift. Growing herbs was one thing, but using roots as defence seemed helpful to her.
One evening she rode on a field road, deeply lost in her thoughts when her horse shied and pranced to the side. Startled Mina looked around and saw a root that stuck out from the earth were the beast had been just a moment ago. Mina had thought about the technique, but she didn’t touch the ground like she usually did. Except. Mina sat back the way she did before. Her hands rested on the horses’ shoulders as she didn’t have a saddle where she could put them and concentrated on the root. Mina could feel how her powers wandered through the body of the beast, causing the root to retreat into the ground. The beast shook, it wasn’t very happy about this.
“I am sorry”, Mina excused herself and stroked its neck then she continued her way.
She passed several more places and Mina had nearly given up, but she wanted to ask one last time. In the inn she unrolled the wrinkled paper with the sketch and showed it to the innkeeper with the words: “Have you seen this boy?”
Like all the other times before she expected a denial, but the innkeeper surprised her as he said: “I’d recognize that rascal anywhere!”

Behind the Scenes

Mina’s story will continue behind the 24th door.
If you want to see what the others are doing in the meantime, go back to the 1st door and choose between Damian and Sasha.
It’s easy to notice that Mina is resentful, right? 😉
Aside from that did the translation bring up an interesting question:
What is more known?
Thinking twice about something or thrice?
In german I personally feel like thrice, in English I lean more towards twice, but the ones I asked mostly leaned towards twice. Still, I decided that Winfrid, both in German and in English, will think thrice about whom he would ask for help. 😉
Anyway, I hope you like the story so far.
See you tomorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Lost in Translation

For a couple of years now I watch series primarily in English. At first it was Anime with English subtitles, later there were many different shows that I wanted to check out.
Though I do believe I decided that I should watch more in English because I utterly failed at understanding Sherlock in A Study in Pink. He just talked way too fast for me.
Now several series later, I can understand him quite well and my next goal is Vicky Pollard from Little Britain. >_<
Anyway, what I discovered is that some shows like to include German elements into their plots – be it names, characters or other things – and as a German native that really likes the German language I consider these moments to be quite interesting.
Though in most cases they are also quite frustrating.

Let’s add some German things!

We Germans are fully aware of our past and as I mentioned in the post linked above, is it often still shoved into our faces, even though we are three or four generations after those who fought in the war. So it is not surprising that the most characters with German backgrounds that are included in shows and movies are Nazis or somehow involved with them.

Personally I think this is really annoying and whenever a show had this plot point I considered turning it off and lost a little respect for it. I mean in shows that cover historic elements it is good – and necessary – that they also deal with that part of the worlds history as it should not be forgotten, but in shows that focus more on entertainment than on, well, teaching, it just subtracts from its credibility if they have to use Nazis to fill episodes.

If that wasn’t enough are the actors portraying the supposed German people rarely even native speakers.
Whenever I notice that the language spoken isn’t English and sounds remotely like German, I listen again to understand it better. On the one hand is it difficult to switch between the languages, on the other hand is the pronunciation often really weird and hard to understand. Especially if they simply choose native English speaking actors, give them some German words to learn and let them play a German character.

So far – if I remember correctly – I only came across three (!) German native speakers that portrayed characters with German background (all Nazis, but, well, I can’t be that picky …): Thomas Kretschmann  in Dracula (the series) and Avengers: Age of Ultron and Ludger Pistor and Wilfried Hochholdinger in X-Men: First Class. With Daniel Brühl there will be a forth when Captain America: Civil War airs (Basically: Marvel does a good job at casting the right people).

Still, not all English native speakers are bad at portraying a German accent.
Reed Diamond’s German accent as Agents of S.H.I.E.L.D.’s Daniel Whitehall, for example, was so well done that I had to look him up, to check if he was German and I’m still highly impressed by it – and I don’t give this complement often.
But even if they do it well, what is said does not always need to be correct …

They don’t talk like we do?

Apparently, beside not wanting to cast actual German native speakers are those responsible for the dialogues fans of literal translations and don’t really care about using actual German grammar for the things the characters have to say.
Though you don’t really hear complains about this from the actors or people involved.
But after having to order someone to

Schieß dem Fenster! (grammatically totally wrong: Shoot the window)

in Die Hard and being informed about its wrongness afterwards, Alan Rickman, for example, decided to never again take up a role of someone speaking German.

It is way easier to translate things word by word and not use the actual meaning of it – and we German’s aren’t spared from that as most people’s English is not the yellow from the egg – but I believe that in a show/movie viewed by thousands of people there would be time and effort put into properly translating phrases in a different language.

Besides German; Spanish and Russian – just as Japanese and Chinese – are used as foreign languages, but my Russian has become too bad for me to notice mistakes and my Japanese was never that good to begin with and I never learned the other two, so I can not say how well/bad they are doing with those languages.

(If anyone is interested: Mr. Rickman should have ordered the other guy to „Schieß auf’s Fenster“ to make it understandable)

It is also interesting how English native speakers seem to think German’s talk. I for one can’t watch a certain scene in Sherlock’s The Blind Banker without getting utterly annoyed and being really disappointed in the show …

Still, this gives me stuff to rant about.

Lost in Translation

For a long time I have contemplated how and if I should do this, but I have decided that I just want to get this out of my mind. I really like the German language, so it pains me if it is used poorly.
Starting with this one I will publish posts about the portrayal of the German language or culture in series and movies. I’m not sure how entertaining this will be for English native speakers, but I do believe those of you that want to learn a bit German (culture) might find it an interesting view on what writers actually throw at their audiences.

Definitely covered in this post-series will be:

  • The Wesen of Grimm and other words that are barely German
  • The infuriating tourist from The Blind Banker
  • The court scene from Sherlock’s Many Happy Returns
  • The repeated appearance of a certain historic figure (e.g. Doctor Who – Let’s kill Hitler; Grimm – The Three Coins)
  • The polite Daleks in Doctor Who’s Stolen Earth (thanks to hexenadia for reminding me of this one!)

If you watch/ed a series or movie where German was/is involved, let me know and I will check out if they have done it justice.

PoiSonPaiNter

Advent Calendar Prequel

Tomorrow it is finally time.

My very own Advent Calendar will start!

But before it does I want to get a couple of words regarding the creation of it and the people that participated out of the way.

The amazing donors

As you might have noticed did I post my initial post not just here, but also on my (private and official) Facebook, Tumblr and Google+, as well as my deviantART and Animexx pages.
Some people like DarkFairy and Iron Eve send me pictures right away. But also Frigg from Friggs Photography send some of hers through Animexx, even though we had never talked before.
With a couple of reminders Black Kat and Anice, as well as Babsi from the Out&Loud and Rockharz send me some of theirs.
After our trip to Ireland Ed from EdMooneyPhotography also send me a couple of his pictures.
Anice then gave me the final pieces.
All of their pictures are incredible in their own way and I thank all of the above mentioned people for their participation!

Finding a story

The essence of my initial post was to get pictures that would inspire me to write stories. I anticipated that it wouldn’t be easy to write something for each one I got, but I still hoped I would get enough.
And let me tell you: It was a close call.
While getting the actual amount of pictures was easy as I had far above the 24 I needed and the pictures where pretty cool, did not every one of them provide me with the idea-spark needed to write a fitting story.
And this spark mostly hit when I first saw the picture and was brought to paper while I took the bus. I simply didn’t want to sit in front of a white screen while creating those stories thus I printed out the pictures and had it with me wherever I went – some of them even travelled with me to Ireland and three stories where written during that trip.
What also is notable about the writing process is that I switched languages.

Be warned that with opening the upcoming doors you will not always reveal an English story!

Pretty much all of my initial notes where in German, but some stories still wanted to be written in English, while the rest remained in my mother’s tongue.
It might be a disappointing day for the English natives amongst my readers, but it just felt more natural to write those stories in German. Just as it felt like I had to write the other ones in English.
I try adding an English (or German) equivalent of the stories, but if I don’t manage to do it and you want to have one, be sure to let me know and I’ll be adding them afterwards. Though I’m not sure the translation will do justice to the way it is originally written, but I’ll try my best.
If the story is written in the language, you don’t understand, try scrolling down and the translated version might show up before a short look behind the scenes. 🙂
The length of the stories depends on what I want to tell with it. Some will be relatively short, some will be a bit longer, but either are finished. Again, if you do want one of them to be continued: Just let me know and I’ll see if I can think up more for the given setting. A couple of them may even sound like they are – or indeed are – the continuation of another one.
Well, that said this leaves me with:

Have fun with my Advent Calendar!

You’ll find the complete calendar as separate page here: PoiSon’s Advent Calendar
PoiSonPaiNter