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Advent Calendar: Door/Türchen #24

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Damian

Anders als Damian es erwartet hatte, war die Arbeit beim Schmied keine wirkliche Strafe. Er musste den Stall ausmisten, den Lehrlingen helfen Kohle zu schippen oder den Ofen mit dem Blasebalg gleichmäßig heiß zu halten oder das Haus, den Hof und die Schmiede fegen. Es waren keine einfachen Aufgaben und teilweise Schwerstarbeit, aber jeder im Dienst des Schmieds musste diese Arbeiten verrichten. Der Schmied und seine Frau stellten sich als sehr liebevolle Menschen heraus, die ihm schlichtweg eine zweite Chance geben wollten.
Eines Abends hatte Kurt Damian zu sich gerufen. Er saß auf einem alten Schaukelstuhl und rauchte gemütlich eine Pfeife, während im Kamin ein warmes Feuer prasselte und forderte Damian auf, sich hinzusetzen. Dieser nahm auf einem flauschigen Schafsfell vor dem Kamin Platz.
„Warum stielst du, Damian?“, wollte Kurt nach einem Moment wissen.
Der Junge schaute verwirrt zu ihm auf. „Weil ich es kann?“, fragte Damian mehr als das er begründete.
„Möchtest du nicht lieber ein anderes, ehrliches Handwerk erlernen?“, fragte Kurt weiter.
„Ich – Kein Lehrmeister würde mich einstellen“, gab Damian niedergeschlagen zu und blickte zu Boden.
„Als Dieb bist du Fingerfertig, der Beruf des Goldschmieds könnte etwas für deine Fähigkeiten sein“, überlegte Kurt laut und zog an seiner Pfeife.
„Überleg es dir. Ich werde dir ein paar Aufgaben geben, damit du es mal ausprobieren kannst und wenn es nichts für dich ist, dann hast du wenigstens gelernt, dass dein bisheriges Handwerk Konsequenzen mit sich bringt“, eröffnete Kurt ihm und fügte nach einem Moment hinzu: „Jetzt geh schlafen. Morgen wird ein anstrengender Tag“
Damian verbrachte die nächsten Tage damit sich hin und wieder an kleineren Schmuckstücken oder Ausschmückungen auf Rüstungen und Schilden zu versuchen. Zu seinem Erstaunen machte es ihm Spaß, aber in seinem Inneren zog es ihn weiter und besonders schlimm wurde es, als der Fremde kam. Er war hoch gewachsen und schlank und kein Mensch, das wusste Damian. Da er ebenfalls im Stall untergebracht war, erfuhr er bald, dass es sich bei dem Fremden um einen Felsling handelte. Damian verbrachte fast die ganze Nacht mit Sasha, wie er – kin, wie es die Felslinge nannten, wenn sie übereinander sprachen – sich vorgestellt hatte und löcherte ihn – kin – mit Fragen zu seinem – gazem – Volk. Und schon hatte ihn das Fernweh wieder.
Am nächsten Tag hatte er eine Entscheidung gefasst und so fragte er den Felsling beim späten Frühstück, ob er kin begleiten konnte. Sasha verneinte und empfahl ihm hierzubleiben, aber das wollte Damian nicht und so schritt er nun den Speiseraum auf und ab und überlegte, wie er den Felsling doch noch überreden konnte, als er plötzlich Schritte hörte. Damian versteckte sich aus Gewohnheit hinter einem Vorhang, der zur Abstellkammer führte und beobachtete durch einen Spalt, wie Kurt und Sasha in den Raum kamen und Kurt seine Frau rief. Nach einem kurzen Gespräch ging Sasha wieder und stattdessen kam Marie in den Raum. Kurt erklärte ihr, dass sie ein Essenspacket für Sasha bereiten sollte. Kin wollte also abreisen, er hatte kin vertrieben.
Nach einem Moment ging auch Kurt wieder aus dem Speiseraum und Marie kam auf die Abstellkammer zu. Damian wich in die andere Ecke aus und versteckte sich auf der anderen Seite des Vorhangs, bis sie wieder nach draußen trat – sicher, dass niemand anderes mehr im Raum war, unsicher, warum er sich noch immer versteckte, aber es jetzt zu erklären war ihm mehr als unangenehm.
Es dauerte nicht lange, dann stellte Marie ein Packet auf den Tisch und verließ den Raum wieder zu den Waschräumen. Damian war gerade dabei aus seinem Versteck hervorzukommen, als sich die Tür, die zum Hof führte erneut öffnete und Sasha den Raum erneut betrat. Kin begutachtete das Packet und holte dann ein paar Münzen aus einem kleinen Beutel, den kin am Gürtel trug und legte diese auf den Tisch und ging mit dem Packet hinaus. Nun endlich konnte Damian hinter dem Vorhang hervor kommen. Für einen Moment blieb er vor den Münzen stehen, hob eine von ihnen auf und betrachtete sie. Er wollte sowieso gehen und Kurt hatte Sasha gesagt, dass er keine Entlohnung wollte, also könnte er sich einfach ein wenig Startkapital nehmen und sich davon machen.
Energisch schüttelte Damian den Kopf und warf die Münze regelrecht zurück. Etwas in seinem Inneren sträubte sich dagegen, von diesen Menschen zu nehmen. Dennoch hatte er einen Entschluss gefasst und so eilte er hinab in den Stall und packte eilig seine Sachen.
„Du hast dich also entschieden…“, bemerkte eine ruhige Stimme hinter ihm und Damian schreckte auf.
Kurt lehnte sich an die Tür der Buchte und betrachtete ihn mit einer Mischung aus Trauer und Enttäuschung. Damian konnte ihm nicht in die Augen sehen und senkte den Blick. Kurt seufzte und ging fort. Damian blickte ihm kurz hinterher und widmete sich anschließend wieder seinem Gepäck. Er schulterte seinen Rucksack als er Huftritte hinter sich hörte. Kurt hielt eines der älteren Pferde an der Leine, eine kleine Haflingerstute, die er die vergangenen Wochen hatte hin und wieder striegeln müssen. Ohne Vorwarnung streckte Kurt Damian die Zügel entgegen.
„Dein Lohn. Du hast gute Arbeit geleistet und ich hätte dich gern als Lehrling behalten, aber es zieht dich weiter, also werde ich dich nicht aufhalten. Ich hoffe nur du hast deine Lektion gelernt und wirst dir eine richtige Lehre suchen“, eröffnete er mit einem traurigen Lächeln.
„Ich-“, Damian war sprachlos und nahm nur zögerlich die Zügel entgegen.
Wie vom Blitz getroffen umarmte er den Schmied.
„Danke“, murmelte er mit Tränen erstickter Stimme.
Nie war jemand so herzlich zu ihm gewesen, der wusste, was er war. Ein Dieb und Schmarotzer, Abschaum, ein Niemand und doch hatte er ihm eine Chance gegeben und dafür würde Damian ihm ewig dankbar sein. Kurt klopfte ihm auf den Rücken und Damian löste sich von ihm und bestieg sein Pferd.
„Passt gut auf euch auf!“, forderte Kurt und strich der Stute über den Hals.
Damian nickte und trieb sie sogleich an. Vielleicht schaffte er es ja noch Sasha einzuholen.

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Sasha

Sasha war bereits ein gutes Stück unterwegs als kin plötzlich Hufschritte hinter sich hört. Kin dachte sich nichts dabei, da dies eine vielberittene Straße der Stadt war, also kümmerte kin sich nicht weiter darum. Es dauerte nicht lange, dann hatte kin die beschauliche Stadt hinter sich gelassen, aber das andere Pferd konnte kin immer noch hinter sich hören. Noch immer hielt kin es für nichts Besonderes, auch wenn kin doch seinen Schritt verlangsamte, damit der andere aufholen konnte, doch die Schritte blieben gleichmäßig hinter kim. Kurz hinter der Stadt kam kin in einen Wald und dort schien es kim, dass die Schritte sich ins Unterholz verlegt hatten. Tief in gazem Inneren machte kin sich bereit für einen Angriff aus dem Hinterhalt, mit der einen Hand hielt kin die Zügel fest, mit der anderen umfasste kin gaz Schwert. Aber der Angriff blieb aus. Hinter dem Waldstück kam eine Weidefläche und nun war es kim zu bunt und kin drehte sich mitsamt gazem Pferd zu gazem Verfolger um. Hinter kim war ein Haflinger, dessen Reiter mühsam versuchte das Tier und sich selbst vor gazem Blick zu verstecken. Ohne Bäume und hohes Gras stellte sich das allerdings als relativ trauriges Schauspiel des hin- und her Schwankens heraus.
Sasha ritt auf den anderen zu bis kin schließlich den Reiter erkannte.
„Du?! Was hast du hier verloren? Warum bist du nicht beim Schmied geblieben?!“, fuhr kin den Jungen an.
„Ich-ich wollte, konnte nicht mehr dableiben“, gab der andere kleinlaut zu.
„Und deswegen bestiehlst du deinen Herrn um ein gutes Pferd und läufst mir feige hinterher?!“, beschuldigte Sasha und packte ruckartig die Zügel.
„Ich habe es nicht gestohlen!“, verteidigte sich Damian und konnte sich gerade noch so auf dem Tier halten, dass sich beim Ruck erschrocken hatte.
„Wie kommst du zu diesem Tier?“, wollte Sasha als nächstes wissen.
„Der Meister hat es mir geschenkt! Als Lohn!“, schrie Damian kin regelrecht an.
„Als Lohn?“, fragte kin nun etwas verwirrt und lockerte gazen Griff an den Zügeln.
„Ja, er hat eingesehen, dass ich nicht an einem Ort bleiben wollte, aber will, dass ich ein vernünftiges Leben, ohne stehlen anfange und hat mir deshalb das Pferd gegeben!“, erklärte Damian und fügte hinzu: „Ich habe nicht mal dein Geld genommen, auch wenn ich die Chance dazu gehabt hätte!“
„Mein Geld?“, fragte Sasha verdutzt.
„Ja, ich war die ganze Zeit in der Stube und hatte mich versteckt – aus Gewohnheit“, gab Damian geknickt zu.
„Ich habe dir gesagt, dass ich nicht mit dir Reisen will und du ignorierst meine Worte und folgst mir. Was erwartest du jetzt von mir?“, wollte Sasha wissen.
„Bitte, Sasha! Gib mir eine Chance! Ich möchte mich bessern! Und ich habe das Gefühl, dass ich an deiner Seite ein besserer Mensch werden kann!“, flehte Damian kin an.
Sasha betrachtete ihn für einen Moment. Kin sah Aufrichtigkeit in seinen Augen und kin erkannte klar den Wunsch nach Veränderung in den Zügen des anderen. Kin seufzte.
„Na gut. Du darfst mich begleiten, aber sobald du jemanden bestielst werde ich ohne dich weiterziehen, haben wir uns verstanden?“, entschied kin sich.
„Ja“, erwiderte Damian lediglich mit einem Nicken.
Sasha ließ die Zügel los und drehte gaz Pferd wieder Richtung Straße und ritt voran. Damian folgte kim schweigend und für eine Weile sprach keiner von ihnen ein Wort.
Die Sonne verschwand bereits am Horizont als die beiden an einer hohen Stadtmauer ankamen. Die Höhe konnte bei Weitem nicht mit Sasha’s heimatlichen Bergen mithalten, aber es war beeindruckend so etwas um eine Menschensiedlung herum zu sehen. Kin wusste nicht, was sie auf der anderen Seite erwartete, aber kin war jetzt schon gespannt darauf, wie es mit kim und dem Dieb weitergehen würde.

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Mina

„Ihr kennt ihn?“, fragte Mina verdutzt.
„Ja, der Bengel hat versucht meine Kundschaft auszurauben, aber wir haben ihn auf frischer Tat ertappt!“, erzählte der Wirt stolz.
„Was hast du mit dem zu schaffen?“, wollte er sogleich wissen und schien bereit sie auf der Stelle zu verjagen.
„Er hat auch mich bestohlen“, gab Mina missmutig zu.
„Schätzchen, da wirst du nicht die einzige sein!“, lachte der Wirt über ihr Eingeständnis.
„Was habt Ihr mit ihm gemacht, nachdem Ihr ihn erwischt habt?“, wollte Mina nachdrücklich wissen.
„Der Schmied hat ihn mitgenommen. Bei ihm muss er seine Strafe abarbeiten, auch wenn wir viel lieber seine Hände hätten rollen gesehen…“, fantasierte der Wirt.
„Wo kann ich den Schmied finden?“, fragte Mina ungeduldig und der Wirt erklärte es ihr.
Sogleich machte sie sich auf und war im nu bei der Schmiede angelangt. Sie stieg vom Pferd ab, eine Mischung aus Wut und Erwartung brodelte in ihr, und ging auf den Hof.
„Hallo?“, rief sie vorsichtig, als sie niemanden sehen konnte.
Ein hochgewachsener, kräftiger Mann mit vollem Bart kam aus einem der Gebäude heraus und wischte sich die Hände an seiner Schürze ab.
„Wie kann ich dir helfen? Stimmt etwas nicht mit deinem Pferd?“, grüßte er sie freundlich.
„Nein. Danke. Ich suche Damian“, sprang sie gleich zum wichtigen Thema.
„Damian? Den hast du knapp verpasst. Er ist weitergereist, warum?“, erklärte er ruhig.
„Weiter gereist? Das kann nicht sein!“, beschwerte sie sich, den Tränen nahe.
Sie war so dicht dran gewesen und nun war alles umsonst.
„Hat er dich bestohlen?“, fragte der Schmied und bekam nur ein Nicken als Antwort.
„Soweit ich weiß ist er mit einem Haflinger Richtung Süden unterwegs, vermutlich mittlerweile zusammen mit einem Reiter auf einem Rappen. Vielleicht holst du die beiden noch ein“, schlug er Mina vor, Mitleid in seiner Stimme.
„Süden?“, versicherte sich Mina sogleich mit neuem Mut und stieg wieder auf ihr Pferd.
Aus dem Stand war es nicht einfach für sie, da sie eher Ponys gewöhnt war, aber mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt und schaffte es ohne große Probleme.
„Genau“, bestätigte der Schmied und erklärte ihr, welchen Straßen sie folgen musste.
Mina trieb ihr Pferd an so schnell sie konnte. Eine Pause könnte ihr nur kostbare Zeit kosten. Sie ritt durch einen kleinen Wald und wirbelte Blätter hinter sich auf. Sie ritt über ein Feld und eine Staubwolke bildete sich hinter ihr. Dann endlich, als der Tag sich seinem Ende entgegen neigte, sah sie zwei Reiter am Horizont, die zu einer hohen Stadtmauer empor blickten und zur Beschreibung des Schmiedes passten. Wieder stieg Wut in ihr auf, endlich hatte sie ihn.
„Verzeih mir“, bat sie ihr Pferd und schickte ihre Kräfte durch es hindurch.
Ohne Vorwarnung sprossen mehrere Wurzeln vor dem Haflinger aus dem Boden und das Tier bäumte sich auf und warf seinen Reiter ab. Mina hatte die anderen fast erreicht als sie nun selbst vom Pferd, das gerade langsamer wurde, sprang. Wütend rannte sie auf den am Boden liegenden zu.  Gerade wollte dieser sich wieder aufrappeln, als sie ihn auch schon ansprang und erneut zu Boden warf.
„Du Mistkerl!“, brüllte sie ihn an und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige, bevor sie ihm am Kragen packte und schüttelte.
„Was hast du mit meinem Geld gemacht? Dachtest du, du würdest ungeschoren davonkommen?“, schrie sie und um sie herum bebte die Erde ein wenig.
„Ich habe es noch! Ich habe es noch!“, schrie Damian ihr entgegen und verdutzt ließ Mina ihn los.
„Außer für die Zeche, habe ich nichts davon benutzt! Ich konnte es einfach nicht über mich bringen!“, offenbarte er ihr, die Hände schützend vors Gesicht haltend.
„Dann gib es mir wieder!“, forderte Mina ihn auf und schlug ihm wie ein störrisches Kind auf die Brust.
„Es ist in meinem Rucksack“, bedeutete Damian und deutete etwas weiter weg, wo er bei seinem Sturz liegen geblieben war.
Mina erhob sich und warf ihm den Rucksack hin. Damian hatte sich mittlerweile aufgesetzt. Unter Aufsicht kramte er nun kurz darin und holte schließlich Mina’s Geldbeute hervor.
„Hier, fast alles noch drin“, sagte er und warf ihn ihr zu.
„Tut mir Leid“, ergänzte er als Mina den Beutel mit Freudentränen in den Augen betrachtete.
Der andere Reiter räusperte sich.
„Es wird Zeit, dass wir uns ins Innere der Stadt aufmachen, bevor die Tore schließen“, schlug er vor.
Mina schaute zu ihm auf, noch nie war sie einem Felsling begegnet. Seine Größe allein, war beeindruckend für sie, aber zusammen mit seiner ruhigen Haltung fühlte sie sich kindisch, für ihr eigenes Verhalten. Ein leichter Rotschimmer huschte über ihre Wange als sie zu ihrem eigenen Rucksack ging, den sie beim Abspringen einfach hatte fallen lassen.
„Darf ich dich einladen? Als Entschädigung?“, fragte Damian vorsichtig nachdem er aufgestanden war.
„Bezahlst du von deinem eigenen Geld?“, erwiderte Mina spöttisch und Griff die Zügel ihres Pferdes, den Rucksack und darin das Geld wieder auf ihrem Rücken.
„Ja“, antwortete Damian zögerlich.
„Heute Nacht werde ich für uns drei bezahlen. Du, Damian, musst dir erst Geld verdienen“, beschloss der Felsling, wandte sich Richtung Tor und trieb sein Pferd an.
Damian und Mina folgten ihm schweigend, wissend, dass jedes weitere Wort vorerst unnütz war.

Hinter den Kulissen

Und hier endet sie die Geschichte von Mina, Damian und Sasha. Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich sie weiterführen werde, aber ein paar Ideen habe ich schon. Spätestens nächstes Jahr im Dezember wird sich dann zeigen, ob ich es wieder auf diese Weise mache. 😉
Aber jetzt lasst doch mal von euch hören:
Hat euch die Geschichte gefallen?
Wie gefiel euch die Lesart (verschiedenen Charakteren folgen)?
Wen mochtet ihr besonders und wen gar nicht?
Auf alle Fälle wünsche ich euch:

Frohe Weihnachten!

Viele Geschenke und eine schöne Zeit mit euren Lieben!
Wir sehen uns dann demnächst, dann wird es vermutlich auch noch eine Zusammenfassung der Geschichte geben. Seid gespannt. 😉
Bis dann
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

Damian

Contrary to what he had expected was the work for the Smith not that much of a punishment at all. He had to muck the stables, help the apprentices to shovel coals or to keep the furnace evenly heated with bellows or sweep the house, court yard or smithy. They weren’t easy tasks and partly heavy labour, but everyone in the service of the smith had to do these tasks. The smith and his wife turned out to be quite loving people, that simply wanted to give him a second chance.
One evening Damian had been ordered to see Kurt. Kurt sat in an old rocking chair and smoked his pipe, while a warm fire crackled in the fireplace and urged Damian to sit down. Damian took the fluffy sheepskin in front of the fireplace as seat.
“Why do you steal, Damian?” Kurt wanted to know after a moment.
Puzzled the boy looked up to him. “Because I can?” Damian asked more than he reasoned.
“Wouldn’t you rather like to learn an honest craft?” Kurt continued.
“I – No teacher would take me”, Damian admitted disheartened and looked to the floor.
“As a thief your nimble-fingered, the profession of a gold smith could be just right for your skills”, Kurt thought loudly and smoked his pipe.
“Think about it. I will give you a few task so you can try it and if it isn’t for you, then you’ve at least learned that your current craft has consequences”, Kurt revealed to him and added after a moment: “Now go to bed. Tomorrow will be an exhaustive day”
Every now and then over the next few days Damian tried his skills with small trinkets or armour or shield ornaments. To his amazement did he enjoy it, but deep inside he was pulled onwards and it even more so, when the foreigner arrived. He was tall and slim and no human, that much Damian knew. As he was staying in the stables as well he soon learned that the foreigner was a Stoneling. Damian nearly spent the whole night with Sasha, as he – kin, as Stoneling talked about each other – had introduced himself – kimself – and peppered him – kim – with questions regarding his – gaz – folk. And the Fernweh was back.
The next day he had made up his mind and so he asked the Stoneling during the late breakfast if he could accompany kim. Sasha denied and advised him to stay, but that was not what Damian wanted. He walked the dining room up and down and thought of ways to convince the Stoneling to change gaz when he heard footsteps. Out of habit Damian hid behind a curtain that lead to the storeroom and watched through gap how Kurt and Sasha came into the room and Kurt called for his wife. After a short conversation Sasha went out again and in his place Marie came into the room. Kurt told her that she should prepare a packet of food for Sasha. Kin wanted to leave then, he had driven kim away.
After a moment Kurt left the dining room as well and Maria came towards the storeroom. Damian sidestepped into the other corner and hid on the other side of the curtain until she went out again – knowing, that no one would be in the room, unsure, why he was still hiding, but to explain things would be too awkward now.
It didn’t take long until Marie put the packet on the table and left the room towards the laundry rooms. Damian was just about to leave his hideout as the door towards the courtyard opened again and Sasha came back into the room. Kin looked at the packet and then took a few coins out of a small purse that kin was wearing at gaz belt and put them on the table and took the packet with kim as he walked out. Now finally Damian could come out behind the curtain. For a moment he stood before the coins, took one of them and looked at it. He wanted to leave after all and Kurt had told Sasha that he did not want any payment, so he could simply take a little seed money and get going.
Forcefully Damian shook his head and practically threw the coin back. Something inside of him was reluctant to take from these people. Still, he had made a decision and thus he hurried to the stables and hastily packed his things.
“So you made up your mind…” A calm voice noted behind him and Damian startled.
Kurt leaned against the door of the box and watched him with a mixture of sadness and disappointment. Damian couldn’t look him in the eyes and lowered his gaze. Kurt sighed and went away. Damian shortly watched him go and then went back to his luggage. He shouldered his backpack when he heard the clacking of horse shoes. Kurt held one of the oldest horses at the reins, a small Haflinger that he had had to groom every now and again during the last weeks. Without warning Kurt held out the reins towards Damian.
“Your payment. You worked well and I would have liked to take you as an apprentice, but your driven onwards, so I can’t hold you back. I hope you have learned your lesson and will try to find a proper apprenticeship”, he revealed with a sad smile.
“I-“, Damian was speechless and hesitantly took the reins.
Thunderstruck he hugged the smith tightly.
“Thank you”, he murmured with a tear chocked voice.
No one, who knew what he was, had ever been this cordially to him. A thief and moocher, scum, a no one and he still had given him a chance and for that Damian would forever be thankful. Kurt patted him on the back and Damian broke away from him and mounted the horse.
“Take good care of the two of you!” Kurt demanded and stroked the mares neck.
Damian nodded and spurred her right away. Maybe he’d manage to catch up with Sasha.

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Sasha

Sasha’s been on gaz way for quite a bit as kin suddenly heard the sound of hooves behind kim. Kin didn’t think anything about it, as this was an often ridden road, so kin didn’t deal with it further. It didn’t take long and kin had left the picturesque town behind kim, but kin could still hear the other horse behind kim. Still kin didn’t take it for anything special, even though kin slowed down so the other could ride up to kim, but the steps remained steadily behind kim. Shortly after the town kin came into a forest and it seemed to kim as if the steps had relocated to the brushwork. Deep inside kin readied kimself for an ambush, with one hand kin took the reins, with the other kin clasped gaz sword. But the ambush never came. A meadow rose behind the woods and now kin had had enough and turned around with gaz horse towards gaz pursuer. Behind him was Haflinger whose rider painstakingly tried hiding himself and his horse from gaz view. Without any tress or high grass this was a rather sorry display of swaying back and forth.
Sasha rode towards him until kin finally recognized the rider.
“You?! What are you doing here? Why did you not stay in the smithy?” Kin snapped at the boy.
“I-I wanted, couldn’t stay there longer”, the other meekly replied.
“And that is why you steal a good horse from your master and come cowardly running after me?!” Sasha accused him and took the reins with a jerk.
“I didn’t steal it!” Damian defended himself and was just about able to stay on the beast that startled due to the jerk.
“How did you get this beast?” Sasha demanded to know.
“The master gave it to me! As payment!” Sasha practically yelled at kim.
“As payment?” Kin asked now confused and loosened his grasp on the reins.
“Yes, he understood that I did not stay in one place, but wants me to start a proper life without stealing and therefore gave me the horse!” Damian explained and added: “I didn’t even take your money, even if I had the chance!”
“My money?” Sasha asked puzzled.
“Yes, I was hiding in the dining room the whole time – out of habit”, Damian admitted bummed.
“I told you that I do not want to travel with you and you ignored my words and followed me. What do you expect me to do now?” Sasha wanted to know.
“Please, Sasha! Give me a chance! I want to better myself! And I have the feeling that by your side I can become a better person!” Damian pleaded.
Sasha watched him for a moment. Kin saw sincerity in his eyes and recognized the wish to change in the other’s features. Kin sighed.
“All right. You can accompany me, but if you steal from someone I will continue my journey without you, are we understood?” Kin decided.
“Yes”, Damian only returned with a node.
Sasha let go of the reins and turned gaz horse back towards the road and rode ahead. Damian followed kim silently and for a while neither of them spoke a word.
The sun was vanishing behind the horizon as the two of them reached high city walls. The height was nowhere near keep up with Sasha’s native mountains, but it was impressive to see something like this around a human settlement. Kin did not know what awaited them on the other side, but kin was already curious how things would continue with kim and the thief.

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Mina

“You know him?” Mina asked perplexed.
“Yes, that rascal tried stealing from my customers, but we caught him red handed!” The innkeeper told her proudly.
“What do you have to do with him?” He right away wanted to know and seemed ready to shoo her off on the spot.
“He stole from me, too”, Mina admitted discontented.
“You won’t be the only one, Sweetie!” The innkeeper laughed at her confession.
“What did you do with him, after you caught him?” Mina insistently wanted to know.
“The smith took him. There he has to work off his sentence, even if we had preferred to see his hands rolling…” The innkeeper fantasized.
“Where can I find the smithy?” Mina asked impatiently and the innkeeper explained it to her.
Right away she continued on her way and soon reached the smithy. She unhorsed, a mixture of rage and anticipation bubbling inside auf her, and went onto the courtyard.
“Hello?” She cautiously called when she couldn’t see anyone.
A tall, strongly build man with a full beard came out of one of the buildings and cleaned his hands with his apron.
“How can I help you? Is something wrong with your horse?” He greeted her friendly.
“No. Thanks. I’m looking for Damian”, she jumped to the important topic right away.
“Damian?” You’ve just missed him. He journeyed on, why?” He explained calmly.
“Journeyed on? That can’t be!” She complained, close to tears.
She had been so close and now everything would be for naught.
“He stole from you, didn’t he?” The smith asked and received a nod as answer.
“As far as I know did he ride southwards on a Haflinger; by now probably together with a rider on a black horse. Maybe you’ll catch up with them”, he suggested to Mina, pity in his voice.
“South?” Mina made sure immediately with new courage and got back on her horse.
It wasn’t easy for her to do that from a standing position, as she was used to ponies, but by now she had gotten used to it and managed it without a lot of trouble.
“Exactly”, the smith confirmed and told her which roads she had to take.
Mina spurred her horse as fast as she could. A break would cost her precious time. She rode through a small forest and leaves swirled behind her. She rode across a field and a cloud of dust followed her. Then finally, as the day was drawing to its end, she saw two riders on the horizon that looked up to a tall city wall and fit the description the smith had given her. Anger again boiled inside of her, she had finally found him.
“Forgive me”, she begged her horse and send her powers through it.
Without warning several roots shot up from the ground in front of the Haflinger and the beast reared up and threw down his rider. Mina had nearly reached them as she jumped down from her own horse that had just gotten slower. Angrily she ran to the one lying on the ground. Just as he wanted to get up again, she jumped at him and threw him back down.
“You bastard!” She yelled at him and hit him hard in the face, before she took him by the collar and shook him.
“What did you do with my money? Did you think you’d get away with this?” She shouted and around them the ground shook a little.
“I still have it! I still have it!” Damian yelled back at her and Mina let go of him, puzzled.
“Except the bill, I did not use it for anything! I just couldn’t do it!” He revealed to her, holding his hands protectively before his face.
“Then give it back!” Mina demanded and hit him on the chest like a stubborn child.
“It’s in my backpack”, Damian implied and waved a little away where it had dropped during the fall.
Mina got up and threw the backpack at him. Damian had sat up by now. Under her watchful eye he rummaged in it shortly and then finally took out Mina’s purse.
“Here, nearly everything still inside”, he told her and threw it towards her.
“I’m sorry”, he added when Mina looked at it with tears of joy in her eyes.
The other rider cleared his throat.
“It is time to enter the city before the gates close”, he suggested.
Mina looked up at him, she had never met a Stoneling before. His height alone was impressive to her, but together with his calm composure she felt childish for her own behaviour. A hue of read flittered across her face as she went over to her own backpack that she had dropped when she had jumped down.
“Would it be alright if I paid for you tonight? As compensation?” Damian cautiously asked after he had gotten up.
“Are you paying with your own money?” Mina retorted sneeringly and took the reins of her horse, the backpack and the money inside it again on her back.
“Yes”, Damian answered hesitantly.
“Tonight I will pay for the three of us. You, Damian, still have to earn money”, the Stoneling decided and turned his horse towards the gate and spurred it.
Damian and Mina followed him silently, knowing that any more words would be useless right now.

Behind the Scenes

And here ends the story of Mina, Damian and Sasha. I’m not sure yet, how I will continue it, but I do already have a few ideas. Next december at last it’ll be revealed, if I’ll continue it like this. 😉
But now I want to hear from you:
Did you like the story?
How did you like this way of reading (following different characters)?
Whom did you like most and whom not at all?
In any case do I wish you:

Frohe Weihnachten! (A Merry Christmas! 😉 )

A lot of presents and a great time with your loved ones!
We’ll see us in a few days, as there probably will be a collection of the story. Stay tuned. 😉
Until then
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Advent Calendar: Door/Türchen #21

Read in English

Mina

Müde und erschöpft wurde Mina erst von Winfrid geweckt, der sie kräftig an den Schultern rüttelte. Nachdem sie die Spuren ihrer Tat versteckt hatte, war sie am Tisch sitzend eingeschlafen.
„Gute Arbeit, Kleines!“, lobte Winfrid sie und deutete auf die vollen Flaschen, die vor ihr auf dem Tisch standen.
Mina nickte mit einem Gähnen und streckte sich ausgiebig.
„Geh und sieh nach, ob die Pferde versorgt sind, du kannst dir dann auch gleich ein gutes Frühstück gönnen!“, forderte er sie auf und warf ein paar Münzen auf den Tisch.
Noch nicht ganz wach starrte Mina das Geld für einen Moment an, bevor sie es nahm und aufstand. Beim Rausgehen warf sie sich ihren Rucksack über die Schulter und schaute ein letztes Mal verstohlen zu den befüllten Flaschen, ein kleines Lächeln auf ihren Lippen, dann ging sie ins Gasthaus.
Der Wirt erlaubte ihr sich in einem der leeren Räume zu waschen während er ihr Frühstück zubereitete und als sie saß und aß kam auch schon ein Bursche lachend hereingelaufen.
„Das müsst ihr euch ansehen! Der eine Händler verkauft Heiltinkturen, die die Hautfarbe verändern!“, prustete er und stützte sich lachend auf seinen Knien ab.
Mina konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und beeilte sich noch ein wenig Essen in ihren Mund zu stopfen, während sie den Rest in ein Tuch einwickelte und in ihren Rucksack tat. Beim Waschen hatte sie beschlossen, dem Händler eine weitere Lektion zu erteilen indem sie eines seiner Pferde zu nehmen um ihre Reise fortzusetzen, sobald ihre kleine Überraschung ans Licht kam.
Während alle Gäste auf den Markt eilten, eilte Mina in den Stall und zäumte eines der Tiere auf. Sie hatte zwar keinen Sattel, aber so war es ihr sowieso viel lieber zu reiten. Natürlich ließ sie es sich nicht nehmen und ritt am Marktplatz vorbei, der gefüllt war von Gelächter und Schimpfwörtern. Einige Leute hatten hochrote, andere sogar blaue oder grüne Köpfe und Winfrid schwankte von einem Fuß auf den anderen und versuchte sich irgendwie rauszureden. Mina grinste weiterhin und trieb schließlich das Pferd an. Winfrid würde es sich von nun an dreimal überlegen, wen er um Hilfe bat bei seinen Betrügereien.
Die nächsten Tage verbrachte Mina damit von Stadt zu Stadt zu reiten und die Leute entweder nach Arbeit oder Damian zu fragen, von dem sie eine Skizze angefertigt hatte. Allerdings hatte ihn niemand gesehen und die Arbeit war meist nicht gut bezahlt und reichte gerade dafür, dass sie sich etwas zu Essen kaufen konnte; dennoch war sie für alles dankbar, was sie bekommen konnte. Wenn sie gerade nicht arbeitete versuchte sie weiter mit ihrer Gabe zu üben. Kräuter wachsen lassen war eine Sache, aber Wurzeln zur Verteidigung zu verwenden erschien ihr hilfreich zu sein.
Eines Nachmittags, als sie gedankenverloren einen Feldweg entlang ritt, scheute ihr Pferd auf einmal auf und tänzelte zur Seite. Aufgeschreckt schaute sich Mina um und entdeckte eine Wurzel, die genau da aus der Erde ragte, wo das Tier eben noch gegangen war. Mina hatte zwar über die Technik nachgedacht, aber sie berührte den Boden nicht einmal, wie sie es sonst tat. Außer. Mina setzte sich wieder so hin, wie sie zuvor gesessen hatte. Ihre Hände ruhten auf den Schultern des Pferdes, da sie keinen Sattel hatte, auf dem sie sie ablegen konnte und sie konzentrierte sich auf die Wurzel. Mina konnte spüren, wie ihre Kräfte durch den Körper des Tieres wanderten und dafür sorgten, dass die Wurzel wieder im Erdreich verschwand. Das Tier schüttelte sich, es war davon alles andere als begeistert.
„Es tut mir Leid“, bat Mina um Verzeihung und streichelte ihm den Hals, dann setzten sie ihren Weg fort.
Sie passierte weitere Orte und Mina hatte es fast schon aufgegeben, aber ein letztes Mal wollte sie noch fragen. Im Gasthaus rollte sie das knitterige Papier mit der Skizze auseinander und zeigte es dem Wirt mit den Worten: „Habt Ihr diesen Jungen schon einmal gesehen?“
Wie all die anderen Male zuvor erwartete sie auch jetzt eine Verneinung, aber der Wirt überraschte sie, indem er sagte: „Den Schlingel würde ich überall erkennen!“

Hinter den Kulissen

Mit dem letzten Teil von Mina’s Geschichte geht es hinter dem 24. Türchen weiter, seid gespannt, wie es ausgeht. 😉

Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann startet neu bei Türchen 1 und entscheidet euch zwischen Sasha und Damian.
Man merkt ein bisschen das Mina nachtragend ist, oder? 😉
Abgesehen davon hat mich die Übersetzung vor eine interessante Frage gestellt:
Was ist eigentlich bekannter?
Sich etwas zweimal oder dreimal zu überlegen?
Im Deutschen war mir persönlich wie dreimal, im Englischen eher das zweimalige, die Meinungen meiner Befragten gingen da etwas auseinander, aber die Mehrheit war doch für zweimal. Trotzdem hab ich mich jetzt dazu entschieden, dass Winfrid daher im Deutschen und Englischen jetzt dreimal überlegen wird, von wem er sich helfen lässt. 😉
Wie auch immer, ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

Tired and exhausted Mina was only awoken as Winfrid firmly shook her shoulders. After she had hid all the evidence of her doings she had simply fallen asleep at the table.
“Good work, kid!” Winfrid praised her and waved towards the filled bottles that stood before her on the table.
Mina nodded with a yawn and stretched.
“Go and see if the horses are fed, feel free to treat yourself to a good breakfast!” He ordered and threw a few coins on the table.
Still not entirely awake she stared at the money for a moment before she took it and stood up. When she left she threw her backpack over her shoulder and stole a last glance at the filled bottles, a small smile on her lips and went to the inn.
The innkeeper had allowed her to use one of the empty rooms to wash herself while he prepared her breakfast and when she sat and ate a boy came running into the inn, laughing.
“You have to go and see! One of the merchant sells healing potions that change ones skin colour!” He snorted and leaned down to his knees, not being able to hold back his laughter.
Mina could keep herself from grinning and hurried to gulp down a little more food, while she wrapped the rest into a cloth and put it into her backpack. While she was washing herself she had decided that she would teach the merchant another lesson by taking one of his horses to continue her journey as soon as her surprise had come to light.
While all the guests hurried to the market, Mina hurried to the stables and bridled one of the beasts. She didn’t have a saddle, but she felt way more comfortable riding this way anyway. Of course couldn’t resist and rode through the market that was filled with laughter and curses. Some people had red, others even green or blue heads and Winfrid swayed from one foot to the other and tried to talk himself out of this somehow. Mina still grinned and eventually spurred the horse. From now on Winfrid would think thrice before asking someone for help with his cons.
The next few days Mina spent riding from town to town and asking people either for work or Damian, of whom she had drawn a sketch. Though no one had seen him and work was usually badly paid and was mostly only enough to buy some food; still she was thankful for everything she got. When she wasn’t working she tried to practice using her gift. Growing herbs was one thing, but using roots as defence seemed helpful to her.
One evening she rode on a field road, deeply lost in her thoughts when her horse shied and pranced to the side. Startled Mina looked around and saw a root that stuck out from the earth were the beast had been just a moment ago. Mina had thought about the technique, but she didn’t touch the ground like she usually did. Except. Mina sat back the way she did before. Her hands rested on the horses’ shoulders as she didn’t have a saddle where she could put them and concentrated on the root. Mina could feel how her powers wandered through the body of the beast, causing the root to retreat into the ground. The beast shook, it wasn’t very happy about this.
“I am sorry”, Mina excused herself and stroked its neck then she continued her way.
She passed several more places and Mina had nearly given up, but she wanted to ask one last time. In the inn she unrolled the wrinkled paper with the sketch and showed it to the innkeeper with the words: “Have you seen this boy?”
Like all the other times before she expected a denial, but the innkeeper surprised her as he said: “I’d recognize that rascal anywhere!”

Behind the Scenes

Mina’s story will continue behind the 24th door.
If you want to see what the others are doing in the meantime, go back to the 1st door and choose between Damian and Sasha.
It’s easy to notice that Mina is resentful, right? 😉
Aside from that did the translation bring up an interesting question:
What is more known?
Thinking twice about something or thrice?
In german I personally feel like thrice, in English I lean more towards twice, but the ones I asked mostly leaned towards twice. Still, I decided that Winfrid, both in German and in English, will think thrice about whom he would ask for help. 😉
Anyway, I hope you like the story so far.
See you tomorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Advent Calendar: Door/Türchen #18

Read in English

Mina

Mina war viele Stunden gewandert. Als es Nacht wurde, hatte sie versucht ihre Gabe einzusetzen um Gras und Wurzeln aus dem Erdreich zu holen und wachsen zu lassen, um etwas Schutz zu bekommen. Zuerst wollte es ihr nicht so recht gelingen, doch dann gaben die Pflanzen nach und liefen zu einem kleinen Zelt, das von weitem wie ein Busch aussah zusammen, unter dem sie die Nacht verbrachte.
Am Morgen senkte sie ihre Behausung wieder in den Boden und ging nach einem kurzen Frühstück weiter. Die Mittagssonne stand hoch am Himmel als sie lautes Klappern von Holz und Hufen hinter sich hörte. Mina drehte sich um und schirmte ihre Augen gegen die Sonne ab, um zu erkennen, was auf sie zukam. Kurz darauf machte eine kleine zweispännige Kutsche vor ihr halt.
„Ho!“, rief der Kutscher seinen Pferden zu.
„Was macht denn eine junge Waldlings-Dame wie du hier ganz allein auf der Straße?“, fragte er sie unverhohlen.
Noch geprägt von ihrem letzten aufeinandertreffen mit einem Fremden antwortete Mina lediglich: „Ich suche Arbeit“, was nicht gelogen war, aber auch nicht der ganze Wahrheit entsprach.
„Was kannst du denn?“, fragte der Mann neugierig.
„Ich kenne mich gut mit Kräutern und Pflanzen aus“, berichtete sie ihm.
„So jemand kommt mir gerade recht!“, freute er sich und sprang schwungvoll vom Kutschbock.
„Ich heiße Winfrid und bin fahrender Händler. Ich wollte schon lange in den Kräuter- und Tinkturen-Bereich einsteigen! Du kommst mir also wie gerufen!“, erzählte er ihr in einem Schwall aus Worten und streckte ihr die Hand entgegen.
Zögerlich erwiderte Mina die Geste mit einem knappen, aber höflichen: „Mina, freut mich dich kennen zu lernen“
„Und mich erst! Und mich erst!“, verlautete er euphorisch, ergriff ihre Hand mit beiden Händen und schüttelte sie energisch.
„Also dann, pack deine Sachen hinten in den Wagen und dann zu mir auf den Kutschbock und wir können das Geschäftliche besprechen!“, schlug er vor und ließ sie abrupt wieder los.
Er schob sie Richtung Wagenende und öffnete eine kleine Luke, entriss Mina regelrecht ihren Rucksack, sodass sie sich geradeso noch daraus winden konnte und warf ihn in den Wagen. Anschließend bugsierte er sie zum Kutschbock und half ihr hinauf. Mina blieb kaum eine andere Wahl, als sich mitreißen zu lassen.
Winfrid begann sogleich unentwegt auf sie einzureden, wie toll er doch Waldlinge fand und wie sehr er ihr Können schätzte und wie schrecklich toll es doch war, dass sie sich hier begegnet waren. Mina hörte zu, versuchte zu folgen und nickte, wann immer es ihr richtig erschien, aber viel verstehen tat sie nicht. Auf diese Weise reisten die beiden bis sie in ein kleines Dorf gelangten und Winfrid ihren Wagen am Markt abstellte. Er spannte die Pferde ab, nahm sie bei den Zügeln und gemeinsam gingen sie in ein nahegelegenes Gasthaus. Dort stellte er die Tiere unter und bestellte für sich und Mina Essen. Sobald sie saßen, fing er von neuem an zu reden, aber im Lärm des Schankraumes konnte Mina ihn gut ausblenden. Als sie fertig gegessen hatten, gingen sie nicht wie erwartet auf ein Zimmer sondern zurück zum Wagen.
„Wir haben noch viel zu tun!“, eröffnete ihr und stieg durch die Hintertür in den Innenraum der Kutsche.
Kurzerhand schob er Mina’s Rucksack mit dem Fuß Beiseite und zündete eine kleine Laterne an, die von der Decke herab hing. Zum ersten Mal sah Mina was sich im Inneren befand. Die Wände waren voll mit Fläschchen und Beuteln und obskuren Gegenständen, die Mina nicht benennen konnte. Für jemanden, der gerade erst mit dem Heilkunde-Handel beginnen wollte, hatte Winfried außerdem bereits eine erstaunliche Sammlung mit „Heilsalbe“, „Kräutersaft“ und ähnlichem beschrifteten, vollen Behältnissen. Wäre er ihr nicht schon wegen seines vielen Geredes unsympathisch, so hätte Mina spätestens jetzt Verdacht geschöpft, dass etwas mit diesem Händler nicht stimmte. Sie ließ sich nichts anmerken und versuchte ihm stattdessen zuzuhören, vielleicht hatte sie auch einfach nur ein falsches Bild von ihm.
Mittlerweile hatte er eine alte Truhe zu einem Tisch umfunktioniert und einige Kräuterbündel von der Decke abgemacht und darauf gelegt. Gerade war er dabei leere Flaschen zusammenzusuchen.
„Da musst mir helfen noch ein paar Tinkturen zu machen. Ich zeige dir gleich wie es geht, lass mich das nur kurz vorbereiten…“, erklärte Winfrid ihr und stellte eine Armladung Flaschen ab und eilte zu einem schweren Krug der in einer Ecke des Wagens fest verschnürt war.
Er löste die Verankerung des Deckels und schöpfte mit einer Kelle einige Schlucke klares Wasser daraus in eine Schüssel, die er dann auf den Tisch stellte.
„Komm her!“, forderte er sie nun auf und winkte hektisch zur anderen Seite des Tisches.
Zögerlich und neugierig setzte Mina sich.
„Diese Tinktur dient dazu, dass Haarwachstum wieder in Schwung zu bringen und deine Aufgabe ist es jetzt sie zu brauen. Also pass gut auf“, erklärte er und griff nach einem der Kräuterbündel.
Mina erkannte das Kraut sofort und wusste, dass diese Mischung nie zu seinem gewünschten Ergebnis führen konnte, aber sie sagte nichts und hörte und sah zu, wie Winfrid die Zutaten vermengte.
„Und fertig!“, rief er aus und drückte einen Korken fest in die frisch befüllte Flasche.
„Das machst du jetzt mit den anderen Flaschen! Ich muss nochmal los und etwas besorgen!“, befahl er ihr nun mit einem Lächeln und stand auf.
Mina nickte knapp und sah ihm dann nach, wie er aus dem Wagen ging und die Tür hinter sich schloss. Für einen Moment saß sie nur da und schaute auf die Zutaten vor ihr. Sie wollte nicht Teil seines Schwindels sein, aber was konnte sie tun? Ihn auffliegen lassen, bevor die Menschen etwas kauften? Aber wie? Gedankenverloren blickte sie sich im Wagen um bis sie etwas entdeckte. Mina kletterte auf die Truhe, nahm die Laterne vorsichtig aus der Halterung und stieg wieder ab. Die Laterne in der hoch erhobenen Hand, näherte sie sich den Kräutern, die sie gesehen hatte. Mit einem breiten Grinsen stand sie davor und nahm sie, auf Zehenspitzen stehend, von der Wand.
Die ganze Nacht war sie damit beschäftigt die Tinkturen so zu präparieren, dass Winfrid eine böse Überraschung erleben würde, sobald jemand seine Waren ausprobierte. Als Waldling war sie eigentlich nicht gehässig und gemein, aber wenn jemand die Kräuterkunde verhöhnte verletzte es ihren Stolz und mit einem Waldling mit verletztem Stolz war nicht zu spaßen.

Hinter den Kulissen

Mit Mina’s Geschichte geht es weiter hinter dem 21. Türchen.

Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann startet neu bei Türchen 1 und entscheidet euch zwischen Sasha und Damian.
Ich hab eine Weile überlegt, ob dieses Verhalten zu Mina passt, aber ich habe mich dann doch dafür entschieden, dass es das tut. Schließlich versucht er mit ihrer Hilfe zu bescheißen und das mag niemand gern.
Wie auch immer, ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

Mina had wandered for many hours. When night fell she tried to use her gift to raise grass and roots from the ground and let them grow to get some shelter. At first it didn’t work as well as she wanted but then the plants gave in one after the other and grew into a small tent that seemed like a bush from afar, where she spent her night.
In the morning lowered her shelter back into the ground and continued after a short breakfast. The midday sun was high in the sky as she heard the clatter of wood and hooves behind her. Mina turned and shielded her eyes from the sun to see what was coming towards her. Not long after a two-horse carriage stopped before her.
“Ho!” The coachman yelled towards his horses.
“What is a Woodling-Lady like you doing here all alone on the road?” He asked blatantly.
Still affected by her last meeting with a stranger Mina simply answered: “I’m looking for work”, which wasn’t a lie, but not the entire truth either.
“What can you do?” The man asked curiously.
“I’m well-schooled with herbs and plants”, she told him.
“Someone like you comes right in time!” He exclaimed joyously and jumped boldly down from the coach box.
“I’m Winfrid and I’m a travelling salesman. I wanted to get into the herb and lotion business for quite some time now! You come right on cue!” He told her in flush of words and reached out his hand.
Hesitantly Mina returned the gesture with a short, but polite: “Mina, nice to meet you”
“And me! And me!” He announced euphorically, took her hand with both of his and shook them enthusiastically.
“Well then, put your things in the back of the coach and then come to the coachbox and we can talk business!” He suggested and let go of her abruptly.
He shoved her towards the end of the coach and opened a small hatch, downright yanked Mina’s backpack from her shoulders so she could only wrest out of it in time before he threw it into the coach. Next he shoved her towards the coach box and helped her up. Mina didn’t really have a choice but let herself get carried along.
Winfrid stated right away to go on and on about how great he considered Woodlings to be and how he high he valued their abilities and how incredibly great it was that they had met. Mina listened, tried to follow and nodded whenever it seemed right to her, but she didn’t understand that much. This way the two of them travelled until they reached a small village and Winfrid parked the coach on the market. He unharnessed the horses, took the reins and together they went to a nearby inn. There he left the horses in the stables and ordered a meal for Mina and himself. As soon as they sat he started talking again, but the noise in the bar made it easier for Mina to shut him out. When they had finished eating they did not retreat to a room as she had expected but returned to the coach.
“We have a lot to do!” He revealed to her and got into the coach through the back door.
Quickly he simply shoved Mina’s backpack aside with his foot and lit a small lantern that hung down from the ceiling. For the first time Mina saw what was inside. Shelves on the wall were filled with flasks and pouches and dubious objects that Mina could not name. For someone who wanted to start dealing with medicine Winfrid already had an impressive collection of “Healing Ointment”, “Herb Juice” and similarly labelled, filled cases. If hadn’t been dislikeable to her through his talking, she at least now would have grown suspicious that something wasn’t right with this merchant. She didn’t let on about it and tried listening instead; maybe she just had a wrong picture of him.
By now had turned an old chest into a table and had put a few herb bundles he had taken from the ceiling onto it. Right now he was collecting empty flasks.
“You have to help me to make a few more potions. I’ll show you how it’s done, just let me finish preparing first…”, Winfrid explained and put an armload of flasks down and hurried towards a heavy jug that was tied tightly in a corner of the coach.
He unfastened the bolts of the lid, scooped some water into a bowl with a dipper and put in onto the table.
“Come here!” He ordered and waved hectically towards the other side of the table.
Hesitantly but curious Mina sat down.
“This potion helps to pep up hair growth again and your task will be to brew it. So pay good attention”, he explained and took one of the herb bundles.
Mina recognized the herb right away and knew that this mixture would never do the trick, but she said nothing and simply listened and watched how Winfrid mixed the ingredients.
“And done!” He exclaimed and pushed a cork deep into the freshly filled flask.
“Now you’ll do just that with the other flasks! I’ll have to leave again to acquire something!” He now ordered with a smile and stood up.
Mina nodded shortly and watched him get out of the coach and close the door behind him. For a moment she simply sat there and stared at the ingredients before her. She did not want to be part of his con, but what could she do? Blow his cover before people would buy something? But how? Lost in thought she let her gaze wander through the coach until she noticed something. Mina climbed the chest, carefully took down the lantern from its holding and got back down. The lantern held high above her she got closer to the herbs she had seen. With a wide grins she stood before them and took them, standing on her toes, from the wall.
She spent the whole night preparing the potions so that Winfrid would be quite surprised as soon as someone tried his goods. As Woodling Mina usually wasn’t spiteful and mean, but if someone mocked herbology it hurt her pride and one should not mess with a Woodling whose pride was hurt.

Behind the Scenes

Mina’s story will continue behind the 21st door.
If you want to see what the others are doing in the meantime, go back to the 1st door and choose between Damian and Sasha.
I wondered for a while if this behavior fit for Mina, but then I decided that it did. He tried to get her help to pull a fast one on people after all and no one likes that.
Anyway, I hope you like the story so far.
See you tomorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Advent Calendar: Door/Türchen #15

Read in English

Mina

Noch etwas zittrig vor Wut und Überraschung stand Mina nun auf der Straße und wusste nicht, in welche Richtung der Dieb verschwunden war.
Aus Verzweiflung stieg die Wut erneut in ihr auf und aus dem Bauch heraus entschied sie sich schließlich nach Westen zu laufen.
Sie rannte und rannte und konnte doch nichts sehen.
Keine Fußspuren auf dem Pflaster verrieten ihr, wohin sie sich wenden musste, aber selbst wenn es sie gegeben hätte, wäre Mina’s Wut zu groß gewesen, um sie wahrzunehmen.
Am anderen Ende der Stadt angekommen, fand sie auch hier keinen Hinweis und kehrte wieder um.
Sie rannte durch jede Gasse, jede Straße, über Märkte und durchquerte die Stadt mehrere Male, bis sie sich erneut am Stadtrand befand und mit einem Aufschrei zu Boden sank.
Sie schrie ihre Wut aus sich heraus und schlug dabei auf die Erde ein; heiße Tränen liefen ihr dabei über die Wangen.
Schließlich ließ sie ihre Arme sinken, sackte in sich zusammen und ließ den Tränen freien Lauf.
Alles was sie von ihrer Familie bekommen hatte, um diese Reise zu überstehen, alles mühsam ersparte, das sie und die anderen über Jahre hinweg zurückgelegt hatten war fort.
Kein Geldstück ihres Lohns von Yagai war mehr übrig.
Er hatte einfach alles genommen und sie mittellos zurückgelassen.
Langsam öffnete und schloss Mina ihre verkrampften Hände und wischte sich die Tränen am Ärmel ab. Ihr Blick schweifte in die Ferne und Mina überlegte, ob sie nach Hause zurückkehren sollte oder gar zu Yagai.
Sie fühlte sich geschlagen, aber dennoch wollte sie nicht aufgeben.
Sie wusste, dass es schwer werden würde ohne Geld, aber sie hatte bei Yagai bereits Arbeit gefunden, vielleicht würde sie wieder jemand einstellen; ihr Wissen über Kräuter würde ihr dabei zu Gute kommen.
Mina sammelte sich etwas und blickte auf ihre Hände.
Erst jetzt wo ihr Blick sich etwas geklärt hatte, bemerkte sie die Wurzeln, die vor ihr wie Spieße aus der Erde heraus ragten. Verwirrt betrachtete sie sie für einen Moment und umfasste schließlich eine von ihnen zögerlich. Sie spürte die Magie, die noch immer in den Pflanzen lag, ihre Magie, sie hatte die Wurzeln aus dem Erdreich geholt.
Erschrocken fuhr Mina zurück und merkte, wie auch hinter ihr Wurzeln aus dem Boden geschossen waren, als sie mit den Händen schmerzhaft dagegen stieß.
Nun sah sie sich richtig um: Wie ein Schutzwall umgaben sie verschieden hohe Wurzelspieße.
Je länger sie die Pflanzen betrachtete, umso schlechter fühlte Mina sich dafür, sie aus ihrem Reich gerissen zu haben. Sie versuchte sich zu beruhigen, ihre Wut und ihre Angst zu überwinden und legte die Hände flach auf den Boden. Erneut ließ ihre Magie hineinsickern.
Nach und nach erbebte eine jede Wurzel und kehrte zurück zu ihrem angestammten Platz. Mit erschöpfter Erleichterung setzte Mina sich auf den Hosenboden.
Dies war ihre Schuld gewesen, genauso, wie sie es gewesen war, die das Gasthaus zum Beben gebracht hatte. Sie hatte die Kontrolle über ihre Gabe verloren und sie wagte sich nicht sich auszumalen, was sie getan hätte, wenn jemand zu Schaden gekommen wäre.
Sie konnte nicht umkehren, sie musste einen Lehrmeister finden, der ihr beibrachte ihre Gabe nur dann einzusetzen, wenn sie es wollte.
Noch einen Moment blieb sie sitzen und schaute in die Ferne. Sie würde weiterreisen und einen Lehrmeister finden. Vielleicht würde sie auf ihrer Reise sogar noch einmal auf den Dieb treffen und könnte ihn dann zur Rede stellen, auch wenn er vermutlich ihr Geld eh bereits verschleudert hatte.
Neuen Mut gefasst, rappelte sie sich auf, entstaubte ihre Kleidung, rückte ihren Rucksack zurecht und folgte der Straße weiter ins Land hinein.
Ohne Ziel, einfach geradeaus.

Hinter den Kulissen

Mit Mina’s Geschichte geht es weiter hinter dem 18. Türchen.

Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann startet neu bei Türchen 1 und entscheidet euch zwischen Sasha und Damian.
Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch

Mina

Still shaking from her anger and surprise Mina now stood on the street not knowing which direction the thief had taken.
Anger rose again inside her and she decided to run into the West based on a gut feeling.
She ran and ran and could not see a thing.
No footprints on the pavement told her, which way she had to turn, but even if they had existed, her anger would be too great to see them.
When she reached the end of the town she did not find a clue either and turned back around.
She ran through every alley, every street, across markets and crossed the town several times until she was once again at the town’s border and dropped down to the ground with an outcry.
She cried out her anger and hit the ground vigorously; hot tears running down her cheeks.
Eventually she lowered her arms and slumped down and simply let her tears flow.
Everything she had gotten from her family to get through her journey, every painfully saved coin that she and the others had put aside for years was gone.
No coin from the salary she got from Yagai left.
He had simply taken everything and left her penniless.
Slowly Mina opened and closed her cramped hands and wiped he tears away with her sleeve. Her gaze drifted into the distance and Mina wondered if she should return home or even to Yagai.
She felt defeated, but she still did not want to give up.
She knew it would be hard without money, but she had found work with Yagai, maybe someone else would hire her as well; her knowledge about herbs would certainly come in handy.
Mina gathered herself and looked down to her hands.
Only now as her view had cleared a little she noticed the roots that pointed like spears out of the ground. Confused she looked at them for a moment and hesitantly closed her hand around one of them. She felt the magic still lingering in the plant, her magic; she had raised the roots from the ground.
Frightened Mina backed away and noticed that more roots had risen from the ground behind her, as she painfully hit them with her hands.
Now she took a closer look around: Like a protective barrier she was surrounded by differently high root-spears.
The longer she looked at the plants the worse Mina felt about having ripped them from their realm. She tried to calm down, to overcome her anger and her fear, and put her put her hands flat on the ground. Again she let her magic sink into it.
One after the other each root trembled and returned to their actual place. With exhausted relief Mina sat down on her bottom.
This had been her fault, just like she had caused the earthquake in the inn. She had lost control over her gift and she didn’t dare to think about what she would have done if anyone had suffered from it.
She couldn’t turn back; she had to find a teacher who taught her to use her gift only when she wanted to.
For a moment longer she said there and looked into the distance. She would continue and find a teacher. She might even run into the thief again on her journey and she could take him to task, even though he probably had wasted all her money by now.
With a newly found courage she picked herself up, dusted her clothes, adjusted her backpack and followed the road further into the land.
Without destination, simply forward.

Behind the Scenes

Mina’s story will continue behind the 18th door.
If you want to see what the others are doing in the meantime, go back to the 1st door and choose between Sasha and Damian.
I hope you like the story so far.
See you tomorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Advent Calendar: Door/Türchen #12

Read in English

Sasha

Sasha war lange unterwegs, bevor er die nächste Menschensiedlung erreichte. Der Hof an dem er gewesen war, war eine der ersten menschlichen Bastionen hinter dem Land der Felslinge. Man war es dort gewohnt die Felslings-Krieger aufzunehmen, die auf der Suche nach ihrer Prüfung waren, aber sie machten immer ein Spektakel daraus.
Er wusste, dass in den Jahren vor ihm mehrere Krieger gleichzeitig dort gelebt und große Kämpfe bestritten hatten, aber in seiner Generation war er der Einzige, der dort länger geblieben ist. Die Anderen waren schnell weitergezogen, da sie nicht einfach ihren Vorfahren alles nachmachen wollten.
Sasha sah es nicht als Nachahmung und war geblieben, um zu lernen und auch wenn seine Niederlage im Turnier ihn noch immer schmerzte, so hatte er doch einen guten Freund daraus gewinnen können.
Seine Gedanken wanderten zu Georg und Sasha fragte sich, ob er bereits sicher bei seiner Familie angekommen war. Sicherlich, er hatte gesagt, von der Stelle an der sie sich getrennt hatten, waren es noch zwei Tagesritte und Sasha war bereits drei Tage alleine unterwegs. Mittlerweile hatte er sich sogar an das Reiten gewöhnt. Sein Gesäß und seine Oberschenkel schmerzten zwar immer noch ein wenig, aber Georg hatte ihm versichert, dass sich seine Muskeln mit mehr Übung daran gewöhnen würden.
Georg hatte ihm viel beigebracht und er hatte sich nicht nur wie der Lehrmeister am Hof auf Kampftechniken beschränkt. Er hatte ihm auch Sitten und Bräuche der Menschen näher gebracht und Sasha hilfreiche Tipps für den Umgang mit ihnen gegeben. Sasha fühlte sich jetzt bereit auf weitere Menschen zu treffen und das Erlernte auszuprobieren.
Allerdings ließen diese auf sich warten.
Auf seinem Weg hatte er ein paar einsame Siedler passiert, aber meist zu Zeitpunkten, die ihm ungelegen kamen, so hatte er also immer im Freien übernachten müssen. Auch dafür hatte ihm Georg Kniffe und Tricks gezeigt.
Sasha wusste, wie man sich im Gebirge einen Unterschlupf für die Nacht suchte und baute, aber im Wald oder auf Feldern war er hoffnungslos verloren. Er konnte nicht sonderlich viel mit dieser Masse von Grünzeug anfange. Die paar Bäume, die es in seiner Heimat gab, waren für ihn mehr als genug.
In der Ferne sah er einen hohen und weiten Wald aufragen und sein Weg führte ihn genau dort hin. Ihm war jetzt schon mulmig, wenn er daran dachte, sich dort eine Unterkunft für die Nacht zu suchen. Er mochte Wälder einfach überhaupt nicht.
Bei Nachtanbruch hatte er die Grenze des Waldes überquert und ritt nun immer tiefer in ihn hinein. Sasha spähte nach rechts und links und versuchte am Wegesrand eine geeignete Stelle zu finden, um sich dort ein Nachtlager aufzubauen. Plötzlich hörte er ein Rascheln im Gebüsch und hielt an. Vorsichtig zog er sein Schwert aus der Scheide, die am Sattel befestigt war und richtete die Klinge auf das Gebüsch.
„Wer ist da? Zeigt Euch!“, forderte er im ernsten Ton.
Erneut raschelte es und eine gekrümmte Gestalt trat daraus hervor.
„Nur eine alte Frau auf der Suche nach etwas Feuerholz“, versicherte die Alte ihm und trat vollends auf den Weg.
Sasha senkte das Schwert. „Verzeiht“
„Ist ja nichts passiert“, winkte die Alte ab.
„Du siehst müde aus“, stellte sie fest.
Unmerklich nickte Sasha. Er hatte die vergangenen Nächte nicht sonderlich fest geschlafen, da er immer ein Auge offen hatte, um nach möglichen Feinden Ausschau zu halten.
„Was hältst du davon einer alten Frau mit ihrem Holz zu helfen und dafür eine schöne Tasse Tee, eine warme Suppe und ein Bett zu bekommen?“, schlug sie ihm sogleich vor.
Für einen Moment ließ Sasha sich das Angebot durch den Kopf gehen. Er war nicht sonderlich paranoid, aber er hatte einen ausgeprägten Drang auf Nummer sicher zu gehen. Die Frau allerdings erschien ihm aufrichtig also steckte er das Schwert zurück in die Scheide und stieg vom Pferd.
„Gern“, bestätigte er mit einem Lächeln.
„Gute Entscheidung“, kommentierte die Alte.

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Mina

Nach einigen Tagen war Mina in einer kleineren Stadt angelangt. Es war spät und sie war müde, also machte sie sich auf, einen Platz im Gasthaus zu finden.
„Das Billigste ist ein Bett im Schlafsaal. Es gibt aber nur gemischte Säle, also keine Sonderbehandlungen“, erklärte der Wirt ihr auf ihre Anfrage hin.
„Das ist in Ordnung“, erwiderte Mina, auch wenn die Vorstellung sich mit einem völlig Fremden ein Zimmer zu teilen doch etwas seltsam war.
Natürlich war auch Yagai eine Fremde gewesen, aber schließlich war sie auch eine Frau und es war ihre Hütte gewesen.
„Gut. Bezahlt wird morgen zusammen mit deiner Zeche. Der Bursche hinten am Feuer ist der andere Schlafsaal Bewohner“, erklärte er weiter und deutete auf einen jungen Mann, der alleine an einem Tisch saß.
Mina bestätigte die Aussage mit einem Nicken und der Wirt gab ihr einen alten, rostigen Schlüssel und erklärte ihr wo das Zimmer war. Mina nahm beides dankend entgegen und ging dann zu dem jungen Mann.
„Hallo“, begrüßte sie ihn und er blickte verwundert von seinem Essen auf.
„Hallo“, erwiderte er verdutzt.
„Kann ich mich zu dir setzen?“, fragte Mina höflich.
„Natürlich“, bestätigte der Junge und machte eine ausschweifende Bewegung in Richtung der Bank.
Mina nahm ihren Rucksack ab und setzte sich, sogleich kam der Wirt zu ihre geeilt.
„Du hast mir noch nicht gesagt, was du Essen und Trinken willst“, stellte er fest.
„Oh, ja“, erwiderte Mina verdutzt.
„Einen Krug Wasser oder Tee, falls ihr habt und eine Suppe wären gut“, bestellte sie beim Wirt.
„Kommt sofort“, erwiderte dieser und verschwand wieder hinter die Theke.
„Du sitzt in einem Gasthaus und bestellst nichts Alkoholisches? Beeindruckend…“, kommentierte der Andere und hob seinen Krug um wie zur Demonstration einen Schluck zu trinken.
„Ich mag Alkohol nicht sonderlich und Wasser oder Tee ist einfach besser nach einem langen Tag des Wanderns“, erklärte sie leicht beschämt und verwirrt, dass sie sich dafür rechtfertigen musste.
„Wandern? Wo kommst du denn her?“, fragte der Andere.
„Aus den Waldling-Wäldern“, entgegnete sie nur knapp, da bisher jeder ihre Herkunft sofort erkannt hatte.
Waldlinge unterschieden sich äußerlich kaum von Menschen, aber sie waren kleiner und zierlicher und ihre Gesichtszüge liefen leicht spitz zu. Ein rundes Gesicht fand man unter Waldlingen selten.
„Oh, richtig, du bist ein Waldling. Verzeih, das Licht ist nicht sonderlich gut hier“, entschuldigte sich der Mensch.
„Ist schon in Ordnung“, erwiderte sie nur knapp und musste ihm zustimmen.
Der Raum war hauptsächlich durch das große Kaminfeuer beleuchtet. Hier und da hing eine Laterne über einem oder zwischen den Tischen und so spielten viele Schatten auf den Gesichtern der Gäste.
„Und wo geht die Reise hin, wenn ich fragen darf?“, brach der Andere die Stille zwischen ihnen.
„Ich suche einen Lehrmeister für meine Gabe“, antwortet sie.
„Da wirst du hier kein Glück haben“, kommentierte der Junge und machte wieder eine ausschweifende Geste.
„Ich weiß. Ich brauche dennoch hin und wieder eine Pause vom Wandern“, erwiderte sie leicht schnippisch.
„Das ist verständlich“, entgegnete er nur.
Wieder schwiegen die Beiden und der Wirt brachte die bestellte Suppe und den Tee. Beides war nicht so gut gewürzt, wie bei Yagai, aber man konnte es essen.
„Ich bin übrigens Damian“, stellte der Andere sich vor, als sie fertig war und streckte ihr die Hand entgegen.
„Mina“, erwiderte diese und schlug ein.
„Erzähl mir ein bisschen von deiner Gabe, Mina“, forderte er sie mit einem Lächeln auf.
Mina kam seinem Wunsch nach und erzählte ihm davon und auch er erzählte etwas von sich und sie redeten bis spät in die Nacht. Als der Wirt anfing die Laternen zu löschen, beschlossen sie zu Bett zu gehen und erst jetzt bemerkte Damian, dass sie sich ein Zimmer teilen würden, hatte er doch vorgeschlagen sie zu ihrem zu begleiten. Im Schlafsaal bekam Mina das Bett an der Tür, denn Damian hatte sich bereits das am Fenster genommen. Kaum hatte sie sich hingelegt schlief Mina auch schon ein.
Am nächsten Morgen war Damian bereits gegangen ohne dass er sich verabschiedet hatte, aber damit konnte Mina leben, er hatte schließlich seine eigene Reise zu bewältigen. Kurz nach dem Frühstück kam der Wirt zu ihr und verlangte die Zeche. Mina suchte ihren Geldbeutel in ihrem Rucksack, konnte ihn aber nirgend finden. Immer nervöser werdend hatte sie schon den ganzen Inhalt ihres Rucksacks auf den Tisch verteilt. Er war verschwunden. Hilflos blickte sie den Wirt an.
„Es ist weg! Mein Geld ist weg!“, offenbarte sie ihm geschockt.
Sie hatte nicht viel gehabt und Yagai hatte ihr nur wenig vom Lohn abgegeben, den sie gemeinsam bekommen hatten, aber es hätte gereicht, um mehrere Nächte in Gashäusern zu übernachten, bevor sie sich Arbeit suchen musste.
„Dann heißt das Tellerschrubben für dich. Ohne Bezahlung kommst du hier nicht weg!“, offenbarte der Wirt und Mina blieb nichts anderes übrig, als sich ihrem Schicksal zu ergeben, denn eine Zechprellerin wollte sie nicht sein.
„Wenigstens hat der Bursche bezahlt“, murmelte der Wirt, während er sich langsam vom Tisch entfernte.
Plötzlich dämmerte es Mina.
„Wartet!“, bat sie ihn.
„Könnt Ihr wiederholen, was Ihr gerade gesagt habt?“, fragte sie den Wirt, als sie zu ihm aufgeschlossen hatte.
„Wenigstens hat der Bursche bezahlt?“, wiederholte der Wirt verwirrt.
„Das klingt, als ob Ihr das nicht erwartet hättet“, kommentierte Mina.
„Der Junge sah schon nach einem Taugenichts aus, es hätte mich nicht gewundert, wenn er versucht hätte die Zeche zu prellen“, erklärte der Wirt mit einem Schulterzucken.
„Und heute Morgen konnte er bezahlen? Habt Ihr zufällig den Geldbeutel selbst gesehen?“
Wieder blickte der Wirt sie verdutzt an, aber langsam begriff auch er worauf Mina hinaus wollte.
„Klein, rund, ledern und mit hellen Verzierungsnähten“, beschrieb er und formte mit seinen Händen den Beutel nach.
Eine Wut stieg in Mina auf, die sie bisher nicht gekannt hatte.
„Dieser miese…“, fluchte sie.
Sie fühlte sich verraten und benutzt und nun musste sie für seine Tat büßen. In ihrem Inneren brodelte es und es fühlte sich an als ob sich dieses Brodeln bereits auf den Boden übertrug. Ihr ganzer Körper schüttelte sich und auch der Wirt schien zu wackeln. Sie hörte knarren und quietschen und der Wirt streckte ihr besorgt die Arme entgegen
„Ganz ruhig, Kleines!“, versuchte er sie zu beruhigen.
Verwirrt schaute sie den Wirt an bis sei bemerkte, dass sie in ihrer Wut für ein kleines Erdbeben gesorgt hatte. Erschrocken machte sie einen Satz zurück und blickte sich um. Sie schien keine Schäden verursacht, nur alles ein wenig durchgeschüttelt zu haben.
„So wie ich das sehe, hat er deine Zeche bezahlt“, beschloss der Wirt besänftigend.
Es war klar, dass er sie nicht länger als nötig in seinem Gasthaus haben wollte. Das war Mina nur recht. Nach einem knappen Danke verstaute sie ihre Sachen wieder und machte sich auf den Weg. Diesmal aber nicht auf der Suche nach einem Lehrmeister, sondern nach dem gemeinen Dieb. Irgendwo würde sie schon eine Spur von ihm finden.

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Damian

Es dauerte nicht lange bis Damian die nächste Stadt erreicht hatte. Sie war größer als die vorherige und hatte mehrere Gasthäuser zur Auswahl. Nach genauer Überlegung entschied er sich für das am östlichen Stadtrand, da in dieser Gegend scheinbar die best-betuchtesten Leute abstiegen. Um seine Chancen zu erhöhen mietete er sich in ein Mehrbettzimmer ein. Er nahm sich gleich das Bett am Fenster für den Fall, dass er kurzfristig aus dem Zimmer fliehen musste und studierte den Fensterausweg genau, um im Vorfeld schon zu wissen, wo er lang musste.
Nun saß er im Schankraum, trank gemütlich ein Bier und beobachtete die anderen Gäste. Ein bisschen Beute würde er heute mit Sicherheit machen, auch wenn es schwer war unauffällig von seinem Platz aufzustehen, etwas zu entwenden und wieder dorthin zurückzukehren, denn es war nur noch Platz direkt vor dem Kamin freigewesen. Damian konnte sich denken warum: Es war viel zu warm und der Ruß segelte in kleinen Wolken auf den Tisch. Allerdings hatte man von hier aus auch einen guten Überblick über den Raum und jede Menge Licht im Rücken, dass es schwer machte für andere einen zu erkennen. Für diese Vorteile war es in Ordnung die Hitze zu ertragen.
Er war beim zweiten Bier angelangt als eine zierliche Frau mit einem breiten und hohen Rucksack sich zielstrebig auf seinem Tisch näherte. Aus dem Augenwinkel hatte er sie bereits beobachtet und widmete sich weiterhin seinem Essen, um sie nicht auf ihn aufmerksam zu machen.
„Hallo“, grüßte sie ihn, als sie am Tisch angekommen war.
„Hallo“, erwiderte er verdutzt und schaute von seinem Essen auf.
Sie fragte ihn, ob sie sich zu ihm setzen konnte und er erlaubte es ihr. Gesellschaft konnte sein rastloser Kopf gut vertragen, schließlich schwirrten seine Gedanken noch immer um die Ereignisse mit Chloe. Er hoffte, er konnte sie bald vergessen.
Das Mädchen schien eine gute Ablenkung zu sein. Bereits beim Hereinkommen hatte er sie als Waldling erkannt, stellte aber seine Fragen gekonnt so, als hätte er das nicht und schob es auf das Licht, dass lediglich für sie ungünstig war. Der Waldling bestellte sich etwas zu Essen und zu Trinken und die beiden kamen ins Gespräch. Anscheinend war sie auf der Suche nach einem Lehrmeister und auch wenn er so gut wie nichts über die Stadt wusste, so war ihm doch aufgefallen, dass es hier keinen Magiebegabten geben konnte, dafür war alles zu einfältig und simpel hier.
Nach einer Weile stellte er sich vor, er hatte es satt sie in seinem Kopf immer nur als ‚der Waldling‘ zu betiteln. Sie erwiderte seine Vorstellung und von nun an musste er sich den Namen ‚Mina‘ merken. Sie war ein nettes Mädchen und erzählte ihm viel über ihre Gabe. Zwar hatte er schon ein paar Sachen über Waldlingsmagie gehört, aber so ein Bericht aus erster Hand war doch immer noch etwas anderes als Hörensagen. Damian ließ sie erzählen und dachte sich ein paar Geschichten zu sich selbst aus, natürlich ohne das Entwenden zu erwähnen.
Sie redeten bis spät in die Nacht. Als der Wirt begann die Laterne zu löschen, beschlossen sie dann doch zu Bett zu gehen. Natürlich bot er ihr an sie zu ihrem Zimmer zu geleiten, aber nicht aus Höflichkeit, sondern um sich in der Nacht ihren Rucksack genauer anzuschauen. Der Weg den sie einschlug kam ihm allerdings bekannt vor und als sie vor seiner Zimmertür zum Stehen kamen dämmerte es ihm.
„Du bist auch im Schlafsaal?“
„Ja, dass hätte ich vielleicht sagen soll“, bestätigte sie schüchtern und er konnte leichte Röte in ihren Wangen erkennen.
„Der Wirt hat mir gesagt, dass du der andere Gast bist, der in dem Zimmer schläft und ich wollte dich ein bisschen kennen lernen vorher“, offenbarte sie ihm ehrlich.
Er lachte kurz auf.
„Das hätte ich mir auch denken können“
Sie lachte ebenfalls und mit einem Kopfnicken bedeutete er ihr, dass sie rein gehen sollte. Drinnen sagte er ihr, dass er das Bett am Fenster genommen hatte und fragte, ob das für sie in Ordnung war, sie bestätigte es und sie machten sich bereit für die Nacht. Damian beobachtete genau wo Mina ihre Sachen abstellte und legte sich dann hin um so zu tun, als ob er schlief.
In den frühen Morgenstunden, nachdem er selbst etwas gedöst hatte, machte er sich schließlich daran sich vorsichtig dem Rucksack am Bettende zu nähern. Er musste nicht lange im Inneren suchen, dann fand er auch schon Mina’s gut gefüllten Geldbeutel. Ausnahmsweise würde er wohl keine Probleme haben seine Zeche zu bezahlen. Damian legte sich noch für einen weiteren Moment hin, nachdem er seine Beute verstaut hatte, bevor er sich vorsichtig aus dem Zimmer schlich und sich auf die Weiterreise machte.
Von dem was er von Waldlingen gehört hatte, war es besser nicht in ihrer Nähe zu sein, wenn sie wütend war und das würde sie vermutlich sein, sobald sie feststellte, was er getan hatte.

Hinter den Kulissen

Erneut kommen alle drei Geschichten zusammen und diesmal kreuzen sie sich sogar! 😀
Wollt ihr wissen, ob Mina den miesen Dieb einholen kann, dann schaut hinter dem 15. Türchen nach.
Wollt ihr wissen, was Damian mit dem gestohlenen Geld anstellt, dann seht nach, was euch im 13. Türchen erwartet.
Wollt ihr wissen, ob die alte Frau, auf die Sasha getroffen ist, die ist, die ihr denkt, dass sie es ist, dann huscht schnell zum 14. Türchen. (Ich mag den Satz…)
Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch

Sasha

Sasha had been on the move for quite some time before he had reached the next human settlement. The castle he had stayed at was one of the first human bastions after the land of the Stonelings. There they were used to take on Stoneling-Warriors that were in search of their test, but they always turned it into quite a spectacle.
He knew that in the years before him several Warriors had lived there at the same time and fought in great battles, but in his generation he had been the only one that had stayed longer. The others had continued soon as they did not want to repeat what their ancestors had done.
Sasha didn’t see it as imitation and had stayed to learn and even if his defeat at the tourney still hurt he did manage to win a good friend from it.
His thoughts drifted towards Georg and Sasha wondered if he had already reached his family. Certainly, he had told him it would only be a two days ride from the place they parted ways and Sasha was already on his own for three days. By now he’d even gotten used to riding. His bottom and his upper thighs still ached a little but Georg had assured him that his muscles would get used to it with more exercise.
Georg had taught him a lot and he hadn’t focused on fighting techniques alone like the teachers at the castle. He also gave him an understanding of customs and conventions of humans and had given Sasha useful tips for handling them. Sasha now felt ready to face more humans and try what he had learned.
Though, they were a long time coming.
On his way he had passed a few desolated farmers, but usually at times when it was inconvenient for him so that he had to spend the night outside. But Georg had given him tips and tricks regarding that as well.
Sasha knew how he could find and make shelter in the mountains, but in the forest or the fields he was hopelessly lost. He wasn’t particularly fond of these masses of green stuff. The few trees they had at home were more than enough for him.
In the distance he saw a high and wide forest rising and his way let him directly towards it. He already felt queasy when he thought of having to find shelter in there. He just didn’t like forests at all.
At nightfall he had crossed into the forest and rode deeper and deeper into it. Sasha peered right and left and tried to find a place at the side of the road to build his night’s lodgings. Suddenly he heard a rustling in the bushes and stopped.
Cautiously he unsheathed his sword from the holder hanging from his saddle and pointed the blade towards the bushes.
“Who goes there? Show yourself!” He demanded in a serious tone.
The leaves rustled again and a bent figure came forth.
“Only an old woman in search for some firewood”, the hag assured and stepped fully onto the road.
Sasha lowered his sword. “Forgive me”
“Nothing happened”, she waved off.
“You look tired”, she noticed.
Sasha nodded subtly. He hadn’t slept too deep these past few nights as he always had an eye open to perceive possible foes.
“What do you think about helping an old woman with her wood and receiving a nice cup of tea, a warm soup and a bed in return?” She suggested right away.
For a moment Sasha considered the offer. He wasn’t really paranoid but he had distinct urge to play things save. Though, the woman did seem sincere so he sheathed his sword again and dismounted.
“Gladly”, he confirmed with a smile.
“Good decision”, the hag commented.
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Mina

After a few days Mina reached a small town. It was late and she was tired so she went to find a place in an inn.
“The cheapest bed is in a dormitory. But there are only mixed ones, no special treatment”, the innkeeper answered her request.
“That’s all right”, Mina returned, even if the thought of sharing a room with a total stranger was a bit unsettling.
Of course Yagai was a stranger too, but she was after all a woman and it was her hut.
“Good. You’ll pay tomorrow together with the rest of your bill. The boy at the fire is the other occupant of the dormitory”, he explained further and pointed towards a young man that said alone at a table.
Mina acknowledged the information with a nod and the innkeeper gave her an old, rusty key and explained where the room was. Mina took both with thanks and walked over to the young man.
“Hello”, she greeted him and he looked up from his meal in confusion.
“Hello“, he retorted puzzled.
“Can I sit with you?” Mina asked politely.
“Sure”, the boy confirmed and waved towards the other side of the bank.
Mina took off her backpack and put it aside as the innkeeper hurried over.
“You haven’t told me what you want to eat and drink”, he pointed out.
“Oh, right”, Mina returned perplexed.
“A tankard of water or tea if you have and a soup would be great”, she ordered.
“Coming right up”, he acknowledged and went off behind his counter.
“You sit in an inn and don’t order anything alcoholic? Impressive…” the other one commented and lifted his tankard took a gulp to prove his point.
“I don’t like alcohol that much and water or tea is better after a long day of wandering”, she explained slightly embarrassed and confused as to why she had to justify her decision.
“Wandering? Where might you be from?” The other asked.
“From the Woodling-Forests”, she simply answered as her origin was usually recognized right away.
Woodlings didn’t look that much different from humans, but they were smaller and dainty and their faces tapered slightly. A round face was rarely seen amongst Woodlings.
“Oh right, you’re a Woodling. Forgive me, the light isn’t the best here”, the human excused himself.
“It’s all right”, she retorted shortly and had to agree.
The room was lightened mostly through the fireplace. Here and there were lanterns above or between the tables and the shadows played on the faces of the customers.
“And where does your journey lead you, if I may ask?” The other finally broke the silence between them.
“I’m looking for a teacher for my gift”, she answered.
“You won’t have any luck here”, the boy commented and made another wave towards the room.
“I know. I still need a break from walking every now and then”, she replied slightly snippy.
“That is understandable”, he simply returned.
Again the two of them were silent and the innkeeper brought the ordered soup and the tea. Neither was as well spiced as it had been at Yagai’s, but it was eatable.
“I’m Damian by the way”, the other one introduced himself when she was finished and held out his hand.
“Mina”, she replied and took it.
“Tell me a bit about your gift, Mina”, he invited Mina with a smile.
Mina followed his wish and told him about it and he too told him some things about himself and they talked until late in the night. When the innkeeper started putting out the lanterns they decided to go to bed and only now Damian noticed that they would share a room, as he had suggested to accompany Mina to hers. In the dormitory Mina got the bed at the door as Damian had already taken the one close to the window. Barely did she lie, did Mina already fell asleep.
The next morning Damian was already gone without saying goodbye, but that was okay for Mina as he had his own ways to follow. Shortly after the breakfast the innkeeper came to her and wanted her to pay her bill. Mina looked for her purse in her backpack but she couldn’t find it anywhere. Getting more and more nervous she had already emptied its content onto the table. It was gone. Helpless she looked at the innkeeper.
“It’s gone! My money is gone!” She revealed shocked.
She hadn’t had much and Yagai had only given her a little of the payment they had earned together, but it was enough to be able to stay in an inn for a couple of nights before she had to look for work.
“That means scrubbing the plates for you. You won’t go anywhere without paying your bills!” The innkeeper told her and Mina didn’t have a choice as to give into her fate, she didn’t want to be a bilk.
“At least the boy paid”, the innkeeper murmured as he slowly moved away from her table.
Suddenly it hit Mina.
“Wait!” She pleaded.
“Could you repeat what you just said?” She asked the innkeeper when she caught up with him.
“At least the boy paid?” The innkeeper repeated irritated.
“That sounds as if you hadn’t expected that”, Mina commented.
“The boy looked like a scallywag, it wouldn’t have surprised me if he had tried bilking”, the innkeeper explained with a shrug of his shoulders.
“And this morning he could pay? Did you by any chance see his purse?”
Again the innkeeper looked at her puzzled, but slowly he grasped what Mina wanted to tell him.
“Small, round, leathern with light ornament stitches”, he described and showed the form of the purse with his hands.
An anger rose within Mina, that she hadn’t known before.
“That rotten…” She cursed.
She felt betrayed and used and just wanted him to pay for what he did. Inside her there was a rumbling and it felt as if it spread towards the floor. Her whole body shook and even the innkeeper seemed to wobble. She heard creaking and squeaking and the innkeeper held out his arms in worry.
“Calm down, kid!” He tried to calm her.
Confused she looked at the innkeeper until she noticed that her anger had caused a minor earthquake. Frightened she jumped back and looked around. It seemed like there weren’t any damages, everything just got a good shaking.
“The way I see it, is your bill payed”, the innkeeper decided appeasing.
It was clear, that he didn’t want to have her around longer than necessary inside his inn. That suited Mina just fine. After a short thanks she put her belongings back and got on her way. This time not in search for a teacher, but after a mean thieve. There had to be a clue somewhere.
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Damian

It didn’t take Damian long until he reached the next town. It was a bit larger than the previous one and had more than one inn to pick from. After thorough consideration he chose the one near the eastern outskirts, as the best-heeled seemed to stay here. To increase his chances he rented into a dormitory. Right away he took the bed closest to the window, in case he had to flee the room on short notice and studied the window-exit closely to know beforehand which way he’d need to take.
Now he sat in the bar room, slowly drank a bear and observed the other patrons. A little loot he’d certainly make today, even if it was difficult to get up from his place unnoticed, pilfer something and get back. Only the place directly in front of the fireplace had been empty and Damian felt like he knew why: It was far too warm and the grime landed in tiny clouds on the table. Though, this way he had a good overview over the whole room and a lot of light coming from behind that made it difficult for others to see him. This advantage was worth enduring the heat.
He was at his second beer when a dainty woman with a wide and high backpack walked directly towards his table. Out of the corner of his eyes he watched her and continued with his meal to not get her attention.
“Hello”, she greeted him when she arrived at his table.
“Hello”, he returned puzzled.
She asked him if she could sit with him and he allowed it. Company would be good for his racing mind, as thoughts of the incident with Chloe still bugged his thoughts. He hoped, he would soon be able to forget her.
The girl seemed to be a good distraction. Already when she arrived he had recognized her as Woodling, but he slickly phrased his questions as if he hadn’t and blamed it on the light that was only a disadvantage to her. The Woodling ordered food and drink and the two of them started talking. She was seemingly on the search for a teacher and even if he didn’t know the town that well, he had noticed that there wouldn’t be any magically apt people around. For this everything was too simple and crude.
After a while he introduced himself as he was tired of calling her ‘The Woodling’ in his mind. She returned his introduction and from now on he had to remember the name ‘Mina’. She was a nice girl and told him a lot about her gift. He had indeed heard a bit about Woodling-Magic but it was always something different to get a first-hand report than simple hearsay. Damian let her do the talking and thought up a few stories about himself, obviously without mentioning the pilfering.
They talked until late at night. When the innkeeper started to put out the lanterns they decided to go to bed. Of course he offered her to escort her to room, but not out of politeness, but to be able to later take a closer look at her backpack. The way they took, however, was quite familiar to him and when they stopped before his room it dawned on him.
“You’re in the dormitory as well?”
“Yes, I guess I should have said something”, she admitted shyly and he could see a red hue on her cheeks.
“The innkeeper told me that you are the other patron that would be sleeping in this room and I just wanted to get to know you a little beforehand”, she revealed to him honestly.
He briefly laughed.
“I should have thought of that myself”
She laughed as well and with a nod motioned for him to get in. Inside he told her that he had chosen the bed at the window and asked if that was all right with her, she confirmed it and they got ready for the night. Damian observed exactly where Mina put all her things and laid down pretending to sleep.
In the early morning hours, after he had dozed off a little himself he carefully made his way over towards the backpack at the end of the bed. He hadn’t looked long when he already found Mina’s well filled purse. For once he would be able to pay his bill. Damian rested for another moment after he had stashed his loot, before he cautiously sneaked out of the room to continue his journey.
From what he knew about Woodlings it would be better not to be nearby when they were angry and that she probably would be, after noticing what he had done.

Behind the Scenes

Again the three stories get together and this time they even cross paths! 😀
Do you want to know if Mina can catch up with the thief, then look behind the 15th door.
Do you want to know what Damian did with the stolen money, then see what awaits you behind the 13th door.
Do you want to know if the old woman Sasha met, is the one, you think she is then hurry towards the 14th door. (This sentence is way more fun in German…)
I hope you enjoy the story so far.
See you tomorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Advent Calendar: Door/Türchen #11

Read in English

Mina

Die Tage vergingen wie im Flug und Mina fühlte sich wohl bei Yagai. Es machte ihr Spaß ihr zu helfen und Neues zu lernen, aber dennoch merkte sie, wie sie mehr und mehr rastlos wurde. Ihre Gabe war es, die sie weiter drängte. Noch immer konnte sie sie nicht beherrschen und dass sie sie nutzte, um der Alten zu helfen, machte es nicht besser. Es fühlte sich an, als ob sich etwas in ihrem Inneren zusammenbraute und auch Yagai bemerkte das.
„Es wird Zeit, dass du weiter ziehst“, erwähnte sie nahezu beiläufig eines morgens.
Mina schaute verwundert von ihrem Frühstück auf.
„Ich habe dir alles beigebracht, was du wissen musst über Heilkräuter und –Pflanzen und es bringt nichts, wenn du deine Gabe damit verschwendest die Kräuter in meinem Garten schneller wachsen zu lassen“, erklärte sie.
Mina musste ihr zustimmen, ob sie wollte oder nicht. Sie wusste noch immer nicht welche Konsequenzen genau welcher Zauber hatte, sie sah, dass der Boden schneller an Mineralien verlor, wenn sie ihre Gabe einsetzte, aber das genaue Ausmaß kannte sie nicht. Ebenso beschränkte sich ihre Erfahrung auf pflanzliches Leben, auch wenn Yagai ihr von anderen Waldlings-Magiern erzählt hatte, die sogar das Wetter manipulieren konnten. Mina hatte versucht es regnen zu lassen, aber für mehr als Kopfschmerzen hatte es nicht gereicht.
„Du brauchst einen richtigen Lehrmeister. Einen Magier aus der Stadt oder, wenn du ihn findest, einen der Einsiedler. Aber ich kann dir nicht helfen deine Gabe zu verstehen, aber das habe ich dir von Anfang an gesagt“, fuhr die Alte fort.
Mina nickte. Das alles war ihr schon seit einiger Zeit bewusst.
„Es ist das Beste, wenn du dich auf deine Weiterreise vorbereitest“, schlug Yagai abschließend vor.
Wieder nickte Mina. Dies sollte nun also ihr endgültiger Abschied von der alten Kräuterfrau werden. Ein Teil von ihr fühlte sich verraten, weil sie nahezu rausgeschmissen wurde, der andere aber war dankbar für den Stoß in die richte Richtung. Weiter hier bleiben würde ihre Suche nur erschweren.
Die kommenden Tage sammelte Mina Proviant. Diesmal aber nicht nur in Form von Nahrung, sondern auch Kräuter. Yagai erlaubte ihr einige ihrer Salben einzupacken, andere bereiteten Mina oder sie frisch zu, damit sie sie ebenfalls mitgenehmen konnte. Am dritten Tag fühlte sich Mina gut vorbereitet und verkündete ihre Abreise; Yagai war einverstanden.
Die beiden Frauen standen am Türeingang und Mina verstaute den letzten Proviant.
„Hier. Vergiss das nicht“, entgegnete Yagai und reichte Mina ein Bündel.
Diese nahm es vorsichtig und faltete es auseinander. Es war ein robuster Reisemantel, der einige Lotusblattfasern in den Stoff gewoben hatte, um vor Regen zu schützen. Diese Art von Mantel war teuer und schwer zu beschaffen, umso freudiger war Mina über das Geschenk. Ohne Umschweife umarmte sie die Alte fest.
„Danke. Vielen Dank für Alles“, sagte sie ihr ins Ohr.
„Du bist jederzeit gerne wieder hier willkommen, aber nur unter einen Bedigung“, erwiderte die alte und hielt Mina auf armesläge auf Abstand.
Sie nickte zur Bestätigung.
„Wenn du wiederkommst bist du eine ausgebildete Magierin“, forderte die Alte und Mina bestätigte erneut mit einem Nicken.
Noch einmal umarmten sich die beiden, dann verstaute Mina auch den Mantel und setzte sich ihren jetzt wieder schwereren Rucksack auf. Mit wenigen Schritten hatte sie die Hütte verlassen. Noch einmal drehte sie sich um und winkte, bevor sie voran schritt. Dieser Abschied war nicht so schwer wie der von ihrer Familie, aber auch diesmal kullerte ihr eine Träne über die Wange. Es war eine schöne Zeit gewesen und sie wusste nicht wann sie die Alte wiedersehen würde, aber wenn es soweit war, da wir sie sich sicher, dann wüsste sie wie sie es über dem Kräuterbeet regnen lassen könnte.

Hinter den Kulissen

Mit Mina’s Geschichte geht es weiter hinter dem 12. Türchen.

Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann startet neu bei Türchen 1 und entscheidet euch zwischen Damian und Sasha.
Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

Mina

Time flew and Mina enjoyed staying with Yagai. It was fun to help her and to learn new things, but she still noticed that she became more and more restless. Her gift was what urged her forward. She still had no real control over it and that she used it to help the hag didn’t make this any better. It felt as if something was stirring inside of her and Yagai noticed this as well.
“It’s time you move on”, she mentioned nearly casually one morning.
Mina looked up from her breakfast in surprise.
“I have taught you everything that you need to know about medical herbs and plants and it’s no use that you waste your gift on letting the herbs in my garden grow faster”, she explained.
Mina had to agree, if she wanted to or not. She still didn’t knew what consequences which spell had exactly; she saw that the soil lost its minerals faster if she used her gift, but she didn’t know the exact extent of it. Her experiences were also limited to plants, even if Yagai had told her about Woodling-Mages that were able to manipulate the weather. Mina had tried to let it rain, but the only thing she got was a headache.
“You need a proper teacher. A Mage from the city or, if you find him, one of the hermits. But I can’t help you to understand your gift, but I told you that from the beginning”, the hag continued.
Mina nodded. She had known all this for quite some time now.
“It’s best if you prepare to continue your journey”, Yagai suggested as conclusion.
Mina nodded again. So this should be her final goodbye from the herb woman. A part of her felt betrayed as she was nearly booted out, but the other part was thankful for the push into the right direction. Staying here longer would just hinder her search.
The following days Mina collect supplies. Though this time not only food, but also herbs. Yagai allowed her to pack a few of her ointments, others she and Mina freshly prepared so she could take them with her. On the third day Mina felt prepared enough and announced her departure; Yagai agreed.
The two women stood at the entrance and stowed the last supplies.
“Here. Don’t forget this”, Yagai told her and gave Mina a bundle.
Mina took it carefully and unfolded it. It was sturdy travelling coat that had a few lotus fibres woven into the cloth for rain protection. This kind of coat was expensive and hard to procure, all the more happy was Mina about the gift. Without further ado she tightly hugged the hag.
“Thank you. Thank you for everything”, she told her into her ear.
“You are always welcome here, but only under one condition”, the hag retorted and held Mina at arm’s length.
She nodded in agreement.
“The next time you come here you will be a trained Mage”, the hag requested and Mina agreed again with a nod.
Once again they embraced each other; then Mina packed the coat as well and put on the heavy backpack. With a few steps she had left the hut. Once more she turned around and waved before she went ahead. This goodbye wasn’t as hard as the one from her family, but a tear still found its way down her cheek. It had been a great time and she didn’t know when she’d see the hag again, but when she did she would be able to make it rain above the herb bed, that she was certain of.

Behind the Scenes

Mina’s story will continue behind the 12th door.
If you want to see what the others are doing in the meantime, go back to the 1st door and choose between Damian and Sasha.
I hope you enjoy the story so far.
See you tomorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Advent Calendar: Door/Türchen #8

Read in English

Mina

Einige Wochen waren vergangen und Yagai hatte Mina viel über Kräuter- und Heilkunde beigebracht. Sie wusste jetzt welche Kräuter sie für simple Heiltränke oder Salben verwenden musste und was noch besser wirkte bei einfachen Erkältungen, als das, was sie von zu Hause kannte. Mina war oft mit der Alten in den Wald gegangen und nachdem Yagai ihr die Pflanzen gezeigt hatte, musste Mina sie ohne Hilfe erkennen. Auch ein paar Hausbesuche hatte sie, wie versprochen mitgemacht. Ein kleiner Junge mit gebrochenem Bein wurde ebenso von Yagai behandelt, wie eine alte Frau mit schwerem Lungenleiden. Einmal wurden sie zu einem schwer verwundeten Mann gerufen, dem Yagai nur helfen konnte, indem sie seine Schmerzen linderte und ihm dadurch half ruhig zu entschlafen.
Es war der erste Tod den Mina bewusst mitterlebt hatte und ihre Tränen waren fast so schlimm geflossen, wie die der Familie. Yagai hatte sie alle mit Worten und Berührungen beruhigt und Mina schließlich aus dem Raum geschoben, damit die Familie Abschied nehmen konnte.
„Warum konntest du ihm nicht helfen?“, fragte Mina mit tränenerstickter Stimme.
„Ich habe ihm geholfen. Durch das Schmerzmittel hatte er es einfacher zu gehen und musste dabei nicht leiden“, erklärte Yagai ruhig.
„Aber seine Familie! Für sie wäre es doch besser gewesen, wenn er gekämpft hätte!“, protestierte Mina.
„Nein. Es wäre schmerzhafter gewesen. Je länger das unausweichliche hinausgezögert wird, umso schmerzhafter und belastender ist es für alle Beteiligten. Der Geist des Mannes mag noch Kampf- und vor allem Lebensbereit gewesen sein, aber sein Körper war es nicht. Das musst du verstehen“, erklärte sie.
„Das will ich aber nicht!“, jammerte Mina wie das kleine Kind, dass sie schon lange nicht mehr war und begann erneut heftig zu schluchzen.
Yagai seufzte. Es hatte momentan keinen Sinn weiter auf sei einzureden. Die Trauer in dem Waldling-Mädchen war zu groß, auch wenn sie den Mann nicht gekannte hatte.
Leise verließ Yagai den Raum um nach den Angehörigen zu sehen. Sie nahmen es wesentlich gefasster als der junge Waldling. Sie gab ihnen und Mina noch etwas Zeit, bevor sie sich verabschiedete und mit Mina zu ihrer Hütte zurückkehrte. Es war ein ruhiger Rückweg, nur unterbrochen durch gelegentliches Schluchzen.
In der Hütte angekommen, setzte die Alte einen Teekessel auf und reichte Mina anschließend das heiße Getränk: „Hier. Das wird dir gut tun“
Mina nahm es dankend an und nippte ein wenig daran. Yagai setzte sich mit einer weiteren Tasse zu ihr an den Tisch und rührte gedankenverloren darin mit ihrem Löffel.
„Weißt du,“ eröffnete sie schließlich „Das Leben hat viele Facetten und viele gute und schlechte Sachen, die wir meistern und überwinden müssen. Das Schwerste jedoch ist der Verlust eines geliebten Menschen. Man wird sich immer an diesen jemand erinnern und das was er einem beigebracht hat. Dennoch ist die Trauer groß und auch der Frust, wenn man nur zusehen kann, wie das Leben aus ihnen herausgleitet. Trotzdem darf uns das nicht davon abhalten weiterzumachen und uns auf unser Leben zu konzentrieren. Man selbst mag in tiefer Trauer versunken sein, aber um einen herum lässt das Leben sich nicht aufhalten. Es geht einfach weiter und man muss für sich selbst entscheiden, ob man einfach stehen bleiben will oder sich wieder in den Fluss des Lebens eingliedert“, erklärte sie ihr.
Mina nahm alles auf und überlegte lange darüber.
„Es ist unfair, aber ich denke ich verstehe“, sagte sie schließlich.
„Niemand hat gesagt, dass das Leben fair ist“, kommentierte Yagai mit einem ansteckenden Lächeln.

Hinter den Kulissen

Mit Mina’s Geschichte geht es weiter hinter dem 11. Türchen.

Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann startet neu bei Türchen 1 und entscheidet euch zwischen Sasha und Damian.
Da ich immer noch dabei bin meine eigene Trauer zu bewältigen hat sich dieses Kapitel von selbst hinzugefügt, ich hatte nicht vor es zu schreiben.
Daher denke ich, ich sollte diese Erklärung hinzufügen:
Der Teil über die Medizin spiegelt in keiner Weise meine Ansichten zu Sterbehilfe wieder und ist schlichtweg nur dazu da um diese Art der Verwendung zu erklären, die ähnlich derer ist, wie sie von heutigen Palliativ-Diensten genutzt wird, die versuchen ihren Patienten zu helfen.
Bitte seht davon ab diese Thematik hier auszudiskutieren.
Ich hoffe die Geschichte gefällt euch trotzdem bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

Mina

A couple of weeks had passed and Yagai had taught Mina a lot about herbs and medical plants. She now knew which herbs to use for simple potions or ointments and what was even more effective against a simple cold than what she knew from home. Mina often went into the forest with the hag and after Yagai had shown her a plant Mina had to recognize them without help. Like she had promised she even participated in a few house calls. A young boy with a broken leg was treated by Yagai, just as an old woman with a bad lung disease. One time she was called to a heavily wounded man, whom Yagai could only help by relieving his pain and helping him to pass on.
It was the first death Mina experienced consciously and her tears ran nearly as heavily as the families. Yagai had calming words and touches for all of them and finally shoved Mina out of the room, for the family to say their farewell.
“Why couldn’t you help him?” Mina asked choking back tears.
“I helped him. Through the pain medicine it was easier for him to leave and he didn’t have to suffer through it”, Yagai calmly explained.
“But his family! It would have been better or them if he had continued to fight!” Mina protested.
“No. It would have been more painful. The longer the inevitable is prolonged the more painful and straining it is for everyone involved. The spirit of the man still might have been willing to fight and especially to live, but his body wasn’t. You have to understand that”, she explained.
“I don’t want to!” Mina wailed like the little child she uses to be quite some time ago and started sobbing again.
Yagai sighed. It was no use talking further to her like this. The sadness of the Woodling-girl was too heavy, even though she hadn’t even known the man.
Quietly Yagai left the room the look after the relatives. They took it way more calmly than the young Woodling. She gave them and Mina a little more time before she bit her goodbyes and returned to her hut with Mina. It was a silent on their way back, only interrupted through occasional sobs.
Back in her hut the hag put on a kettle and gave later gave the hot drink to Mina: “Here that will make you feel better”
Mina thankfully took it and sipped at it a little. Yagai sat down with another cup, stirring it with her spoon and letting her thoughts drift.
“You know”, she eventually opened, “Life has many faces and is full of good and bad things that we have to master and overcome. The most difficult, however, is the loss of a loved one. You will always remember that person and what they have taught you. But for all that the sadness will be great and so will be the frustration, especially if the only thing you can do is watch their life fade before your eyes. Still, it should not keep you from continuing and to concentrate on your own life. You might be engulfed in deepest sorrow, but the life around you can’t be stopped. It simply continues and you have to decide for yourself if you want to stand still or if you want to get back into the flow of life”, she explained to her.
Mina took everything in and thought about for a long time.
“It’s unfair, but I think I understand”, she eventually said.
“No one said that life is fair”, Yagai commented with an infectious smile.

Behind the Scenes

Mina’s story will continue behind the 11th door.
If you want to see what the others are doing in the meantime, go back to the 1st door and choose between Damian and Sasha.
As I’m still trying to overcome my own grief, I guess this Chapter just added itself to the mix, I certainly didn’t plan on writing it.
So I feel the need to add this as a disclaimer:
The part about the medicine does not reflect my views on euthanasia, it simply is meant to explain a usage of it similar to what current day palliative services do to try to help their patience.
Please refrain from discussing this topic here.
I hope you still enjoy the story so far.
See you tomorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Advent Calendar: Door/Türchen #5

Read in English

Mina

Es regnete schon den ganzen Tag und Mina war erschöpft. Ihr Rucksack lastete schwer auf ihren Schultern und ihre Füße schlurften mehr als das sie sich anhoben. Sie war auf der Suche nach einem Unterschlupf, aber auch der Wald bot keinen großen Schutz, da der Regen durch das lückenhafte Blätterdach prasselte und sie mittlerweile bis auf die Knochen durchnässt hatte.
In ihrem Tran hörte sie kaum das Jammern und Stöhnen vor ihr, bis sie einen Schatten zwischen zwei großen Eichen sah. Mina kniff die Augen zusammen und versuchte etwas zu erkennen als sie näher kam, aber ihre sonst so gute Sicht war durch Regen und Müdigkeit eingeschränkt. Erst als sie kurz davor stand erkannte sie die alte Frau, die mit aller Kraft gegen Äste ankämpfte, die ihren Reisigkorb stur festhielten. Mina näherte sich vorsichtig durch das Dickicht und legte eine Hand auf den Stamm einer der Eichen.
„Ganz ruhig“, flüsterte sie fast und ließ etwas von ihrer Magie in den Stamm strömen.
Mit etwas Verzögerung schien der Baum sich zu entspannen und löste seine Äste aus der Umklammerung des Korbes. Der andere Baum tat es ihm gleich. Zum Glück hatte die Alte Mina’s Anwesenheit bemerkt sonst hätte all ihr ziehen und zerren dafür gesorgt, dass sie jetzt auf dem matschigen Waldboden säße.
„Danke“, sagte sie nur schnaufend und zwängte sich wieder in die Riemen ihres Korbes, die verrutscht waren.
Mina half ihr auch hier und bekam erneut Dank.
„Meine Hütte ist nicht weit von hier. Komm mit und wärm‘ dich erst einmal auf“, schlug sie vor und Mina bestätigte mit einem Nicken.
Sie wollte einfach nur raus aus dem Regen.
In der Hütte angekommen, stellte die Alte ihren Korb in die Ecke und fing an sich am Feuer zu schaffen zu machen. Etwas unsicher legte Mina ihren Rucksack ebenfalls ab und stand wie ein begossener Pudel im geräumigen Wohnraum.
„Da hinten in der Kiste sind Decken“, warf ihr die Alte über die Schulter hinweg zu.
Mina legte ihren nassen Reisemantel ab und hängte ihn über einen Stuhl anschließend ging sie zur angesprochenen Kiste, um sich eine Decke zu holen. Der Deckel war schwer, aber sie konnte ihn trotzdem gut anheben. Sie nahm sich eine der Decken und wollte sich gerade darin einwickeln, als die Alte vom Kamin her forderte: „Alles aus!“
Etwas beschämt entkleidete sich Mina fast komplett hinter der Decke. Sie wollte nicht völlig nackt vor der Alten stehen. Die Decke um sich gewickelt hängte sie ihre fallengelassenen Sachen über weitere Stühle, die um den großen Esstisch standen. Endlich stand die Alte auf und begann nun ebenfalls sich bis auf den Unterrock zu entkleiden und sich in eine Decke zu wickeln. Sie hatte ihre Decke mit ihrer Umhangschnalle befestigt und konnte sich so frei bewegen. Sie kehrte zum Feuer zurück und hing einen kleinen Kessel darüber.
„Komm näher“, forderte sie Mina auf und deutete auf einen der Stühle dichter am Feuer.
Vorsichtig, um die Decke nicht zu verlieren ging sie dichter ans Feuer. Die Wärme stieg sogleich in ihre Glieder auf.
„Gleich gibt es auch noch eine schöne, warme Suppe, dann ist dir nicht mehr so kalt“, erklärte die Alte während sie eine Hand voll Kräuter in den Kessel warf und den Inhalt umrührte.
„Sag meine Kleine, was macht eine Waldlings-Magierin in diesem Wetter ohne einen Regenzauber zu nutzen?“, erkundigte sie sich nachdem sie Schüsseln aufgefüllt und Mina eine gereicht hatte.
Mina verschluckte sich fast, sie hatte nicht erwartet, dass die Alte mitbekommen hatte was sie getan hatte.
„Ich kenne noch keine Regenzauber“, erklärte sie kleinlaut, nachdem sie sich geräuspert hatte.
„Ich suche erst nach einem Lehrmeister“, ergänzte sie und schaute die Alte erwartungsvoll an.
„Ach Kleines, ich kann dir Sachen über Kräuter und Heilpflanzen beibringen, aber über deine Gabe kann ich dich nichts lehren“, erklärte die Alte traurig.
„Ich wäre Euch schon sehr dankbar, wenn Ihr das tätet. Wir lernen zwar viel über Pflanzen und deren Nutzung, aber es gibt doch immer etwas Neues zu lernen“, bat Mina mit einem leuchten in den Augen.
„Dann werde ich das tun, aber ich habe Bedingungen“, erwiderte die Alte und fuhr fort nachdem Mina zustimmend genickt hatte.
„Du hilfst mir die Kräuter zu sammeln und zu verarbeiten. Du kommst mit mir zu Hausbesuchen und hilfst mir das Haus sauber zu halten. Und du nennst mich Yagai und nicht Euch oder sonst einen Firlefanz. Einverstanden?“, fragte sie und streckte Mina ihre Hand entgegen.
Mina schlug ohne zu zögern ein „Einverstanden“
„Gut. Und als erste Aufgabe verrätst du mir erstmal deinen Namen“
„Mina“, antwortete diese mit einem Schmunzeln, sie hatte völlig vergessen sich vorzustellen.
„Schön dich kennen zu lernen, Mina. Willkommen in meinem bescheidenen Heim“, begrüßte Yagai sie mit einer ausschweifenden Hangbewegung.
Mina erwiderte den Gruß und war schon gespannt auf die Dinge, die sie lernen würde.

Hinter den Kulissen

Mit Mina’s Geschichte geht es weiter im 8. Türchen.

Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann startet neu bei Türchen 1 und entscheidet euch zwischen Damian und Sasha.
Die alte Kräuterfrau heißt nicht grundlos Yagai und wer ein bisschen Erfahrung mit Russischen Märchen hat, wird auch schnell erkennen, dass der Name eine Abwandlung von Baba Yaga ist, dem Hexenweib, das in vielen von ihnen ihr Unwesen treibt. Die Märchen mit der Baba Yaga waren immer unter meinen Favouriten. Wer mag auch nicht ein Hexenhaus auf Hühnerbeinchen? 😀
Ich hoffe euch gefällt ihre Geschichte bisher.
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

Mina

It had rained the whole day and Mina was tired. Her backpack sat heavy on her shoulders and her feet scuffed more than they rose up. She was searching for shelter, but not even the forest provided protection as the rain pattered down through the patchy canopy of leaves and by now had drenched her to the bones.
In her dazed state she did not hear the lamenting and moaning in front of her until she saw a shadow between two tall oaks. Mina squinted her eyes and tried to detect something as she got closer, but her usually good sight was limited thanks to the rain and her tiredness. Only as she stood close to her did she see the old woman that fought with all her might against the branches that held fast her brushwood-basket. Mina carefully got closer to the thicket and put one of her hands on the trunk of one of the oaks.
“Easy now”, she nearly whispered and let her magic pour into the trunk.
With a little delay the tree seemed to relax his branches and released the basket from its grasp. The other tree followed suit. Luckily the hag had noticed Mina’s presence and had stopped pulling and tugging, otherwise she would have now sat on the muddy forest floor.
“Thanks”, she only said with a huff and squeezed back into the straps of her basket that had shifted.
Mina helped her again and received more thanks.
“My hut isn’t far from here. Come with me and warm up”, she suggested and Mina agreed with a nod.
She just wanted to get out of the rain.
In the hut the hag put the basked into a corner and started working on a fire. A little uncertain Mina put her backpack down as well, looking crestfallen in the spacious room.
“Back there is a chest with blankets”, the hag called to her over her shoulder.
Mina took off her wet travelling coat and hung it over a chair before she went over to the mentioned chest to pick up a blanket. The lid was heavy, but she could still open it easily. She took out a blanket and wanted to wrap it around herself when the hag ordered from the fireplace: “Everything off!”
A little ashamed Mina nearly took off all her clothes behind the blanket. She didn’t want to be completely naked before the hag. The blanket wrapped around her she hung up her dropped clothes over other chairs that stood around the large dinner table. At last the hag got up and started to undress except for her underskirt and wrapped herself in a blanket, too. She had fastened her blanket with a coat buckle and was therefore able to move freely. She returned to the fire and put a small cauldron over it.
“Come closer”, she invited Mina and waved towards one of the chairs closer to the fire.
Cautiously, to not lose the blanket, she got closer. The warmth ran up her limbs right away.
“In a moment you will also get a nice, warm soup, then you won’t feel cold any more”, the hag explained as she threw a handful of herbs into the cauldron and stirred it.
“Tell me, sweetie, what does a Woodling-Mage do in this kind of weather without using a rain spell?” She asked after she had filled bowls and had given one to Mina.
Mina nearly choked on her soup, as she had expected, that the hag hadn’t noticed what she had done.
“I don’t know any rain spells, yet”, she explained meekly, after she had cleared her throat.
“I’m still searching for a teacher”, she added and looked at the hag in anticipation.
“Ah, sweetie, I can teach you about herbs and medical plants, but I can’t teach you anything about your gift”, the hag explained sadly.
“I’d already be grateful, if you could do that. Even though we learn a lot about plants and their uses, there is always something new to learn”, Mina requested with a glimmer in her eyes.
“Then I will do that, but I do have conditions”, the hag returned and continued after Mina nodded in agreement.
“You’ll help collect and process the herbs. You’ll come with me when I make house calls and you’ll help me keep the house clean. And you’ll call me Yagai and not Ma’am or such nonsense. Agreed?” She asked and put out her Hand towards Mina.
Mina took her hand without hesitation “Agreed”
“Good. And as your first task you’ll tell me your name”
“Mina”, she replied with small smile, she had completely forgotten to introduce herself.
“Nice to meet you, Mina. Welcome to my humble home”, Yagai greeted and waved her hand across the room.
Mina returned the welcome and was already excited of the things she’d learn.

Behind the Scenes

Mina’s story will continue behind the 8th door.
If you want to see what the others are doing in the meantime, go back to the 1st door and choose between Damian and Sasha.
I hope you enjoy the story so far.
The old herb woman isn’t called Yagai without a reason and those who have some experiences with Russian Fairy Tales will soon notice that her name is a modification of Baba Yaga, the witch that is striking trouble in a lot of them. The Fairy Tales with the Baba Yaga were always amoungst my favourites. Who doesn’t like a witch house on chicken legs? 😀
Speaking of legs: Mina’s crestfallen look is originally described as standing there like a droused poodle (begossener Pudel), but English seemingly doesn’t have such a metaphor…
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Advent Calendar: Door/Türchen #2

Read in English

Mina

Seit ein paar Tagen war sie nun unterwegs.
In den ersten Dörfern, die Mina passiert hatte, lebten noch Leute, die sie kannten und von ihrer Reise wussten. Einige hatten ihr gut zugesprochen, andere hatten ihr sogar zusätzlichen Proviant in die Hand gedrückt. Bisher hatte sie noch nicht allzu viel davon verbraucht, da sie Angst hatte zu schnell ohne Verpflegung dazustehen. Lediglich die verderblichen Sachen gönnte sie sich, wenn sie doch mal Rast machte.
Dank ihres Lebensstils als Waldling wurde sie nicht schnell müde. Schließlich musste sie zu Hause mehrere Hektar Wald ablaufen, um zu sehen, ob alles in Ordnung war und gegebenenfalls den Tieren oder Pflanzen zu helfen. Das hatte Mina immer Spaß gemacht, also war es ihr ein leichtes die weiten Strecken bis zu einem nächsten Ort zu bewältigen.
Wenn es Nacht war und sie gerade in einem Dorf war, gönnte sie sich ein Gasthaus. Sie suchte sich immer das billigste Zimmer und Essen aus, aber sobald sie erzählte, warum sie unterwegs war wurde ihr wesentlich mehr aufgetischt als das. Leider hörten diese Leute nur, dass sie eine Gabe hatte und überhörten schnell, dass sie erst einen Lehrmeister dafür suchte. So kamen sie zu ihr und baten sie um Hilfe, die sie ihnen noch nicht geben konnte und waren enttäuscht.
„Das billigste Zimmer? Nein, für einen Gast wie dich gibt es nur das Beste!“, beschloss der Wirt als Mina ihre Bestellung aufgab und ihm beiläufig erzählt hatte, warum sie unterwegs war.
„Das ist schon in Ordnung! Mir reicht das kleine Zimmer!“, versuchte Mina ihn umzustimmen, aber der Wirt ließ ihr keine Chance und drückte ihr den Schlüssel in die Hand.
Sie hatte sich kaum in ihrem Zimmer eingerichtet, da klopfte es auch schon an ihrer Tür.
„Herein?“, fragte sie zögerlich.
Sogleich öffnete sich die Tür und der Wirt trat in den Raum.
„Ich habe mich gefragt, ob du mir vielleicht bei etwas helfen kannst“, offenbarte er ihr ohne Umschweife.
„Wobei denn?“, fragte Mina und setzte sich aufs Bett.
„Weißt du, ich habe ein altes Rückenleiden…“, fing er an und Mina unterbrach ihn: „Ich kann Euch ein paar Kräuter empfehlen, aber mehr kann ich nicht!“
Der Wirt schaute sie verwirrt an und Mina seufzte.
„Ich bin erst auf der Suche nach einem Lehrmeister! Ich kann meine Gabe noch nicht kontrollieren!“, versuchte sie ihm erklären, aber er schaute sie nur weiterhin verständnislos an.
„Ich kann Euch nicht helfen!“, verdeutlichte sie ihre Aussage.
Für einen Moment starrte er Mina einfach nur an, sein Blick wandelte sich von Unverständnis, über Enttäuschung bis hin zu regelrechter Frustration. Mit Missbilligung in seinen Zügen grunzte er, dann drehte er sich um und ging hinaus. Mina sah ihm noch einen Moment hinterher bevor sie sich wieder ihrem Rucksack widmete.
Den ganzen Abend über beäugte der Wirt sie argwöhnisch und Mina versuchte seinem Blick auszuweichen. Es tat ihr Leid, dass sie ihm nicht helfen konnte, aber so war es nun mal. Ohne Kontrolle über ihre Gabe, hatte sie einfach keine Chance irgendetwas zu tun.
Als sie am nächsten Tag weiterreisen wollte zeigte sich sein Unmut noch stärker, als er von ihr verlangte eine Zeche zu zahlen, die viel höher, als das Abgesprochene war.
„Ich werde Euch nicht mehr bezahlen, als wir gestern vereinbart haben. Ich wollte das kleine Zimmer. Ihr habt mir den Schlüssel für das größere Zimmer gegeben!“, beschwerte sich Mina und zückte ihren Geldbeutel.
Sorgfältig legte sie das Geld einzeln auf den Tresen und zählte es genau ab.
„Mehr bekommt Ihr von mir nicht“, teilte sie ihm bestimmt mit.
„Das ist zu wenig!“, beschwerte sich der Wirt.
Mina bedachte ihm mit einem finsteren Blick, drehte sich um und ging. Diese Diskussion wollte sie nicht weiterführen. Im Augenwinkel sah sie, wie der Wirt ansetzte noch etwas zu sagen, aber er sagte nichts. Er wagte sich nicht sie aufzuhalten, aus Angst, sie würde ihre Gabe gegen ihn einsetzen. Mina war das nur recht.

Hinter den Kulissen

Ihr habt euch also dafür entschieden Mina’s Geschichte zu folgen, bei ihr geht es weiter im 5. Türchen.

Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann versteckt sich Damian hinter dem 3. Türchen und Sasha hinter dem 4. Türchen.
Ich hoffe euch gefällt ihre Geschichte bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

Mina

For a few days she’d now been on her way.
In the first few villages that Mina had passed, the people who lived there still knew her and knew about her journey. Some of them had encouraging words for her, others gave her additional provisions. She hadn’t used that much of it until now, as she was afraid to be without food far too soon. Only the perishable became her meal when she rested.
Thanks to her lifestyle as Woodling it took longer for her to get tired. After all she had to run down acres of forest to see if everything was fine and if necessary help the animals or plants. That was always a fun activity for Mina and therefore it was easy for her to cross the far distance to the next place.
When the night fell and she was in a village she allowed herself to stay in an inn. She always chose the cheapest room and meal, but as soon as she told someone, why she was on the move, she received a lot more than just that. Unfortunately did the people only hear that she was gifted and ignored that she was still looking for a teacher. Therefore they came to her and asked for help that she couldn’t give them, yet and were disappointed.
“The cheapest room? No, for a guest like you I have only the best!” The innkeeper decided when Mina had placed her order and had told him in a passing mention why she was travelling.
“That’s really all right! I only need the small room!” Mina tried to reason, but the innkeeper did not give her a choice and placed the keys in her hand.
She had barely settled down in the room when there already was a knock at her door.
“Come in?” She asked hesitantly.
Right away the door opened and the innkeeper entered the room.
“I was wondering, if you might be able to help me”, he revealed without further ado.
“With what?” Mina asked and sat down on the bed.
“You know, I have this old back ache…”, he started but Mina interrupted him: “I can suggest a few herbs, but nothing more!”
The innkeeper looked at her in irritation and Mina sighed.
“I am still in search of a teacher! I can’t control my gift, yet!” She tried to explain, but he still looked at her uncomprehending.
“I can’t help you!” She clarified her statement.
For a moment he simply stared at Mina, his face went from incomprehension, over disappointment up to actual frustration. With disapproval in his features he grunted, then turned around and left. Mina looked after him for a moment before she moved her attention to her backpack again.
The whole evening the innkeeper eyed her mistrustfully and Mina tried to avoid his gaze. She felt sorry that she couldn’t help him, but that was just how it was. Without control over her gift, she did not have a chance to do anything.
As she wanted to leave the next day his resentment was even more visible when he charged her to pay a bill much higher than the one they had agreed upon.
“I will not pay more than what we said yesterday. I wanted the small room. You gave me the keys to the larger one!” Mina complained and took out her purse.
Neatly she placed the coins on the counter and counted them precisely.
“You won’t get any more from me”, she told him authoritatively.
“That’s not enough!” The innkeeper complained.
Mina glowered at him, turned around and left. She did not want to continue this discussion. In the corner of her eye she saw that the innkeeper wanted to say something, but he didn’t. He did not dare to stop her, in fear she would use her gift.
That suited Mina just right.

Behind the Scenes

So you decided to follow Mina’s story, this one will continue behind the 5th door.
If you want to see what the others are doing in the meantime can you find Damian behind the 3rd door and Sasha behind the 4th door.

I hope you like the story so far.
See you tommorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.

Advent Calendar: Door/Türchen #1

Read in English

Mina

Gestern hatte es ein großes Fest gegeben auf dem alle Bewohner des Dorfes zusammengekommen waren um sich von Mina zu verabschieden.
Es wurde gegessen, gesungen, getanzt und vor allem viel gelacht. Es war einfach ein wundervoller Abend gewesen und kein Vergleich zu der betrübten Stimmung, die jetzt über dem Dorf hing.
Viele Tränen flossen und besonders Mina’s Mutter fiel es schwer ihr kleines Mädchen ziehen zu lassen, aber sie musste es tun.
Von klein auf hatten sie diesen Tag gefürchtet. Mina hatte eine Gabe, die niemand sonst im Dorf hatte und um sie besser zu verstehen und vor allem zu erlernen musste sie ausziehen und einen Lehrmeister finden.
So war es immer gewesen und so würde es immer sein.
Waldlinge mit einer Gabe waren hoch angesehen, aber oft auch gefürchtet, aber vor Mina fürchtete sich niemand.
Sie war ein liebes Kind gewesen und wenn sie unbewusst ihre Gabe eingesetzt hatte, dann sind Blumen erblüht, wenn sie sich freute oder verwelkt, wenn sie schmollte. Mittlerweile hatte sie so viel Kontrolle, dass sie Blumen bewusst wachsen lassen konnte, aber das war auch alles was sie über ihre Gabe wusste und deswegen brauchte sie einen Lehrmeister.
In Dörfern, so wie ihrem, konnte sie allerdings niemand unterrichten. Die, die es konnten lebten entweder in den großen Städten als Hofmagier oder Berater oder Wissenschaftler. Meist nahmen sie auch nur wenige und nur gut betuchte Lehrlinge auf.
Mina machte sich keine großen Hoffnungen, dass einer von den Großen sie in die Lehre nehmen würde, schließlich kam sie aus einem kleinen, ärmlichen Dorf.
Dennoch wollte sie ihr Glück versuchen und einen Lehrmeister finden, der ihr beibrachte ihre Gabe zu beherrschen.
Sie freute sich bereits auf die Erfahrungen, die sie auf ihrer Reise sammeln und auf die Leute, denen sie dabei begegnen würde, dennoch war es jetzt schmerzhaft von all ihren geliebten Freunden Abschied zu nehmen.
Eigentlich wollte sie stark sein, aber als sie die Tränen ihrer Mutter sah wurden auch ihre Augen feucht.
Es half nichts.
Weinend lagen die beiden Frauen sich in den Armen.
„Pass auf dich auf meine Kleine“, schluchzte Mina’s Mutter und drückte ihre Tochter fest an sich.
„Du auch, Mutter. Wenn ich zurück komme erzähle ich dir alles von meiner Reise und meinen Erlebnissen und wenn ich es schaffe, schicke ich Nachrichten, versprochen“, versicherte Mina ihr und drückte sie ebenso fest.
Ihre Mutter war es, die die Umarmung löste. Eine ihrer Hände ruhte noch immer auf dem Arm ihrer Tochter, aber sie war einen Schritt zurück gegangen und wischte sich mit einem alten Leinentuch über die Augen.
„Jetzt mach dich auf, bevor ich mich umentscheide und dich nicht gehen lasse!“, forderte sie Mina neckend auf.
Mina grinste und umarmte ihre Mutter ein letztes Mal.
„Bis dann, Mama“, flüsterte sie und nutzte einen Kosenamen, den sie zuletzt als kleines Kind benutzt hatte.
„Bis dann, mein Schatz“, erwiderte ihre Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Endlich löste sich Mina von ihr und ging schnurstracks zum Eingang des Dorfes. Hin und wieder drehte sie sich um, um noch einmal kurz zu winken, aber nie lange genug um stehen zu bleiben.
Das Dorf war von einem Holzzaun umgeben, der sich in den vier Himmelsrichtungen jeweils zu einem Torbogen öffnete. Wobei dieser nicht halbrund war, sondern aus einem Balken, der auf zwei stehenden Säulen lag, bestand. Sie nannten es dennoch Bogen, warum wusste Mina nicht, fragte sich aber, warum sie sich jetzt gerade darüber Gedanken machte.
Kopf schüttelnd blieb sie vor dem Tor stehen.
Noch ein Schritt und ihre Reise würde beginnen.
Sie blickte noch einmal nach hinten und suchte den Blick ihrer Mutter unter den Männern, Frauen und Kindern des Dorfes. Schließlich fand sie sie stolz lächelnd und mit dem Tuch in der Hand winkend. Mina erwiderte den Gruß und drehte sich um.
Noch einmal atmete sie tief durch, dann Schritt sie durch das Tor und die Jubelschreie begannen.
„Gute Reise!“ „Alles Gute!“ „Komm gut wieder!“ hallte es hinter ihr, aber sie wagte es nicht, sich noch einmal umzudrehen und ging stur geradeaus.
Tränen liefen ihr in Strömen über die Wange und die winkende Hand zitterte.
Nun gab es kein Zurück mehr.
Sie war auf dem Weg und würde einen Lehrmeister finden.
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Sasha

Die Burg thronte hoch über Sasha als er durch das Haupttor auf die Brücke schritt, die sie mit dem Rest der Stadt verband.
Er hatte die vergangenen Wochen an diesem Ort verbracht, um im menschlichen Heer neue Kniffe zu lernen. Der hiesige Herrscher hatte ihn gern aufgenommen, denn Felslinge waren weithin als begabte Kämpfer bekannt.
Jeder Felsling musste in seinem Leben eine Prüfung absolvieren, für die er sich auf eine Reise begeben und verschiedene Aufgaben für verschiedene Leute erfüllen musste, bis er unter ihnen die eine Prüfung fand, die ihn in den Stand der Erwachsenen erhob. Jedoch legte jeder Krieger seine Aufgaben selbst fest und damit gaben sich einige mit geringen Botengängen zufrieden, während andere sich Kämpfen oder Armeen anschlossen, um in der Schlacht Ruhm und Ehre zu erlangen. Sasha war ehrgeizig und wollte eine große Prüfung für sich finden, hatte bisher aber kein Glück dabei. Auch die Anstellung in diesem Schloss hatte ihm da nicht sonderlich geholfen.
Er hatte ein paar neue Fähigkeiten im Schwertkampf, aber auch für den Nahkampf und andere Waffen gelernt und somit brachte ihn der Aufenthalt hier als Krieger voran, aber um seine Prüfung zu bestehen, fühlte er sich hier fehl am Platz.
Am kommenden Tag fand ein großes Turnier statt und er hatte sich dafür angemeldet. Er sah es nicht als seine Prüfung, sein Können hier unter Beweis zu stellen, dennoch wollte er natürlich gewinnen und galt auch als Favorit.
Für dieses Turnier musste er sich nun aus der Stadt einen Banner abholen, den er extra hatte anfertigen lassen, denn jeder Teilnehmer musste einen solchen aufweisen, der seinen Stand und seine Herkunft aufzeigte.
Felslinge hatten solche Sachen nicht, aber er hatte einfach das Wappen seines Dorfes etwas abgewandelt, um für sich passend zu sein.
Er hätte auch einen Knappe schicken können, aber Sasha genoss es durch die Straßen zu ziehen und die Leute, denen er begegnete, zu beobachten. Als Felsling wurde er oft von weitem bereits erkannt, da er größer war als die meisten Menschen. Einige schauten ehrfurchtsvoll zu ihm hinauf, andere versteckten sich vor ihm. Es hatte sich mittlerweile herumgesprochen, dass er am Hof war, trotzdem war es noch immer ungewöhnlich, wenn er durch die Stadt ging und tatsächlich gesehen wurde. An manchen Tagen kümmerte es ihn, wenn sie ihn anstarrten, aber heute war es ihm egal. In Gedanken war er bereits beim Turnier und überlegte sich, wie er gut darin abschneiden konnte. Für die meisten der anderen Krieger am Hof war klar, dass er den Sieg davontragen würde; Sasha war sich da nicht so sicher. In einigen Disziplinen hatten die anderen einfach mehr Erfahrung als er und da würde ihm auch sein natürliches Talent für den Kampf nicht weiterhelfen. Er hatte beschlossen noch etwas zu trainieren wenn er zurückkehrte, aber nicht zu viel, um nicht völlig erschöpft in das Turnier zu starten.
Endlich kam er beim Tuchmacher an, der gerade ein paar junge Frauen beim Stoffkauf, aus der Auslage vor seinem Laden, beriet. Die Frauen schenkten ihm ein verführerisches Lächeln, Sasha hingegen erwiderte zögerlich ein Lächeln aus Höflichkeit. Für ihn war es schwer mit Menschen zu interagieren, wenn sie auf diese Weise an ihn herantraten. Er hatte an solchen Sachen kein Interesse und es war immer schwer, das einem anderen verständlich zu machen, besonders denen, für die seine Schüchternheit ihn nur noch attraktiver machte. Vor Avancen dieser beiden Damen wurde er jedoch bewahrt, als der Tuchmacher ihn bemerkte.
„Ah! Da seid Ihr ja!“, begrüßte er ihn erfreut und ergriff Sasha‘s Hand um sie zu schütteln.
Sogleich danach fasste er Sasha an die Schulter und schob ihn in den Laden. Der Tuchmacher ließ Sasha vor dem Tresen stehen und eilte an dem großen Holztisch vorbei ins Lager. Der Krieger hatte nur einen kurzen Moment sich umzusehen, bevor der Andere auch schon wieder mit den Armen voller Stoff zurückkehrte.
„Da wären wir“, verkündete er strahlend und breitete alles fein säuberlich aus.
Auf dem Tresen lagen nun neben dem Banner auch ein Wappenrock und ein Umhang.
„Ich hatte nur den Banner bestellt“, bemerkte Sasha und sah den Tuchmacher eindringlich an.
„Und auch nur den sollt Ihr bezahlen! Ich kann doch nicht den zukünftigen Champion ohne Wappenrock und Umhang antreten lassen!“, brüskierte sich der Tuchmacher.
„Habt dank, aber ich befürchte Ihr setzt auf den falschen Krieger“, versuchte Sasha das Kompliment abzuwehren.
„Seid nicht so bescheiden! Wort von Eurem Können hat mich längst erreicht! Und jetzt probiert es an, ich will sehen, wie es passt!“, drängte er.
Da er nicht weiter mit dem Mann streiten wollte, tat Sasha worum er gebeten wurde. Der Stoff saß perfekt über der Turnier-Rüstung, die er extra angezogen hatte, um sich daran zu gewöhnen und der Tuchmacher war begeistert von seiner Arbeit. Er zupfte hier und dort den Stoff zurecht und schob Sasha anschließend vor einen der Spiegel. Sasha war sprachlos. Er fühlte sich wie einer der Ritter, mit denen er trainiert hatte.
Auf seiner Brust prangte Ferron, der höchste Berg der Gebirgskette, die er seine Heimat nannte, mit feinen Nähten auf den Rumpf des Berges war das Zeichen der Felslinge gestickt. Ebenso fein waren die Sonnenstrahlen, die er für sich haben wollte, die hinter dem Berg hervortraten. Der Sonnenaufgang hinter Ferron war einer seiner liebsten Anblicke. Vorsichtig strich er über das Stickmuster und verspürte einen Stich Heimweh.
„Ich danke Euch. Das ist einfach unbeschreiblich“, erklärte er dem Tuchmacher mit erstickter Stimme.
Dieser grinste noch breiter.
„Dann kann das Turnier ja kommen“, bestätigte er und klopfte Sasha auf die Schulter.
‚Ja, jetzt kann das Turnier kommen‘, dachte auch Sasha und ein Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus.
Seine Angst zu versagen war wie verflogen beim Anblick seiner Heimat auf dem Wappenrock. Er fühlte sich, als könnte er so alles schaffen.
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Damian

„Verschwinde du Taugenichts!“, schrie der Wirt ihn an.
Der Mann hatte Damian ohne Vorwarnung fest im Nacken gepackt, zur Tür geschliffen und ohne dass er sich wehren konnte im Nu hinaus befördert. Benommen saß Damian auf dem harten Backsteinboden und versuchte zusammenzubekommen, was eigentlich geschehen war, als er ihm auch schon seinen armseligen Rucksack und diese Worte entgegenwarf.
Vor ein paar Tagen hatte er sich in das Wirtshaus eingemietet, leider war ihm der Wirt schnell auf die Schliche gekommen und hatte gemerkt, dass er die Zeche nicht bezahlen konnte. Daraufhin hatte er ihn gezwungen seine Schulden abzuarbeiten.
Erst musste er Böden schrubben, anschließend Töpfe und Pfannen und alles unter Aufsicht des Wirts oder einem seiner Knechte, damit er ja nicht auf die Idee kam abzuhauen.
Sie waren nicht gerade freundlich zu ihm, aber er war nichts anderes gewohnt, war er doch schon mehrfach in diese Situation gekommen.
Es war nicht so, dass er gar kein Geld hatte, aber meist lebte er dennoch über seinem Stand und versuchte sich mit kleineren Gaunereien etwas zusätzlich zu verdienen.
Normale Arbeiten waren meist nicht so sein Fall, da er zum Teil ziemlich ungeschickt war. Was aber meist daran lag, dass sein Kopf weit weg war und sich über seine Reise Gedanken machte oder darüber, wie er aus einer Situation wieder herauskam.
So geschah es dann auch, dass er während er zum Geschirrspülen eingeteilt war, den einen oder anderen Teller hatte fallen lassen, der dann auf dem Boden zerschellte. Nach dem fünften Teller hatte der Knecht ihn von der Spüle weggezogen und zum Wirt gebracht. Diesem hatte es dann gereicht und er hat ihm eine Backpfeife nach der anderen verpasst, während sein Knecht Damian’s Rucksack holen gegangen ist.
Mit angeschwollenen Wangen wurde er dann auf die Straße gestoßen.
Und da saß er nun benommen und mit verstreuten Habseligkeiten.
Ein weiteres „Verschwinde“ und „Du vergraulst mir die Kundschaft, mach, dass du weg kommst!“ kam von der Tür zu ihm herüber.
Kräftig schüttelte Damian den Kopf und machte sich daran seinen kleinen Besitz wieder in den alten Rucksack zu stopfen. Es dauerte nicht lange und er konnte ihn sich über die Schultern werfen.
Etwas drückte ihn in den Rücken, aber das versuchte er vorerst zu ignorieren, da er einfach nur weg wollte von hier, bevor der Wirt sich entschied seine Wut weiter an seinem Gesicht auszulassen.
Mit einem Seufzen ging er voran. Eigentlich hatte er gehofft noch ein wenig hier bleiben zu können, aber wie es Aussah, musste er weiter ziehen, da es hier nur dieses eine Wirtshaus gab und seine Tat vermutlich bereits durchs ganze Dorf gewandert war.
Vielleicht hatte die nächste Stadt ja mehr für ihn zu bieten.

Hinter den Kulissen

Da sind sie nun, die ersten drei Kapitel der Fortsetzungsgeschichte „Trinity“ (Trinität im Deutschen, was aber nicht ganz so nett klingt). Wie im Prequel schon beschrieben könnt ihr euch nun entscheiden, welchem Charakter ihr weiter folgen möchtet.
Möchtet ihr dem Waldlings-Mädchen Mina folgen, dann schaut im 2. Türchen vorbei.
Möchtet ihr wissen, ob Damian ein neues Gasthaus findet, dann schaut im 3. Türchen nach.
Möchtet ihr erfahren, wie sich der Felsling Sasha im Turnier schlägt, dann müsst ihr leider bis zum 4. Türchen warten.
Ich hoffe euch gefällt ihre Geschichte bisher.
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
© Für Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
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Lies auf Deutsch

Mina

Yesterday there had been a huge feast, where all the people from the village came together to say their goodbyes to Mina.
There was eating, singing, dancing and most of all a lot of laughter. It had been a wonderful evening and not comparable to the sad atmosphere that now hung over the village.
Many tears were shed and it was especially hard for Mina’s mother to let her little girl go, but she had to.
Since she was little they had dreaded this day. Mina had a gift that no one else in the village had and to better understand it and especially learn to use it, she had to set forth to find a teacher.
This was how it has always been und this was how it always should be.
Woodlings with a gift very highly respected, but often also feared, but no one was afraid of Mina.
She had been a lovely child and if she had unintentionally used her gift then she had caused flowers to bloom when she was happy or to wilt when she was sad. By now she had enough control to let the flowers grow intentionally, but that was about everything she knew about her gift and that was why she needed a teacher.
In villages like hers, there was no one to teach her. Those who could usually lived in the larger cities as court sorcerers or advisors or scholars. If they took in any apprentices they only took a few and mostly the well-heeled.
Mina did not have high hopes that one of the grand ones would take her under his wings, she was only from a small, poor village after all.
Still, she wanted to try her luck and find a teacher that would show her how to control her gift.
She was excited about the experiences that she would have during her journey and the people she would meet along the way, but it was still hurtful to say farewell to her beloved friends.
In her mind she wanted to be strong, but when she saw her mother’s tears her eyes moistened up as well.
It was to no avail.
The two women cried holding each other in their arms.
“Take care my little one”, Mina’s mother sobbed and hugged her daughter close to her.
“You too, mother. When I get back I’ll tell you everything about my journey and my experiences and if I manage it, I’ll send you letters, I promise”, Mina assured her and hugged her just as tightly.
Her mother was the one that broke the embrace. One of her hands still resting on her daughter’s arm, but she stepped aside and wiped her eyes with an old linen cloth.
“Now off you go, before I change my mind and won’t let you leave!” She demanded teasingly from Mina.
Mina grinned and hugged her mother one last time.
“See you, Mama”, she whispered the nickname, she had last used when she was a little child.
“See you, my love”, her mother replied and kissed her on the forehead.
Finally Mina let go of her and went straightaway to the entrance of the village. Every now and again she turned around to wave once more, but never long enough to stand still.
The village was enclosed by a wooden fence that opened up into four archways in every point of the compass. Though the openings weren’t half-round, but consisted of a joist lying on two standing pillars. They still called it an archway, why Mina did not know, still she wondered why she was thinking about this now.
Shaking her head she stopped before the gate.
One more step and her journey would begin.
Once more she looked back and searched for her mother’s eyes amongst the men, women and children of the village. Finally she found her smiling proudly and waving with the cloth in her hand. Mina returned the gesture and turned around.
Once more she took a deep breath, then she stepped through the gate and the cries of rejoicing started.
“Have a good journey!” “All the best!” “Get back save!“, echoed behind her, but she did not dare to turn around again and stubbornly went on.
Tears streamed down her cheeks and her waving hand trembled.
There was no going back any more.
She was on her way and she would find a teacher.
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Sasha

The castle loomed high above Sasha as he walked through the main gate onto the bridge that connected it with the rest of the town.
He had spent the last weeks in this place to learn new tricks in the human host. The local ruler had gladly taken him in as Stonelings were commonly known as highly skilled warriors.
Every Stoneling had to pass a test in their lives for which they had to go on a journey and fulfil several task for different people until they found their test amongst them, which then would raise them into adulthood. However, each warrior could choose their own tasks and therefore some of them were satisfied with mere errands, while others joined battles or armies, to gain fame and glory. Sasha was ambitious and wanted to find a huge test for himself, but he hadn’t had any luck so far. Even the position at the castle had not helped him.
He had learned some new skills for swordplay, but also for close combat and other weapons and this way his stay advanced him as a warrior, but to pass his test he felt out of place here.
On the following day a large tourney would take place and he had signed up for it. He didn’t see it as his test to prove his prowess; he still wanted to win and was even counted as favourite.
For the tourney he now had to pick up a banner that he had ordered, because every participant had to hold one that showed their status and birth.
Stonelings did not have such things therefore he simply had changed the crest of his village a little to fit him.
He could have sent a squire, but Sasha enjoyed walking through the streets and watching the people he passed. As Stoneling he was often recognized from afar as he was taller than most humans. Some looked up to him in awe, others hid from him. Word had gotten around that he was staying at the castle, but it was still unusual, when he walked through the town and was actually seen. On some days he cared if they stared at him, but today he didn’t. His mind was already at the tourney and he thought about, how he could do well. Most of the other fighters at the castle were certain that he would win; Sasha wasn’t so sure about it. In some disciplines they others had more experience than him and his natural talents for fighting would do him nothing good there. He had decided to train some more when he got back, but not too much, as he did not want to start exhausted into the tourney.
Finally he reached the clothier who was advising a couple of young women in front of his store in choosing the right fabrics. The women gave him a seductive smile; Sasha in turn hesitantly returned a polite one. It was difficult for him to interact with humans when they approached him like this. He did not have any interest in such things and it was hard for him to make them understand that, especially those that thought his shyness just made him more attractive. The clothier saved him from any advances of those two ladies when he noticed him.
“Ah! There you are!”, he greeted him joyfully and took Sasha’s hand to shake it.
Right after that he took Sasha by the shoulder and shoved him into the store. The clothier left Sasha in front of the counter and hurried past the huge wooden table into the storage. The warrior only had a short moment to look around before the other already returned, his arms full of fabric.
“There we are”, he exclaimed excited and spread everything neatly.
On the counter now lay beside the banner also a surcoat and cloak.
“I only ordered the banner”, Sasha noted and intently looked at the clothier.
“And only that you should pay for! I just couldn’t let our future champion compete without surcoat and cloak!”, the clothier rebuffed.
“Have my thanks, but I’m afraid you’re putting your hopes on the wrong warrior”, Sasha tried to avoid the compliment.
“Don’t be so modest! Word of your skills has already reached me! And now try it on, I want to see if it fits!”, he urged.
As he did not want to argue with the man Sasha did what he was asked to do. The cloth sat perfectly above the tourney amour that he had put on to get used to wearing it and the clothier was thrilled at his work. He tugged the cloth here and there into place and shoved Sasha in front of a mirror. Sasha was speechless. He felt like one of the knights, with whom he had trained.
On his chest shone Ferron, the highest mountain in the mountain chain that he called his home, with fine lines the sign of the Stonelings was stitched onto the body of the mountain. Just as fine were the rays of sunlight that he had wanted for himself, that emerged behind the mountain. The sunrise behind Ferron was one of his most beloved sights. Cautiously he ran his fingers across the embroidery and felt a pang of home sickness.
“I thank you. This is beyond words”, he told the clothier with a chocked voice.
He only grinned wider.
“Then the tourney can begin”, he agreed and patted Sasha on the shoulder.
‘Yeah, now the tourney can begin’, Sasha thought as well and a grin spread on his face.
His fear to fail had dissipated at the sight of his home on his surcoat. He felt like he could accomplish anything like this.
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Damian

“Get lost you scallywag!”, the innkeeper yelled at him.
The man had grabbed Damian at the neck without warning, dragged him to the door and without him being able to resist had thrown him out. Dazzled Damian sat on the hard brick road and tried to recollect, what had even happened, as his pathetic backpack and those words were thrown at him.
A couple of days ago he had rented a room in the inn to stay a few days. Unfortunately the innkeeper had soon found out that he couldn’t pay his bill. Thereupon he had forced him to work off his debts.
He had to scrub the floors, later the pots and pans and everything under surveillance of the innkeeper or one of his workers, so that he would not think about bunking off.
They weren’t friendly towards him, but he wasn’t used to anything else as he had been in similar situations before.
It wasn’t as if he hadn’t had any money, but he usually lived above his station and tried to earn some additional income through some trickery.
Normal work wasn’t really his cup of tea, as he at times was quite clumsy. What usually was due to his mind already being far away thinking about his journey or how he would get out of a situation.
Thus it happened, as he was put to clean the dishes, that he had dropped one or the other plate, which then shattered on the ground. After the fifth plate the worker pulled him away from the sink and brought him to the innkeeper. He in turn had had enough and slapped him across the face one at a time, as the worker went to get Damian’s backpack.
With swollen cheeks he was then pushed onto the street.
And there he said now, dazzled and with scattered belongings.
Another “Get lost” and “You scare away my customers, hurry up and disappear!” came to him from the door.
Firmly Damian shook his head and moved on to push his small possessions back into his old backpack. It didn’t take him long until he could throw it over his shoulders.
Something pressed against his back, but he tried to ignore it for now, as he only wanted to get away from here before the innkeeper decided to further let out his anger at his face.
With a sigh he started walking. He actually had hoped to stay a bit longer, but from the look of it he had to continue on his way, as this was the only inn and his doings had probably already spread across the village.
Maybe the next town had more in store for him.

Behind the Scenes

Here they are now, the first three Chapters of the serial „Trinity„. As I told you in the Prequel can you now decide which character you want to follow.
Do you want follow the Woodling-girl Mina, then look no further than door 2.
Do you want to find out if Damian comes across a new inn, then take a look at door 3.
Do you want to know how well Stoneling Sasha does in the tournament, then you unfortunately have to wait for door 4.
I hope you enjoy their story so far.
See you tomorrow
PoiSonPaiNter
© For the story and characters by me. Do not use or repost either without my permission.