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UrsprĂŒnglich sollte diese Nerdwoche nur vom 5. bis zum 12. gehen, als aber eine Teilnehmerin ausfiel und sich dann drei Leute mit interessanten Themenideen fanden, habe ich sie dann doch spontan noch verlĂ€ngert.

Heute dann der erste Beitrag von Michelle JanĂen, der wie ich finde sehr passend in die Thematik einleitet.
Warum brauchen wir Heldinnen und was ist das Problem mit denen, die wir schon haben?
Superhelden â DC und Marvel machten sie von der heimlichen Obsession zum weltweiten Kinohit. Alle paar Monate erreicht uns die Nachricht ĂŒber einen neuen Film. Batman, Superman, die Avengers und die X-Men begeistern dabei GroĂ und Klein gleichermaĂen. Wir befinden uns in einer Zeit, in der die Fans mehr Inhalte und Specials bekommen, als sie verarbeiten können.
Erst kĂŒrzlich wurden dabei zwei wichtige Meilensteine erreicht. Mit einer fast ausschlieĂlich afro-amerikanischen Besetzung machte Black Panther Schlagzeilen. Einige Wochen davor wurde Wonder Woman in den Kinos gezeigt â eine Superheldin alleine auf der Leinwand. Endlich.
Doch warum ist es so ein groĂer Schritt fĂŒr uns, einen Film ĂŒber eine Frau zu machen, die genauso stark ist wie ihre mĂ€nnlichen Kollegen? Heldinnen an sich gibt es ja. Pro Universum zwar nur ein-zwei StĂŒck, aber sie existieren. Wonder Woman, Supergirl und Catwoman, Black Widow, Gamora, Scarlet Witch, Storm, Jean Grey und Mystique â um nur die groĂen Namen zu nennen.
Mit Frauen in dem stark mĂ€nnlich (und weiĂ) dominierten Genre hat man(n) sich schon lĂ€nger abfinden mĂŒssen. Wieso also ist Wonder Woman so eine Sensation
Weil es kaum Filme gibt, in denen die Frauen im Zentrum stehen. Bis auf die Catwoman-Filme und die Serie Supergirl fallen mir persönlich gerade keine ein. Und selbst da sind MĂ€nner oft in groĂen Rollen vertreten. GröĂer, als die der Heldinnen in den âregulĂ€renâ Filmen. Denn wenn sie nicht gerade in ihren viel zu engen KostĂŒmchen durch die Gegend rennen, um 30 Sekunden lang badass zu sein (Black Widow/Gamora/Storm) oder fĂŒr Streit zwischen MĂ€nnern sorgen (Mystique/Jean Grey) stehen die Heldinnen einfach im Hintergrund herum oder tauchen gar nicht erst auf.
Ein gutes Beispiel hierfĂŒr bieten die Avengersfilme â und das sage ich schweren Herzens, mit meiner Captain-America-Cap auf dem Kopf und den vorbestellten Kinokarten fĂŒr Infinity War an der Wand.
Black Widow ist so unfassbar groĂartig â aber wann macht sie eigentlich was anderes, als Cap zu helfen, schnelle Autos zu fahren oder in der Gegend herumzustehen? Wird gekĂ€mpft zoomt die Kamera kurz auf ihren, von hautengem, glĂ€nzendem Stoff bedeckten, Körper, wĂ€hrend sie ein paar Leute ziemlich cool ausschaltet und dann taucht sie erst 10 Minuten spĂ€ter wieder auf, wenn alles vorbei ist. Die wenige Hintergrundgeschichte, die wir von ihr haben, ist dĂŒster und wird andauernd nur angedeutet, wĂ€hrend die MĂ€nner ganze BĂŒcher ĂŒber ihre Armee-Vergangenheit und Vater-Probleme verfassen könnten. Die anderen Frauen sind eigentlich nur dabei, damit es genug Liebesdrama geben kann â siehe Sharon. Wieso hat man âLadyheldenâ denn, wenn nicht fĂŒr die Lovestory und die BrĂŒste?
Dabei sind richtige Heldinnen so wichtig!
Denn sie geben jungen Frauen und MĂ€dchen das GefĂŒhl, dass sie auch stark sein können. Wir brauchen sie, um nicht nur MĂ€dchen zu zeigen, wie stark Frauen sind, sondern auch Jungs und MĂ€nnern. Sie geben uns Hoffnung und andere KostĂŒmoptionen fĂŒr Halloween als sexy Katze oder Krankenschwester.
Doch genau da geht es weiter. Nicht nur, dass die Superheldinnen entweder hauteng und schwarz tragen oder weniger Klamotten am Körper haben, als der Durchschnittsteenager auf einem Musikfestival â wenn es denn mal ein annehmbares KostĂŒm gibt, welches man wiedererkennt und seiner 11 Jahre-alten Nichte anziehen kann, ohne Angst zu haben, sie auf den Strich zu schicken, gibt es dies nicht zu kaufen. Zwischen 10-fachen Ausgaben von Iron Mans Maske, Captain Americas Schild und Spider-Mans Anzug findet sich absolut nichts von Black Widow und Co.
Die Gesichter der Frauen fehlen auch auf anderem Merchandise, wie dieser Artikel von Todd Kashan zeigt. Wir brauchen dringend mehr Heldinnen, aber was bringt das, wenn wir nicht mal Merchandise fĂŒr die paar bekommen, die wir schon haben.
Und wenn es dann mal ein richtiges KostĂŒm gibt, sieht es genauso aus, wie eines der MĂ€nnerkostĂŒme â nur mit BH statt Brustplatte â weil die paar Heldinnen, die ein richtiges KostĂŒm haben Abklatschversionen von MĂ€nnern sind.
Rezept fĂŒr eine Superheldin
- Man kopiert einen Helden in die Zwischenablage,
- Zieht ihn komplett aus bis auf einen stylischen BH und viel zu enge Hosen,
- Nimmt ihm die Muskeln weg,
- Gibt ihm dafĂŒr gigantische BrĂŒste und
- Erfindet einen Namen, der genau wie der originale Name ist aber Lady, Girl oder She beinhaltet.
Wenn einem das zu anstrengend ist, kann man auch einfach eine Modepuppe vom H&M mitgehen lassen, den BH ein bisschen ausstopfen, sie in schwarzes Leder einkleiden und jedem erzÀhlen, dass sie MEGA BADASS ist, wenn alle gerade nicht hinschauen.
Sharon Carters offizielle Biografie schreibt, dass sie dazu erzogen wurde Cap zu idealisieren, sich zu einer Mini-Version von ihm machte und so in die Avengers aufgenommen wurde. Und das sollen wir uns dann als Vorbild nehmen? Nein danke.
Wir brauchen starke, differenzierte Frauenrollen in diesen Filmen! Frauen, die stark sind und eigene KrÀfte haben, statt einfach eine weibliche Version von Superman (Supergirl), Hulk (She-Hulk), Thor (Thor Girl) oder einem anderen Superhelden zu sein.
Gerade bei den Aliens (Superman/Thor) frage ich mich ja, wieso sie nicht nur alle weiĂ und mĂ€nnlich und super sexy sein mĂŒssen, sondern auch warum alle Frauen weibliche Versionen der MĂ€nner sind. Ich meine⊠what?
Bonus: Und wenn es eine Frau gibt, die einigermaĂen Original ist, wird sie grĂŒn angemalt, statt sie schwarz wie ihre Schauspielerin zu lassen (Gamora). Yay Marvel!
Frauen sind mehr als Modepuppen und potenzielle Partnerinnen fĂŒr die starken Helden!
Wir befinden uns in einer Zeit, in der Superheldenfilme fĂŒr alle sein sollten. Trotzdem bringen wir Filme wie Batman vs. Superman, in denen ein weiĂer, reicher, gutaussehender Typ gegen ein Alien kĂ€mpft, welches (warum auch immer) ebenfalls weiĂ und mĂ€nnlich und gutaussehend ist, weil ein WEITERER weiĂer, gutaussehender Typ im Hintergrund die Strippen zieht. Es ist 2018 und die einzige Frau im Film, die wirklich was macht ist Wonder Woman und die hat weniger als 5 Minuten Screenzeit.
Die Filmproduzenten nehmen gerne das Geld von uns Frauen, in dem sie Black Widow in der typischen Arsch-zuerst-Pose auf das Plakat packen â aber uns richtige Frauenrollen, richtigen Merchandise und eigene Filme zu geben, denken sie sich lieber weibliche Versionen ihrer MĂ€nner aus, die sie nach 3 SĂ€tzen direkt wieder ignorieren.
Wir sind mehr als nur weibliche Versionen von etwas. Wir sind fĂŒr mehr gut als nur unsere BrĂŒste und Liebeskonflikte.
Wir brauchen so dringend mehr Heldinnen aus aller Welt (nicht nur weiĂe Frauen, das ist kontraproduktiv, liebe X-Men-Produzenten), die tolle Talente haben und diese auch zeigen. Frauen die Hintergrundgeschichte haben, tatsĂ€chlich eine wichtige Rolle fĂŒr den Plot spielen und uns ânormalenâ Frauen und MĂ€dchen zeigen, dass wir genauso groĂartig sein können wie sie.
Mit anderen Worten: Wir brauchen Superheldinnen, die auch tatsĂ€chlich fĂŒr Frauen erschaffen wurden.
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Die Autorin
Michelle JanĂen ist eine sĂŒddeutsche Schriftstellerin, Jungjournalistin, Essayistin und Studentin der Germanistik und Geschichte an der Uni Freiburg. Mit 14 beendete sie ihr erstes Drama und widmet sich seit dem vornehmlich Kurzgeschichten (der erste Band erschien 2012), KinderbĂŒchern, Fantasy- und Geschichtsromanen und Dramen (âDas MĂ€dchen und der Todâ, âNamenlosâ).
Neben ihrem belletristischen Schreiben ist sie im Rahmen ihrer UniversitĂ€t auĂerdem ein Teil des Freiburger Stadtmagazins Chilli und veröffentlichte bereits mehrere Artikel den Feminismus betreffend in kleineren britischen Zeitschriften und Sonderausgaben.
Blog:Â BĂŒchnerwald
Twitter: mianjanssen

Morgen geht es dann weiter mit meiner Rezension zu Tina Skupins „Die Supermamas“
Anne
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Lies auf Deutsch
Originally this nerd week was only supposed to go from the 5th to the 12th, but when one participant dropped out and then three people with interesting topic ideas popped up, I spontaneously extended it.

Today is the first article by Michelle JanĂen, who I think introduces the topic very appropriately,
Why do we need heroines and what’s the problem with those we already have?
Superheroes – DC and Marvel turned them from a secret obsession into worldwide blockbusters. Every few months we receive news about a new film. Batman, Superman, the Avengers and the X-Men inspire young and old alike. We are at a time when fans are getting more content and specials than they can handle.
Only recently, two important milestones were reached. With an almost exclusively Afro-American cast, Black Panther made headlines. A few weeks before, Wonder Woman was shown in cinemas – a superheroine alone on the screen. Finally.
But why is it such a big step for us to make a film about a woman as strong as her male colleagues? Heroines in themselves exist. Only one or two pieces per universe, but they exist. Wonder Woman, Supergirl and Catwoman, Black Widow, Gamora, Scarlet Witch, Storm, Jean Grey and Mystique – just to mention the big names.
People (men) had to already come to terms with women in the strongly masculine (and white) dominated genre. So why is Wonder Woman such a sensation
Because there are hardly any films that focus on women. Except for the Catwoman movies and the series Supergirl I can’t think of any. And even there, men are often represented in large roles. Bigger than the heroines in the „regular“ movies. Because when they’re not running around in their much too tight costumes to be badass for 30 seconds (Black Widow/Gamora/Storm) or cause arguments between men (Mystique/Jean Grey) the heroines just stand around in the background or don’t even show up.
A good example of this are the Avenger films – and I say this with a heavy heart, with my Captain America cap on my head and the pre-ordered cinema tickets for Infinity War on the wall.
Black Widow is so amazing – but when does she do anything but help Cap drive fast cars or stand around? Fighting, the camera briefly zooms onto her body, covered in skinny, shiny fabric, while she eliminates a few people quity amazingly and then reappears 10 minutes later when it’s all over. The little background story we have of her is dark and is constantly hinted at, while the men could write whole books about their army past and father issues. The other women are actually only there so that there can be enough love drama – see Sharon. Why do you have ‚lady heroes‘ if not for the love story and the breasts?
But real heroines are so important!
Because they give young women and girls the feeling that they can also be strong. We need them not only to show girls how strong women are, but also boys and men. They give us hope and other costume options for Halloween than a sexy cat or nurse.
But this is exactly where it continues. Not only that the superheroines either wear skintight and black or have less clothes on their bodies than the average teenager at a music festival – if there is a decent costume that you can recognize and put on your 11-year-old niece without being afraid to send her on the street, you can’t buy it. Between 10 issues of Iron Man’s mask, Captain America’s shield and Spider-Man’s suit there is absolutely nothing of Black Widow and Co.
The women’s faces are also missing on other merchandise, as this article by Todd Kashan shows. We desperately need more heroines, but what’s the point if we don’t even get merchandise for the few we already have.
And when there is a real costume, it looks exactly like one of the men’s costumes – only with a bra instead of a breastplate – because the few heroines who have a real costume are copies of men.
Recipe for a Superheroine
- You copy a hero to the clipboard,
- Take off his clothes entirely except for a stylish bra and much too tight trousers,
- Take his muscles away,
- Gives him gigantic breasts and
- Invent a name that is exactly like the original name but includes Lady, Girl or She.
If that’s too exhausting, you can just take a fashion doll from H&M, stuff the bra a little, dress her in black leather and tell everyone that she’s MEGA BADASS when everyone’s not looking.
Sharon Carter’s official biography writes that she was educated to idealize Cap, made herself a mini version of him and was this way added to the Avengers. And that’s what we’re supposed to take as our role model? No, thanks.
We need strong, differentiated women’s roles in these films! Women who are strong and have their own powers instead of just being a female version of Superman (Supergirl), Hulk (She-Hulk), Thor (Thor Girl) or another superhero.
Especially with the aliens (Superman/Thor) I wonder why they not only have to be white and male and super sexy, but also why all women are female versions of men. I mean… what?
Bonus: And if there is a woman who is reasonably original, she is painted green instead of leaving her black like her actress (Gamora). Yay Marvel!
Women are more than fashion dolls and potential partners for the strong heroes!
We are in a time when superhero movies should be for everyone. Nevertheless, we feature films like Batman vs. Superman, in which a white, rich, handsome guy fights an alien who is (for whatever reason) white and manly and handsome as well, because another white, handsome guy pulls the strings in the background. It’s 2018 and the only woman in the movie who really does anything is Wonder Woman and she has less than 5 minutes screen time.
The film producers like to take the money from us women by putting Black Widow on the poster in the typical ass-first pose – but to give us real women’s roles, real merchandise and their own films, they prefer to think of female versions of their men, which they directly ignore again after 3 sentences.
We’re more than just female versions of something. We are good for more than just our breasts and love conflicts.
We so urgently need more heroines from all over the world (not only white women, this is counterproductive, dear X-Men producers), who have great talents and show them. Women who have a background story actually play an important role in the plot and show us ’normal‘ women and girls that we can be as great as they are.
In other words: We need superheroines that were actually created for women.
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The authoress
Michelle JanĂen is a South German writer, young journalist, essayist and student of German and history at the University of Freiburg. At 14 she finished her first drama and since then has devoted herself mainly to short stories (the first volume was published in 2012), children’s books, fantasy and history novels and dramas (‚Das MĂ€dchen und der Tod‘, ‚Namenlos‘).
In addition to her fiction writing, she is also part of the Freiburg city magazine Chilli and has already published several articles on feminism in smaller British magazines and special editions.
Blog:Â BĂŒchnerwald
Twitter: mianjanssen

Tomorrow I will continue with my review of Tina Skupins „Die Supermamas – Windeln wechseln und Welt retten“ (The Supermamas – Changing diapers and saving the world)
Anne