Auch heute gibt es im Märchensommer wieder eine Rezension. Diesmal zum zehnten Band der Märchenspinnerei: Herzenswünsche kommen teuer von Mira Lindorm, einer Weiterführung der Märchen aus 1001 Nacht.
Worum geht’s?
1001 Nacht erzählte Sheherezade Geschichten, in der 1002 wurde ihre Tochter Suleika gezeugt.
Unter den Schätzen ihrer Mutter versteckt entdeckt diese die Wunderlampe und befreit den Genie daraus. Schnell erfüllt er ihr den ersten Wunsch und das kleine Mädchen muss lernen, dass sie mit ihren Worten vorsichtig umgehen muss. Denn Geniemagie ist gar nicht so einfach zu kontrollieren …
Das Leseerlebnis
Wie ich es vom Machandel Verlag bereits kannte, sind auch in diesem Band viele Illustrationen. Jedes Kapitel endet mit einem dazu passenden Bild. Das kurze Buch ist in vier Kapitel eingeteilt , die jeweils die drei Herzenswünsche und deren Konsequenzen behandeln. In gewisser Hinsicht trifft hier „in der Kürze liegt die Würze“ zu, denn trotz knapp 100 Seiten Länge entsteht eine faszinierende Geschichte.
Die Charaktere
Ich bin mir relativ sicher, das ich keinen der Charaktere gemocht habe. Allerdings glaube ich, dass keiner wirklich als sympatisch ausgelegt ist. Allerdings hat das nicht dafür gesagt, dass mir die Geschichte schlechter gefallen hat, eher im Gegenteil. Gerade diese Unnahbarkeit und vor allem die Veränderungen, die Suleika und einer der Nebencharaktere durchmachen ist es, die die Geschichte vorantreiben und interessant machen. Die Veränderung eben jenes Nebencharakters war dabei erschreckend und doch verständlich, aufgrund des Weltenbaus. Umso tiefer trifft es, wenn Suleika mit eben jener Konsequenz ihres Wunsches konfrontiert wird.
Mit Hilfe eines weiteren Nebencharakters wird auch ein schöner Bogen geschwungen, den ich schon früher erwartet beziehungsweise fast aufgegeben hatte, bis er dann tatsächlich kam.
Aufgrund der Kürze der Geschichte, kann ich euch leider nicht mehr sagen ohne zu viel zu verraten. O=)
Generelle Meinung
Es ist leicht einem sympatischen Charakter ein Happy End zu gönnen, aber schwerer einem verwöhnten Gör beim Wachsen zuzusehen, wie sie ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt und verändert. Die Wünsche und vor allem deren Erfüllung sind unglaublich genial umgesetzt. Das Genies spitzfindig sind, kennt man vielleicht aus diversen Medien, aber wie sehr sie Dinge wörtlich oder nicht wörtlich nehmen war beeindruckend und erschreckend zu verfolgen.
Ich kenne die Märchen aus 1001 Nacht nur stückweise, trotzdem fühlte ich mich ohne Weiteres in das Setting versetzt oder zumindest in das Setting des „Was danach geschah“. 🙂
Dinge, die ich hinzufügen möchte
Mira Lindorm ist ein geschlossenes Pseudonym, daher ist nicht viel zur Autorin bekannt. Dennoch habe ich die Chance bekommen, ihr das Märchensommer Interview zu schicken. Das könnt ihr dann morgen lesen.
Anne/PoiSonPaiNter
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