Daily Archives: 19. Juli 2019

MÀrchenspinnerei im Interview: Sabrina Schuh & Christina Löw

Ein letztes MĂ€rchenspinnerinnen Doppelinterview gibt es heute im MĂ€rchensommer.

Die eine Adaption ist schon etwas Ă€lter, die andere gerade frisch geschlĂŒpft …

Sabrina Schuh – Unter pinken Sternen

1. Welches Element deines MĂ€rchens war am Schwierigsten umzusetzen?

„Sterntaler“ verschenkt ja ihren ganzen Besitz. Meine Protagonistin kann das nicht so extrem tun, aber allgemein dieses Verschenken einzubauen, war ziemlich herausfordernd, denn es sollte ja glaubwĂŒrdig in die Geschichte integriert werden und zu moderner Obdachlosigkeit passen.

2. Was hat dich bei der Arbeit am MĂ€rchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Hmm… die Recherche. Sie hat mich nicht direkt zur Verzweiflung gebracht, aber sie hat mich extrem mitgenommen, denn die ganzen GesprĂ€che und Schicksale gehen einem schon an die Nieren.

3. Welche Fassung (Film, ErzĂ€hlung, Adaption) deines MĂ€rchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich liebe das Original am meisten, das ist einfach mein LieblingsmĂ€rchen seit dem Kindergarten. Außerdem gibt es von den Öffentlich-Rechtlichen eine Verfilmung von 2011, die ich ganz gut finde.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein MÀrchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ich habe auf der Straße beim Recherchieren einen jungen Mann kennengelernt, der die Rolle von Fabian perfekt besetzen könnte. FĂŒr die Nebenrolle des Sicherheitsmanns habe ich einen ehemaligen Arbeitskollegen vor Augen und fĂŒr Silke eine bestimmte Bloggerin. Ich stehe auf unverbrauchte Gesichter, daher wird euch das vermutlich wenig weiterhelfen.

Mehr zu Susanne gibt es hier:

Interview zu Unter schwarzen Federn: Sabrina Schuh

Facebook: Sabrina Schuh  – Autorin

Christina Löw – Der Kater unterm Korallenbaum, oder: WĂŒnschen will gelernt sein

1. Welches Element deines MĂ€rchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Idee, mich an einer Adaption des gestiefelten Katers zu versuchen, kam mir zum ersten Mal im Herbst 2017, als ich eigentlich an meiner Zwerg-Nase-Adaption arbeiten sollte 
 doch irgendwie wurde der Plot nicht rund. Einige Zeit spÀter entwarf ich mehrere Kurzgeschichten rund um den gestiefelten Kater, doch auch dabei kam ich nicht zum Abschluss. Etwas fehlte, etwas passte noch nicht.

Bis ich mich Mitte Juli 2018 erneut hinsetzte und im brainstormenden Ping-Pong mit meinem Mann nicht nur die grobe Geschichte, die heute »Der Kater unterm Korallenbaum, oder: WĂŒnschen will gelernt sein« heißt, mehr oder minder in einem Rusch plottete, sondern auch gleich noch die Vorgeschichte mit entwarf. (Letztere schlummert bislang unveröffentlicht, aber fertig geschrieben in meiner Schublade.)

Langer Rede kurzer Sinn: Am schwierigsten auf dem Weg vom MĂ€rchen zu meiner Adaption fiel es mir, unter allen möglichen Ideen, die mir durch den Kopf schwirrten, diejenige auszuwĂ€hlen, die aus dem MĂ€rchen am besten â€șmeineâ€č Geschichte macht. Denn der Stoff des MĂ€rchens reicht bei mir dramaturgisch gesehen maximal bis zum â€șMidpointâ€č meines Buchs.

2. Was hat dich bei der Arbeit am MĂ€rchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Nachdem der Plot endlich rund war? Nicht mehr viel. 😀

Das Schreiben selbst hat mir Spaß gemacht und danach habe ich aus dem Lektorat und von meinen Testleserinnen so viel hilfreiches Feedback bekommen, dass ich selbst den Überarbeitungsprozess eher als bereichernd wahrgenommen habe.

Und auch die Recherchen, die stellenweise ziemlich (!) zeitaufwendig waren, haben mir eher erneut gezeigt, wie spannend ich es finde, mir ganz viel Detailwissen anzueignen. Immerhin kann ich jetzt z.B. allen, die es wahrscheinlich nicht wissen wollen, genau erklĂ€ren, wie in Japan der Ticketkauf beim Busfahren funktioniert. (Nicht, dass das spĂ€ter im Buch gelandet wĂ€re.) 😉

Einiges Nerven hat mich dagegen die Titelsuche gekostet 
 Es brauchte mehrere Wochen, unzÀhlige Stunden und auch die helfenden Hirnzellen einiger Menschen, bis der Titel endlich stand.

3. Welche Fassung (Film, ErzĂ€hlung, Adaption) deines MĂ€rchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich bin vor einiger Zeit auf das Buch »Janosch erzĂ€hlt Grimms MĂ€rchen« gestoßen und mag die darin enthaltene Adaption vom gestiefelten Kater recht gern. Im Unterschied zur grimmschen Fassung, in der der Kater dem jĂŒngsten Sohn einfach alle seine WĂŒnsche (und noch mehr) erfĂŒllt, zeigt Janoschs Kater dem Protagonisten, was im Leben einem wirklich Zufriedenheit schenkt – und das ist nicht ein Überfluss an materiellen GĂŒtern.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein MÀrchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Meine Protagonistin ist – wie auch alle Mitglieder ihrer Familie – japanischer Abstammung. Das schrĂ€nkt bei einer deutschen Verfilmung das Casting schon deutlich ein, fĂŒrchte ich. Bei einer internationalen Produktion hĂ€tte ich aber ein paar Ideen. 🙂

Noch etwas schwieriger als Yuki wĂ€re es wahrscheinlich, Sasuke zu casten 
 denn natĂŒrlich kann diesen Kater nicht jedes Katzentier spielen. 😉

Mehr zu Katherina gibt es hier:

Interview zu TrÀume voller SchattenChristina Löw

Homepage: Christina Löw
Facebook: Christina Löw
Twitter: @christina_loew

Vielen Dank, Sabrina & Christina!


Anne/PoiSonPaiNter