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Warum wir aus unserem MĂ€rchentĂŒmpel auftauchen mĂŒssen! – Teil 2

Die Grundlagen gelegt, hier nun der zweite Teil von Palandurwens MĂ€rchensommer Gastbeitrag zu den Meerjungfrauen von u.a. Hans-Christian Andersen – jetzt geht es um die Flossen!.

Das MĂ€rchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "MĂ€rchensommer" ĂŒber einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grĂŒnen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Tief Luft holen: Die Meerjungfrauen des 19. Jahrhunderts

Frauen wurden also lange Zeit schon als Unheilbringerinnen gezeichnet. Sie galten als verfĂŒhrerisch, was die MĂ€nner anzog, aber gleichzeitig auch in Gefahr brachte. Sie wurden mit der Natur gleichgesetzt, u. a. eben dem Wasser. Doch genau wie bei diesem Element wollte der Mensch – um genau zu sein der Mann – auch die Frau als fĂŒr ihn nutzbar gestalten, sie kontrollieren und dadurch seine Macht demonstrieren. 

Es traten also immer hĂ€ufiger ErzĂ€hlungen auf, in denen die weibliche Hauptfigur – einst frei, ungehemmt, mit eigenen Gedanken und WĂŒnschen – aus irgendwelchen GrĂŒnden erlöst oder gerettet werden musste, um eine höhere Ebene erreichen zu können. Und selbstverstĂ€ndlich konnte diese Ruhmestat nur ein Mann vollbringen.

Um diesem Narrativ Gestalt zu verleihen, wurden die Meerjungfrauen aus den Untiefen hervorgezogen. Ihnen wurde eine ErlösungsbedĂŒrftigkeit angedichtet, untermauert mit diversen religiösen Spielarten, um dem Bild eine quasi göttliche Legitimierung zu verleihen. Demnach hatten sie keine Seele, waren dadurch also verdammt. Um diesen Umstand auszurĂ€umen, gab es nur einen Weg: die Liebe eines Mannes. Diese wurde allerdings meist mit der Ehe gleichgesetzt, bei der es sich zu jener Zeit aber eher um einen wirtschaftlichen Vertrag zwischen zwei Herren (Vater und BrĂ€utigam) handelte und die Frau das zu verschachernde Gut war. Somit hatte hier nie wirklich jemand ihr Wohl im Auge. Es wurde nur eine weitere BegrĂŒndung fĂŒr die gĂ€ngigen ZustĂ€nde gesucht. 

Denken wir diesen Gedanken einmal ein StĂŒckchen weiter, könnten wir sogar so weit gehen und sagen, dass Frauen vor der Hochzeitsnacht keine Menschen waren, sondern vermeintlich nur durch die Zusammenkunft mit dem Ehemann an Wert gewannen. Die ohnehin schon stets der Weiblichkeit entgegen gebrachte Skepsis und Verachtung gipfelt hier also in zunĂ€chst einer völligen Entmenschlichung, die durch einen sexuellen Akt (die Hochzeitsnacht) erst “behoben” wird. Ein erneutes hierarchisches GefĂ€lle auf Kosten der Frau.

Genau diese Entwicklung ist in Friedrich de la Motte FouquĂ©s “Undine” zu beobachten. Zu Beginn ist sie ein ungestĂŒmes Wesen, wunderschön, mit lauter Stimme. Sie ist neugierig, sie lacht und ist manchmal auch ein wenig egoistisch. Eine von der Gesellschaft losgelöste, junge Frau. Kein Wunder, dass sie die Aufmerksamkeit des Ritter Huldbrands auf sich zieht. NatĂŒrlich gerĂ€t dieser durch ihre Schuld zunĂ€chst einmal in eine gefĂ€hrliche Situation. Dennoch wĂŒrde er sie gern zur Frau nehmen.

Gesagt, getan. Und als wĂ€re ein DĂ€mon in der Hochzeitsnacht in sie gefahren, verliert Undine in dieser all ihre vorab so reizvollen Eigenschaften. Sie wird sanft, geduldig, demĂŒtig – und still. Sie versucht sogar, ihren Mann vor ihrer Familie aus Wassergeistern zu schĂŒtzen. Doch letztendlich kommt es zum ZerwĂŒrfnis, die Wasserfrau muss zurĂŒck zu ihren Verwandten und soll, als der Ritter erneut heiraten will, diesen auf Geheiß ihres Vaters töten. Selbst jetzt versucht sie, ihn zu retten. Doch sie kann es nicht verhindern und gibt ihm in der Nacht vor seiner Hochzeit einen tödlichen Kuss. Aus Trauer darĂŒber wird sie zu einer Quelle auf seinem Grab.

Undine ist eine tragische Figur, die betrogen und gezwungen wird. Denn im Laufe der Geschichte kommt heraus, dass es eben ihr Vater war, der sie dazu getrieben hat, ĂŒberhaupt erst eine Ehe einzugehen, um eine unsterbliche Seele zu erlangen. Sie ist somit – ganz im gesellschaftlich bekannten Sinne – ein Spielball zweier MĂ€nner und wird am Ende dennoch als Unheilsbringerin stilisiert. Sie verliert alles, was sie ausmacht, alles, was sie liebt. Sie gibt sich selbst völlig auf, um zwei MĂ€nnern zu gefallen. Die Frau wird leidend, ja mĂ€rtyrerhaft dargestellt. Es erinnert an christliche Motive, in denen der fast schon dankbar erduldete Schmerz der SchlĂŒssel zum Seelenheil sei. Die Gewalt und den Zwang im Leben zu ertragen, soll somit also der Weiblichkeit erstrebenswert gemacht werden. Und mit solchen Versprechungen zementiert sich das ewige MachtgefĂ€lle weiter fest.

Eine Schippe drauf legte einige Zeit spĂ€ter Hans Christian Andersen. Auch er verfasste ein KunstmĂ€rchen, das uns allen wohl spĂ€testens seit Disneys “Arielle” bestens bekannt ist – oder etwa doch nicht? TatsĂ€chlich hat der Zeichentrickfilm kaum etwas mit dem dĂ€nischen Original zu tun.

In “Die kleine Meerjungfrau” strebt die Heldin immerhin aus eigenem Willen danach, eine unsterbliche Seele zu erringen, zusammen mit der Liebe eines jungen Prinzen. Diesen hatte sie vor dem Ertrinken gerettet, obwohl sie das nicht durfte. Ein weiteres Anzeichen einer gewissen SelbststĂ€ndigkeit. Doch die wird sie nicht lange behalten dĂŒrfen.

Um sich ihre beiden WĂŒnsche zu erfĂŒllen, nimmt sie die gefĂ€hrliche Reise zur Meerhexe auf sich. Diese braut ihr einen Trank, der ihr unter großen Schmerzen zwei Beine wachsen lĂ€sst, auf denen sie zwar nach wie vor einen fast schwebenden Gang hat, jedoch jeder Schritt ist, als trete sie in Glas. Der Preis dafĂŒr: Sie wird fĂŒr immer stumm und kann nie wieder zu ihrer Familie zurĂŒck. Wenn der Prinz sich nicht in sie verliebt, wird sie zudem zu Meerschaum werden.

Sie trifft auf den besagten Königssohn, dem sie auch gefĂ€llt. Allerdings nicht wie eine Frau und Partnerin, sondern wie ein kleines Kind. Als solches erfĂ€hrt sie mit einer SelbstverstĂ€ndlichkeit diverse DemĂŒtigungen, welche sie geduldig hinnimmt. So schlĂ€ft sie beispielsweise auf einem Kissen vor seiner TĂŒr statt in einem Bett. 

Als der Mann sich schließlich entscheidet, eine andere zu heiraten, kommen die Schwestern der Meerjungfrau ihr zur Hilfe. Sie ĂŒberreichen ihr einen magischen Dolch. Wenn sie den Prinzen mit diesem ersticht, wĂ€chst ihr Fischschwanz wieder und sie darf zurĂŒck nach Hause. Doch sie kann es nicht, wirft das Messer ins Meer und springt hinterher. Statt zu Meerschaum wird sie durch diese selbstlose Tat allerdings zu einer Tochter des Windes und kann, wenn sie weiter Gutes bewirkt, doch noch irgendwann eine unsterbliche Seele erlangen.

Klingt tragisch-schön? In der Tat. Allerdings zeichnet der ErzĂ€hler auch hier wieder ein Frauenbild, welches hochgradig toxisch ist. Um dem Mann zu gefallen, darf sie nicht sprechen, muss Schmerzen und DemĂŒtigung erdulden und kann nur durch ihren Körper seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und trotz all des Leides wĂ€hlt sie am Ende den Freitod, die totale Selbstaufgabe, um ihn zu schĂŒtzen. Aber selbst dadurch erhĂ€lt sie keine wirkliche Belohnung, sondern muss sich weiterhin beweisen, um ihr Ziel zu erreichen. Das MachtverhĂ€ltnis bleibt also sogar nach ihrem Tod bestehen. 

Andersens Meerjungfrau spiegelt die damalige kleinbĂŒrgerliche Geschlechtermoral somit sehr deutlich wider. Die Frau wird einerseits als aufopferndes Wesen, andererseits als unschuldig-naiv gezeichnet. Die kleine Meerjungfrau ist zwar liebreizend und versucht zu gefallen. Sie nimmt auch alles Leid als Lebensinhalt fĂŒr das höhere Ziel in Kauf. Aber wenn der Mann es nicht will, erreicht sie dieses nie. Die AbhĂ€ngigkeitsverhĂ€ltnisse zwischen den Geschlechtern werden hier beeindruckend erkenntlich.

Man reiche mir ein Handtuch: das Fazit 

WĂ€hrend Frauen in den tradierten ErzĂ€hlungen, Sagen, Mythen und MĂ€rchen immer entweder gruselig und mĂ€chtig oder aber liebreizend und hilflos waren, zeigen die KunstmĂ€rchen uns eine andere Art der Weiblichkeit. Sie ist anfangs facettenreicher, doch es wird auch eindeutig kommuniziert, dass das unerwĂŒnscht ist. Die angedachte Rolle der Frau ist klar abgesteckt. Erst, wenn sie dem Wunsch des Mannes entspricht, kann sie GlĂŒck erfahren. Und selbst dann nur so lange, wie es ihm gefĂ€llt. Ihm wird jegliche Dominanz zugesprochen und diese mit einer scheinbaren AllgemeingĂŒltigkeit, weil es ja auch im echten Leben so ist, legitimiert. 

Niemand hinterfragt diese Darstellung. Keinem fĂ€llt daran etwas auf. Es wird als gegeben betrachtet. Der Deckmantel der Romanze darĂŒber ausgebreitet. Doch der kann kaum den wahren Kern der Sache verbergen. Wir mĂŒssen uns nur trauen, hinzuschauen. Uns der Erkenntnis stellen, dass unsere MĂ€rchen in diesem Punkt Wunden reißen – seit Generationen. Und wir mĂŒssen uns darin einig werden, diese endlich zu schließen. Indem wir das Bewusstsein dafĂŒr schĂŒren und die richtigen Fragen stellen. Indem wir das Wissen annehmen und daraus lernen. Und indem wir damit wunderschöne neue MĂ€rchen entstehen lassen, die die Welt so zeigen, wie sie hoffentlich eines Tages auch wirklich ist.

Die Gastautorin

Palandurwen macht im echten Leben fĂŒr andere etwas mit Wörtern. DafĂŒr muss sie nicht einmal ihr malerisch im Elbtal, direkt an einem Weinberg gelegenes Zuhause verlassen. So kann sie sich rund um die Uhr von ihrer Katze herumkommandieren lassen, ob sie arbeitet oder in ihrem Atelier malt und scrapbookt. MĂ€rchen haben sie schon seit frĂŒhester Kindheit fasziniert und inspiriert. Doch spĂ€testens durch ihr Germanistik-Studium scheut sie sich nicht mehr, diese auch kritisch zu hinterfragen, immer mit dem Ziel, irgendwann ein eigenes verfassen zu können.

Instagram: @palandurwen
Twitch: palandurwen

Anne/PoiSonPaiNter

Warum wir aus unserem MĂ€rchentĂŒmpel auftauchen mĂŒssen! – Teil 1

Heute hinterfragt Palandurwen in ihrem MÀrchensommer Gastbeitrag ein Element von u.a. einem der bekanntesten KunstmÀrchen von Hans-Christian Andersen, doch bevor sie damit richtig im zweiten Teil einsteigt, zunÀchst ein paar Grundlagen.

Das MĂ€rchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "MĂ€rchensommer" ĂŒber einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grĂŒnen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Warum wir aus unserem MĂ€rchentĂŒmpel auftauchen mĂŒssen!

Was sind GrĂŒnde dafĂŒr, dass wir heutzutage MĂ€rchen lesen? Die meisten antworten darauf wohl: “Schöne Kindheitserinnerungen wachrufen.” Und zu diesen Personen zĂ€hle ich mich selbst genauso. Allerdings ist da noch eine andere Seite in mir, die mit erwachsenen Augen auf diese Texte, Zeugen ihrer Zeit, schaut und zĂ€hneknirschend feststellt, dass nicht jedes StĂŒckchen davon heute so sorglos oder zumindest kommentarlos konsumiert werden kann wie frĂŒher.

Dazu gehört auf jeden Fall die in MĂ€rchen stĂ€ndig dargestellte, traditionelle Geschlechterrollen-Verteilung. GemĂ€ĂŸ Bruno Bettelheims 1977 erschienenen Klassikers “Kinder brauchen MĂ€rchen” soll diese zwar keinerlei negative Auswirkungen auf die Kinder haben. Allerdings verfolgt die moderne PĂ€dagogik inzwischen immer stĂ€rker geschlechtsneutrale AnsĂ€tze, denn sie hat in diversen Studien festgestellt, dass die mediale Darstellung von Frauen und MĂ€nnern Kinder definitiv schon von Beginn an beeinflusst und in Klischees treibt. Entsprechend gibt es immer mehr moderne MĂ€rchen, die neutrale Darstellungen ihrer Figuren wĂ€hlen. 

Vielleicht grĂŒbeln jetzt einige und finden, dass das doch gar nicht so schlimm war. Aber ich muss hier einmal den Finger in die Wunde legen, um deutlich zu machen: Doch, leider war es das. Und dessen mĂŒssen wir uns bewusst werden, um daraus zu lernen und es in Zukunft besser zu machen. Denn MĂ€rchen zeigen sehr oft stereotype und gefestigte patriarchale Strukturen, die wir alle so verinnerlicht haben, dass sie uns gar nicht mehr auffallen. Kein Wunder, denn die aufschreibenden Personen waren in den meisten FĂ€llen MĂ€nner. Und sie gestalteten die Geschichten so, wie sie es fĂŒr richtig hielten. 

In diesen ErzĂ€hlungen waren Frauen den MĂ€nnern stets entweder untergeordnet oder fĂŒr sie gefĂ€hrlich. Sie wurden als Bedrohung gezeichnet oder klein gehalten, um eine (scheinbar der Sache inhĂ€rente) Überlegenheit darzustellen. Man(n) wĂ€hlte fĂŒr Frauen Bilder, die diese Gefahr symbolisierten. Man(n) dichtete ihnen dĂ€monische KrĂ€fte an (etwa bei Hexen) oder eine allumfassende Hilflosigkeit. Frauen wurden nur positiv bewertet, wenn sie mit der Wunschvorstellung der Dichter ĂŒbereinstimmten. Ein beeindruckendes Beispiel dafĂŒr sind die beiden miteinander eng verwandten KunstmĂ€rchen “Undine” von Friedrich de la Motte FouquĂ© sowie deren Nachfolgerin “Die Kleine Meerjungfrau” von Hans Christian Andersen.

Hinein ins KĂŒhle Nass: Ursprung der Meerjungfrauen

Dies lĂ€sst sich aber bereits viel frĂŒher beobachten: So faszinierten Elemente uns Menschen schon immer. Wir stellten sie uns als belebt vor, als mĂ€chtig. Kein Wunder, waren wir ihnen doch ausgeliefert. Wir ersannen sogar Gottheiten, die mit ihnen zusammenhingen – so war etwa die griechische Aphrodite bzw. spĂ€ter im römischen Reich die Venus eine gewisse Art des Wassergeistes. Geboren aus dem Meerschaum galt sie als die Schutzherrin der Liebe, Schönheit und Sinnlichkeit. Sie konnte mit diesen Attributen aber auch gefĂ€hrlich werden, etwa wenn jemand sie reizte. 

Dieser zweischneidige Gedanke speiste viele weitere Geschichten um Wassergeister. Sie wurden oft als verlockende Wesen beschrieben. Sie konnten zwar Leben spenden, aber auch Menschen ins Verderben treiben. Und in den meisten FĂ€llen wurden sie (von den tendenziell mĂ€nnlichen ErzĂ€hlern) weiblich dargestellt. 

Ein gĂ€ngiges Beispiel sind die Sirenen. Sie waren ursprĂŒnglich zwar Mischwesen aus Menschen und Vögeln, wurden im Mittelalter aber zu halben Fischen umgedeutet. In ihnen vereinte sich die Schönheit mit der Gefahr, denn wenn die hĂŒbsch anzusehenden Halb-Frauen auftauchten und zu singen begannen, erlagen ihnen reihenweise Seefahrer. Kaum dass die MĂ€nner aber in Reichweite der vermeintlichen Jungfern kamen, rissen diese sie blitzschnell in die Tiefen des Meeres, wo sie jĂ€mmerlich starben. 

Aus heutiger Sicht sollten hier doch die Alarmglocken ringen. Denn das Narrativ der schönen, aber todbringenden Frau wird auch heute immer noch allzu gern verwendet, ist aber schlichtweg eine völlige Verzerrung der Tatsachen. Denn beispielsweise haben ca. 90 % der gewaltsamen TodesfĂ€lle in Partnerschaften Frauen zum Opfer – die TĂ€ter dabei MĂ€nner. Möglich sind solche Femizide durch nach wie vor herrschende MachtgefĂ€lle und hierarchische Unterlegenheit der weiblichen Beteiligten. Und diese Quote wird frĂŒher nicht wesentlich anders gewesen sein. 

Im Laufe der Zeit wandelten sich die Geschichten der Wassergeister allerdings. Immer hĂ€ufiger konstruierten sich auch Begebenheiten, in denen die Frau zwar das schreckliche Wesen war, aber durch einen Mann auch errettet werden konnte. Ein sehr prominentes Beispiel hierfĂŒr ist die Melusinen-Sage, welche vielfach verarbeitet wurde.

Grob zusammengefasst verlĂ€uft die ErzĂ€hlung immer nach einem Ă€hnlichen Muster: Ein Ritter trifft eine schöne Frau. Er will sie heiraten, sie stellt davor aber eine Bedingung: Wenn er sie niemals (oder nie an einem bestimmten Tage) nackt sehen wĂŒrde, kĂ€me großes GlĂŒck ĂŒber ihn. Bricht er sein Versprechen, wĂŒrde er allerdings alles verlieren. NatĂŒrlich kommt es, wie es kommen muss, und der Ritter sieht sie doch nackt im Bade. Melusine verwandelt sich wahlweise in eine Schlange oder einen Drachen und ist auf und davon samt dem GlĂŒck des Mannes.

Mal wieder wird der Fokus auf den Mann gerichtet, der wegen einer Frau Unheil erfĂ€hrt. Dass sie selbst von nun an als Monster umherirren muss, weil sie eigentlich verflucht war, ignorieren die meisten ErzĂ€hlungen. HĂ€tte der Ritter zu seinem Wort gestanden, wĂ€re die junge Frau erlöst gewesen. Es lag also nie in ihrer Absicht, ihm Schlechtes zu wollen, ganz im Gegenteil. Dennoch wird auch hier ein eigentlicher Betrug sowie eine klare Übergriffigkeit an ihr zu einem knappen Entkommen seinerseits umstilisiert.

Schwimmt nicht zu weit raus, wir sehen uns morgen mit der Fortsetzung!

Die Gastautorin

Palandurwen macht im echten Leben fĂŒr andere etwas mit Wörtern. DafĂŒr muss sie nicht einmal ihr malerisch im Elbtal, direkt an einem Weinberg gelegenes Zuhause verlassen. So kann sie sich rund um die Uhr von ihrer Katze herumkommandieren lassen, ob sie arbeitet oder in ihrem Atelier malt und scrapbookt. MĂ€rchen haben sie schon seit frĂŒhester Kindheit fasziniert und inspiriert. Doch spĂ€testens durch ihr Germanistik-Studium scheut sie sich nicht mehr, diese auch kritisch zu hinterfragen, immer mit dem Ziel, irgendwann ein eigenes verfassen zu können.

Instagram: @palandurwen
Twitch: palandurwen

Anne/PoiSonPaiNter

Hans Christian Andersen – Zwischen Armut, Ruhm und Phobien

Na, habt ihr schon den Weg durch die MĂ€rchenrallye gefunden?

Heute starten wir mit dem ersten Gastbeitrag dieses MĂ€rchensommers. Bisher haben wir uns ja recht hĂ€ufig mit den BrĂŒder Grimm beschĂ€ftigt. Mit diesem Gastbeitrag von Carola KĂ€pernick von der Textgemeinschaft widmen wir uns dem wohl berĂŒhmtesten Autoren von KunstmĂ€rchen: Hans Christian Andersen.

Das MĂ€rchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "MĂ€rchensommer" ĂŒber einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grĂŒnen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Hans Christian Andersen – Zwischen Armut, Ruhm und Phobien

In dem Fall des Dichters Hans Christian Andersen trifft das Sprichwort „Eigenlob stinkt“ wohl nicht so gut zu. Sicherlich war er ein begnadeter Schriftsteller, doch er beschĂŒttete sich nicht mit Eigenlob – auch, wenn er es aufgrund der Bekanntheit und der Beliebtheit seiner Werke durchaus verdient hĂ€tte. Die breite Öffentlichkeit kennt ihn als Verfasser verschiedener KunstmĂ€rchen, doch er schrieb auch in anderen Genren, was zu seinem eigenen Verdruss aber nur wenige Menschen wahrnahmen. Auch heute ist es vielen unbekannt.

Aus Hans Christian Andersens insgesamt MĂ€rchen sind vor allem diese bekannt:

  • Das hĂ€ssliche Entlein,
  • Die Prinzessin auf der Erbse,
  • DĂ€umelinchen,
  • Die kleine Meerjungfrau
  • Des Kaisers neuen Kleider
  • Die Schneekönigin
  • Das MĂ€dchen mit den Schwefelhölzern

Aber er schrieb auch sechs Romane, sieben ReisebĂŒcher, 46 TheaterstĂŒcke und 1000 Gedichte. Er wollte auf keinen Fall das Bild des „harmlosen Idyllikers“ verkörpern, sondern von den Menschen ernstgenommen werden. Erst acht Jahre, nachdem seine ersten MĂ€rchen erschienen sind, fand er sich damit ab, als Dichter fĂŒr Kinder berĂŒhmt geworden zu sein.

Doch, wer war Hans Christian Andersen ĂŒberhaupt? Was wissen wir ĂŒber den Schriftsteller, der so viele schöne KunstmĂ€rchen geschrieben hat und somit eine echte Konkurrenz fĂŒr die GebrĂŒder Grimm darstellt?

Hans Christian Andersen – eine kleine Biographie

Hans Christian Andersen erblickte am 2. April 1805 in Odense, DĂ€nemark als das Kind eines Schuhmachers und einer WĂ€scherin das Licht der Welt. Weder seine Mutter noch sein Vater verdienten viel Geld, weshalb er in Armut groß wurde und die Eltern so wenig Geld zur VerfĂŒgung hatten, dass es ihnen schwerfiel ihrem Sohn einen Besuch in der Schule zu ermöglichen.

Das soll nun keine Steilvorlage fĂŒr Kinder sein, die Andersen als Beispiel nutzen, um ihre Aussage zu unterstreichen, dass man auch ohne Schulbesuch berĂŒhmt und reich werden kann. Zwar mag das auf ihn zutreffen, doch das Leben in Armut war fĂŒr ihn kein Zuckerschlecken.

Hintergrundwissen: In dem MĂ€rchen „Das hĂ€ssliche Entlein“ reflektiert Hans Christian Andersen seine eigenen GefĂŒhle sich selbst und seines Erscheinungsbildes gegenĂŒber. Als Junge war er aufgrund seiner Optik und seiner recht hohen Stimme oft Opfer von Mobbing.

Mit nur 14 Jahren verlor Hans Christian Andersen seinen Vater, was nicht nur emotional einen großen Einschnitt in seinem Leben darstellte. Er zog in die dĂ€nische Hauptstadt Kopenhagen und arbeitete dort als Schauspieler in einem Theater. In diesem Zusammenhang fĂŒhrte er auch eigene verfasste Texte auf, die die Menschen ansprachen, sodass die Menschen schnell das große Talent erkannten, das in ihm steckte.

Der Direktor des königlichen Theaters nahm Andersen auf und ließ ihn sogar bei sich wohnen. Dank seiner Hilfe besuchte er nach der Lateinschule spĂ€ter auch die UniversitĂ€t und schrieb weiterhin eigene Texte. Seine Werke gibt es heute in mehr als 120 Sprachen. Doch auch Andersen selbst kam viel in den Kontakt mit anderen LĂ€ndern, da er ab dem Jahr 1831 leidenschaftlich gerne reiste und sich so oft, wie es ihm möglich war, in andere LĂ€nder begab. In diesem Zusammenhang verbrachte er auch einige Zeit in Deutschland.

Hintergrundwissen: Dass viele der MĂ€rchen, die Hans Christian Andersen verfasste mit einer augenscheinlich aussichtslosen und schlechten Situation der Protagonisten starten, kommt nicht von ungefĂ€hr. Der Schriftsteller verarbeitete in den Geschichten seine persönlichen Traumata, wie die Kindheit in Armut und den Tod des Vaters. 

Hans Christian Andersen heiratete nie und hat auch keine Kinder bekommen, wobei diese beiden Aspekte fĂŒr ihn keine zwingenden Bestandteile eines Happy Ends darstellten – zumindest nicht fĂŒr sein eigenes Leben. Denn in seiner spĂ€teren Autobiographie schrieb er Folgendes: „Mein Leben ist ein hĂŒbsches MĂ€rchen, so reich und glĂŒcklich.“

In dem Alter von 70 Jahren starb Andersen am 4. August 1875 an Leberkrebs und hinterließ der Welt viele schöne Werke, die Kinder und Erwachsene in vielen LĂ€ndern auch heute noch in ihren Bann ziehen, aber auch Kritiker finden, die in MĂ€rchen nur von wahrwerdenden TrĂ€umen lesen möchten.

Hintergrundwissen: Obwohl er selbst sein Leben als hĂŒbsches MĂ€rchen, reich und glĂŒcklich beschreibt, litt Hans Christian Andersen sein ganzes Leben lang unter vielen Phobien. So hatte er unter anderem Angst vor Hunden und aß kein Schweinefleisch, weil er Angst vor dem Parasiten „Trichinae“ hatte, der in Schweinefleisch vorkommen kann. Eine seiner grĂ¶ĂŸten Phobien war es allerdings fĂ€lschlicherweise fĂŒr Tod erklĂ€rt und lebendig begraben zu werden. Aus diesem Grund schrieb er jeden Abend, bevor er zu Bett ging einen Zettel auf dem er festhielt: „Ich scheine nur tot zu sein“, um sicher zu gehen, nicht lebendig begraben zu werden.

Wer einmal in die eigenen Kindheitserinnerungen zurĂŒckreist wird sich bestimmt an eines oder auch mehrere MĂ€rchen des beliebten Schriftstellers zurĂŒckerinnern. Nicht nur Hans Christian Andersens Leben selbst war also ein hĂŒbsches MĂ€rchen, sondern auch seine MĂ€rchen selbst verzaubern vielen Kindern das Leben und bescheren ihnen ganz besondere Momente. Nicht zuletzt aus diesem Grund gilt Andersen in seinem Heimatland DĂ€nemark als „national treasure“ – also als „Schatz der Nation“.

Zu Ehren von Hans Christian Andersen:

  • feiern wir immer am 2. April (dem Geburtstag des beliebten Schriftstellers) den internationalen Kinderbuchtag.
  • ließ die dĂ€nische Regierung damals eine Statue fĂŒr ihn bauen, die sich im Königsgarten in Kopenhagen wiederfindet. Andersen konnte diese noch zu Gesicht bekommen, starb jedoch vier Monate spĂ€ter, nachdem sie zu Ehren seines 70. Geburtstags aufgestellt wurde.
  • kann man sich heute sein Geburtshaus in Odense ansehen.
  • gibt es an der Langelinje SeebrĂŒcke eine Statue von der kleinen Meerjungfrau, die in der Originalfassung im ĂŒbrigen weitaus grausamer ist und kein Happy End findet, wie wir das von der heute bekannten und beliebten Filmadaption gewöhnt sind.

Die Gastautorin

Geboren im Februar 1969, lebt Carola KĂ€pernick in SĂŒdbaden. Sie betreibt die Textgemeinschaft als Herzensprojekt und sieht sich als Netzwerkerin fĂŒr Autor:innen. Zudem schreibt sie eigene BĂŒcher in verschiedenen Genren von der Romanze bis zum Krimi. MĂ€rchen liebt sie und hat mit einer ihrer Anthologieausschreibungen auch MĂ€rchen fĂŒr Erwachsene von verschiedenen Autor:innen gesammelt und herausgegeben (FrĂŒhlingserwachen im MĂ€rchenwald, dass diesen Sommer auch wieder einer der Preise ist).

Homepage: Carola KĂ€pernick
Twitter: @Textgemeinscha1

MĂ€rchenrallye – Runde 1

Willkommen zu Runde 1 der MĂ€rchenrallye des MĂ€rchensommers!

Wie lÀuft das ganze ab?

Dies ist der Startbeitrag. Von hier aus kommst du durch die Beantwortung der MĂ€rchenfragen zur nĂ€chsten Stationen. Auf diesem Weg musst du dir die Buchstaben fĂŒr das Lösungswort dieser Runde merken. Die Runde hat sechs Stationen, von der letzten Station aus wirst du auf einen Beitrag mit Formular geleitet, ĂŒber das du dich fĂŒr den Rundenpreis, ein E-Book von Katherina Ushachovs Zarin Saltan, qualifizieren, bzw. dir die Punkte, fĂŒr den gesamten MĂ€rchensommer anrechnen lassen, kannst.

Pro Runde gibt es ein Lösungswort und einen Einzelpreis, sowie 10 Punkte fĂŒr den MĂ€rchensommer, wer die ersten drei Runden ĂŒberstanden hat, kann in der vierten Runde einen besonderen Preis, nĂ€mlich eine Hardcover Edition von Carola Wolffs „Der Fluch des Erlkönigs“ – und 15 Punkte, ergattern.

Mein Lösungsbuchstabe

 

Wenn du als Teil der Rallye hier gelandet bist, dann kann ich dir mitteilen, dass mein Lösungsbuchstabe das F ist.

Mein MĂ€rchen

Gerade erst letzte Woche habe ich ĂŒber Meerschaum ein Adaption zu diesem MĂ€rchen erzĂ€hlt, also kann mein MĂ€rchen nur eines sein: Die kleine Meerjungfrau.

Eine neugierige Meerjungfrau lĂ€sst sich von einer Meerhexe Beine geben, um einen Prinzen wiederzufinden, den sie vorm Ertrinken gerettet hat. Doch dieser Zauber hat auch Nachteile: Sie kann nicht mehr sprechen und jeder Schritt fĂŒhlt sich an, als wenn sie auf Scherben tritt. Doch das hĂ€lt sie nicht davon ab, ihr GlĂŒck zu suchen.

Doch:

Wen heiratet der Prinz am Ende der kleinen Meerjungfrau?

Ich wĂŒnsche viel Spaß und viel Erfolg bei der MĂ€rchenrallye!

Anne/PoiSonPaiNter

Anna Holub: Meerschaum

Read in English

Auch in diesem MĂ€rchensommer werde ich wieder ein paar BĂŒcher rezensieren. Anfangen möchte ich dabei mit dem siebten Band der MĂ€rchenspinnerei: Meerschaum von Anna Holub, einer Adaption von Hans-Christian Andersens „Kleinen Meerjungfrau„.

Worum geht’s?

4 of 5 stars

Journalist Oliver steckt in der Krise, die Schreibblockade hat ihn voll erwischt. Als er auf drĂ€ngen seiner „Chefin“ endlich etwas abliefert, kommt er vom Regen in dir Traufe. Anstatt seines EnthĂŒllungsberichts ĂŒber illegalen Menschenhandel in einem Großkonzern, soll er eine Jobhudelei auf eben jenen verfassen. Doch hinterrĂŒcks bittet der junge Firmenchef ihn ein paar weitere Nachforschungen fĂŒr ihn anzustellen.

Und was hat das Ganze eigentlich mit der unbekannten Schönheit zu tun, von dem sein Freund Mathieu so angetan ist?

Die Kleine Meerjungfrau als Skandinavien-Krimi.

Das Leseerlebnis

Meerschaum war der letzte Band, der wÀhrend des letzten Sommers herausgekommen ist. Schon die ersten Veröffentlichungsteaser hatten mich neugierig gemacht und das obwohl ich nicht unbedingt ein Krimileser bin, die schaue ich mir lieber als Serien an. Anna hat die Geschichte um Oliver und die stumme Fremde jedoch so gut aufgearbeitet, dass es ich es nicht weiter bemerkte, denn der eigentliche Krimi Aspekt war eher in eine hautnah-Recherche umgewandelt.

An ein paar Stellen gingen mir die ÜbergĂ€nge zu schnell, da hĂ€tte ich mir etwas mehr Inhalt, mehr ErklĂ€rung gewĂŒnscht, um besser nachvollziehen zu können, warum ein Charakter was nun gerade macht – und wie viel Einfluss tatsĂ€chlich die Undine darauf hatte.

Die Einbindung dieser Sagengestalten ist einerseits gut gelungen, andererseits fĂŒr meinen Geschmack etwas kurz geraten, aber ich bin jemand der gerne ausschweifende ErklĂ€rungen ĂŒber magische Wesen liest. Selbst zum Schluss wusste ich leider nicht genau, was die Undinen dieser Geschichte nun eigentlich konnten.

Was auch sehr offen geblieben ist, ist das Ende an sich und solange Anna nicht explizit irgendwo schreibt, dass der eine Charakter tatsĂ€chlich tot ist, werde ich der festen Überzeugung sein, dass es noch eine Rettung gab … und selbst wenn, werde ich es eventuell einfach öhm … ignorieren. 😀

Die Charaktere

Wie ich bereits im letzten Sommer gesagt habe, war mir Oliver von vornherein sympatisch und er ist es auch im Verlaufe des Buches geblieben. Seine doch recht zynische Art die Dinge anzugehen, machen ihn definitiv zu einem der Highlights des Buches.

Mathieu hingegen war mir schon zu anstrengend, zu sehr versessen darauf das MĂ€dchen zu finden und zu labil, was nur darauf hinweist, dass seine Charakterisierung als der besessene Freund gut funktioniert.

Neben Oliver war Komissarin Berg mir noch am sympatischsten, die zwar den Regel folgt, aber doch ihren eigenen Weg geht, ihr Kollege ging mir einfach nur auf den Keks, aber das war vermutlich so beabsichtigt.

Die Meerjungfrau selbst schwankte zwischen sehr genialen Momenten und solchen, die sich fĂŒr mich nur schlecht mit diesen verbinden ließen. Als wĂ€re sie zwei verschiedene Personen. Was in gewisser Weise ja auch irgendwie stimmt …

Viele der Nebencharaktere werden nur kurz eingefĂŒhrt und verschwinden dann, um spĂ€ter nochmal einen kleinen Auftritt zu haben, was dafĂŒr sorgte, dass hin und wieder die Zusammentreffen leider schon etwas konstruiert wirkten.

Generelle Meinung

Die Geschichte ist faszinierend aufgebaut. Je mehr Details zum Vorschein kommen, umso mehr fĂŒgt sich das große RĂ€tsel zu einem stimmigen Ganzen zusammen, so wie es bei einem guten Krimi der Fall sein muss. Auch wenn mir wie gesagt, kleinere Details dann doch fehlten.

Die Stimmung des Ganzen ist wunderbar festgehalten, die Charaktere wirken fĂŒr ihre Zwecke realistisch, trotz konstruierter Treffen und ich staune ĂŒber den Kaffeekonsum der DĂ€nen …

Ich hĂ€tte mir wie gesagt auch ein bisschen mehr zur Undinenlegende gewĂŒnscht, aber das ist persönliche Meinung.

Gefallen hat es mir definitiv und meine Vorfreude wurde bestÀtigt.

Dinge, die ich hinzufĂŒgen möchte

Aus irgendeinem Grund habe ich mich sehr schwer getan mit dieser Rezension. Ob Olivers Schreibblockade abgefĂ€rbt hat? Ich weiß es nicht … es kann also sein, dass ich den Text oben immer mal wieder noch ein StĂŒck anpasse, wenn mir etwas einfĂ€llt, an das ich bisher nicht gedacht habe.

Morgen gibt es dann nicht nur hier ein Interview mit Anna, sondern bei Trimagie und Drachengeschichten und Nordlichter auf Facebook auch die ersten BilderrÀtsel.

Anne/PoiSonPaiNter

© FĂŒr das Cover gehören den rechtmĂ€ĂŸigen Besitzern.
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Lies auf Deutsch

This Fairy Tale Summer I will again review a few books. I would like to start with the seventh volume of the MĂ€rchenspinnerei: Meerschaum by Anna Holub, an adaptation of Hans-Christian Andersen’s „Little Mermaid„.

What is it about?

4 of 5 stars

Journalist Oliver is in a slump, the writer’s block has hit him hard. When he finally delivers something at the insistence of his „boss“, he comes out of the frying pan into the fire. Instead of his disclosure report about illegal human trafficking in a large corporation, he is to write an adulation of the same. But behind closed doors the young company boss asks him to do some more research for him.

And what does all this have to do with the unknown beauty his friend Mathieu is so taken with?

The Little Mermaid as a Scandinavian thriller.

The reading experience

Meerschaum was the last volume that came out during the last summer. Already the first release teasers had made me curious and this although I am not necessarily a detective story reader, I prefer to watch them as series. Anna worked out the story about Oliver and the mute stranger so well, however, that I didn’t notice it further, because the actual thriller aspect was rather transformed into first-hand research.

In a few places the transitions went too fast for me, I would have wished for a bit more content, more explanation, in order to be able to understand better why a character does something – and how much influence the Undine actually had on it.

The integration of these legendary creatures has succeeded well on the one hand, on the other hand it is a little short for my taste, but I am someone who likes to read excessive explanations about magical beings. Even at the end I didn’t know exactly what the undines of this story actually could do.

What also remained very open is the end itself and as long as Anna does not explicitly write somewhere that one character is actually dead, I will be convinced that there was still a rescue… and even if she does, I might just, um … ignore it. 😀

The characters

As I said last summer, I liked Oliver right from the start and he remained so throughout the book. His cynical way of doing things definitely makes him one of the highlights of the book.

Mathieu, on the other hand, was already too stressful, too eager to find the girl and too unstable, which only indicates that his characterization as the obsessed friend works well.

Besides Oliver, Commissioner Berg was the one I liked most, she follows the rules but still goes her own way, her colleague just got on my nerves, but that was probably the intention.

The mermaid herself wavered between very ingenious moments and moments that I found difficult to connect to them. Like she’s two different people. Which is in a way somehow true…

Many of the side characters are introduced only briefly and then disappear in order to have a small performance later on, which unfortunately made the encounters seem somewhat constructed now and then.

General Opinion

The story has a fascinating composition. The more details come to light, the more the big mystery merges into a coherent whole, as it must be with a good thriller. Even though, as I said, some minor details were missing.

The mood of the whole thing is wonderfully captured, the characters seem realistic for their purposes, despite constructed meetings and I am amazed about the coffee consumption of the Danes…

As I said, I would have liked a little more on the undine legend, but that is my personal opinion.

I definitely liked it and my anticipation was justified.

Stuff I’d like to add

For some reason I had a hard time with this review. I wonder if Oliver’s writer’s block has rubbed off? I don’t know… so it may be that I adjust the text above every now and then, if I remember something I have not thought of so far.

Tomorrow there will not only be an interview with Anna here, but also the first picture puzzles at Trimagie and Drachengeschichten und Nordlichter  on Facebook.

Anne/PoiSonPaiNter

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