Wie letzte Woche bereits angekĂŒndigt wird es die nĂ€chsten Wochen an dieser Stelle immer ein Kapitel des #CroMĂ€r, des Crossover MĂ€rchens geben.

Viel SpaĂ mit:
Kapitel 1 – Die Frau mit dem roten Hoodie
âBin wieder da!â Reginas Stimme hallte durch das alte Haus ihrer Eltern als sie die TĂŒr hinter sich schloss. Das laute Surren der NĂ€hmaschine verriet ihr, dass ihre Mutter zu Hause war. In aller Ruhe hing sie ihre Jacke an die Garderobe, stellte die Schuhe ins Regal und schlurfte in ihren Hausschuhen ins Arbeitszimmer. FĂŒr einen Moment blieb sie in der TĂŒr stehen und beobachtete wie ihre Mutter mit konzentriertem Blick den Stoff durch die Maschine schob. Immer wieder hatte Regina es selbst versucht, aber sie hatte was diese Art von handwerklicher Arbeit anging einfach zwei linke HĂ€nde. DafĂŒr verstand sie andere Dinge besser, die fĂŒr ihre Mutter Böhmische Dörfer waren.
âAhâ, entfuhr es ihrer Mutter, als sie von der Arbeit aufblickte und sie bemerkte. âMusst du dich immer so anschleichen?â Es sollte ein Vorwurf sein, doch das leichte LĂ€cheln und die ĂŒbertriebene Geste mit der sie ihre Hand aufs Herz legte, sagten Regina, dass ihre Mutter sie nur neckte. Das Spiel konnten zwei spielen.
âSoll ich wieder den Schellenring tragen?â, schlug sie breit grinsend vor und erinnerte sich daran, wie genervt ihre Mutter gewesen war, als sie diesen von einem Mittelaltermarkt mitgebracht hatte und damit durchs Haus spaziert war.
âUntersteh dich!â, widersprach ihre Mutter und kam zu ihr, um sie zu begrĂŒĂen. âHast du schon wieder das alte Ding zur Arbeit angehabt?â, kommentierte sie, als sie sich aus der Umarmung gelöst hatten und zupfte an Reginas Hoodie.
âMamaaa, wie oft noch? Es interessiert keinen auf Arbeit und das ist nun mal mein Lieblingspulli!â Regina verdrehte die Augen und machte sich auf in ihr Zimmer.
âJa, aber so wirst du es doch nie zu etwas in der Firma bringen!â, erinnerte sie ihre Mutter zum tausendsten Mal.
âWer sagt denn, dass ich das wi-hill?â, erwiderte sie nur mit einem Singsang und verschwand die Treppe hoch.
Immer wieder fĂŒhrte sie diese Unterhaltung mit ihren Eltern, dabei war die Anstellung in der Software-Klitsche nur ein Nebenjob, um ihr Studium zu finanzieren. In der Abteilung, in der sie angestellt war, kĂŒmmerte sich nun wirklich keiner darum, was man trug. Einer ihrer Kollegen trug fast tĂ€glich dasselbe, ein anderer lief nur mit Nerd-T-Shirts rum und sie, sie trug halt oft ihren alten, roten Kapuzenpullover, der ihr bei vielen Leuten auf Arbeit und in ihrem Freundeskreis Spitznamen wie âRedâ oder manchmal auch âRotkĂ€ppchenâ eingebracht hatte. Klar, er war schon etwas ausgefranst an den Ărmeln, die Farbe war nicht mehr ganz so knallig, wie zu Anfang, aber sie mochte ihn. Sie mochte das GefĂŒhl, dass er ihr gab, wenn sie ihn trug. Mit ihrem roten Pulli konnte sie alles schaffen. Das er auĂerdem dafĂŒr sorgte, dass man ihre Fettpölsterchen nicht gleich zu Gesicht bekam war nur ein kleiner Zusatzbonus.
âRegina!â, rief ihre Mutter aus der KĂŒche.
âKomme!â, erwiderte sie knapp und eilte hinab.
Auf dem KĂŒchentisch stand ein Korb in den ihre Mutter gerade kleine PlasteschĂŒsseln packte, die sich daneben stapelten.
âKannst du bitte zu Oma fahren, ich muss das Kleid noch fertig machen und schaffe es heute nichtâ, bat ihre Mutter und sah von ihrer Arbeit auf.
âFindet sie wieder die Steckdose nicht?â, scherzte Regina und verschrĂ€nkte die Arme. In den meisten FĂ€llen, in denen ihre Mutter darauf bestand, dass sie zu ihrer GroĂmutter fuhr, hatte die alte Dame etwas an ihrem Computer kaputt gemacht, dass Regina wieder reparieren sollte. Eine der unpraktischen Nebenerscheinungen die Informatikerin im Haushalt zu sein: Jeder glaubte, man wusste alles ĂŒber Computer. Was in den meisten FĂ€llen allerdings nicht stimmte, aber das brauchte Regina nicht versuchen ihrer Familie zu erklĂ€ren, da stieĂ sie nur auf taube Ohren.
âSei nicht albern. Ihr gehtâs nicht so gut und ich habe ihr eine Suppe gekocht. AuĂerdem hab ich noch ein paar Reste vom Abendessen von gestern und vom Kuchen eingepackt und noch ein paar andere Lebensmittel, weil sie die nicht mehr im Haus hat und in ihrem Zustand nicht einkaufen gehen willâ, erklĂ€rte Reginas Mutter ohne Umschweife.
âEnkeltochter-Lieferservice, verstehe.â Regina seufzte. Sie war gerade erst angekommen und musste schon wieder los. Normalerweise wĂŒrde sie sich beschweren, aber sie mochte ihre Oma und ihre Mutter klang besorgt.
âAuĂerdem tut dir ein bisschen Bewegung mit dem Fahrrad ganz gutâ, stichelte ihre Mutter, die deutlich nĂ€her am Normalgewicht war als sie.
âIs ja nicht so, dass ich zur Arbeit rolle âŠâ, brummte Regina und ging sich die Schuhe anziehen.
Als alles eingepackt war, schnallte sie es auf den GepÀcktrÀger ihres Fahrrads.
âFahr vorsichtig und grĂŒĂ schönâ, gab ihre Mutter ihr zusammen mit einem Kuss auf den Weg.
âNatĂŒrlich, Mama âŠâ, kommentierte Regina nur genervt und stieg aufs Rad.
Der Weg zu ihrer Oma fĂŒhrte durch ein altes WaldstĂŒck, das ihr Dorf vom Nachbardorf trennte. Eigentlich hatte Regina schon seit Jahren erwartet, dass entweder sie dichter zu Oma oder Oma zu ihnen ziehen wĂŒrde, da die alte Dame zwar noch sehr rĂŒstig, aber auch nicht mehr die JĂŒngste war, doch bisher wollte sich keine der beiden Parteien bewegen. Warum auch? Der Weg zueinander konnte in einer Stunde mit dem Rad, in einer halben mit dem Auto zurĂŒckgelegt werden und alle waren mit ihrem Wohnort mehr als zufrieden. Nur Regina wĂŒrde sich nach ihrem Studium entscheiden mĂŒssen, ob sie weiter Zuhause wohnen blieb oder sich etwas eigenes suchte, aber darĂŒber wollte sie sich jetzt keine Gedanken machen.
Etwas auĂer Sichtweite des Hause stieg sie noch einmal vom Fahrrad ab und schaltete eines ihrer Handyspiele an. Wenn sie sich schon bewegte, konnte das Spiel ruhig laufen und ihre Schritte mitzĂ€hlen, damit die kleinen Monster aus ihrem Ei schlĂŒpfen konnten. Ein albernes Spiel, aber ein netter Zeitvertreib, auĂerdem waren im Wald auch immer wieder ein paar interessante Monster, die in der Stadt nicht so oft auftauchten. Das Handy sicher in ihrer Tasche deponiert, den Kopfhörer in einem Ohr, um den Ton zu hören, wenn ein neues Monster erschien, machte sie sich auf den Weg.
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Hinter den Kulissen
Dieses Kapitel stammt aus meiner Feder und wie schon in der AnkĂŒndigung erwĂ€hnt, ist Regina anhand der Vorgaben einer Twitterumfrage entstanden – und im Prinzip ich in jĂŒnger mit ein paar Ausnahmen …
Nur um das Klarzustellen: Ich habe nur Pullis in den Farben schwarz, grau und dunkelblau. Die einzigen roten Sachen, die ich besitze sind ne Gewandungsbluse, ein Spider-Man und ein Deadpool T-Shirt.
Wenn gewĂŒnscht kann ich Beweisfotos liefern đ
Wollte ich nur erwĂ€hnt haben …
Anne/PoiSonPaiNter