Im Rahmen des MĂ€rchensommers habe ich auch ein paar anderen AutorInnen Fragen ĂŒber ihre Adaptionen und MĂ€rchen gestellt.
Laura Kier – Autorin von „MĂ€rchen statt Pralinen“
Ein paar Daten zu dir:
TrÀume können die Zukunft verÀndern.
Doch erst, wenn man die Augen öffnet,
kann man sie verwirklichen! (Laura Kier)
Seit Jahren begleitet mich dieses Motto. Auf der einen Seite liebe ich es zu trĂ€umen und auf der anderen bin ich jemand, der seinen TrĂ€umen nicht hinterherjagt, sondern sie verwirklich. Lange Zeit habe ich gehadert, ob ich bereits gut genug bin, meine Romane und Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Mittlerweile weiĂ ich, dass meine Texte gefallen. So habe ich im April 2018 endlich meinen DebĂŒt-Roman (âPerfektion â Die VerĂ€ndertenâ, eine Dystopie) veröffentlicht. Davor sind sechs MĂ€rchen von mir im Selfpublishing erschienen.
Vorneweg ein paar Fragen zu deiner Reihe âMĂ€rchen statt Pralinenâ:
1. Was war an deinen MĂ€rchen am Schwierigsten umzusetzen?
Zum einen die Frage wo und wie kann ich sie veröffentlichen. Die MĂ€rchen sind kurz und damit fĂŒllen sie kein komplettes Buch. Bei vielen Book on Demand-Anbietern hĂ€tte ich fĂŒr eines der MĂ€rchen deutlich ĂŒber 6⏠nehmen mĂŒssen â fĂŒr mich ein No-Go. Auch wenn ich kein Fan von Amazon bin, aber ohne wĂ€ren die MĂ€rchen in der Art nicht möglich gewesen.
Zum anderen manche MĂ€rchen an sich. Bei den blĂŒhenden Steinen habe ich den Plot zwei oder dreimal umgeschmissen, bis er so war, wie ich ihn haben wollte. Die Gewitterhexe hatte mit zu starken, unpassenden GefĂŒhlsschwankungen zu kĂ€mpfen und bei der Muse und dem Sorgendieb musste ich abwĂ€gen, ob ich das Ende offener gestalte (von meinen Lektoren so gewĂŒnscht) oder geschlossen aufbaue (hĂ€tten sich einige Blogger gewĂŒnscht).
2. Was hat dich bei der Arbeit an den MÀrchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?
Die verdammten Proportionen der Gewitterhexe. Die Cover meiner MĂ€rchen habe ich selbst gemalt und da ich Menschen alles andere als gut kann, war die Umsetzung fĂŒr mich am schwierigsten. Bei âDie Muse und der Sorgendiebâ hat meine Muse erstaunlich gut funktioniert, aber von der Hexe habe ich viele Versionen gemalt, bis es endlich passte.
3. Warum hast du dich dafĂŒr entschieden, deine eigenen MĂ€rchen zu verfassen, anstatt bekannten Stoff neu aufzulegen?
Ich liebe MĂ€rchen. Ich liebe Neues. Vor allem fĂ€llt es mir beim Schreiben zum Teil sehr schwer, mich an eine bestimmte Vorlage zu halten. Habe ich vorher einen Plot ausgearbeitet, passiert es hĂ€ufig, dass ich am Ende etwas ganz anderes, aber besseres geschrieben habe. So kann ich meine KreativitĂ€t frei flieĂen lassen. Mir machen zwar auch MĂ€rchenadaptionen SpaĂ (das merke ich bei meinen Projekten fĂŒr die MĂ€rchenspinnerei), dennoch sind meine MĂ€rchen fĂŒr mich etwas anderes. Sie sind wirklich meins und warum sollte ich mich mit bekannten Stoffen zufriedengeben, wo mir ganze Welten offenstehen?
4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte deine Pralinen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?
Ăhm ⊠Bekomme ich Rocket als Rocks? đ
Ganz ehrlich, ich habe da wenige Vorstellungen. MĂ€rchen zu Verfilmen finde ich sowieso nicht ganz so einfach. Wobei ich mir bei einer Verfilmung tatsĂ€chlich Studio Ghibli wĂŒnschen wĂŒrde. Die Animes um Totoro, das Schloss im Himmel usw. treffen das, was ich so an phantastischen Welten liebe.
5. Was wĂŒnscht du dir fĂŒr die Zukunft der Pralinen?
Einen besseren Publikationsweg. Ich möchte, dass ich möglichst viele Menschen bei einem guten Preis-LeistungsverhĂ€ltnis erreichen kann. Mir ist es wichtiger, Menschen mit meinen Texten zu bewegen und ihnen neue Ideen mit auf den Weg zu geben, als das groĂe Geld zu verdienen. Dennoch muss ich natĂŒrlich darauf achten, dass meine MĂ€rchen auch Geld in die Kasse spĂŒlen. Ohne geht es leider nicht. Von daher wĂŒnsche ich mir im Moment vor allem viele begeisterte Leser, fĂŒr die ich weiterhin MĂ€rchen veröffentlichen darf.
Schauen wir uns deine MĂ€rchenleidenschaft mal etwas genauer an…
6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um MÀrchen geht?
Mit meiner Mutter und meiner Schwester MÀrchen nachzuspielen oder Lesungen auf den Bottroper MÀrchentagen zu hören.
7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?
Ein stimmiges Ende. Dabei ist es mir egal, ob es Happy oder Bad ist.
8. Was stört/begeistert dich bei MÀrchen am meisten?
Mich begeistern die unendlichen Möglichkeiten. AuĂerdem finde ich es schön, die eigene Gedankenwelt und damit auch die eigenen Ăberzeugungen in Form eines MĂ€rchens an andere weiterzugeben.
Wirklich störende Punkte habe ich kaum. Wobei ich teilweise die im MÀrchen typische schwarz-weià Malerei von Gut und Böse nicht mag. Viele meiner Charaktere und MÀrchen sind daher in Graustufen gehalten.
9. Was ist fĂŒr dich typisch an einem MĂ€rchen?
Bei den klassischen MÀrchen zum einen die klare Einteilung nach Gut und Böse. Aber viel wichtiger finde ich die Sprache und die phantasievollen Settings, in denen MÀrchen oft angesiedelt werden. Seien es Fabelwesen oder Magie. Auch die Symbolik von Blumen und Tieren fasziniert mich.
Zum Schluss noch ein paar mÀrchenhafte Fragen:
10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was wĂŒrdest du tun?
Ein MĂ€rchen drĂŒber schreiben đ Und dann wĂŒrde ich fragen, was der Mensch angestellt hat, dass er verzaubert wurde. Muss ja einen Grund geben. Ob ich den Menschen erlösen wĂŒrde, kann ich so nicht sagen. Vielleicht.
11. Eine gute Fee will dir drei WĂŒnsche erfĂŒllen, was wĂŒrdest du dir wĂŒnschen?
Sie soll bitte das Beamen ermöglichen. Meine Freunde wohnen quer durch Deutschland verteilt und auch meine Familie lebt zum Teil 300 km von mir entfernt. Dazu kommen Messen und Conventions ⊠ja, beamen wÀre toll!
AuĂerdem hĂ€tte ich gerne, dass der Tag mehr als 24 Stunden hat und meine Konzentration dafĂŒr auch ausreicht. Ich habe soooo viele Ideen und möchte die am liebsten alle umsetzen, nur stĂ€ndig lĂ€uft mir die Zeit davon.
Den dritten Wunsch wĂŒrde ich gerne aufheben.
12. Welchen MĂ€rchenweg wĂŒrdest du wĂ€hlen um jemanden aus dem Weg zu rĂ€umen?
Also wenn die Nachbarshunde wieder den ganzen Tag bellen, dann den vergifteten Schokoladenkuchen. Bei einem Menschen wĂ€re es wohl eher ein âSchnipps und wegâ.
13. Bonusfrage: Mit welcher MĂ€rchenfigur wĂŒrdest du gerne tauschen?
Mit keiner. Ich beobachte sie lieber und werfe den Charakteren Steine in den Weg, nur um zu sehen, wie sie die HĂŒrde bezwingen. Ich möchte nicht im Mittelpunkt stehen (darum hasse ich auch Selbstvermarktung so), sondern lieber ein stiller Beobachter in sĂ€mtlichen MĂ€rchenwelten sein.
Mehr zu Laura gibt es hier:
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Vielen Dank, Laura!
Anne/PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch
During the Fairy Tale Summer I also asked a few other author*esses questions about their adaptations and Fairy Tales.

Laura Kier – Authoress of „MĂ€rchen statt Pralinen“ (Fairy Tales instead of Pralines)
A few things about you:
Dreams can change the future.
But only when you open your eyes,
they can be realized! (Laura Kier)
This motto has accompanied me for years. On the one hand I love to dream and on the other hand I am someone who does not chase after their dreams, but realizes them. For a long time I had to decide whether I was good enough to publish my novels and short stories. By now I know that my words please. So in April 2018 I finally published my debut novel („Perfektion â Die VerĂ€nderten„ – Perfection – The Changed“, a dystopia). Before that, six of my fairy tales were released in self-publishing.
Beforehand a few questions about your series „MĂ€rchen statt Pralinen“
1. What was the hardest part in realizing your Fairy Tales?
On the one hand the question where and how can I publish them. The Fairy Tales are short and do not fill a complete book. With many Book on Demand providers I would have had to take well over 6⏠for one of the Fairy Tales – for me a No-Go. Even if I’m not a fan of Amazon, but without Amazon the Fairy Tales would not have been possible.
On the other hand, some Fairy Tales in themselves. With the „blĂŒhende Steine“ (blooming stones), I knocked over the plot two or three times until it was what I wanted it to be. The „Gewitterhexe“ (thunderstorm witch) had to fight with too strong, inappropriate emotional fluctuations and with the „Muse und der Sorgendieb“ (Muse and the Worry Thief) I had to consider whether I arrange the end more openly (so desired by my editors) or closed (some bloggers would have wished).
2. What reduced you most to despair working on your Fairy Tales?
The bloody proportions of the thunderstorm witch. I painted the covers of my Fairy Tales myself and since I can’t do people well at all, the realization was the most difficult for me. My muse worked surprisingly well for The Muse and the Worry Thief, but I painted many versions of The Witch until it finally fit.
3. Why did you decide to write your own Fairy Tales instead of recreating familiar material?
I love fairy tales. I love new things. Above all, when I’m writing, it’s sometimes very difficult for me to stick to a certain template. If I worked out a plot before, it often happens that in the end I wrote something completely different, but better. So I can let my creativity flow freely. I also enjoy Fairy Tale adaptations (I notice this in my projects for the MĂ€rchenspinnerei), but my Fairy Tales are something else for me. They really are mine and why should I be satisfied with familiar materials when whole worlds are open to me?
4. A Movie-Person comes to you and wants to turn your Pralines into a movie, whom do you see in the leading roles?
Um… Can I have Rocket as Rocks? đ
Honestly, I have few ideas. Filming Fairy Tales isn’t that easy anyway. Though I would really wish for Studio Ghibli for a film version. The anime around Totoro, the Castle in the Sky etc. hits what I love about fantastic worlds.
5. What’s your wish for the future of the Pralines?
A better way of publication. I want to reach as many people as possible at a good price-quality ratio. It is more important to me to move people with my writings and to give them new ideas than to earn big money. But of course I have to make sure that my fairy tales also put money in the bank. I’m afraid I can’t do without it. That’s why I wish for many enthusiastic readers at the moment, for whom I can continue to publish Fairy Tales.
Let’s take a closer look at your passion for Fairy Tales …
6. What is your loveliest memory regarding Fairy Tales?
To reenact Fairy Tales with my mother and sister or to listen to readings at the Bottrop Fairy Tale Days.
7. What do you prefer? Happy End or Bad End?
A fitting ending. I don’t care if it’s Happy or Bad.
8. What bothers/enthuses you the most about Fairy Tales?
I am fascinated by the endless possibilities. In addition, I think it is nice to pass on one’s own thoughts and thus one’s own beliefs to others in the form of a Fairy Tale.
I hardly have any really annoying points. I don’t like the black and white painting of good and evil typical in Fairy Tales. Many of my characters and Fairy Tales are therefore kept in grayscale.
9. What is typically for a Fairy Tale for you?
In classical fairy tales, on the one hand, the clear division into good and evil. But much more important to me is the language and the imaginative settings in which Fairy Tales are often set. Be it mythical creatures or magic. I am also fascinated by the symbolism of flowers and animals.
At the End a few fantastical Questions:
10. You meet a talking animal, that makes you believe they’re an enchanted human. What would you do?
Writing a Fairy Tale about it đ And then I would ask what the human has done that they were enchanted. There must be a reason. Whether I would save man, I cannot say so. Maybe.
11. A Fairy Godmother wants to grand you three wishes, what would you wish for?
Have her facilitate beaming, please. My friends live all over Germany and my family lives 300 km away from me. In addition there are fairs and conventions… yes, beaming would be great!
I would also like the day to have more than 24 hours and my concentration to be sufficient. I have soooo many ideas and would like to realize them all, but I am always running out of time.
I’d like to keep the third wish.
12. Which Fairy Tale way would you choose to get rid of someone?
Well, if the neighbors are barking all day again, it’s the poisoned chocolate cake. For a person, it would probably be more of a „snap and gone“.
13. Bonusquestion: With which Fairy Tale character would you like to trade places?
With no one. I prefer to watch them and throw obstacles in the way of the characters just to see them overcome the obstacle. I don’t want to be the center of attention (that’s why I hate self-marketing), but rather a silent observer in all Fairy Tale worlds.
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Thank you very much, Laura!
Anne/PoiSonPaiNter