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Janna Ruth: Im Bann der zertanzten Schuhe

Read in English

Im Rahmen des Märchensommers bekommt ihr meine Rezension zu Im Bann der zertanzten Schuhe von Janna Ruth.

Worum geht’s?

5 of 5 stars

Auch nach zwei Jahren hat der Krieg immer noch Einfluss auf Jonas und Albträume und Visionen sind seine ständigen Begleiter. Als er eines Tages durch eine neue Stadt wandert, erreicht er die DeModie und die fröhliche Sophie, die daraus herausstolpert, verzaubert ihn unerwartet mit ihrer Lebendigkeit. Kurz danach erfährt er, dass der Job, für den er sich bewirbt, von ihrem Vater ist, der ihn einstellen will, um zu wissen, was seine Tochter jeden Abend macht. Wie Jonas bald herausfindet, tanzt die ehemalige Ballerina mit ihrem Prinzen Luca im DeModie, einem verzauberten Reich mitten im Nachtleben.

Die zertanzten Tanzschuhe mit weniger Prinzessinnen, aber noch magischer durch die Märchenspinnerei.

Das Leseerlebnis

Auch hier habe ich einige Gedanken in der Lesegruppe auf Facebook (Märchenspinnerei Turmcafé) aufgeschrieben und auch auf Goodreads festgehalten, so dass die meisten Dinge vielleicht vertraut klingen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Jonas und Sophie erzählt, aber nicht in der ersten Person. Die Kapitel sind viel länger als die der anderen Märchenspinnerei-Bücher und es ist eine schöne Abwechslung. Jeder Kapiteltitel verwendet eine Phrase und Silhouette aus dem Ballett, da es ein integraler Bestandteil von Sophies Leben ist. Wo Sophies Kapitel meist magisch und phantastisch sind, bringt Jonas‘ einen realistischeren Blick auf die Seiten und es ist ein toller Kontrast, die Dinge mit ihren ganz anderen Augen zu sehen. An einem Punkt bekommen wir sogar eine Szene aus beiden Perspektiven zu sehen, was mir in verschiedenen Medien immer Spaß macht. Die Geschichte selbst schafft es, zwischen sehr weichen, ruhigen Passagen und energetischen Höhepunkten zu wechseln, wie in einer guten Ballade.

Apropos Musik: Als ich anfing, das Buch zu lesen, musste ich meine Musik hervorholen, damit ich mich auf das Lesen konzentrieren konnte, aber mein Shuffle wählte bereits sehr passende Musik, die den Übergang in die Geschichte noch magischer machte. Ich bin sicher, wenn ich mehr Musik gehört hätte, wäre auch das noch passendere „To Hell and Back“ von Sabaton aufgetaucht. (Wie bei YouTube, als ich diese Rezension vorbereitet habe) 😉

Im Kern ist das Buch eine Liebesgeschichte und hat daher die notwendigen Elemente: Ein Mädchen mit einer rosaroten Brille, einem Liebesschwur und sofortiger Zuneigung. Einiges davon wird durch die Charaktereigenschaften und -situationen erklärt, aber für jemanden wie mich, der nicht so sehr auf Romantik steht, ist es schwer, es ernst zu nehmen. Dennoch bekommt es nicht allzu viel Aufmerksamkeit und ist schön und natürlich integriert – vor allem die Reaktionen in manchen Situationen. Im Allgemeinen sind die Wechselwirkungen zwischen den Charakteren und ihren jeweiligen Reaktionen auf bestimmte Ereignisse sehr natürlich. So fühlt es sich nicht wie das Lesen eines Buches an, sondern eher wie das Verfolgen der Reise an ihrer Seite.
Da es sich um eine Adaption handelt, wurden einige Dinge vom ursprünglichen Märchen wie die Alte Dame und natürlich der Fluch selbst geändert – und dass es nur eine „Prinzessin“ ist, aber die anderen Elemente sind schön integriert: Der Unsichtbarkeitsmantel, der goldene und silberne Wald, der Fluss und die Boote. Die herrliche Beschreibung ließ einen alles direkt vor Augen sehen und der gelegentliche Blick hinter die Kulissen des DeModie ist ebenso unglaublich gut gelungen.

Dazu kamen noch ein paar sehr starke Kapitel, vor allem zwei kurz nach der unglaublichen Sylvester-Szene, die für die Charakterentwicklung notwendig waren. Sie waren faszinierend und spannend, aber auch herzzerreißend und emotional. Und ich war sicher nicht auf diese Friedhofs-Szene vorbereitet….

Abgesehen davon ist die Stärke des Zaubers meist durch den Kontrast zwischen allem, was außerhalb des DeModie geschieht und allem, was innerhalb des DeModie geschieht, dargestellt, es ist einfach aufregend, so wie die Veränderungen, die wir durch Sophies Augen sehen, je mehr die Geschichte fortschreitet. Durch Jonas‘ Augen sehen wir, was PTSD dem Leben einer Person antun kann und es ist etwas das sich viel zu wenige Leute trauen zuzugeben, dass es passiert und noch weniger Autoren, die darüber schreiben.
Die Autorin selbst sprach von einem Punkt ohne Wiederkehr beim Lesen, und ich kann das durchaus nachvollziehen, da ich das Buch nicht wirklich weglegen wollte…. Ich habe sogar von mindestens zwei Aspekten des Abschnitts geträumt, den ich vorher gelesen hatte….
Das Buch rief mir wirklich laut zu, als ich es beiseite legte, und es ist etwas gruselig, wenn der gleichnamige Zauber die Seiten verlässt…. >_<

Und ich möchte das Finale immer noch als Tanzwettbewerb bezeichnen, auch wenn es das gar nicht beschreibt =D Obwohl ich zugeben muss, dass ich ein wenig verwirrt war über die verschiedenen Orte, an denen der Kampf stattfand, und mich nur auf die Charaktere und nicht auf ihre Bewegungen konzentrierte.

Die Charaktere

Während der Release-Party für dieses Buch hat Janna selbstgezeichnete Bilder der Charaktere gepostet, so dass ich bereits ein Bild von ihnen im Kopf hatte, bevor ich anfing zu lesen (und Luca sieht für mich immer noch wie Benedict Cumberbatch aus….), was nicht bedeutet, dass ich daran festhielt, sondern nur erwähnen wollte, dass es sie gibt. 😉

Wie ich bereits erwähnt habe, sind die Interaktionen zwischen den Charakteren sehr natürlich, was das Verfolgen ihrer Geschichte so viel einfacher macht. Man kann diese Interaktion besonders bei Jonas und Sophie sehen: Sie motivieren und helfen sich gegenseitig, ohne etwas dafür zu wollen. Das Beste an den Charakteren ist, dass sie alle fehlerhaft sind. Sophie ist stur (genau wie ihre Cousine ;)) und weiß nicht, wann sie aufhören soll, jemandem zu helfen (Helper-Syndrom) und stattdessen auf sich selbst aufpassen soll. Jonas hat seine PTSD Rückblenden und Luca kann ein arroganter Arsch sein. Willst du wissen, was noch besser ist? Dass diese Dinge tatsächlich behandelt werden! Das PTSD wird nicht als eine nicht-konsequente Überreaktion beiseite gelegt, es macht Jonas sogar zu einem sichtbar gefährlicheren Charakter als andere. Die Wendung(en) dazu gehören zu den besten Teilen des Buches. Sophie wird immer wieder mit anderen Menschen konfrontiert, die sich um sie sorgen, während sie sich um jemand anderen sorgt, aber das bedeutet nicht, dass nicht alles auf sie einstürzt. Was mir auch gefallen hat, ist, dass Jonas, obwohl man wusste, dass er ziemlich schnell in Sophie verknallt war, sie nicht gedrängt hat oder besonders eifersüchtig auf Luca war. Er trat einfach zur Seite und respektierte ihre Wahl.
Kurzum: Ihre Reise ist einfach unglaublich und ihre Charakterentwicklung ist sehr natürlich und keineswegs erzwungen.

Je weiter die Geschichte ging, desto mehr machten mir das DeModie und die hübschen Prinzchen Angst, vor allem ihre sprudelnden Energizer und ihre Apathie gegenüber allem, was Sophie betrifft, aber hier mehr zu sagen würde den Spaß verderben.

Sogar die anderen Charaktere wie Sophies Vater, Luca’s Brüder und Jonas‘ Familie, die nicht so lange auftauchen, haben ihre eigene, einzigartige Atmosphäre. Im Fall von Jonas‘ Familien gibt es auch einen weiteren großen Kontrast, wenn es darum geht, mit seiner PTBS umzugehen, und es ist einfach großartig.

Generelle Meinung

Ich weiß, ich habe mich immer wieder wiederholt, wie toll ich bestimmte Aspekte gefunden habe, aber ich kann einfach nicht anders. Ich schreibe Rezensionen, wie ich Dinge sehe, und dieses Buch war wirklich etwas Besonderes, das mich sicherlich in seinen Bann gezogen hat (Wortspiel beabsichtigt ;)).

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass ich kein Buch, sondern eine geschriebene Komposition gelesen habe. Die Sprache des Tanzes ging in das Erzählen der Geschichte über und verwandelte den Fluss des Lesens in ein Leseerlebnis, das zwischen schnellen, spannenden Hauptthemen, emotionalen Höhepunkten und langsamen Einlagen variierte. Die angesprochenen Themen (PTSD, Helfersyndrom, Abhängigkeit, Verlust) wurden realistisch dargestellt und die Charaktere reagierten und interagierten natürlich und individuell.

Alles in allem eine schöne Komposition über das Leben in seinen vielen Facetten. 🙂

Dinge, die ich hinzufügen möchte

Weißt du noch, was ich dir gesagt habe, als ich über Märchen-Crossover sprach? Sophie ist die Cousine von Leonie vom Axololtkönig. (Der übrigens eine Bonusszene über Leonies ersten Schultag bekommen hat! Sieh dir das an: Bonusszene!)

Zur Erinnerung: Als Teil der Herausforderung kannst du Punkte sammeln, indem du selbst Märchen rezensierst. 😉 Man kann auch weiterhin an der von Janna organisierten Märchenrallye teilnehmen.

Am Donnerstag gibt es ein Interview mit Janna über das Buch und andere Märchensachen und am Samstag spricht sie ein wenig über die Adaption von Märchen. Also bleibt gespannt!

PoiSonPaiNter

© Für das Cover gehören den rechtmäßigen Besitzern.

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Lies auf Deutsch

As part of the Fairy Tale Summer you get my review for Im Bann der zertanzten Schuhe (Under the Spell of the worn-out Dancing Shoes) by Janna Ruth.

What is it about?

5 of 5 stars

Even after two years  the war still has its hold on Jonas and nightmares and visions are his constant companions. As he one day wanders through a new town he reaches the DeModie and stumbling out of it is the cheerful Sophie who unexpectedly enchants him with her liveliness. Shortly after he learns that the job he’s applying for is from her father who wants to hire him to know what his daughter is doing every night. As Jonas soon finds out is the former ballerina off to dance with her prince, Luca, in the DeModie, an enchanted realm right within the nightlife.

The worn-out dancing Shoes with less princesses, but even more magical by the Märchenspinnerei.

The reading experience

For this one I as well wrote down some thoughts in the Reading Group on Facebook (Magical Book Reading) and also kept track of them on Goodreads, so most things might sound familiar.

The story is told in turns from Jonas‘ and Sophie’s perspectives, but not in first person. The chapters are much longer than the ones from the other Märchenspinnerei books and it’s a nice change. Every chapter title uses a phrase and silhouette from ballet, as it is an integral part of Sophie’s life. Where Sophie’s chapters are mostly magical and phantastic, Jonas‘ brings a more realistic view to the page and it’s a great contrast to see things through their very different eyes. At one point we even get to see a scene from both their perspectives, something I always enjoy in different media. The story itself manages to switch between very soft, quiet passages and energetic climaxes, just like in a good ballad. 😀

Speaking of music: When I started reading the book I had to take out my music, so I could concentrate on reading, yet my shuffle already picked some very fitting music that just made the transition into the story even more magical. I’m sure if had listened to more music the even more fitting „To Hell and Back“ by Sabaton would have come up too. (Like the YouTube one did when I prepared this review) 😉

At the core of it, the book is a love story and therefore has the necessary elements: A girl with rose-coloured glasses, a lover’s oath and instant affection. Some of it is explained through the characters situations and characteristics, but for someone like me, who’s not that much into romance it’s hard to take serious. Still, it doesn’t get too much attention and is integrated nice and naturally – especially the reactions in some situations. In general are the interactions between the characters and their respective reactions to certain turns of events very natural. Thus it doesn’t feel like your just reading a book, it feels more like you’re following their journey by their side.
As it is an adaptation some things were changed from the original Fairy Tale like the Old Lady and of course the curse itself – and that it was only one „princess“, but the other elements where nicely integrated: The invisibility cloak, the golden and silver forest, the river and the boats. The beautiful description made you see everything right before your eyes and the occasional peek behind the curtains of the DeModie is just as incredibly well done.

In addition to that were there a few very strong chapters, especially two shortly after the incredible Sylvester scene, that were necessary for the characters development. They were fascinating and thrilling, but also heart-wrenching and emotional. And I was certainly not prepared for that cemetery scene…

Other than that is the strength of the spell mostly portrayed by the contrast between everything happening/said outside and everything happening/said inside the DeModie it’s just thrilling, just as the changes we witness through Sophie’s eyes the more the story progresses. Through Jonas‘ eyes we see what PTSD can do to a persons life and it’s something far too few people dare to admit is happening and even less authors to write about.
The authoress herself talked about a point of no return while reading and I can certainly relate to that as I did not really want to put down the book…I even dreamed about at least two aspects of the part I had previously read…
The book was really loudly calling out to me when I put it aside and it’s a bit creepy when the eponymous spell leaves the pages… >_<

And I still want to call the finale a dance-off, even if that does not describe it, at all. =D Though I do have to admit that I was a little confused about the different places the fight took place in and started to only concentrate on the characters and not their movements.

The characters

During the release party for this book Janna posted self-drawn images of the characters so I already had a picture of them in my head before I started reading (and Luca still looks like Benedict Cumberbatch to me…), which doesn’t mean that I stuck to it, but well just wanted to mention that they exist.  😉

As I’ve mentioned before are the interactions between the characters very natural, which makes following their story so much easier. You can see this interaction especially with Jonas and Sophie: They motivate and help each other without wanting anything in return. What’s best about the characters is that all of them are flawed. Sophie is stubborn (just like her cousin 😉 ) and doesn’t know when she should stop helping someone (Helper Syndrome) and take care of herself instead. Jonas has his PTSD flashbacks and Luca can be quite the arrogant prick. You want to know what’s even better? That these things are actually dealt with! The PTSD isn’t put aside as some non-consequential overreaction, it even makes Jonas a more visibly dangerous character than others. The twist(s) regarding it are amongst the best parts of the book. Sophie is again and again confronted with others worrying about her, while she worries about someone else, but it doesn’t mean it all doesn’t come crashing down on her. What I also enjoyed is that even though you knew Jonas had a crush on Sophie pretty fast, he didn’t push her or was especially jealous towards Luca. He just stepped aside and respected her choice.
In Short: Their journey is just incredible to follow and their character development is very natural and not at all forced.

The further the story went the more did the DeModie and the pretty princelings creep me out especially their bubbly energizers and their apathy towards anything concerning Sophie, but saying more here would spoil the fun. 😉

Even the other characters like Sophie’s father, Luca’s brothers and Jonas‘ family, who don’t get that much screen time, have their own unique air about them. In Jonas‘ families case there is also another great contrast when it comes to them dealing with his PTSD and it’s just awesome.

General Opinion

I know I’ve repeated myself over and over how great I found certain aspects, but I just can’t help it. I write reviews the way I see stuff and this book really was something special that certainly put me under its spell (pun intended 😉 ).

The more I thought about it, the more I believed that I didn’t read a book but a written composition. The language of the dance crossed over into the telling of the story and turned the flow of reading into a reading experience that varied between fast, exciting main themes, emotional climaxes and slow interludes. The addressed topics (PTSD, Helper Syndrome, Dependency, Loss) were portrayed realistically and the characters reacted and interacted naturally and individually.

All in all a beautiful composition about life in its many complexities. 🙂

Stuff I’d like to add

Remember what I told you when I talked about Fairy Tale Crossovers? Sophie is the cousin of Leonie from the Axololtking. (Which by the way got a bonus scene about Leonie’s first day in school! Check it out: Bonusszene!)

As a reminder: As part of the challenge you can collect points by reviewing Fairy Tales yourself. 😉 You can also still participate in the Märchenrallye that Janna organized.

On Thursday you’ll get an interview with Janna about the book and some other Fairy Tale related stuff and on Saturday she’ll talk a bit about adapting Fairy Tales. So stay tuned!

PoiSonPaiNter

© For the cover belongs to its rightful owner.

Tina Skupin: Hollerbrunn

Lies auf Deutsch

As part of the Fairy Tale Summer you get my review for Hollerbrunn by Tina Skupin.

What is it about?

4 of 5 stars

Everything changes for Marie after her mothers death, especially when her father brings home her stepmother Desiree and her stepsister Pegg. When she has to take part in an internship everything goes topsy-turvy, as she isn’t allowed to take care of her mother’s restaurant as she had hoped, and Desiree doesn’t yet have a clue how to handle things. Instead she has to help out Frau Hollerbrunn (Ms. Hollerbrunn) at the Hollerhof (Hollergrange) and soon learns that not everything there is at it seems…

Frau Holle meets Alpine legends (with a hint of The Snow/Ice Queen) by the Märchenspinnerei.

The reading experience

For this one I as well wrote down some thoughts in the Reading Group on Facebook (Magical Book Reading) and also kept track of them on Goodreads, so most things might sound familiar.

As I told you before was this the adaptation I feared the most, because the premise is too familiar. When Tina and other readers assured me that the “mean” parts were well executed or rather in the first chapter that calmed me down a little. As I soon discovered myself it really isn’t as bad as I had feared; the description in the Axolotlking was worse…Here the focus is on the description of the loss not on what really happened and that made it easier for me.

Reading the blurb of the book I was confused at the description that it used „a hint of Ice Queen“, but it soon turned out that this Ice Queen is more like the Snow Queen than the Disney-version that I kept thinking about.
The story itself is parted into different chapters that are fittingly titled after characters, places and a few other things that play a major role in the chapter. It prepares you a little of what’s to come, but at the same time doesn’t give away too much. Some titles are also references to the original Fairy Tale, which is a nice nod in that direction. Towards the middle there is a really incredible perspective change that makes the story just a little more interesting.

Other than that did I directly dive into the Hollertal (Hollervalley). I can easily see the place before my inner eye. From bureaucratic nonsense to the general interactions, all of it felt natural and realistic. I was taken in by the descriptions pretty fast and later didn’t want to put the book down as it was nearing its end. It had some quite surprising and exciting twists and portrayed certain dangers quite well. I was quite excited while reading some parts of it, even if some stuff was – and still is – quite confusing regarding the backstory of certain characters. Unfortunately including that would have been too much for the story. 🙁

The characters

I never thought I’d find a version of Frau Holle where I prefer the Pechmarie (Pitchy Marie) over the Goldmarie (Golden Marie). I’m not even sure why… It feels like I should feel more connected to the golden one, as we’ve suffered a similar loss, but I guess I’m too annoyed by her, but that could just be me not liking main-characters again. Marie seems a little too well loved by everyone, even if she’s certainly not a perfect character, as she definitely has her flaws. Two of her more prominent ones include rose-coloured glasses and a tendency to just accept other peoples opinion/orders without questioning them. And I guess I’m also a little frustrated that she’s still stuck in her grief after six months and doesn’t want to get out of her safety bubble. Sure such a loss is horrible, but not continuing is something I don’t think anyone passing away would really want for their bereaved… Still, in the end it fit for the character, even if I wouldn’t like her as a person.

Besides: The other one is snarkier and I like snark… Pegg is… Pegg is awesome, even if I felt bad for her at times. Sure she’s rough and says what she thinks, which is not always nice, but in the end was she way more useful than lovey-dovey Marie and actually gets things done. She’s a great contrast to her half-sister (and yes there is a great explanation for that Frau Holle-reference!). The way she’s treated is horrible, but unfortunately also very realistic, both in a working and a living environment. To have her as strong as she is regardless of that turns her into an incredible character. She’s like the tragic anti-hero that doesn’t want you to root for them, but in the end you’ll do it anyway…

Though even if I liked one sister more than the other, as she got on my nerves quite a bit in parts, that balanced itself out quite well.

Desiree is the typical stepmother with too high standards that wants too much in too little time and Marie’s and Pegg’s father is not really helping the whole family matter…he’s pretty frustrating too…

The other inhabitants of the valley are barely mentioned/seen so there is not much I can say about them, other than that they sure are great with prejudices. The Librarian being one of the more fascinating background characters.

Florian and the other employees of the Hollerhof (Waldemar, Ronan, Gustl and Gerda) are bit windy (pun intended 😉 ) and therefore have quite some mood swings, but the concept behind them is pretty cool and they make for some very funny scenes and play an incredible role in the finale.

Frau Hollerbrunn is a whole different story by herself and like Grischa from A Cloak as Red would describing her give too much away. Let’s just say: There is a lot more to her than „just“ being Frau Holle. 😉

General Opinion

I like the combination of Frau Holle with the idea of the Snow/Ice Queen and some Alpine legends, it just worked very well together. Also great were the twists on the original tales elements like the he whole baking and picking apples part (two of my favourite scenes), and the stepmother. There were also a lot of magical rituals at play throughout the story and it’s a pity that the different magical backgrounds (of characters and rituals) were only scratched on the surface. Though, more attention to them – and the backstory of certain characters – would have been beyond the scope of the story. I know, I’d really enjoy reading another book just about that. 😀

The story also sets good examples of what jealous and prejudiced people are capable of doing and how other people have to pay for it. I enjoyed the character development and I especially enjoyed the finale – and the epilogue that had a pretty cool scene that made me like a certain character just a little more. 😉

All in all: A beautiful story about two sisters that overcome their differences in an incredible adventure after a blow of fate.

Stuff I’d like to add

Today the new book of the Märchenspinnerei is released: Brighblack Ravenmoon

As a reminder: As part of the challenge you can collect points by reviewing Fairy Tales yourself. 😉

On Saturday you’ll get an interview with Tina about the book and some other Fairy Tale related stuff. So stay tuned!

PoiSonPaiNter

© For the cover belongs to its rightful owner.
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Read in English

Im Rahmen des Märchensommer erhaltet ihr meine Rezension für Hollerbrunn von Tina Skupin

Worum geht’s?

4 of 5 stars

Nach dem Tod ihrer Mutter ändert sich alles für Marie, besonders nachdem ihr Vater ihre Stiefmutter Desiree und ihre Stiefschwester Pegg nach Hause bringt. Als sie dann auch noch Praktikum machen muss, geht alles schief. Denn anders als gehofft, darf sie sich nicht um das Restaurant ihrer Mutter kümmern von dem Desiree noch keine Ahnung hat, wie die Dinge dort laufen. Stattdessen muss sie Frau Hollerbrunn auf dem Hollerhof  aushelfen und erfährt bald, dass nicht alles dort so ist, wie es scheint …

Frau Holle trifft auf Alpenlegenden (mit einem Hauch von Die Schnee-/Eiskönigin) der Märchenspinnerei.

Das Leseerlebnis

Auch hier habe ich einige Gedanken in der Lesegruppe auf Facebook (Märchenhafte Leserunden) aufgeschrieben und auch auf Goodreads festgehalten, so dass die meisten Dinge vielleicht bekannt klingen.

Wie ich bereits schrieb, war dies die Adaption, die ich am meisten fürchtete, weil die Prämisse zu vertraut ist. Nachdem Tina und andere Leser mir versicherten, dass die „gemeinen“ Stellen gut verarbeitete waren bzw. im ersten Kapitel, beruhigte mich das ein wenig. Als ich bald selbst feststelte, war es nicht so schlimm, wie befürchtet; die Beschreibung im Axolotlkönig war schlimmer…. Hier liegt der Fokus auf der Beschreibung des Verlustes, nicht darauf, was wirklich passiert ist, und das machte es mir leichter.

Beim Lesen des Klappentextes war ich verwirrt über die Beschreibung, dass es „einen Hauch von Eiskönigin“ verwendet wurde, aber es stellte sich bald heraus, dass diese Eiskönigin eher der Schneekönigin gleicht als der Disney-Version, an die ich immer wieder dachte.
Die Geschichte selbst ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die passend nach Charakteren, Orten und einigen anderen Dingen benannt sind, die im Kapitel eine große Rolle spielen. Es bereitet einen ein bisschen auf das vor, worum es darin geht, gibt aber nicht zu viel preis. Einige Titel sind auch Verweise auf das ursprüngliche Märchen, was eine schöne Referenz in diese Richtung ist. Zur Mitte hin gibt es einen wirklich unglaublichen Perspektivwechsel, der die Geschichte ein wenig interessanter macht.

Ansonsten bin ich direkt ins Hollertal getaucht. Ich kann den Ort leicht vor meinem inneren Auge sehen. Vom bürokratischen Unsinn bis zu den allgemeinen Interaktionen fühlte sich alles natürlich und realistisch an. Ich war von den Beschreibungen ziemlich schnell angetan und wollte das Buch später nicht mehr weglegen als es sich seinem Ende näherte. Es hatte einige ziemlich überraschende und aufregende Wendungen und stellte einige Gefahren ziemlich gut dar. Ich war ziemlich gespannt, als ich einige Abschnitte gelesen habe, auch wenn einige Dinge in Bezug auf die Hintergrundgeschichte bestimmter Charaktere ziemlich verwirrend waren – und immer noch sind. Das ebenfalls aufzuführen, wäre leider zu viel für die Geschichte gewesen. 🙁

Die Charaktere

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine Version von Frau Holle finden würde, wo ich die Pechmarie der Goldmarie vorziehe. Ich bin mir nicht mal sicher, warum…. Es fühlt sich an, als sollte ich mich mehr mit der Goldenen verbunden fühlen, da wir einen ähnlichen Verlust erlitten haben, aber ich denke, ich bin zu verärgert über sie, aber das könnte nur wieder meine Abneigung gegen Hauptcharaktere sein. Marie scheint ein wenig zu sehr von allen geliebt zu werden, auch wenn sie sicherlich kein perfekter Charakter ist, da sie definitiv ihre Fehler hat. Zwei ihrer bekannteren sind rosafarbene Brillengläser und die Tendenz, die Meinung anderer Leute zu akzeptieren, ohne sie zu hinterfragen. Und ich schätze, ich bin auch ein wenig frustriert, dass sie nach sechs Monaten immer noch in ihrer Trauer steckt und nicht aus ihrer Sicherheitsblase herauskommen will. Sicher ist solch ein Verlust schrecklich, aber nicht fortzufahren ist etwas, von dem ich denke, dass sich Verstorbene es für die Hinterbliebenen nicht wünschen würden … Aber am Ende passte es zum Charakter, auch wenn ich sie als Person nicht mögen würde.

Außerdem: Die andere ist scharfzüngig und ich mag fiese Kommentare … Pegg ist … Pegg ist fantastisch, auch wenn ich mich manchmal schlecht für sie gefühlt habe. Sicher ist sie grob und sagt, was sie denkt, was nicht immer nett ist, aber am Ende war sie viel nützlicher als die turtelnde Marie und setzt Dinge auch tatsächlich um. Sie ist ein toller Kontrast zu ihrer Halbschwester (und ja, es gibt eine tolle Erklärung für diese Frau Holle-Referenz!). Die Art, wie sie behandelt wird, ist schrecklich, aber leider auch sehr realistisch, sowohl in einem Arbeits- als auch in einem Lebensumfeld. Sie so stark zu haben, wie sie ist, macht sie zu einem unglaublichen Charakter. Sie ist wie der tragische Antiheld, der nicht will, dass du sie anfeuerst, aber am Ende wirst du es trotzdem tun….

Auch wenn ich die eine Schwester mehr mochte als die andere, da sie mir teilweise ziemlich auf die Nerven ging, so hat sich das doch recht gut ausgeglichen.

Desiree ist die typische Stiefmutter mit zu hohen Ansprüchen, die in zu kurzer Zeit zu viel will und der Vater von Marie und Pegg hilft nicht wirklich in dem ganzen Famliendrama  … er ist auch ziemlich frustrierend …

Die anderen Bewohner des Tales werden kaum erwähnt/gesehen, so dass ich nicht viel über sie sagen kann, außer, dass sie unglaublich toll mit Vorurteilen umgehen können. Die Bibliothekarin ist eine der faszinierenderen Hintergrundfiguren.

Florian und die anderen Mitarbeiter des Hollerhofs (Waldemar, Ronan, Gustl und Gerda) sind etwas windig (Wortspiel beabsichtigt 😉 ) und haben daher einige Stimmungsschwankungen, aber das Konzept dahinter ist ziemlich cool und sie sorgen für einige sehr lustige Szenen und spielen eine unglaubliche Rolle im Finale.

Frau Hollerbrunn ist eine ganz andere Geschichte für sich und wie Grischa aus Ein Mantel so Rot würde sie zu beschreiben zu viel verraten. Sagen wir einfach: Sie ist viel mehr als „nur“ Frau Holle. 😉

Generelle Meinung

Ich mag die Kombination von Frau Holle mit der Idee der Schnee-/Eiskönigin und einigen Alpenlegenden, es hat einfach sehr gut funktioniert. Großartig waren auch die Änderungen an den originalen Geschichtenelementen wie der ganze Back- und Pflückteil (zwei meiner Lieblingsszenen) und die Stiefmutter. Es waren auch viele magische Rituale im Spiel und es ist schade, dass die verschiedenen magischen Hintergründe (von Charakteren und Ritualen) nur an der Oberfläche angekratzt wurden. Doch mehr Aufmerksamkeit für sie – und die Hintergrundgeschichte bestimmter Charaktere – hätte den Rahmen der Geschichte sprengen können. Ich weiß, ich würde wirklich gerne ein weiteres Buch darüber lesen. 😀

Die Geschichte ist auch ein gutes Beispiel dafür, was eifersüchtige und voreingenommene Menschen bereit sind zu tun und wie andere Menschen dafür bezahlen müssen. Mir hat die Charakterentwicklung gefallen und besonders das Finale – und der Epilog, der eine ziemlich coole Szene hatte, die mir einen bestimmten Charakter etwas sympathischer machte. 😉

Alles in allem: Eine schöne Geschichte über zwei Schwestern, die nach einem Schicksalsschlag ihre Differenzen in einem unglaublichen Abenteuer überwinden.

Dinge, die ich hinzufügen möchte

Heute erscheint das neue Buch der Märchenspinnerei: Leuchtendschwarzer Rabenmond

Zur Erinnerung: Als Teil der Challenge könnt ihr Punkte sammeln, indem ihr selbst Märchen lest. 😉

Am Samstag bekommst ihr ein Interview mit Tina über das Buch und andere märchenhafte Dinge. Also bleibt dran!

PoiSonPaiNter

© Für das Cover gehören den rechtmäßigen Besitzern.

Happy Halloween!

Meh, I really wanted to participate in Ed’s Capturing History Challenge: Spooktacular, but I just don’t have a picture of all those places around here, whose stories are worth to be told.
And there are a lot of stories. From the witch trials in Penzlin, over tales of Klabautermänner or Mermaids in the Baltic Sea or the many lakes of Mecklenburg-Vorpommern, to the Petermännchen from Schwerin castle and the Oaks of Ivenack, up to many tales of White Women and Black Dogs/Poodles.

You might remember that I already talked about my Halloween experiences in Germany and my plans for last years Halloween – though I still haven’t written down the tales of that trip – so this year I decided to tell you a few of the tales that are said to have happened in my home town Jarmen – the name might sound familiar if you read A Song of Ice and Fire by the way. 😉

So I looked through the many books we own and found a copy of a myth collection called „Der Schatz von Meesiger – Sagen aus dem Kreis Demmin“ (The Treasure of Meesiger – Myths from the county Demmin) that was re-released a couple of years ago.
Even though the county Demmin doesn’t exist any more – thanks to the Kreisgebietsreform that split it apart – Jarmen itself is still a small town in the Vorpommern part of Mecklenburg-Vorpommern that is situated directly at the river Peene – commonly referred to as the Amazon River of the North – and has an interesting history by itself (we were Swedish for a while and we have a Griffin in our coat of arms).
So enjoy a little dive into the myths surrounding the place I call home. 🙂

The Devil is the real Deal

Years ago when the apartment building my family lives in wasn’t build yet a storehouse and stables for the stage coach stood in its place.

One night one of their coaches was filled with so many people that an old man had to sit with the postillion in the coach box. The two began talking and the old man turned the conversation towards belief. The postillion declared that he did not believe in anything, not even the Düwel (lower-German for Devil) himself. The old man then suddenly declared „Denn’n Düwel gifft dat“ (The Devil exists) and snatched the whip away from him. He cracked it loudly and the horses stopped in their tracks, all windows and doors of the coach opened and a smell of tinder and sulfur hung in the air and the old man was gone. The postillion now certainly changed his belief.

Two farmers who lived in the same area had a different meeting with the Devil. They made a deal with him to always have enough money as long as the Peene would have enough water. Then one summer the river dried out more and more and was nearly gone. The brothers, who had not thought of the deal in the times they faired well now remembered it when money no longer came into their pockets. They believed everything to be over and just became idle and melancholic, while waiting for the Devil. So one day he came to collect them and in the following year the water in the Peene flowed high again.

A White Woman in the Smithy

As the stage coaches weren’t the only business it is not surprising that there was a smithy in Jarmen as well.

One day the apprentice, who lived in the attic of the smithy came to his room and saw a lady all dressed in white standing on the stairs to his room. In his drunken state he thought her to be his master’s young wife and sent her a friendly greeting that she did not return. He turned around and believed to see her walk through a closed door and vanish, frightened he got up to his hay bed and did not find any sleep that night.
The next day he told his master about it and asked him for advice. He just told him to do „gor nix“ (nothing).

The next night when the twelfth hour came the woman returned and stood in the moonlight above the apprentice‘ bed until he woke up and rose up in fright to flee. The woman pushed him back down and told him he could free her, opening her garments to give him an incentive, but heading his master’s advice he did nothing.
After a moment she leaned back down and whispered to him:
„Tomorrow night go forth towards Demmin. Be at the first cross road at midnight. A coach with four white horses will drive up. Give each horse a „Pfennig“ (Penny/Cent) to eat and throw two more crosswise over the carriage with the words ‚Drive on in Peace'“
The frightened apprentice didn’t know what to do, so he asked for some time to think.

In the following night the White Woman appeared again at his bed and took off her garments without a word, her pale body shone in the moonlight. This view made the apprentice promise to be at the described place the next day.
As announced the coach arrived and he fed the horses the Pfennige and threw two more crosswise over the carriage. It opened and there sat the White Woman and smiled. A gust of wind got up and the translucent garment of the woman flew towards him, entangled him and tried to pull him into the carriage…
In his panic he called out „Drive on in Peace“ and the spook was gone.
As long as he’d been in his master’s service the apprentice never again saw his master’s young wife in the house.

A different tale

I hoped you liked this little look into the myths surrounding my home town and if this is something you’re interested in, let me know and I’ll see what other myths I can dig up.  🙂

If you want to read more spooky stories feel free to go over to DF.PP Entertainment for a collection of stories fitting for the occasion (the majority of them is in German though…). 🙂

I don’t know what this Halloween will bring for me and I’ll spent it with Black Kat, Anice and others from the Black Pack at the Burg Stargard at their Halloween feast, but we’ll see.

So, stay save in this spirit filled night and have Happy Halloween – or Samhain! 🙂

Have a pumpkin for the way

PoiSonPaiNter

(c) All three stories were taken, re-told and translated from the book „Der Schatz von Meesiger – Sagen aus dem Landkreis Demmin“, collected by Karl Schlösser, first published as „Der Schatz von Meesiger – Sagen aus dem Großkreis Demmin“ in 1994 by the Baltic-Verlagsagentur and re-released in 2001, where they can be found as „Der Teufel höchstselbst“, „Der Pakt“ and „Die weiße Dame“