Er mochte seine Arbeit als Händler.
Er konnte sich keine andere Aufgabe vorstellen und doch gab es Momente wie diesen an denen er am Liebsten einem anderen Beruf nachgehen würde.
Dick eingepackt in Felle und Decken saß er auf seinem Schlitten und wünschte sich einfach nur noch anzukommen.
Aber es lag noch ein weiter Weg vor ihm.
Im Sommer war es kaum ein Problem diese Strecke zu bewältigen, aber im Winter wurde er vor einige Hindernisse gestellt.
Eine dicke Schneeschicht bedeckte den Boden und die Pferde kamen nur langsam voran.
Im letzten Gasthof hatte er umständlich Ski an seinen Rädern befestigt, damit er nicht vollends im Schnee versackte.
Hinzu kam, dass sich kaum jemand in dieser Jahreszeit in diese Gegend wagte.
Die Wälder waren bewohnt von hungrigen Wölfen und sogar ein paar Bären.
Niemand wusste, ob und wann sie jemanden Anfallen würden.
Aber er wollte nach Hause und selbst im tiefsten Schnee war dies noch immer der kürzeste Weg.
Er hatte jede Menge Geschenke für seine Familie dabei und sie würden ein großes Fest feiern, wenn er heimkam.
Wenn.
Dieses kleine aber bedeutsame Wort stand ihm auch in diesem Jahr im Weg.
Er wusste seine Pferde waren gut trainiert und würden die Fahrt schaffen.
Solange es keinen Schneesturm oder Angriff gab, sprach nichts dagegen, dass er seine Reise beendete.
Die Kälte machte ihm zu schaffen und er glaubte schon ein Jaulen in der Ferne zu hören. Seine Ohren spielten ihm sicherlich nur einen Streich, aber dennoch trieb er seine Pferde an etwas schneller zu laufen.
Direkt vor ihnen erstreckte sich der Wald und um nicht die Spur zu verlieren musste er dicht daran vorbei fahren.
Doch je dichter er kam, umso lauter wurde das Jaulen.
Verängstigt beschleunigte er die Pferde weiter.
Die Wölfe schienen seine Witterung aufgenommen zu haben und bald würden sie ihn umzingeln, aber das würde er nicht zulassen.
Ein paar Meter hatte er bereits direkt neben dem Wald hinter sich gebracht als plötzlich etwas auf den Weg sprang.
Ein magerer, hungrig knurrender Wolf stand direkt vor seiner Kutsche.
Mit einem Ruck bremste der Händler sein Gefährt.
Er wollte das Tier nicht noch verärgern und dadurch einen noch grausameren Tod sterben.
Es knurrte erneut und die Pferde scheuten, konnten aber nicht fliehen, da sie fest im Geschirr eingespannt waren.
Der Mann schaffte es sie etwas zu beruhigen, bevor sie die Kutsche zu Fall brachten.
Der Wolf beobachtete sie noch immer.
„Bitte friss uns nicht! Meine Familie wartet auf mich!“ flehte er das Tier an, doch es rührte sich nicht.
„Hier, nimm etwas von meinem Essen!“
Der Mann kramte in seiner Tasche und stellte sich mit wackeligen Beinen auf den Kutschbock. In einem hohen Bogen warf er dem Wolf ein kleines Stück Schinken vor die Füße.
Kurz schnüffelte das Tier daran, dann nahm es das Fleisch zwischen die Fänge und senkte den Kopf als würde es sich verbeugen.
Sogleich kehrte der Wolf in den Wald zurück.
Erstaunt schaute der Händler auf die Stelle an dem das Tier eben noch gestanden hatte.
Er hatte überlebt.
Und der Wolf hatte ihm gedankt für die Speise.
Mit einem Lächeln setzte er sich wieder und trieb die Pferde weiter.
Er hatte soeben wahrlich ein Weihnachtswunder erlebt.
~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~
He liked his work as merchant.
He couldn’t imagine himself in any different occupation, but there were still moments like this when he would yearn to have a different profession.
Thickly wrapped in blankets and furs he sat on his sleigh and just wished to arrive already.
But there was still a long way ahead of him.
During the summer the distance wasn’t hard to overcome, but in the winter there were a few obstacles.
A thick layer of snow covered the ground and the horses moved only rather slowly.
At the last inn he had painstakingly fastened skis to the wheels, so that they wouldn’t sink completely into the snow.
Additionally did barely anyone dare to cross this region during this time of the year.
The forests were inhabited by hungry wolves and even a few bears.
No one knew if or when they would attack someone.
But he wanted to go home and even in the deepest snow was this the shortest way to get there.
He had many presents for his family with him and they would have a great feast when he arrived.
When.
This small but significant word stood in his way yet again.
He knew his horses were well trained and would manage the journey.
As long as there wouldn’t be a snow storm or an attack, there would be nothing stopping him.
The cold got to him and he believed to even hear howling in the distance. His ears certainly played tricks on him, yet he pressed the horses to run faster.
The forest lay directly in front of him and to not lose the trail he had to drive close to it.
Though the closer he got, the louder got the howling.
Frightened he accelerated the horses again.
The wolves seemed to have caught their sent and soon they would have him surrounded, but he would not let that happen.
He had covered a couple of meters beside the forest as something suddenly jumped onto the road.
A meagre, hungrily growling wolf stood directly in front of his cart.
With a jolt he stopped the vehicle.
He didn’t want to anger the animel and through this die an even more horrible death.
It growled again and the horses shied away, but could not flee as they were restrained in their harness.
The man managed to calm them a little before they would topple the cart.
The wolf still watched them.
„Pleas don’t eat me! My family is waiting for me!“ He pleaded with the animal, but it did not move.
„Here take some of my food!“
The man rummaged in his bag and shakily stood up on the coach box. In a high arch he threw a piece of ham in front of the wolves feet.
The animal smelled it briefly before he took it into its fangs and lowered his head as if he bowed.
Just like that the wolf returned into the forest.
The merchant looked in astonishment at the spot where the animal had just stood.
He had survived.
And the wolf had thanked him for the meal.
With a smile he sat down again and pushed the horses forward.
He certainly had witnessed a Christmas wonder just now.
Er konnte sich keine andere Aufgabe vorstellen und doch gab es Momente wie diesen an denen er am Liebsten einem anderen Beruf nachgehen würde.
Dick eingepackt in Felle und Decken saß er auf seinem Schlitten und wünschte sich einfach nur noch anzukommen.
Aber es lag noch ein weiter Weg vor ihm.
Im Sommer war es kaum ein Problem diese Strecke zu bewältigen, aber im Winter wurde er vor einige Hindernisse gestellt.
Eine dicke Schneeschicht bedeckte den Boden und die Pferde kamen nur langsam voran.
Im letzten Gasthof hatte er umständlich Ski an seinen Rädern befestigt, damit er nicht vollends im Schnee versackte.
Hinzu kam, dass sich kaum jemand in dieser Jahreszeit in diese Gegend wagte.
Die Wälder waren bewohnt von hungrigen Wölfen und sogar ein paar Bären.
Niemand wusste, ob und wann sie jemanden Anfallen würden.
Aber er wollte nach Hause und selbst im tiefsten Schnee war dies noch immer der kürzeste Weg.
Er hatte jede Menge Geschenke für seine Familie dabei und sie würden ein großes Fest feiern, wenn er heimkam.
Wenn.
Dieses kleine aber bedeutsame Wort stand ihm auch in diesem Jahr im Weg.
Er wusste seine Pferde waren gut trainiert und würden die Fahrt schaffen.
Solange es keinen Schneesturm oder Angriff gab, sprach nichts dagegen, dass er seine Reise beendete.
Die Kälte machte ihm zu schaffen und er glaubte schon ein Jaulen in der Ferne zu hören. Seine Ohren spielten ihm sicherlich nur einen Streich, aber dennoch trieb er seine Pferde an etwas schneller zu laufen.
Direkt vor ihnen erstreckte sich der Wald und um nicht die Spur zu verlieren musste er dicht daran vorbei fahren.
Doch je dichter er kam, umso lauter wurde das Jaulen.
Verängstigt beschleunigte er die Pferde weiter.
Die Wölfe schienen seine Witterung aufgenommen zu haben und bald würden sie ihn umzingeln, aber das würde er nicht zulassen.
Ein paar Meter hatte er bereits direkt neben dem Wald hinter sich gebracht als plötzlich etwas auf den Weg sprang.
Ein magerer, hungrig knurrender Wolf stand direkt vor seiner Kutsche.
Mit einem Ruck bremste der Händler sein Gefährt.
Er wollte das Tier nicht noch verärgern und dadurch einen noch grausameren Tod sterben.
Es knurrte erneut und die Pferde scheuten, konnten aber nicht fliehen, da sie fest im Geschirr eingespannt waren.
Der Mann schaffte es sie etwas zu beruhigen, bevor sie die Kutsche zu Fall brachten.
Der Wolf beobachtete sie noch immer.
„Bitte friss uns nicht! Meine Familie wartet auf mich!“ flehte er das Tier an, doch es rührte sich nicht.
„Hier, nimm etwas von meinem Essen!“
Der Mann kramte in seiner Tasche und stellte sich mit wackeligen Beinen auf den Kutschbock. In einem hohen Bogen warf er dem Wolf ein kleines Stück Schinken vor die Füße.
Kurz schnüffelte das Tier daran, dann nahm es das Fleisch zwischen die Fänge und senkte den Kopf als würde es sich verbeugen.
Sogleich kehrte der Wolf in den Wald zurück.
Erstaunt schaute der Händler auf die Stelle an dem das Tier eben noch gestanden hatte.
Er hatte überlebt.
Und der Wolf hatte ihm gedankt für die Speise.
Mit einem Lächeln setzte er sich wieder und trieb die Pferde weiter.
Er hatte soeben wahrlich ein Weihnachtswunder erlebt.
~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~ ❄ ~~~~~~~
He liked his work as merchant.
He couldn’t imagine himself in any different occupation, but there were still moments like this when he would yearn to have a different profession.
Thickly wrapped in blankets and furs he sat on his sleigh and just wished to arrive already.
But there was still a long way ahead of him.
During the summer the distance wasn’t hard to overcome, but in the winter there were a few obstacles.
A thick layer of snow covered the ground and the horses moved only rather slowly.
At the last inn he had painstakingly fastened skis to the wheels, so that they wouldn’t sink completely into the snow.
Additionally did barely anyone dare to cross this region during this time of the year.
The forests were inhabited by hungry wolves and even a few bears.
No one knew if or when they would attack someone.
But he wanted to go home and even in the deepest snow was this the shortest way to get there.
He had many presents for his family with him and they would have a great feast when he arrived.
When.
This small but significant word stood in his way yet again.
He knew his horses were well trained and would manage the journey.
As long as there wouldn’t be a snow storm or an attack, there would be nothing stopping him.
The cold got to him and he believed to even hear howling in the distance. His ears certainly played tricks on him, yet he pressed the horses to run faster.
The forest lay directly in front of him and to not lose the trail he had to drive close to it.
Though the closer he got, the louder got the howling.
Frightened he accelerated the horses again.
The wolves seemed to have caught their sent and soon they would have him surrounded, but he would not let that happen.
He had covered a couple of meters beside the forest as something suddenly jumped onto the road.
A meagre, hungrily growling wolf stood directly in front of his cart.
With a jolt he stopped the vehicle.
He didn’t want to anger the animel and through this die an even more horrible death.
It growled again and the horses shied away, but could not flee as they were restrained in their harness.
The man managed to calm them a little before they would topple the cart.
The wolf still watched them.
„Pleas don’t eat me! My family is waiting for me!“ He pleaded with the animal, but it did not move.
„Here take some of my food!“
The man rummaged in his bag and shakily stood up on the coach box. In a high arch he threw a piece of ham in front of the wolves feet.
The animal smelled it briefly before he took it into its fangs and lowered his head as if he bowed.
Just like that the wolf returned into the forest.
The merchant looked in astonishment at the spot where the animal had just stood.
He had survived.
And the wolf had thanked him for the meal.
With a smile he sat down again and pushed the horses forward.
He certainly had witnessed a Christmas wonder just now.
Behind the Scenes
I hope you enjoyed the tenth story.
When I wrote the first notes for this story there was no mentioning of a wolf.
Only when I started writing did that part of the narrative come into my mind.
I’m not even sure why.
But maybe I’m associating winter forests with wolfs or in the back of my mind I remembered that I first met Babsi during our stay at the Powerwolf Fan-Camp at the Out&Loud.
Who knows…
PoiSonPaiNter
© For the story by me and for the picture by Babsi. Do not use or repost either without my or her permission.