Ihr winterlicher Spaziergang fĂŒhrte sie erneut zur Burgruine.
Sie waren schon oft hier gewesen, aber fanden es jedes Mal wieder beeindruckend.
Es war nicht mehr viel ĂŒbrig vom herrschaftlichen GemĂ€uer, dennoch konnte man dessen einstige Erhabenheit noch immer erahnen.
Wie auch die anderen Male, gingen sie auch diesmal durch die offenen GĂ€nge und schauten sich an, wie der frisch gefallene Schnee die Ruine bedeckte.
Doch dieses Mal war es anders.
Kaum hatten sie die Eingangshalle betreten hörten sie GerÀusche um sich herum.
Ein Knistern und Klirren, dass sie einfach nicht zuordnen konnten.
Die beiden sahen sich an und ĂŒberlegten, ob sie umkehren sollten, aber ihre Neugierde war zu groĂ.
Je weiter sie in die Ruine hinein gingen, umso klarer wurden die Töne.
Das Knistern schien von einem Feuer zu kommen, das irgendjemand in ihrer NĂ€he entzĂŒndet hatte. Trotz fehlender WĂ€nde und Decken, spĂŒrten sie wie es wĂ€rmer wurde.
Doch wenn es ein Feuer gab, dann gab es auch Menschen. Unbehagen stieg in den beiden auf, aber erneut siegte die Neugierde und sie gingen weiter.
„Da!“ Entfuhr es der Frau und sie zeigte auf einen Kamin, der ein krĂ€ftiges Feuer beherbergte.
Verdutzt betrachtete ihr Begleiter die Stelle, denn diesen Kamin hatte er noch nie gesehen.
Die Wand hinter dem WĂ€rmeherd schienen neuer und weniger verfallen zu sein als der Rest der Burg.
Es war als hÀtte ihn jemand im alten Stil wieder neu aufgebaut.
Je lĂ€nger er schaute umso mehr Details konnte er erkennen: Gravuren im Stein, eine Eisenzange fĂŒrs Feuer, es gab sogar einen Rost und Dekorationen auf dem Sims.
Als jemand an seinem Ărmel zupfte wurde er aus seinen Gedanken gerissen.
Fragend schaute er auf seine Frau, die wiederum nur mit aufgerissenen Augen und ausgestrecktem Arm nach oben deutete.
Er folgte ihrem Blick und war ebenso erstaunt.
Dort wo eben noch ein weites Loch klaffte war nun eine Decke, die mit wundervollen Motiven ausgestattet war. Fresken, Bemalungen und riesige Kronleuchter erstreckten sich ĂŒber ihnen.
Der Raum war erstrahlt von hellem Licht und je mehr sie sich umsahen, umso mehr wurde zu dem was es einst war.
In einer Ecke des Raumes erschien eine prunkvoll geschmĂŒckte Tanne unter der diverse Pakete lagen.
Daneben erstreckte sich ein reichlich gedeckter Tisch bis fast vor ihre FĂŒĂe.
Es war als könnten sie die Speisen fast riechen.
Helles Lachen erklang als zwei Kinder in den groĂen Raum gerannt kamen und die Geschenke am Baum begutachteten.
Das Paar war wie Zuschauer einer lÀngst abgesetzten Vorstellung, als die Ruine ihnen zeigte, wie herrlich sie einst zur Weihnachtszeit ausgesehen hatten.
Die beiden trauten sich kaum sich zu bewegen, aus Angst die Illusion wĂŒrde dadurch verfliegen, aber es nĂŒtzte nichts.
So schnell sich der Saal verĂ€ndert hatte, so schnell verwandelte er sich nun wieder zurĂŒck.
Die Farben verblassten und ĂŒbrig blieben nur krĂ€ftige Sonnenstrahlen, die die schneebedeckte Ruine erhellten.
Das Schauspiel war vorĂŒber, aber nicht vergessen.
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Their winterly walk lead them to the castle ruin again.
They have often been here, but it was impressive every time again.
It wasn’t much left of the manorial masonry, yet you could still imagine its grandeur.
As all the other times before they walked through the open halls to see how the newly fallen snow covered the ruin.
But this time it was different.
They had barely entered entrance hall when they heard noises in the distance.
A crackling and a clattering they could not allocate.
The two of them looked at each other and considered turning back, but their curiosity was too strong.
The farther they walked into the ruin the clearer the sounds became .
The crackling seemed to come from a fire that someone had lit nearby. Regardless of the missing walls and ceilings they felt the warmth surrounding them.
But if there was a fire there would be people. Unease crept into their hearts, but again the curiosity won.
„There!“ The woman exclaimed and pointed at a fireplace that held a strong fire.
Puzzled her companion looked at the fireplace he had never seen before.
The wall behind the hearth of warmth seemed newer and less ruinous than the rest of the castle.
It seemed as if someone had rebuild it in the original style.
The longer he looked the more details he could see: Engravings in the stone, iron pincers for the fire, there even was grating and some decorations on the mantelpiece.
His observations were interrupted when someone pulled at his sleeve.
Questioning he looked at his wife, who in turned stared with widely opened eyes and pointed above them.
He followed her gaze and was just as surprised.
Where just earlier a huge hole had gaped was now a complete ceiling, decorated with beautiful motives. Frescos, paintings and huge chandeliers span above them.
The room was brightly illuminated and the more they looked around, the more of it returned to how it once was.
In the corner of the room a pompously decorated fir tree appeared, several packages lying beneath it.
Beside it a plentifully set table ranged until close to their feet.
It was as if they could nearly smell the dishes.
Light laughter sounded when two children ran into the large room and examined the presents below the tree.
The couple bore witness to a long since discontinued play, when the ruin showed them how magnificent it once looked during the Christmas time.
Neither of them dared to move in fear the illusion would vanish, but it didn’t matter.
As soon as the hall had changed, as soon did it turn back.
The colours faded and only the strong rays of sunlight remained that illuminated the snow covered ruin.
The play was finished, but not forgotten.
Sie waren schon oft hier gewesen, aber fanden es jedes Mal wieder beeindruckend.
Es war nicht mehr viel ĂŒbrig vom herrschaftlichen GemĂ€uer, dennoch konnte man dessen einstige Erhabenheit noch immer erahnen.
Wie auch die anderen Male, gingen sie auch diesmal durch die offenen GĂ€nge und schauten sich an, wie der frisch gefallene Schnee die Ruine bedeckte.
Doch dieses Mal war es anders.
Kaum hatten sie die Eingangshalle betreten hörten sie GerÀusche um sich herum.
Ein Knistern und Klirren, dass sie einfach nicht zuordnen konnten.
Die beiden sahen sich an und ĂŒberlegten, ob sie umkehren sollten, aber ihre Neugierde war zu groĂ.
Je weiter sie in die Ruine hinein gingen, umso klarer wurden die Töne.
Das Knistern schien von einem Feuer zu kommen, das irgendjemand in ihrer NĂ€he entzĂŒndet hatte. Trotz fehlender WĂ€nde und Decken, spĂŒrten sie wie es wĂ€rmer wurde.
Doch wenn es ein Feuer gab, dann gab es auch Menschen. Unbehagen stieg in den beiden auf, aber erneut siegte die Neugierde und sie gingen weiter.
„Da!“ Entfuhr es der Frau und sie zeigte auf einen Kamin, der ein krĂ€ftiges Feuer beherbergte.
Verdutzt betrachtete ihr Begleiter die Stelle, denn diesen Kamin hatte er noch nie gesehen.
Die Wand hinter dem WĂ€rmeherd schienen neuer und weniger verfallen zu sein als der Rest der Burg.
Es war als hÀtte ihn jemand im alten Stil wieder neu aufgebaut.
Je lĂ€nger er schaute umso mehr Details konnte er erkennen: Gravuren im Stein, eine Eisenzange fĂŒrs Feuer, es gab sogar einen Rost und Dekorationen auf dem Sims.
Als jemand an seinem Ărmel zupfte wurde er aus seinen Gedanken gerissen.
Fragend schaute er auf seine Frau, die wiederum nur mit aufgerissenen Augen und ausgestrecktem Arm nach oben deutete.
Er folgte ihrem Blick und war ebenso erstaunt.
Dort wo eben noch ein weites Loch klaffte war nun eine Decke, die mit wundervollen Motiven ausgestattet war. Fresken, Bemalungen und riesige Kronleuchter erstreckten sich ĂŒber ihnen.
Der Raum war erstrahlt von hellem Licht und je mehr sie sich umsahen, umso mehr wurde zu dem was es einst war.
In einer Ecke des Raumes erschien eine prunkvoll geschmĂŒckte Tanne unter der diverse Pakete lagen.
Daneben erstreckte sich ein reichlich gedeckter Tisch bis fast vor ihre FĂŒĂe.
Es war als könnten sie die Speisen fast riechen.
Helles Lachen erklang als zwei Kinder in den groĂen Raum gerannt kamen und die Geschenke am Baum begutachteten.
Das Paar war wie Zuschauer einer lÀngst abgesetzten Vorstellung, als die Ruine ihnen zeigte, wie herrlich sie einst zur Weihnachtszeit ausgesehen hatten.
Die beiden trauten sich kaum sich zu bewegen, aus Angst die Illusion wĂŒrde dadurch verfliegen, aber es nĂŒtzte nichts.
So schnell sich der Saal verĂ€ndert hatte, so schnell verwandelte er sich nun wieder zurĂŒck.
Die Farben verblassten und ĂŒbrig blieben nur krĂ€ftige Sonnenstrahlen, die die schneebedeckte Ruine erhellten.
Das Schauspiel war vorĂŒber, aber nicht vergessen.
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Their winterly walk lead them to the castle ruin again.
They have often been here, but it was impressive every time again.
It wasn’t much left of the manorial masonry, yet you could still imagine its grandeur.
As all the other times before they walked through the open halls to see how the newly fallen snow covered the ruin.
But this time it was different.
They had barely entered entrance hall when they heard noises in the distance.
A crackling and a clattering they could not allocate.
The two of them looked at each other and considered turning back, but their curiosity was too strong.
The farther they walked into the ruin the clearer the sounds became .
The crackling seemed to come from a fire that someone had lit nearby. Regardless of the missing walls and ceilings they felt the warmth surrounding them.
But if there was a fire there would be people. Unease crept into their hearts, but again the curiosity won.
„There!“ The woman exclaimed and pointed at a fireplace that held a strong fire.
Puzzled her companion looked at the fireplace he had never seen before.
The wall behind the hearth of warmth seemed newer and less ruinous than the rest of the castle.
It seemed as if someone had rebuild it in the original style.
The longer he looked the more details he could see: Engravings in the stone, iron pincers for the fire, there even was grating and some decorations on the mantelpiece.
His observations were interrupted when someone pulled at his sleeve.
Questioning he looked at his wife, who in turned stared with widely opened eyes and pointed above them.
He followed her gaze and was just as surprised.
Where just earlier a huge hole had gaped was now a complete ceiling, decorated with beautiful motives. Frescos, paintings and huge chandeliers span above them.
The room was brightly illuminated and the more they looked around, the more of it returned to how it once was.
In the corner of the room a pompously decorated fir tree appeared, several packages lying beneath it.
Beside it a plentifully set table ranged until close to their feet.
It was as if they could nearly smell the dishes.
Light laughter sounded when two children ran into the large room and examined the presents below the tree.
The couple bore witness to a long since discontinued play, when the ruin showed them how magnificent it once looked during the Christmas time.
Neither of them dared to move in fear the illusion would vanish, but it didn’t matter.
As soon as the hall had changed, as soon did it turn back.
The colours faded and only the strong rays of sunlight remained that illuminated the snow covered ruin.
The play was finished, but not forgotten.
Behind the Scenes
I hope you enjoyed the eleventh story.
This picture was not only provided by Black Kat, but it is also the second story that reminds me of her – and her husband in this case.
The ruin is by the way the Burg Landskron. I wasn’t there yet but the Black Pack visits it on occasion.
PoiSonPaiNter
© For the story by me and for the picture by Black Kat. Do not use or repost either without my or her permission.
