Daily Archives: 3. Dezember 2018

Türchen #3

Die erste Woche voller Schnipseleien beginnt mit keinem anderen als dem

Eishörnchen

Letztes Jahr war die Geschichte von Katrin und Nicholas in meinem Adventskalender versteckt, mittlerweile haben Irina Christmann und ich ein bisschen weitergesponnen. Eine grobe Zählung der Datei, in der wir einfach drauf los schreiben, ergab ~23k Wörter und noch einige Lücken. Irinas Charakter Carlos bekommt dabei eine etwas größere Rolle.

Hier trifft er zum Beispiel auf Magnus, einem von Nicholas‘ drei besten Freunden.

Aber nun zum zweiten Schnipsel:

Mit dem Ellenbogen drückte Carlos den Türgriff nach unten, schob einen Fuß in den sich öffnenden Spalt und drückt die Tür dann komplett mit dem Rücken auf. Das Gewicht in seinen Armen zog ihn immer stärker nach unten. Besorgt stellte er fest, dass der kleine Kerl sich immer noch nicht rührte. Aus dem Operationssaal hörte er die Stimmen von Nicholas und Dr. Who, sowie eine Stimme, die ihm vollkommen unbekannt war, die aber eindeutig menschlich klang.

“Ich brauche hier mal dringend Hilfe!”, rief er laut und trat mit seinem Patienten in einen der Behandlungsräume. Vorsichtig legte er ihn auf die Behandlungsliege und lauschte erneut dessen unruhigen Atem. Sofort hörte er sich nähernde Schritte und Nicholas besorgte Stimme.
“Was ist denn passiert?”, fragte dieser bereits im Flur und betrat mit Dr. Who und dem Unbekannten das Zimmer.
“Kann ich nicht genau sagen. Ich habe es nur poltern gehört, bin rüber in den Verteilerraum und da lag er am Boden, eine Kiste neben sich. Ich nehme an, er hat sie auf den Kopf bekommen, wenn ich mir das so ansehe. Aber er reagiert auf gar nichts.”

“Lass mich mal sehen …” Dr. Who schob Carlos Beiseite und öffnete eines der Augenlider des Wichtel, um mit einer kleinen Lampe hineinzuleuchten. “Ach das sieht doch ganz in Ordnung aus. Ein bisschen Ruhe und dann ist wieder fit”, stellte er fest und drehte sich zu Magnus um. “Neben den menschlichen Bewohnern des Dorfes gibt es wie Sie sehen auch noch die Wichtel, deren Anatomie sich doch ein wenig von der unseren unterscheidet, aber da will ich jetzt nicht zu sehr in die Details gehen …”
Magnus starrte den bewusstlosen Wichtel mit offenem Mund an. “Ein … Wichtel …”, wiederholte er schließlich.
“Hast du dir kleiner vorgestellt oder?”, scherzte Nicholas, auch wenn man die Sorge aus seiner Stimme heraushören konnte.
“Eventuell auch mit Flügeln …”, bestätigte Magnus mit einem Nicken.

”Das wären Feen, haben wir hier aber nicht”, merkte Carlos an. Er lächelte. Feen fehlten trotz allem noch in seiner Sammlung fantastischer Lebewesen. Tatsächlich war niemand sich sicher, ob es sie nun gab oder nicht. Ebenso wie die Elfen. Von beiden Arten gab es genug Geschichten und Legenden, dass sie durchaus existieren konnten. Genausogut konnten es eben aber auch nur Geschichten sein. Aber immerhin hatte er das von Santa Claus, dem Krampus und fliegenden Schlitten ja auch lange genug gedacht.
“Für die wäre es auch viel zu kalt hier …”, bestätigte Nicholas und legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. “Das ist übrigens Carlos, der Chef unserer Post. Und das ist Magnus, ein sehr guter Freund, noch aus Schulzeiten”, stellte Nicholas die beiden einander vor.
Magnus streckte Carlos die Hand entgegen, das war immerhin etwas, dass er verstand. Post war normal, Post war nicht phantastisch. “Freut mich dich kennen zu lernen.”

“Hallo.” Carlos nickte kurz.

Unschlüssig zog Magnus seine Hand wieder zurück und blickte kurz zu Nicholas, der nur knapp mit den Schultern zuckte.

Hinter den Kulissen

„Dr. Who“ ist tatsächlich eine Referenz zum gleichnamigen Seriencharakter, allerdings ist es auch nur ein Platzhalter, bis wir uns auf einen Namen für den alten Herren einigen konnten. 😀

Ein kleiner Hinweis noch zu den Wichteln: Sie sind Aasfresser.

Heute könnt ihr außerdem in Anja Buchmann’s Adventskalender – über Facebook, gern aber auch als Kommentar hier – Weihnachtspost von mir gewinnen.
Schaut einfach in der Veranstaltung oder auf meiner Seite vorbei.

Anne