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The adventurous Life of Stan the Desert Cactus

It’s been almost a year since a held the Raffle for my 200th post (by now I have more than 300…) and I know I said the winners would receive their prices within six months, but then stuff happened and it didn’t work out.
This story was the price for the second place and DarkFairy won it back then (the other two winners never claimed their prices) and wished for a story with the title „The adventurous life of Stan the Desert Cactus“ (or rather „Das abenteuerliche Leben von Stan dem Wüstenkaktus“ as it is called in German – the story will be in German as well, I don’t know if I get around to translate it). Even though I do think that I had the draft for this story done within the time frame, I never got around to finish it. But as it is Fairy’s birthday today, I thought I might as well keep the story until now and give her the story she wanted as not just a price, but a present as well.
So, Happy Birthday, Fairy and have fun with Stan’s adventures!

Das abenteuerliche Leben von Stan dem Wüstenkaktus

Heute war mal wieder einer dieser Tage, an denen nichts passieren wollte, aber so sicher konnte man sich da nie sein.
Die Sonne schien von allen Seiten erbarmungslos auf mich herab; sogar vom Wüstensand wurde sie reflektiert.
Bei solch einem Wetter wagte sich kaum ein Lebewesen aus seinem Versteck und über der Wüste lag ein tiefes Schweigen.
Nur die Hitze flimmerte über dem Sand, sorgte hier und da für Spiegelungen aus weiter ferne und hin und wieder huschte eine kleine Eidechse an mir vorbei.
Sie waren vermutlich auf der Suche nach einem der unzähligen Käfer, die sich in den Dünen verstecken und erst raus kommen würden, wenn die Sonne etwas tiefer stand.
Diese Tage zähle ich zu den ruhigen Tagen und ich bin froh, dass es auch solche gibt.
Die Spannung anderer Tage hält man nicht permanent aus, zumindest ich nicht, denn an den hektischen Tagen habe ich kaum einen Moment um durchzuatmen.
Da war zum Beispiel das eine Mal, als eine Karawane direkt an mir vorbei zog und dann in meiner Nähe Rast machte. Sie waren unterwegs um sich in dieser Gegend anzusiedeln; so hatten es mir zumindest die Strauchkugeln erzählt. Von ihnen wusste ich auch, dass diese Ansammlung von den nicht-Büffeln mit ihren hohlen, befüllten Häusern und hellen Zweibeinern ‚Karawanen‘ heißen. Eine merkwürdiges Wort für ‚Herde‘ wie ich finde.
Die Strauchkugeln hatten auch gesagt, dass die Hellen die Rötlichen, die sonst hier immer entlang kamen vertrieben und töteten und auch die Geier erzählten mir so etwas, aber von dem was ich von der Karawane sehen konnte, waren sie auch nicht viel anders als die anderen. Sie schienen besseres Werkzeug und andere Felle zu besitzen, aber ich finde die Federn der anderen hübscher als den Kopfschmuck, den die hellen trugen. Fell über Fell zu tragen erscheint mir einfach unglaublich unpraktisch zu sein.
Ich wollte den Strauchkugeln und Geiern immer nicht so ganz glauben, wenn sie mir Geschichten von den Hellen erzählten.
Bis zu jenem Tag.
Die Karawane war schon mehrere Monde weiter gezogen und der Tag begann wie ein ruhiger Tag, aber dann fühlte ich eine heftige Vibration durch meine Wurzeln aufsteigen; viel heftiger als die Karawane, die nur sehr langsam an mir vorbei gezogen war.
Eine Staubwolke näherte sich von der einen Seite und aus dieser Richtung kam ein Knallen, das ich noch nie zuvor gehört hatte. An der Spitze der Wolke erkannte ich einen Federträger auf einem nicht-Büffel. Sein Körper war voller rotem und weißen Wasser und jeder Menge Schmutz. Er keuchte, wie die Geier nach einem langen Flug, und stürmte weiter auf dem Felltier.
Hinter ihm öffnete sich die Staubwolke und drei weitere Gestalten auf nicht-Büffeln kamen hervor.
Es waren helle Zweibeiner, die lange Stöcke in der Hand hielten, die diese schrecklichen Geräusche verursachten. Immer wenn es knallte entstieg einem der Stöcke eine Rauchwolke und der Federträger duckte sich. Mehrere Knalle folgten und plötzlich fiel der Federträger vom Vierbeiner und blieb einfach liegen, während das Tier weiter rannte. Die anderen Zweibeiner hielten an, einer von ihnen stieg ab und stieß den Liegenden mit dem Fuß an. Als der Federträger sich nicht rührte nickte er den anderen zu und stieg lachend wieder auf sein Tragtier und sie rannten davon und überließen den Federträger den Geiern.
Als die Vögel schließlich kamen, rief ich einen von ihnen zu mir und er landete vorsichtig zwischen den Stacheln auf meinem Arm. Er erklärte mir, dass die Hellen das zu Hause der Federträger wollen und sie deshalb jagten, aber sie aßen sie nicht, sondern vergruben oder verbrannten sie; manchmal ließen sie sie auch einfach irgendwo hängen oder liegen, sodass die Geier fressen konnten.
Es war kein schöner Anblick ihnen dabei zuzusehen, auch bei den Büffeln nicht, die manchmal durch diese Gegend rannten und einer von ihnen fällt um und bleibt liegen.
Immer wenn die Federträger die Büffel jagten und an mir vorbei trieben, hatte ich Angst, dass sie mich umrannten, aber auch wenn bereits ein paar von ihnen an mir hängen geblieben sind, so hatte mich bisher niemand komplett umgerissen.
Es war dennoch jedes Mal wieder aufs Neue ein regelrechter Nervenkitzel.
Schrecklich war es auch, wenn von den Federträgern jemand erschöpft und ausgelaugt ein Stück von mir abschlug, um von meinen Wasserreserven zu trinken.
Es ist sehr schmerzhaft und schwer den Verlust wieder anzusparen.
Glücklicherweise passierte das in dieser Gegend eher selten, auch wenn die Hellen es mittlerweile auch gelernt haben – wie auch das Jagen der Büffel -, aber sie haben zu viel Angst vor meinen Stacheln.
Aber es gibt auch schöne Momente.
Wenn zum Beispiel der Regen fällt und meine Blüten aufgehen und um mich herum der Wüstensand grüne Flecken bekommt.
Das ist immer ein schöner Anblick, den ich jedes Jahr aufs neue herbei sehne.
Aber nach Tagen voller Abenteuer bevorzuge ich Tage an denen mich nur die Strauchkugeln, die Eidechsen oder die Geier besuchen.
Das ist dann doch wesentlich entspannter.
I hope you liked it!
And now I can add writing something from the perspective of a Cactus to the list of odd perspectives I used so far… (The others being an Enter-Key, a Medlar, a Leopard [Page 32] and I think something else I can’t remember right now – not sure if I can count Squirrel and Treetroll here, though – all stories again only in German)
PoiSonPaiNter