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Märchenspinnerei im Interview: Katherina Ushachov und Rabea Blue

Ein Weiteres Interview-Update Fairy Tale Summer mit der Märchenspinnerei mit den Mini-Bögen zu den aktuellsten Adaptionen!

Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Vorletzten Montag vorgestellt, geht es mit diesen beiden weiter:

Katherina Ushachov: Zwergenschatz

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Da ich das Prequel zu „Schneeweißchen und Rosenrot“ geschrieben habe, war es das Kniffligste, die Zwerge respektvoll darzustellen und gleichzeitig im Genre zu bleiben und mich nicht ZU weit von der Vorlage zu entfernen. Ich stand auf einmal vor der Erkenntnis, dass ich mir ein Märchen ausgesucht habe, das im Kern antisemitische Stereotypen bedient und musste mich damit auseinandersetzen, wie ich meine Adaption davon gelöst bekomme.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Ich würde ja gerne sagen, das Drumherum (das Märchen hatte einen sehr holprigen Fehlstart hingelegt, ich musste mich mehrfach aus dem Motivationsloch ziehen und es gingen ständig technische Dinge schief) – aber das ist vermutlich nicht gemeint.

Neben der Frage „wie kriege ich es hin, das Märchen respektvoll ins Heute zu übertragen“, brauchte ich auch einen legitimen Grund für das Handeln der Zwerge. Schließlich sollte beim Prequel mit ihnen mitgefiebert werden.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Es gibt von diesem Märchen eine von meiner verstorbenen Oma eingelesene, russische Fassung. Die, konkurrenzlos.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Okay, das ist ausnahmsweise sehr einfach. Karen Gillan für Nina, Arthur Darvill für Paul. Kaitlyn Alexander (nicht-binäre Person) für Aelfrida und unbedingt Robert Palfrader als Erik von Bosapan. Für die anderen habe ich keinen Cast (ich tue mich mit Schauspielenden schwer), aber ich hätte auch für Aethelwold gern eine Person, die nicht cis ist und ein respektvolles Casting für die Zwerge.

Mehr zu Katherina gibt es hier:

Interview zu

Homepage: Keller im 3. Stock
Facebook: Katherina Ushachov – Autorin
Twitter: @evanesca

Instagram: evanesca_feuerblut

Rabea Blue – Schwesternmacht

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Katherina und ich wollten bewusst die Zwerge nicht in dem schlechten Licht darstellen, in dem sie in der Originalversion erscheinen. Doch da sie nun mal die Antagonisten sind, war es gar nicht so einfach, sie liebenswürdig wirken zu lassen. Gerade in meinem Teil der Geschichte, in dem die Zwerge genau genommen nur Gastauftritte haben, war es herausfordernd, sie nicht als „böse“ zu umschreiben.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Als sich das Korrektorat fast schon als zweites Lektorat herausgestellt hat. Ich habe damit gerechnet, dass ich nur ein paar Rechtschreib- oder Kommafehler korrigieren muss, aber es kam noch ein ganz schöner Berg an Arbeit auf mich zu. Im Nachhinein bin ich jedoch sehr froh, dass die letzte Phase so intensiv war. Vielen Dank, Christina 🙂

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Seit ich als Kind mal eine Verfilmung von „Schneeweißchen und Rosenrot“ gesehen habe, es müsste die aus der DDR und ČSSR gewesen sein, hatte ich einen regelrechten Horror vor dem Märchen. „Schwesternmacht“ zu schreiben, könnte man fast als eine Art Therapie beschreiben, denn jetzt gibt es endlich eine Version, die mit vielen positiven Erinnerungen verbunden ist.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Solche Fragen zu beantworten, fällt mir immer schwer, da mein Gesichter- und Als Mutter der Schwestern könnte ich mir Katja Riemann vorstellen. Ein deutsches Zwillingspärchen im Schauspielbereich kenne ich spontan nicht, aber ich wäre z.B. auch mit Jella Haase in einer Doppelrolle zufrieden.

Mehr zu Rabea gibt es hier:

Interview zu Saving Rapunzel

Facebook: Rabea Blue Autorin
Twitter: @RabeaBlue
Instagram: BlueRabea

Vielen Dank, Katherina & Rabea!

Am 2.8. 18 Uhr wird es mit allen neu vorgestellten Adaptionen einen Einen märchenhaften Abend mit Licht und Schatten bei Gipfelbasilisk auf Twitch geben! Schaut also unbedingt vorbei, wenn ihr mehr über die Reihe und die Bände erfahren wollt!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Märchenspinnerei im Interview: Christina Löw und Julia Maar

Ein Fairy Tale Summer ohne Interview-Updates mit der Märchenspinnerei? Das geht nicht! Deswegen folgen diese und nächste Woche wieder Mini-Bögen zu den aktuellsten Adaptionen!

Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Letzten Montag vorgestellt, machen diese beiden den Anfang:

Christina Löw: Das Lied des Herbstmondes

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Mein Roman „Das Lied des Herbstmondes“ ist Teil einer Doppel-Adaption – zusammen mit Julia Maar habe ich das Märchen „Jorinde und Joringel“ adaptiert – und dabei war es zunächst gar nicht so einfach, die Geschichte unter uns aufzuteilen bzw. zu überlegen, welche Aspekte in welcher Adaption auftauchen sollen. Gemäß der Reihe „Licht und Schatten“ der Märchenspinnerei erzählt eine Adaption die ‚gute‘ und eine die ‚böse‘ Seite des Originalmärchens neu, ich habe die ‚böse‘ Seite übernommen und mich schließlich dafür entschieden, eine mögliche moderne Vorgeschichte zu dem Märchen zu schreiben. Das bot mir einerseits eine gewisse gestalterische Freiheit, andererseits war es gar nicht so einfach, genug Elemente aus dem Originalmärchen einzubauen, sodass zumindest ‚Kenner*innen‘ des Märchens diese wiederentdecken können – ohne dabei zu viel von Julias Seite des Märchens vorwegzunehmen.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Mein Plot. 😀 Ich bin es zwar aus meinen vorherigen Romanen (und auch einigen Kurzgeschichten) gewohnt, dass meine Figuren mir beim Schreiben hier und da noch weitere Ideen vor die Füße werfen und die Geschichte (trotz vorherigen Plottens) etwas in die eine oder andere Richtung zerren, die ich nicht geplant hatte, aber bei „Das Lied des Herbstmondes“ haben meine Figuren damit echt den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen … Schlussendlich habe ich mich, nachdem die erste Rohfassung stand, nochmal hingesetzt, den Plot in einigen Teilen ganz neu gedacht – und danach große Teile des Romans neugeschrieben.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Tatsächlich kenne ich gar nicht sooo viele Adaptionen von „Jorinde und Joringel“ und ich muss gestehen, dass ich oft kein Fan der klassischen Filmadaptionen bin. *versteck*
Ich meine mich an einen Webcomic zum Märchen zu erinnern, den ich ganz interessant fand, aber leider finde ich ihn aktuell nicht mehr, wäre also für Hinweise dankbar – und bin immer interessiert an Adaptionsempfehlungen. 😊

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Puh, das ist eine sehr gute Frage! Wobei ich mir bei einigen Figuren von „Das Lied des Herbstmondes“ tatsächlich ein klareres (äußeres) Bild als sonst oft gemacht habe – schließlich sollte Julia Maar in der Lage sein, auch welche von meinen Figuren für ihre Geschichte zu übernehmen, und dazu brauchte sie natürlich alle nötigen Infos.
Trotzdem hinge bei einer Verfilmung natürlich bei der Besetzung viel davon ab, ob es z.B. eine deutsche Produktion wäre oder eine internationale. Da nehme ich gerne Wünsche von Lesenden. 😉

Mehr zu Christina gibt es hier:

Interview zu

HomepageChristina Löw
FacebookChristina Löw
Twitter@christina_loew

Julia Maar – Die Stille der Herbstblume

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Tatsächlich alles Magische. Die Magieelemente sollten sich gut in das reale Setting einfügen und nicht an der Nase herbeigezogen wirken. Das fiel mir schwerer als gedacht, vor allem da sie erst in der zweiten Hälfte des Buches wirklich präsent werden. Letztendlich bin ich aber zufrieden mit dem Endergebnis und mir persönlich gefällt es gut, dass sie sich eher unauffällig in die Handlung einfügt.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Es gibt eine Szene, in der ein Ritual durchgeführt wird und ich habe mich wirklich lange davor gedrückt diese zu schreiben. Recherchen sind absolut nicht meins und mit dem Wissen, dass Christina darin top ist, habe ich mich beim Schreiben ziemlich schwergetan. Dazu kam, dass ich nicht wusste, wie ausführlich die Szene werden sollte. Es war eine Quälerei und ich sehr froh, als ich mich nicht mehr damit auseinandersetzen musste.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Abgesehen von Christinas Adaption zu Jorinde und Joringel habe ich tatsächlich noch keine andere Version gelesen oder gesehen. Ich freue mich aber über weitere Empfehlungen. 😊

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Solche Fragen zu beantworten, fällt mir immer schwer, da mein Gesichter- und Namensgedächtnis wirklich miserable ist. Ich hoffe daher, dass die Besetzungen für Emily und Emil ausreichen. Bei Emily habe ich mich für Olivia Rodrigo entschieden, sie passt auch gesanglich sehr gut. Emil war dann schon etwas schwieriger. Letztendlich denke ich aber, dass Marlon Wessel sich ganz gut in der Rolle machen würde. Zumindest sehe ich vieles [von dessen Rolle] Maxi auch in Emil.

Mehr zu Julia gibt es hier:

Interview zu Der siebte Sohn (Rezension)

Facebook: Julia Maar

Vielen Dank, Christina & Julia!

Am 2.8. 18 Uhr wird es mit allen neu vorgestellten Adaptionen einen Einen märchenhaften Abend mit Licht und Schatten bei Gipfelbasilisk auf Twitch geben! Schaut also unbedingt vorbei, wenn ihr mehr über die Reihe und die Bände erfahren wollt!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Märchensommer Buchvorstellung #2

Willkommen in der zweiten Woche des Märchensommers!

Auch dieses Jahr werde ich euch wieder Märchenadaptionen der Märchenspinnerei vorstellen, die im letzten Jahr frisch herausgekommen sind.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Auch in im letzten Jahr gab es keinen Zuwachs die Hauptreihe, dafür zwei neue Novellenpaare in der Licht und Schatten-Reihe.

Zum einen Jorinde und Joringel:

Cover "Das Lied des Herbstmondes"
Cover "Die Stille der Herbstblume"

Das Lied des Herbstmondes (Christina Löw) und Die Stille der Herbstblume (Julia Maar) sollten eigentlich beide, wie auch die anderen Licht und Schatten Werke, Novellen werden. Tatsächlich haben sich beide zu ausgewachsenen Romanen gemausert.

Dabei wird die Geschichte um das alliterarische Liebespaar in eine magische Castingshow gesetzt. In Herbstmond, das ich bei der Release-Party begleiten durfte, lernen wir die Hintergründe der „Hexe“ kennen bis es in der Herbstblume dann richtig zur Sache geht.

Zum anderen Schneeweißchen & Rosenrot

Cover "Zwergenschatz"
Cover "Schwesternmacht"

Im Gegensatz dazu sind Zwergenschatz (Katherina Ushachov) and Schwesternmacht (Rabea Blue) putzig kurz mit jeweils 90 Seiten auf denen sie im modernen Frankfurt die Geschichte eines verwandelten Prinzen, zwei Schwestern und den dazugehörigen Zwergen erzählen.

Bin schon gespannt, wie einige kritische Punkte der Grimm’schen Fassung angepasst wurden – freut euch da auf die Update-Interviews für mehr Informationen.

Beides zusammen ist auch wieder als Wendecover erhältlich: Zwergenschatz und Schwesternmacht

Habt ihr schon was davon gelesen?

Wie eben schon angedeutet: Alle Vier haben sich meinen Interview-Update Fragen zu diesen Adaptionen gestellt, seid also gespannt!

Und! Am 2.8. 18 Uhr wird es mit ihnen einen Einen märchenhaften Abend mit Licht und Schatten bei Gipfelbasilisk auf Twitch geben! Schaut also unbedingt vorbei, wenn ihr mehr über die Reihe und die Bände erfahren wollt!

Übrigens: Ende der Woche (1.7.) erscheint die zweite Märchenspinnerei Anthologie „Es war einmal … davor und danach“ worin es kleine Ausschnitte zu Vor- oder Nachgeschichten zu den bisherigen Adaptionen enthalten sind. Ich bin schon sehr gespannt darauf!

Anne/Poisonpainter

#Mondbuchstaben – Eulengesang

Nachdem diese Woche im Zeichen der „Dunklen Federn, Scharfe Krallen“ Anthologie stand, die gestern erschienen ist, ist es doch nur passend, dass wir uns heute einem weiteren Tier mit dunklen Federn und scharfen Krallen widmen:

Die Eule

Aber nicht irgendeiner Eule, sondern jenen, die in Christina Löws Mittwoch frisch geschlüpftem Roman „Das Lied des Herbstmondes“ aus der „Licht und Schatten“ Reihe der Märchenspinnerei, eine Rolle spielen. Nach Zombie-Meerschweinchen (Träume voller Schatten) und sprechendem Kater (Der Kater unterm Korallenbaum: oder wünschen will gelernt sein) begibt sie sich in ihrer Jorinde und Joringel Adaption in luftigere Gefilde – auch wenn ein Reh mit herumspringt, dass ihr an anderer Stelle im Interview erleben könnt. (Für meinen Fairy Tale Summer hatte Christina letztes Jahr über Tiere im Märchen geschrieben, schaut gerne vorbei, wenn ihr noch etwas mehr über ihre Tierchen erfahren möchtet.)

Blaues Banner auf dem Ranken aus aus den Ecken ragen. Auf der linken Seite landet gerade eine Lichteule auf einer. Daneben Text: "Herbstmond - Buchstabenjagd (12.-16.10.2021) #MondBuchstaben". Daneben eine Vorder und Rückansicht des Buches, sowie ein Smartphone mit Cover von "Das Lied des Herbstmondes"

Flatterhafte Gruseltiere

Wusstet ihr eigentlich, dass es einen Aberglauben gibt, dass wenn eine Eule rufend am Fenster vorbeifliegt jemand (aus der Familie) stirbt? Ein Grund, neben der generellen Assoziation mit Magiebegabten, warum Eulen teils schlechte Karten hatten, wenn sie in der Nähe von Siedlungen lebten. Das hat sich zum Glück im letzten Jahrhundert gelegt und jetzt ist es „nur“ noch der Wegfall von leerstehenden Häusern und alten Gemäuern, die ihnen die Nistmöglichkeiten wegnehmen. Vermutlich ist das auch der Grund, warum die (Waldohr)Eule es auf die Schilder für Naturschutzgebiete geschafft hat.

Lustigerweise gelten sie durch die Göttin Athene als kluge bzw. sogar klügste Tiere, was aber alles andere als stimmt, auch wenn sie spezialisierte Raubvögel sind. (Vögel aus der Krähenfamilie sind wesentlich intelligenter).

Was haben Eulen eigentlich mit Jorinde und Joringel zu tun?

Einiges. In der Märchenfassung wird es zwar nur erwähnt, aber die Zauberin, die Jorinde in einen Vogel verwandelt, kann sich selbst in eine verwandeln. Ein Aspekt der in der ARD-Verfilmung aus 2011 tatsächlich aufgegriffen wurde. Wieso ist das für „Das Lied des Herbstmondes“ relevant? Na ja: Die Geschichte spielt aus der Sicht der Zauberin, bevor sie diese wurde … ob sich Protagonistin Carolin jedoch selbst in eine Eule verwandelt? Hm, das werden wir sehen.

Christina hat mir zumindest verraten, dass es mehrere Magie wirkende Personen gibt,

„durch die Augen von Vögeln blicken und auch mal als diese durch die Luft segeln.“

Außerdem gibt es

„eine Waldohreule, einen Steinkauz, einen Uhu und ein paar nicht näher spezifizierte Eulen.“

Aber da hat euch die wunderbare Stella Delaney schon ein bisschen mehr zu erzählt.

In „Das Lied des Herbstmondes“ taucht übrigens auch eine Geistereule auf, die immer wieder Carolins Weg kreuzt.

Carolin kann sie über das ganze Buch hinweg nicht so recht einschätzen, irgendwie jagt sie ihr Angst ein, aber sie greift sie auch nie an, beobachtet eher und sieht furchteinflößend aus.

#Mondbuchstaben

Ein blaues Viereck, aus allen Ecken ragen dunklere Ranken auf denen teils Lichteulen sitzen oder gerade landen. In der Mitte ist oben das Spinnrad-Logo der Märchenspinnerrei, darunter ein großes, weißes W. Am unteren Rand steht "Christina Löw Das Lied des Herbstmondes"

Wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, ist dieser Beitrag eine Station der Herbstmond-Buchstabenjagd von Christina Löw, den Anfang dieser Aktion und eine Anleitung, wie das alles funktioniert, findet ihr hier.

 Als Buchstabe habe ich ein W für euch.

Den nächsten Buchstaben findet ihr auf dem Blog von Sameena Jehanzeb.
Eine Liste mit allen teilnehmenden Autor*innen und Blogger*innen sowie Links zu deren Seiten gibt es außerdem im Startbeitrag dieser Buchstabenjagd.

Also dann, noch eine erfolgreiche Jagd!

Das erinnert mich … ich sollte vermutlich meine ganzen Eulenfiguren mal entstauben …

© For the cover belongs to its rightful owner.

P.S. Falls ihr mal eine alte Geschichte von mir zum Owlman von Cornwall lesen wollt: Hier entlang.

Märchenspinnerei im Interview: Barbara Schinko

Am Montag stellte ich euch im Fairy Tale Summer die neuen Bände der Märchenspinnerei vorgestellt. Heute gibt es passend dazu die kleinen Interviewbögen von Barbara Schinko.
Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Das Meer so tief

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Ich würde mal sagen der Pferdekopf. Wobei das nicht ganz richtig ist, weil ich ja schon von Anfang an gewusst habe, was ich mit diesem Element anfangen würde. Es gibt schließlich mehrere Gründe, warum ich beschlossen habe, meine Adaption im keltischen Sprachraum anzusiedeln. 😉

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Ganz ehrlich: gar nichts. Ich habe mir dieses Märchen ausgesucht und ich liebe Irland, daher war es eine Geschichte, die ich wirklich, wirklich, wirklich gerne schreiben wollte.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich liebe die Version der Brüder Grimm trotz oder gerade wegen seiner schrägen Charaktere. Ein König, der sich null für das Regieren seines Reichs interessiert und stattdessen die ganze Zeit auf der Gänseweide Detektiv spielt, und ein Prinz, der nicht mal merkt, dass er die falsche Braut hat? Damit eröffnen sich doch wunderbar viele gedankliche Möglichkeiten.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Emma Watson als Deidre, und was Murrough angeht – der „Pooljunge“ auf dem Cover entspricht ziemlich genau meiner Vorstellung von ihm.

Der Wind so frei

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Gänse, aber wie schon beim ersten Band waren diese von Anfang an ein Teil meiner Planung. Irische Söldner trugen früher mal den Spitznamen „Wildgänse“, und als ich das gelesen habe, stand für mich sofort fest, wo meine Adaption spielen würde.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Nichts. Es gibt andere Projekte, an denen man als Autor wirklich zu kämpfen hat, aber dieses hat einfach Spaß gemacht.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Die Version der Brüder Grimm. Allein schon wegen des genialen Windspruchs.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Sophie Turner als Aoife. Und für Kevin einen jüngeren Brian Austin Green.

Mehr zu Barbara gibt es hier:

Interview zu Ein Mantel so rot: Barbara Schinko

Homepage: Barbara Schinko Welten zwischen den Zeilen
Facebook: Barbara Schinko

Vielen Dank, Barbara!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Märchensommer Buchvorstellung #1

Willkommen in der zweiten Woche des Märchensommers!

Auch dieses Jahr werde ich euch wieder Märchenadaptionen vorstellen, die im letzten Jahr frisch herausgekommen sind oder ich neu entdeckt habe.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Den Anfang macht traditionell wieder die Märchenspinnerei:

Cover
Cover Der Wind so frei
Cover Das Meer so tief, der Wind so frei

Während die Hauptreihe zur Zeit ruht, hat die Licht und Schatten-Reihe mit diesem Novellenpaar zum Märchen Die Gänsemagd Zuwachs bekommen.

Das Meer so tief erzählt die Geschichte aus Sicht der Magd, die im modernen Irland in das Kleid ihrer „Herrin“ – hier Mitbewohnerin – schlüpft und sich bald in einer Situation wiederfindet, die sie so nicht geplant hatte …

Der Wind so frei spielt aus der Sicht der Prinzessin, die in verarmten Verhältnissen im modernen Irland aufwächst und von ihrer Kindheitsliebe in ein Abenteuer gestürzt wird.

Beide Novellen sind als Der Meer so tief, der Wind so frei wieder gemeinsam über den Machandel Verlag erhältlich.

Leider hab ich es noch nicht geschafft, es mir zu holen, aber Setting und Märchenhintergrund sind für mich schon mal zwei interessante Punkte, immerhin ist die Gänsemagd mit ihrem Fallada eines der Märchen, die wir bestimmt am häufigsten zitieren – auch wenn Romantasy nicht unbedingt meines ist. Ich bin gespannt.

Doch auch die Nornen waren fleißig.

Cover Das Rot der Nacht
Cover Die Töchter des Henkers

Neben Katrin Ils, der ich in einem vorherigen Märchensommer ein Plotbunny verpasst habe, hat auch Jana Jeworreck sich an ein eigenes Märchen gesetzt.

In Das Rot der Nacht spielt Katrin mit verschiedenen Märchenelementen, allen voran dem Rapunzelturm im (Winter)wald, aber auch Rotkäppchen and Schneewittchen lassen sich wiederfinden. Dazu eine Priese Vampirismus und jede Menge dunkle Geheimnisse.

Ein bisschen was dazu, hatte sie auch in unserem Subgenrevideo zum Thema Märchen erzählt. Schaut gerne mal rein: Subgerne Märchen/adaption

Die Töchter des Henkers sind ein ungleiches Paar, die mit ihrem Vater im Wald leben und als Kuriosität gelten. Als die eine sich in verliebt, ergreift die andere ihre Chance aus dem Schatten herauszutreten.

Auf diese beiden bin ich auch schon sehr gespannt. Die Töchter liegen schon bei mir, das Rot der Nacht ist noch unterwegs.

Habt ihr schon was davon gelesen?

Alle drei Autorinnen haben sich übrigens auch meinen Interviewfragen gestellt, seid also gespannt!

Anne/Poisonpainter

Tiere im Märchen

Im heutigen Fairy Tale Summer Gastbeitrag erzählt uns Christina Löw ein bisschen was zu Tieren in Märchen, besonders ihren eigenen beiden.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

– und wo sie in meinen Adaptionen zu finden sind

Beim Thema »Tiere im Märchen« fallen den meisten sicherlich einige ganz bekannte Vertreter:innen ein: der Wolf in »Rotkäppchen«, der titelgebenden Frosch im »Froschkönig«, die Zicklein samt Ziegenmutter in »Die sieben Geißlein« und viele andere. Die Liste an Märchen, in denen Tiere eine Haupt- oder Nebenrolle spielen, Prota- oder Antagonist:innen sind, ist ziemlich lang – und könnte das eine oder andere Buch füllen.

Deshalb beschränke ich mich für meinen Beitrag im Märchensommer 2020 lieber auf die Märchen, mit denen ich mich bisher in meinen Adaptionen beschäftigt habe, und natürlich die Tiere darin.

Von Eichhörnchen, Meerschweinchen und einer Gans

Als ich überlegt habe, welches Märchen ich für meinen Debütroman adaptieren möchte, hat die tierische Besetzung von »Der Zwerg Nase« von Wilhelm Hauff eine gar nicht so kleine Rolle bei meiner Entscheidung gespielt. Ich erinnerte mich an das Kunstmärchen noch aus meiner Kindheit, hatte direkt das Eichhörnchen vor Augen, in das Protagonist Jakob zwischenzeitlich verwandelt wurde, und auch die Gans, die ihm später half, anstelle seiner zwergischen wieder eine ›normale‹ menschliche Gestalt zu bekommen.

Rational kann ich es nicht wirklich erklären, ich mag hilfreiche Tiere in Märchen einfach. Und bei der Figur der Mimi (der Tochter eines Zauberers, die in der Gestalt einer Gans feststeckt) gefiel mir von Anfang an, dass sie absolut nicht auf den Schnabel gefallen ist. Bei den Eichhörnchen und Meerschweinchen wiederum, die der Fee des Märchens in Küche und Haushalt zu Diensten sind, fand ich den Spagat zwischen tierischem und menschlichem Gebaren spannend. Sie sind Tiere und doch irgendwie auch wieder nicht.

Ein Thema, das sich durch das ganze Märchen zieht: Schein und Sein, Charakterzüge, die sich auf die eine oder andere Weise im Äußeren niederschlagen, das wahre Antlitz, die verwandelte Gestalt. Und oft genug die Frage: Was ist wirklich und was nicht?

Knuffige Tiere, untote Tiere und eine Gans mit schrägem Humor

Cover Träume voller Schatten

Für meinen Roman »Träume voller Schatten« habe ich die tierische Besetzung aus »Der Zwerg Nase« ein kleines bisschen erweitert … Und so tummeln sich neben den bereits erwähnten Meerschweinchen und Eichhörnchen dort auch Zombie- bzw. Skelett-Varianten eben dieser Tiere, die meinem Protagonisten für eine gewisse Zeit im Schlafen wie auch im Wachen ziemlich zusetzen. Die Gans durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen – mit einem durchaus etwas eigenen Humor. Wer sich hier hinter dieser Gestalt verbirgt, habe ich bewusst offen gelassen, aber meine Leser:innen haben durchaus schon die eine oder andere Vermutung angestellt.

Auch mein Protagonist Patrick durchläuft in der Geschichte so einige (Ver-)Wandlungen, äußerer wie innerer Natur, manche echt, manche vielleicht auch nur geträumt oder in seiner Wahrnehmung begründet. So stellt er sich irgendwann die Frage, die wir alle uns wahrscheinlich hin und wieder auch stellen: Tragen wir nicht alle eine Maske? Oder manchmal gleich mehrere?

Wer wir sein wollen und wer wir sind, mag durchaus voneinander abweichen. Ebenso offenbaren wir ganz sicher nicht jedem, dem wir begegnen, (direkt) unser tiefstes Inneres. Wer in unserem Leben bekommt welche Facette von uns zu sehen? Was gestehen wir uns selbst ein?

Tierische Gestalten und was wirklich dahintersteckt

In vielen Märchen, in denen die tierische Gestalt der Figuren nicht zwangsläufig dauerhaft ist, geht es darum, jemanden trotz eben jener Verwandlung zu erkennen – und zu erlösen. Es geht darum, die Wesenszüge der vertrauten Person trotz der fremden Gestalt zu identifizieren und dadurch zu beweisen, dass man als Paar zusammengehört. Und natürlich, dass man bereit ist, alle möglichen Prüfungen füreinander zu bestehen.

Im Märchen »Der Zwerg Nase« sieht das etwas anders aus. Hier hat Jakob bei seiner Rückverwandlung zwar auch Hilfe (durch die Gans Mimi), aber er muss einiges an Entwicklung erst einmal selbst leisten. Zum Beispiel erkennen, dass das Äußere nicht alles ist, wie verletzend es sein kann, wenn andere einen plötzlich so vorschnell verurteilen, wie man selbst es wenige Zeit vorher getan hat. Und dass einen das Glück ganz unverhofft finden kann, wenn man nicht nur auf sich selbst bedacht ist, sondern z.B. anderen hilft, ohne direkt eine Gegenleistung zu erwarten.

Ähnliche Aspekte greife ich in meiner Adaption auf, denn auch hier hat Patrick auf seiner albtraumhaften Reise durch die Geschichte Unterstützung – er muss sie nur erst erkennen und auch zulassen –, viele Schritte muss er aber selbst gehen. Oft reicht im Leben nun mal nicht ein bloßes Fingerschnippen, um eine Veränderung zu bewirken, ist in den meisten Fällen harte Arbeit nötig.

Von Wünschen und magischen Katzentieren

Cover Kater unterm Korallenbaum

Dass das mit dem Fingerschnippen – oder in ihrem Fall: dem Wünschen – durchaus so eine Sache sein kann, muss auch die Protagonistin aus meinem zweiten Roman »Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein« erkennen. Ganz im Gegensatz zu dem Märchen, auf dem diese Geschichte basiert. Denn in »Der gestiefelte Kater« von den Brüdern Grimm kommt der jüngste Müllersbursche doch recht einfach an das, was er sich von dem titelgebenden Flauschtiger wünscht.

Ich persönlich stand der Figur des gestiefelten Katers immer recht zwiespältig gegenüber. Denn einerseits mag ich wie gesagt hilfreiche Tiere im Märchen, aber andererseits sind die Methoden, mit denen der Kater die Wünsche des Müllersburschen erfüllt, gelinde gesagt, etwas fragwürdig. Und auch das ganze Märchen hat mich nach dem Lesen immer etwas unbefriedigt zurückgelassen … Was ist schließlich hier die Moral der Geschichte? Was lernt unser Held?

Da sagt mir doch die umgedichtete Version aus »Janosch erzählt Grimms Märchen« deutlich mehr zu. Diese war es schließlich auch, die mich zu meiner Adaption des Märchens inspirierte – zusammen mit einem gewissen realen Katzentier, das beim Schreiben sehr oft auf meinen Beinen oder irgendwo in meiner Nähe flauscht. Aus der Sicht dieses Kätzchens war ein Roman mit Katze bzw. Kater längst fällig!

Kommt ein Kater aus Japan nach Köln

Schlussendlich habe ich in dem Roman »Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein“ sowie der Novelle »Maneki-neko«, welche die Vorgeschichte des Romans erzählt, nicht nur das Grimmsche Märchen, sondern auch die Legende der japanischen Glückskatze aufgegriffen. Die Maneki-neko (japan. Winke-Katze) ist heute vor allem als beliebter Glücksbringer in Gestalt einer aufrecht sitzenden Katze bekannt, die Betrachter:innen mit ihrer rechten oder linken erhobenen Pfote herbeizuwinken scheint.

Gemeinsam ist beiden literarischen Katzengestalten, dass sie denjenigen helfen, mit denen es das Schicksal (scheinbar) nicht sonderlich gut gemeint hat. In der japanischen Legende sind es z.B. eine alte Frau, die durch eine fehlende Einkommensquelle Not leidet, oder die Bewohner:innen eines Tempels, die nur durch die Unterstützung einer Maneki-neko einem Überfall entgehen. Und im Grimmschen Märchen kümmert sich der gestiefelte Kater um den jüngsten Müllersburschen, der im Gegensatz zu seinen älteren Brüdern nicht die Mühle oder den Esel erbt, sondern eben ›nur‹ den Kater.

In meinen beiden katzigen Geschichten kommt die (magische) Samtpfote in der Gestalt von Kater Sasuke daher. Dieser steht in der Novelle erst Mamoru Saito bei und hilft im Roman, rund 25 Jahre später, seiner jüngsten Tochter Yuki.

Ein Kater, der alle deine Wünsche erfüllen kann?

Da sagt der Müllersbursche aus dem Grimmschen Märchen bekanntlich nicht gerade Nein. Und auch meine Protagonistin Yuki zögert nicht lange, als Kater Sasuke ihr offenbart, dass er nicht nur sprechen kann, sondern auch über gewisse Fähigkeiten verfügt, mit denen ihre Wünsche Wirklichkeit werden können.

Allerdings liest sie dabei das Kleingedruckte nicht bzw. hört nicht wirklich zu, als der Kater ihr sagt, dass Magie nicht leichtfertig verwendet werden sollte … Was darauf folgt, könnt ihr euch sicherlich schon denken, denn im Gegensatz zum Märchen hört meine Adaption nicht damit auf, dass Yuki alles bekommt, was sie sich wünscht. Im Gegenteil.

Vielmehr lernt sie etwas ähnliches wie das, was der gestiefelte Kater aus »Janosch erzählt Grimms Märchen« zu seinem Schützling sagt: »Ich bin reicher als reich. […] Denn ich brauche nicht reich zu sein. Und das ist mehr. Obendrein bin ich noch lustig. Und gesund.«

Das märchenhaft-tierische Fazit

In meinen bisherigen Märchenadaptionen helfen die Tiere den Protagonist:innen der Geschichten nicht ›einfach nur so‹, sondern sie unterstützen sowohl Patrick wie auch Yuki dabei, sich selbst zu helfen. Ihr Leben in die eigenen zwei Hände zu nehmen, herauszufinden, was sie wirklich wollen, was ihnen wichtig ist – und wer sie tief in ihrem Innen sind bzw. sein wollen. Das zieht sich als ein gemeinsames Thema durch beide Romane, so unterschiedlich sie ansonsten auch sein mögen.

Für meine zukünftigen Märchenadaptionen, die aktuell in Planung sind bzw. gerade geschrieben werden, kann ich auf jeden Fall schon verraten, dass es auch in ihnen wieder die eine oder andere tierische Rolle geben wird … möglicherweise bietet sich also im nächsten Jahr eine Neuauflage dieses Beitrags an. Mit mehr Tieren, mehr Märchen – und auch ein paar ganz neuen tierisch-märchenhaften Aspekten.

Die Gastautorin

Christina würde am liebsten den ganzen Tag über schreiben, um allen Ideen, die ihr durch den Kopf hüpfen, die angemessene Aufmerksamkeit zu schenken. Im Moment müssen sich ihre Plotbunnies jedoch auf die Abendstunden beschränken. Tagsüber arbeitet sie als Literatur-Übersetzerin und Lektorin/Korrektorin sowie Journalistin und Kunstvermittlerin.

Homepage: Christina Löw
Facebook: Christina Löw
Twitter: @christina_loew
Instagram: @katz_und_buch

Anne/Poisonpainter

Märchenspinnerei im Interview: Elena Münscher

Heute im Interview im Rahmen des Märchensommers: Märchenspinnerin Elena Münscher.

Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Elena Münscher – Autorin von „Ein Funke Magie“

Ein paar Daten zu ihr:

Ich bin, was die Herkunft meiner Familie angeht, halb Oldenburgerin, halb Hannoveranerin und lebe in Niedersachsen. Ich schreibe schon mehrere Jahre, allerdings bislang in einem ganz anderen Genre, weshalb ich die Märchen unter einem Pseudonym veröffentliche.

Das Thema Märchen fand ich schon immer interessant. So habe ich schon früh besonders die Märchen mit guten und bösen Wassernixen, Berggeistern und Kobolden geliebt. Besonders fasziniert hat mich das Märchen von der Gänsemagd mit dem sprechenden Pferdekopf. Leicht morbid, aber als Kind liebte ich Grusel. Ich war damals auch Fan der Fernsehserie „The Addams Family“ und wünschte mir mehr als einmal ein hilfreiches eiskaltes Händchen. Bei dieser Märchen-Faszination war der Weg zur eigenen Märchen und damit zur Märchenspinnerei leicht.

Warum genau musste es dieses Märchen sein?

Wie oben bereits erwähnt, mag ich Kobolde, und ein solcher ist Rumpelstilzchen im Original-Märchen ja wohl. Ich habe mir immer Gedanken gemacht, was Rumpelstilzchen mit dem Kind der Müllerstochter überhaupt anfangen will. Jetzt habe ich eine Antwort gefunden. Eine … unkonventionelle, fürchte ich. Aber jetzt gibt es wenigstens einen richtigen Grund dafür.

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Band „Ein Funke Magie“ und der Märchenspinnerei:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Da ich ein historisches Setting an einem real existierenden Ort gewählt habe, musste ich darauf achten, dass dieser Ort sich tatsächlich für die Handlung eignete. Das erforderte einige Recherchen, mit der Schwierigkeit, dass über genau die Orte, die ich brauchte, recht wenig überliefert war. Das historische Setting an sich war da bedeutend einfacher.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Die schlichte Tatsache, dass ich dazu neige, mich kurz zu fassen, und meine Betaleserinnen mich dann dezent darauf hinweisen mussten, dass meine Leser ja das Buch lesen und nicht meine Gedanken dazu, ich ihnen also schon ein paar Sätze mehr bieten sollte.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Die Sylter Sage, in der Rumpelstilzchen ein Meermann mit Namen Ecke Nekkepenn ist.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Rumpelstilzchen als Animation, für Adelheid fände ich Emma Watson  ideal.

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Das wir es schaffen, die Märchenspinnerei fest als Marke zu etablieren, die Qualität und vielfältige, gute Unterhaltung liefert. Und wer weiß, vielleicht werden wir entdeckt, und es wird sogar mal eine unserer Adaptionen verfilmt?

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Ganz traditionell meine Mutter, die mir Märchen als Gutenacht-Geschichten vorlas.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Bei Märchen tatsächlich das Happy End, ansonsten lese ich auch Geschichten mit (überzeugendem) Bad End gerne.

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Was mich stört? Dass sie meist nur sehr kurz sind.

Was mich begeistert? Dass in den Märchen die Frauen nicht zu kurz kommen, auch wenn sie natürlich, der Entstehungszeit der Märchen geschuldet, meist ein sehr traditionelles Rollenbild zeigen.

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Das Unbestimmte in Zeit und Raum Märchen könnten überall und zu jedem beliebigen Zeitpunkt spielen.

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Ich würde es an einen guten Psychologen verweisen, der ihm klarmacht, dass ein ganz normales, sprechendes Tier besser dran ist als ein verzauberter Mensch.

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

In der heutigen Zeit?
Gesundheit.
Ansonsten ein erfolgreiches Buch und ganz viele nette Menschen, mit denen ich meine Freude teilen kann.

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

Den klassischen Zauber. Dein Chef redet nur Quark? Dann wäre er die Idealbesetzung für einen Frosch.

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Frau Holle. Sie ist trotz ihrer offenkundig großen Macht bodenständig und gerecht.

Mehr zu Elena gibt es hier:

Autorenblog: Elena Münscher

Vielen Dank, Elena!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Märchenspinnerei im Interview: Tina Skupin, Janna Ruth & Mira Lindorm

Das heutige Fairy Tale Summer Interview mit den  Märchenspinnerinnen gibt es in einem Dreigespann. 
Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Grad erst vorgestellt, geht es mit diesen dreien weiter:

Tina Skupin: Wild Hunt Casino

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Show. Mein Buch spielt ja in Las Vegas, und Brüderchen und Schwesterchen sind Artisten. Die Show, Fire and Stag, die sie auf die Beine stellen, ist der emotionale Kern des Buches.

Eine Show ist etwas Visuelles, ist ja schon im Namen SHOW! Es lebt von den Elementen auf der Bühne, und gleichzeitig von dem Live-Gefühl. Ein Video eines Konzerts ist nicht das gleiche Gefühl wie das Konzert selbst! Ich musste dieses Gefühl vermitteln, und gleichzeitig die Show, und ich glaub, das war eine der Schwierigsten Sachen überhaupt, die ich je in einem Buch gemacht hab.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Mein Hauptcharakter, Ti. Die basiert ja auf der bösen Stiefmutter im Originalmärchen. Ich wollte einen moralisch grauen Charakter, eine Person, mit der man mitfiebert, die sich aber nicht immer ok verhält, und manchmal sogar absolut scheußlich. Den ersten Rückmeldungen nach zu urteilen, ist mir das gelungen, aber das hat einige Durchgänge gebraucht, und die tatkräftige Hilfe meiner Schreibschwester Janna Ruth, die das Märchen aus der Richtung von Schwesterchen interpretiert hat. Wir haben uns gegenseitig lektoriert, und sie hat immer den Finger auf Wunde gelegt, wenn Ti gar zu böse wurde.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich bin da Traditionalist: das Original-Grimmärchen.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ganz eindeutig Cate Blanchett als Ti – Ti ist Cate Blanchetts beste Rollen der letzten Jahre: Galadriel, Oceans 8 und Hela. Zendaya als Anita, ein sehr junger Antonio Banderas als Ernesto. Viggo Mortensen als Arawn und als Oberon… hmm, schwierig. Vielleicht Leonardo di Caprio? Ich glaube der hätte Spaß daran, mal so richtig richtig böse zu sein!

Mehr zu Tina gibt es hier:

Interview zu Hollerbrunn: Tina Skupin,
Meine Rezension zu Die Supermamas

Homepage: Tina Skupin,
Facebook: Tina Skupin Autor
Twitter: @TinaSkupin

Janna Ruth – Der Herr der wilden Jagd

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Mit Sicherheit war das Schwerste Dylans Autismus auf eine Art darzustellen, die realistisch aber unaufdringlich ist. Dazu habe ich mir sogar zum ersten Mal einen Sensitivity Reader dazugeholt.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Eigentlich nichts. Kompliziert war es eine gute Adaption des Mords an Schwesterchen, ihrer Geistwerdung und letztendlichen Wiederbelebung zu finden, die immer noch in dieses eher realistisch gehaltene Märchen passt.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich kenne ehrlich gesagt keine andere Fassung außer dem Original. Mittlerweile weiß ich zwar, dass es schon ein paar Mal umgesetzt wurde, wenn auch längst nicht so oft wie bekanntere Märchen, aber gelesen oder gesehen habe ich noch keine.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Oje, da muss ich schon wieder passen. Ich sehe meine Charaktere recht selten mit Schauspielern besetzt. Eigentlich fast nie. Aber die Briten haben so wunderbare Jungschauspieler, vielleicht findet sich unter ihnen jemand, der noch nicht durch lauter andere Rollen bekannt ist und Arawn, Carys und Dylan seine ganz eigene Farbe geben kann.

Mehr zu Janna gibt es hier:

Interview zu Im Bann der Zertanzten Schuhe: Janna Ruth

HomepageJanna Ruth
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Twitter@Janna_Mobs

Mira Lindorm – Ein Kind der Magie

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Am meisten Schwierigkeiten machte mir die Liebesgeschichte, die auch in der Handlung steckt. Ich hätte sie am liebsten weggelassen, aber dann wäre ein Happy End, wie es das Märchen haben sollte, nicht möglich gewesen.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Ganz prosaisch die Zeit. Als ich das Märchen schrieb, war es ja noch für eine Veröffentlichung im Zeilengold-Verlag bestimmt, und ich hatte eine enge Deadline. Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass ich es letzten Endes erst ein Jahr später und ganz woanders veröffentlichen würde, wäre die Arbeit um einiges leichter gewesen.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Der Film „Rumpelstilzchen“ von 2006 mit Katharina Thalbach als Rumpelstilzchen.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Niemand bestimmtes, fürchte ich. Rumpelstilzchen sollte hager und klein sein, etwas struppig und mit ungehobelten Manieren, und die Müllerstochter ein schlichtes, ländlich naives Mädchen – denn der König im Märchen heiratet sie ganz bestimmt nicht wegen ihres Aussehens, sondern nur, weil sie das Gold beschafft hat.

Mehr zu Mira gibt es hier:

Interview zu Herzenswünsche kommen teuer: Mira Lindorm

Autorenblog: Mira Lindorm
Facebook: 1002 Märchennacht

Vielen Dank, Tina, Janna & Mira!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Märchensommer Buchvorstellung #3

Willkommen in der dritten Woche des Märchensommers – und meinem sechshundertsechsundsechzigsten Beitrag!

Auch heute möchte ich euch nicht vorenthalten, welche neuen Märchenadaptionen seit dem vergangenen Jahr erschienen sind – oder was ich neu entdeckt habe.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Weiter geht es mit einem weiteren „Licht und Schatten“ Novellenpaar der Märchenspinnerei:

Nachdem wir letzte Woche vorweg gesprungen sind, heute wieder einen Schritt zurück zum zweiten Novellenpaar von Tina Skupin, and Janna Ruth: Die Wylde Jagd.

Nach ihren Adaptionen Hollerbrunn (Frau Holle) und Im Bann der zertanzten Schuhe (Die zertanzten Schuhe – Gewinner Indie Seraph 2018) widmen sich die beiden dem Märchen Brüderchen und Schwesterchen, das Ganze verknüpft mit Elementen aus walisischer Mythologie und der Legende von der Wilden Jagd.

Die Wilde Jagd während der Rauhnächte thematisiertet Tina ja bereits in Hollerbrunn. Mit Wyld Hunt Casino geht sie einen Schritt weiter und nimmt Leser:innen, in skupinsch humoristischer Manier, mit auf einen Oceans-würdigen, ausgeklügelt geplanten Überfall (Heist) in Las Vegas.

Ruhiger, und vor allem romantischer erzählt Jannas anschließend die Geschichte des Herr der wilden Jagd in Wales weiter. Besonders interessant hier, ein autistischer Nebencharakter. Nach der Posttraumatischen Belastungsstörung widmet sie sich somit einem weiteren Thema, das in der Literatur oft untergeht.

Die Schreibstile der beiden sind so unterschiedlich wie faszinierend, dass ich schon sehr gespannt bin, in diese Welt einzutauchen.

Seid ihr schon mit der Wylden Jagd geritten?

Anne/Poisonpainter