Märchenspinnerei im Interview: Tina Skupin, Janna Ruth & Mira Lindorm

Das heutige Fairy Tale Summer Interview mit den  Märchenspinnerinnen gibt es in einem Dreigespann. 
Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Grad erst vorgestellt, geht es mit diesen dreien weiter:

Tina Skupin: Wild Hunt Casino

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Show. Mein Buch spielt ja in Las Vegas, und Brüderchen und Schwesterchen sind Artisten. Die Show, Fire and Stag, die sie auf die Beine stellen, ist der emotionale Kern des Buches.

Eine Show ist etwas Visuelles, ist ja schon im Namen SHOW! Es lebt von den Elementen auf der Bühne, und gleichzeitig von dem Live-Gefühl. Ein Video eines Konzerts ist nicht das gleiche Gefühl wie das Konzert selbst! Ich musste dieses Gefühl vermitteln, und gleichzeitig die Show, und ich glaub, das war eine der Schwierigsten Sachen überhaupt, die ich je in einem Buch gemacht hab.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Mein Hauptcharakter, Ti. Die basiert ja auf der bösen Stiefmutter im Originalmärchen. Ich wollte einen moralisch grauen Charakter, eine Person, mit der man mitfiebert, die sich aber nicht immer ok verhält, und manchmal sogar absolut scheußlich. Den ersten Rückmeldungen nach zu urteilen, ist mir das gelungen, aber das hat einige Durchgänge gebraucht, und die tatkräftige Hilfe meiner Schreibschwester Janna Ruth, die das Märchen aus der Richtung von Schwesterchen interpretiert hat. Wir haben uns gegenseitig lektoriert, und sie hat immer den Finger auf Wunde gelegt, wenn Ti gar zu böse wurde.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich bin da Traditionalist: das Original-Grimmärchen.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ganz eindeutig Cate Blanchett als Ti – Ti ist Cate Blanchetts beste Rollen der letzten Jahre: Galadriel, Oceans 8 und Hela. Zendaya als Anita, ein sehr junger Antonio Banderas als Ernesto. Viggo Mortensen als Arawn und als Oberon… hmm, schwierig. Vielleicht Leonardo di Caprio? Ich glaube der hätte Spaß daran, mal so richtig richtig böse zu sein!

Mehr zu Tina gibt es hier:

Interview zu Hollerbrunn: Tina Skupin,
Meine Rezension zu Die Supermamas

Homepage: Tina Skupin,
Facebook: Tina Skupin Autor
Twitter: @TinaSkupin

Janna Ruth – Der Herr der wilden Jagd

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Mit Sicherheit war das Schwerste Dylans Autismus auf eine Art darzustellen, die realistisch aber unaufdringlich ist. Dazu habe ich mir sogar zum ersten Mal einen Sensitivity Reader dazugeholt.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Eigentlich nichts. Kompliziert war es eine gute Adaption des Mords an Schwesterchen, ihrer Geistwerdung und letztendlichen Wiederbelebung zu finden, die immer noch in dieses eher realistisch gehaltene Märchen passt.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich kenne ehrlich gesagt keine andere Fassung außer dem Original. Mittlerweile weiß ich zwar, dass es schon ein paar Mal umgesetzt wurde, wenn auch längst nicht so oft wie bekanntere Märchen, aber gelesen oder gesehen habe ich noch keine.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Oje, da muss ich schon wieder passen. Ich sehe meine Charaktere recht selten mit Schauspielern besetzt. Eigentlich fast nie. Aber die Briten haben so wunderbare Jungschauspieler, vielleicht findet sich unter ihnen jemand, der noch nicht durch lauter andere Rollen bekannt ist und Arawn, Carys und Dylan seine ganz eigene Farbe geben kann.

Mehr zu Janna gibt es hier:

Interview zu Im Bann der Zertanzten Schuhe: Janna Ruth

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Mira Lindorm – Ein Kind der Magie

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Am meisten Schwierigkeiten machte mir die Liebesgeschichte, die auch in der Handlung steckt. Ich hätte sie am liebsten weggelassen, aber dann wäre ein Happy End, wie es das Märchen haben sollte, nicht möglich gewesen.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Ganz prosaisch die Zeit. Als ich das Märchen schrieb, war es ja noch für eine Veröffentlichung im Zeilengold-Verlag bestimmt, und ich hatte eine enge Deadline. Wenn ich damals schon gewusst hätte, dass ich es letzten Endes erst ein Jahr später und ganz woanders veröffentlichen würde, wäre die Arbeit um einiges leichter gewesen.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Der Film „Rumpelstilzchen“ von 2006 mit Katharina Thalbach als Rumpelstilzchen.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Niemand bestimmtes, fürchte ich. Rumpelstilzchen sollte hager und klein sein, etwas struppig und mit ungehobelten Manieren, und die Müllerstochter ein schlichtes, ländlich naives Mädchen – denn der König im Märchen heiratet sie ganz bestimmt nicht wegen ihres Aussehens, sondern nur, weil sie das Gold beschafft hat.

Mehr zu Mira gibt es hier:

Interview zu Herzenswünsche kommen teuer: Mira Lindorm

Autorenblog: Mira Lindorm
Facebook: 1002 Märchennacht

Vielen Dank, Tina, Janna & Mira!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

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