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Märchenspinnerei im Interview: Susanne Eisele

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Märchenspinnerei im Interview: Susanne Eisele

Als besondere Kleinigkeit für den Märchensommer habe ich beschlossen den Märchenspinnerinnen ein paar Fragen über ihre Adaptionen und Märchen zu stellen.

Und schon sind wir bei der vierten:

Susanne Eisele – Autorin von Kein Schnee im Hexenhaus

Ein paar Daten zu dir:

Mein Name ist Susanne Eisele. Ich bin verheiratet und lebe im Nordschwarzwald. Wenn ich nicht meinem Bürojob nachgehe lese, schreibe und fotografiere ich gerne. Ich gehe hin und wieder zu Heavy-Metal-Konzerten oder Festivals. Wenn es zeitlich und finanziell möglich ist, reise ich auch gerne, meistens innerhalb von Europa – noch gehört Schottland ja dazu.
Meine bisherigen Bücher:

Sowie Kurzgeschichten in den Anthologien „Die Würfel der vergessenen Magie“ und „Erzählungen von der einsamen Burg

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Band „Kein Schnee im Hexenhaus“ und der Märchenspinnerei:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Drogenerfahrungen richtig darzustellen. Da ich selbst keinerlei entsprechende Erfahrungen habe, habe ich mich damit schwergetan. Zum Glück hatte ich gute Betaleser, die mir da auf die Sprünge geholfen haben.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Ich verzweifel nicht so schnell.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich schätze, es gibt so viele Adaptionen und Verfilmungen von Hänsel und Gretel, dass ich nicht annähernd alle kenne. Ad hoc würde ich jetzt aber sagen: Hänsel und Gretel – die Hexenjäger. Es gefällt mir, dass Hänsel und Gretel da nicht (mehr) die hilflosen Kinderchen sind.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ich bin zwar nicht völlig gesichtsblind, aber ich habe mitunter bei Filmen ohnehin Schwierigkeiten zu sagen, welcher Schauspieler gerade welche Rolle spielt. Da kann es schon sein, dass ich meinen Ehemann während des Films frage: „und wer ist das jetzt?“
Dementsprechend kann ich die Frage nur schwer beantworten. Als Frau Hag könnte ich mir aber Meryl Streep gut vorstellen.

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Dass wir vielen Lesern ein paar schöne Lesestunden bereiten können und dass alle weiterhin mit so viel Elan dabeibleiben. Sowohl die Spinnerinnen, als auch unsere Feen und unsere Leser. Ich würde es schön finden, wenn es die Märchenspinnerei noch lange gibt und wir auch Menschen für Märchen beziehungsweise Märchenadaptionen begeistern können, die das bisher nicht gelesen haben.

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Mein Märchenbuch und ich und ein paar schöne Lesestunden.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Ich bin der Happy-End-Fan. Wobei natürlich ein Happy-End im Märchen in der Regel mit einem schlimmen Ende für Hexen, Drachen und ähnlichem einhergeht.

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Was mich begeistert, ist die Zeitlosigkeit von Märchen. Die meisten sind ja jetzt doch schon Jahrhunderte alt. Dennoch werden sie nach wie vor von Klein und Groß gerne gelesen. Generell betrachtet gibt es eigentlich nichts, was mich an Märchen stören würde.

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Ich bin mit den Grimmschen Märchen aufgewachsen. Da ist es für mich typisch, dass das Gute siegt und dass es auch ein einfacher Bursche schaffen kann, das Herz der Prinzessin zu erobern, oder doch zumindest zu so viel Reichtum zu kommen, dass er/sie in Frieden leben kann. Wobei in aller Regel auch ein moralischer Aspekt dahintersteckt und die Hauptfigur manchmal durch List, aber in der Regel durch Rechtschaffenheit und Mut zum Ziel kommt.

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Erstmal über das sprechende Tier staunen. Wenn ich mich davon erholt habe, würde ich wohl nachfragen, ob ich irgendwie helfen kann.

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

Ich denke, das Übliche: Gesundheit für mich und meine Familie, Frieden auf der Welt und genügend Geld, um mich voll und ganz dem Schreiben, Lesen und Reisen widmen zu können und auch Freunde bei der Verwirklichung ihrer Träume finanziell unterstützen zu können.

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

Verzaubern. Wobei ich eher einen Zauber wählen würde, der aus dem Gegner einen liebenswerten Menschen macht, statt ihn aus dem Weg zu räumen. Ja, ich weiß, dass ich harmoniesüchtig bin.

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Eigentlich gar nicht. Wenn ich aber unbedingt müsste, würde ich wohl mit dem Burschen tauschen, der den Goldesel von seinem Handwerksmeister geschenkt bekommen hat.

Mehr zu Susanne gibt es hier:

Facebook: Susanne Eisele

Vielen Dank, Susanne!

PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch
As a special something for the Fairy Tale Summer I’ve decided to ask the Märchenspinnerinnen a few questions about their adaptations and Fairy Tales.

And here we are with the second one:

Susanne Eisele – Authoress of No Snow in the Witchhouse

A few things about you:

My name is Susanne Eisele. I’m married and live in the Northern Black Forest. When I’m not pursuing my office job, do I enjoy reading, writing and taking photographs. Every now and again I attend Heavy-Metal-Concerts or Festivals. When time and finances allow it, I also enjoy travelling, mostly within Europe – which Scottland is currently still a part of.
My books so far:

As well as Short Stories in the anthologies „Die Würfel der vergessenen Magie (The dices of forgotten Magic)“ and „Erzählungen von der einsamen Burg (Tales from the lonely Castle)“

Beforehand a few Questions regarding your book „No Snow in the Witchhouse“ and the Märchenspinnerei:

1. Which element of your Fairy Tale was the hardest to transfer?

To portray the drug experiences correctly. As I never had any such experiences myself, I struggled with that. Luckily I had good Beta-Readers, that helped me along

2. What reduced you most to despair working on your Fairy Tale?

I don’t despair that easily.

3. Which Version (Movie, Tale, Adaptation) of your story, except your own, do you like most?

I guess, there are so many adaptations and movies about Hänsel and Gretel, that I don’t know the majority of them. Ad hoc I’d just say now: Hansel & Gretel: Witch Hunters. I like that Hänsel and Gretel are (no longer) the helpless kiddies.

4. A Movie-Person comes to you and wants to turn your Fairy Tale into a movie, whom do you see in the leading roles?

I might not be entirely face-blind, but I occasionally do have troubles figuring out which actor is portraying which character. That’s why it might be that I have to ask my husband during the movie: „And who’s that now?“
Therefore is it hard for me to answer this question. Though I could see Meryl Streep as Frau Hag.

5. What’s your wish for the future of the Märchenspinnerei?

That we can give lovely reading hours to many readers and that everyone sticks to it with just as much vigour. Both the Spinstresses and the Fairies and our readers. I would like it, if the Märchenspinnerei continues to exist for a long time and that we can enthuse people about Fairy Tales or rather Fairy Tale adaptation who haven’t read them before.

Let’s take a closer look at your passion for Fairy Tale …

6. What is your loveliest memory regarding Fairy Tales?

My Fairy Tale book and I and many lovely reading hours.

7. What do you prefer? Happy End or Bad End?

I’m a Happy-End-Fan. Even if a Happy End in Fairy Tales usually comes along with a bad ending for witches, dragons and others.

8. What bothers/enthuses you the most about Fairy Tales?

What enthuses me is the timelessness of Fairy Tales. Most of them are after all centuries old. Regardless of that they are still being read by young and old. Generally there isn’t anything that bothers me about Fairy Tales.

9. What is typically for a Fairy Tale for you?

I grew up with the Grimm Fairy Tales. So it’s typical for me that the good wins and that even the little guy is capable of winning the princesses heart, or at least that many riches that he/she can live in peace. Even though there usually is a moral aspect behind it and the main characters reaches their goal sometimes through wit, but mostly through righteousness and courage.

At the End a few fantastical Questions:

10. You meet a talking animal, that makes you believe they’re an enchanted human. What would you do?

At first goggle at the talking animal. When I’ve gotten over that, I’d ask if I’d be able to help.

11. A Fairy Godmother wants to grand you three wishes, what would you wish for?

I think, the usual: Health for me and my family, peace on earth and enough money, to devote myself fully to writing, reading and travelling and also to financially help friends with fulling their dreams.

12. Which Fairy Tale way would you choose to get rid of someone?

Enchanting. Though I’d rather chose a spell that turns my opponent into a lovable person, rather than getting rid of them. Yes, I know, addicted to harmony.

13. Bonusquestion: With which Fairy Tale character would you like to trade places?

Actually not at all. If I absolutely had to, I’d trade with the fellow who got the Gold-Ass from his craftsman master.

More about Susanne here:

Facebook: Susanne Eisele

Thank you very much, Susanne!

PoiSonPaiNter

Märchenspinnerei im Interview: Tina Skupin

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Märchenspinnerei im Interview: Tina Skupin

Als besondere Kleinigkeit für den Märchensommer habe ich beschlossen den Märchenspinnerinnen ein paar Fragen über ihre Adaptionen und Märchen zu stellen.

Und schon sind wir bei der zweiten:

Tina Skupin – Autorin von Hollerbrunn

Ein paar Daten zu dir:

Hallo, mein Name ist Tina Skupin. Ich bin die Autorin der EventuElche, Hollerbrunn, und einem runden Dutzend bisher unveröffentlichter Projekte, die mehr oder weniger dezent konstant nach meiner Aufmerksamkeit verlangen. Ich schreibe in allen Spielarten der Fantastik, Fantasy und ScienceFiction, wobei mein Herz der klassischen Urban Fantasy gehört. Und ich habe ein Faible für die nordische Mythologie. Ich bin 39 Jahre alt und wohne mit Partner und Töchterlein in Stockholm, was den Vorteil hat, dass ich meine Bücher mit dem Bus recherchieren kann und den Nachteil, dass der Winter hier niemals endet. Wenn ich nicht schreibe, baue ich meine Romane mit den Legos meiner Tochter nach oder streife in der schwedischen Natur umher.

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Band „Hollerbrunn“ und der Märchenspinnerei:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Das erste Kapitel habe ich viermal neu geschrieben, bis ich alle Stimmen richtig hatte.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Marie! Die anderen Charaktere sind relativ zielgerichtet: Pegg ist ein Teenager, die keine Lust hat, in einem Bergdorf zu leben. Desiree hat sich breitschlagen lassen, das Restaurant der Exfrau zu übernehmen und ist völlig überfordert.
Bei Marie ist das nicht so einfach. Meine Inspiration für Marie war die Liedzeile von Rosenstolz „Ich geh auf Glas“: Alles, was sie tut, jede Entscheidung, die sie trifft, sogar ihre Liebe zu Florian, passiert vor dem Hintergrund und ist durchsetzt mit diesem entsetzlichen Schmerz, dem Tod ihrer Mutter. Und manche ihrer Entscheidungen sind ziemlich naiv. Ich selbst wollte sie mehrmals schütteln und anschreien „wie blöd kann man sein“?
Marie ist die Hauptperson, und wir sind es gewöhnt, dass Protagonisten, vor allem Weibliche, immer gute Entscheidungen treffen.

Kleiner Spoiler: In der zweiten Hälfte tauschen Pegg und Marie kurzfristig die Rollen, und Marie wird zur Antagonistin. Ich wollte zeigen, dass gut und böse in jedem Charakter liegen. Pegg ist am Anfang des Buchs ein Aas, weil sie einsam ist und gemobbt wird. Marie dreht in der Mitte des Buches frei, weil sie lieber die Augen vor der Wahrheit verschließt, als alles wieder zu verlieren. Und das musste ich alles zwischen die Zeilen schreiben, ich konnte das nicht explizit so hinschreiben, wie ich das hier erkläre. Das zu einem runden Bild zu machen, ohne Marie als Charakter zu zerstören, war das Schwerste, was ich bisher geschrieben hab.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich hatte als Kind ein Märchenbuch, aus Pappe, mit ganz viel Glitzer. Das war noch von meiner Schwester und total abgegriffen. Das ist für mich die schönste Version.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Judi Dench als Frau Hollerbrunn, Kat Dennings als Pegg, und für Marie Emma Watson oder Natalie Portman. Für Florian? Chris Pine vielleicht. Für Waldemar Chris Hemsworth, da gibt es keine andere Wahl.

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Dass uns noch viel mehr Leser entdecken. Wir haben so viele tolle Autorinnen, alle mit ihrer eigenen Vision und ihrer ganz eigenen Art zu schreiben.

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Das erste Mal, das ich Prinzessin Fantaghirò gesehen habe. Eine Prinzessin mit Schwert? Das war genau das Richtige für mich.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Happy End

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Mich stört bei Märchen, dass sie vorgeben wollen, wie man zu denken hat. Ich denke dann meistens das Gegenteil.
Mich begeistert die Zeitlosigkeit und die Größe von Märchen. Sie werden seit Jahrhunderten erzählt. Sie sind quasi die Urform von Fantasy.

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Prinzessinnen und Prinzen, Flüche, Hexen, sprechendes Getier.

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Einstecken, nach Las Vegas ziehen.

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

Um den wundervollen Kommandeur Mumm von Terry Pratchett zu zitieren: Friede! Gerechtigkeit! Und ein hart gekochtes Ei!
Ich glaube nicht an Feen, nicht bei den wirklich großen Sachen. Niemand kommt und schwingt den Zauberstab und schenkt uns den Weltfrieden. Das müssen wir selbst hinbekommen und es ist schwierig und eine Menge Arbeit. Alles, was wirklich etwas wert ist, ist eine Menge Arbeit.

Ich könnte mir eine Schreibe wünschen, welche die Menschen zu Tränen rührt. Aber auch das wäre billig. Ich schreibe seit zehn Jahren täglich, und jeden Fortschritt habe ich mir hart erarbeitet. Aber nur deswegen ist es authentisch.
Insofern – was würde ich mir wünschen? Ein gutes Schwert. Einen neuen Laptop. Und das große Lego-Vulkanset!

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

In den Backofen stopfen!

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Dornröschen. Seit meine Tochter auf der Welt ist, hab ich nicht mehr ausgeschlafen. Hundert Jahre schlafen – das wäre mal fein!

Mehr zu Tina gibt es hier:

Homepage: Tina Skupin,
Facebook: Tina Skupin,
Twitter: Tina Skupin,

Zu ihrem neusten Projekt gibt es auf ihrem Blog auch eine Leseprobe: Supermamas.

Vielen Dank, Tina!

PoiSonPaiNter

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Lies auf Deutsch

As a special something for the Fairy Tale Summer I’ve decided to ask the Märchenspinnerinnen a few questions about their adaptations and Fairy Tales.

And here we are with the third one:

Tina Skupin – Authoress of Hollerbrunn

A few things about you:

Hello, my name is Tina Skupin. I’m the authoress of EventuElche, Hollerbrunn, and a good dozen yet unpublished projects that more or less discreetly constantly long for my attention. I write in all variations of Phantastic, Fantasy and ScienceFiction, though my heart belongs to the classical Urban Fantasy. And I have a fable for Norse Mythology. I’m 39 years old and live in Stockholm with my partner and my little daughter, which has the advantage that I can research my books by bus and the disadvantage that the winter never ends here. When I’m not writing, I recreate my novels with my daughter in Legos or roam around in the Swedish nature.

Beforehand a few Questions regarding your book „Hollerbrunn“ and the Märchenspinnerei:

1. Which element of your Fairy Tale was the hardest to transfer?

I re-wrote the first chapter four times before I had all the voices correctly.

2. What reduced you most to despair working on your Fairy Tale?

Marie! The other characters are relatively goal-orientated: Pegg is a teenager, who’s not interested in living in a mountain village. Desiree was just talked into taking over the ex-wives restaurant and is completely unable to cope.
With Marie it’s not that simple. My inspiration for her was a line from Rosenstolz [N.B. German band „Rosepride“] „Ich geh auf Glas“ (I walk on glass): Every thing she does, every decision she makes, even her love for Florian happens on the basis of and is interspersed with this excruciating pain, her mother’s death.
And some decisions are fairly naive. I myself wanted to shake her several times and yell „How stupid can you be“?
Marie is the main character, and we’re used to protagonists, especially female ones, to always make good decisions.

Small Spoiler: In the second half Pegg and Marie change roles for a short while, and Marie becomes the antagonist. I wanted to show that good and bad can be in every character. Pegg is an ass at the beginning of the book, because she’s lonely and being bullied. Marie goes nuts in the middle of the book, as she prefers to close her eyes from the truth instead of losing everything once again. And I had to write all of the between the lines, I couldn’t write it as explicitly as I’m doing it here. To turn this into a round picture, without destroying Marie’s characters, was the hardest thing I ever wrote.

3. Which Version (Movie, Tale, Adaptation) of your story, except your own, do you like most?

As a child I had a Fairy Tale book, made of paperboard, with tons of glitter. That one was from my sister and totally worn out. That is the most beautiful version for me.

4. A Movie-Person comes to you and wants to turn your Fairy Tale into a movie, whom do you see in the leading roles?

Judi Dench as Frau Hollerbrunn, Kat Dennings as Pegg, and for Marie Emma Watson or Natalie Portman. For Florian? Chris Pine maybe. For Waldemar Chris Hemsworth, there is no other choice.

5. What’s your wish for the future of the Märchenspinnerei?

That many more readers discover us. We have so many great authoresses, each one with their own vision and their own distinct way of writing.

Let’s take a closer look at your passion for Fairy Tale …

6. What is your loveliest memory regarding Fairy Tales?

The first time I watched Fantaghirò. A princess with a sword? That hit the spot for me.

7. What do you prefer? Happy End or Bad End?

Happy End

8. What bothers/enthuses you the most about Fairy Tales?

I’m bothered by Fairy Tales purport what you have to think. I usually think the opposite in those cases.
I’m enthused by the timelessness and the magnitude of Fairy Tales. They’re being told for centuries. They’re basically the original mould of Fantasy.

9. What is typically for a Fairy Tale for you?

Princesses and Princes, Curses, Witches, talking Critters.

At the End a few fantastical Questions:

10. You meet a talking animal, that makes you believe they’re an enchanted human. What would you do?

Pocket, move to Las Vegas.

11. A Fairy Godmother wants to grand you three wishes, what would you wish for?

To quote the wonderful commander Vimes from Terry Pratchett: Peace! Justice! And a hardboiled egg!
I don’t believe in Fairies when it comes to the big things. No one comes around and waves a magic wand and bestows world peace. We have to accomplish that ourselves and it’s difficult and a lot of work. Everything that is really worth it, is a lot of work.
I could wish for my writing to move people to tears. But even that would be cheap. I’m writing daily for ten years, and I earned every progress the hard way. But that’s why it’s authentic.
In this respect – what would I wish for? A good sword. A new laptop. And the large Lego-Volcano-Set!

12. Which Fairy Tale way would you choose to get rid of someone?

Cram them into the baking oven!

13. Bonusquestion: With which Fairy Tale character would you like to trade places?

Sleeping Beauty. Since my daughter was born, I haven’t slept in. Sleeping for a hundred years – that would be mighty fine!

More about Tina here:

Homepage: Tina Skupin,
Facebook: Tina Skupin,
Twitter: Tina Skupin,

There is also an excerpt on her Blog for her newest project: Supermamas. (It’s about women gaining superpowers after having a baby and then having to alternate between changing diapers and saving the world. 😀 )

Thank you very much, Tina!

PoiSonPaiNter

Märchenspinnerei im Interview: Barbara Schinko

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Märchenspinnerei im Interview: Barbara Schinko

Als besondere Kleinigkeit für den Märchensommer habe ich beschlossen den Märchenspinnerinnen ein paar Fragen über ihre Adaptionen und Märchen zu stellen.

Und schon sind wir bei der zweiten an:

Barbara Schinko – Autorin von Ein Mantel so rot

Ein paar Daten zu dir:

Mein Name ist Barbara Schinko und ich lebe in Linz (Österreich). In erster Linie schreibe ich Kinder- und Jugendbücher: einerseits Liebesromane (Kirschkernküsse, Kolibriküsse and Cowboyküsse – die „Kiss of your Dreams“-Reihe bei Carlsen Impress; Nur wir zwei auf einer einsamen Insel bei Ullstein Forever) und andererseits Bücher, die sich auf poetische und fantasievolle Weise mit ernsten Alltagsthemen sowie mit Märchen-, Balladen- und Sagenstoffen beschäftigen (Schneeflockensommer and Das Sagenbuch zum Stephansdom im österreichischen Tyrolia-Verlag, Die Feengabe and Ein Mantel so rot im Selbstverlag). Schneeflockensommer basiert auf dem Märchen „Frau Holle“ und wurde 2016 mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet.

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Band „Ein Mantel so rot“ und der Märchenspinnerei:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Am schwierigsten – und am recherchelastigsten – war es für mich, Venko als realistischen Wolf darzustellen. Der Wolf im Märchen der Brüder Grimm ist ja sehr menschlich, er verhält sich eher wie ein Bösewicht als wie ein Tier, das nur seinen Instinkten folgt. Er hat kein Rudel und frisst Menschen nicht aus der Not heraus, sondern weil sie ihm schmecken. Ich stand nun vor der Herausforderung, dem Wolf in meiner Adaption eine ähnliche Rolle wie im Original zu geben, ihn aber gleichzeitig als echten Wolf zu charakterisieren.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

„Verzweiflung“ ist ein zu starkes Wort, aber die größte Herausforderung beim Plotten war für mich sicher das Ende. Wobei ich von Anfang an wusste, wie die Geschichte endet – die Schwierigkeit bestand vielmehr darin, den Plot so aufzubauen, dass dieses gewollte Ende ganz logisch und unvermeidlich daraus hervorgehen würde.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Den Film Hoodwinked (deutsch: Die Rotkäppchen-Verschwörung) finde ich sehr gelungen, auch wenn bzw. gerade obwohl er einen völlig anderen Ton anschlägt als Ein Mantel so rot. „Rotkäppchen“ ist ja eine sehr vielseitig interpretierbare Vorlage.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Hm, das habe ich mir ehrlich gesagt noch nie überlegt. Aber wenn ich träumen dürfte und die freie Wahl hätte? Ryan Gosling als (menschlichen) Venko, einen jungen Sean Bean als Grischa. Und Scarlett Johansson als Zoya. 😉

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Dass die Reihe so toll einschlägt, wie wir uns das alle erträumen. Und dass wir, egal, was kommt, nie den Spaß und die Freude an unserem gemeinsamen Projekt verlieren.

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Das ist weniger ein Moment als eine Kategorie von Märchen, die ich besonders liebe: Geschwistermärchen, vor allem die, in denen starke Schwestern ihre Brüder retten.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Was immer zur Geschichte passt. Wobei ich keine Freundin von Kitsch bin, das heißt, meine Bücher enden zwar oft hoffnungsvoll und mitunter auch mit einem romantischen Kuss (so wie alle drei Bände meiner „Kiss of your Dreams“-Reihe), aber nie übertrieben.

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Als Leserin stören mich die schwarz-weißen Charakterzeichnungen und das veraltete Rollenverständnis. Als Autorin begeistern mich gerade diese Aspekte, weil sie so viel Spielraum für Interpretationen bieten. So ist zum Beispiel mein Jugendbuch Schneeflockensommer der Versuch, die Charakterisierungen in „Frau Holle“ („brave, fleißige Schwester“/„böse, faule Schwester“) und die Aussage des Originals („die böse Schwester wird verdientermaßen mit Pech überschüttet, nur weil sie ein paar Hausarbeiten nicht erledigt“) kritisch zu hinterfragen.

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Das sind zunächst einmal die Aspekte, die ich bei meiner Antwort auf die vorige Frage angesprochen habe. Dazu kommt noch – für mich sehr wichtig – eine ganz eigene Art von poetischer Logik, etwa wenn es darum geht, wie Gefahren abgewendet (oder auch herbeibeschworen) und Zauber gebrochen (oder bewirkt) werden können.

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Meine Märchenbücher durchstöbern und alle nur denkbaren Möglichkeiten auflisten, wie man einen solchen Zauber bricht. Und dann eine nach der anderen ausprobieren.

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

Geniale Ideen, viel mehr Zeit zum Schreiben und begeisterte LeserInnen. 😉

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

Zauberei. 😉

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Ganz ehrlich? Mit keiner. Ich habe mich nie als das Mädchen gesehen, das den Prinzen heiratet, mal davon abgesehen, dass die meisten Märchenprinzen auch charakterlich nicht mein Typ wären. Meine Lieblingsheldinnen sind starke Frauen, vor allem starke Schwestern, die ihre Brüder retten. Aber mit ihnen tauschen und plötzlich in einer Welt leben, in der hinter jeder Ecke böse Hexen und Flüche lauern? Nein, danke.

Mehr zu Barbara gibt es hier:

Homepage: Barbara Schinko Welten zwischen den Zeilen
Facebook: Barbara Schinko

Vielen Dank, Barbara!

PoiSonPaiNter

P.S.: Dies ist ein geplanter Beitrag, da ich wieder auf dem Rockharz bin. Vermutlich werde ich es erst Sonntag/Montag schaffen Kommentare zu akzeptieren. Sorry dafür, aber ich hatte nicht erwartet, dass der Märchensommer so groß werden würde… und ich habe bereits für diese Entscheidung gebüßt, da ich die Beiträge für letzte Woche, diese Woche und nächsten Montag bereits vorbereiten musste…

Also, wir sehen uns dann nächste Woche! 😉
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Lies auf Deutsch

As a special something for the Fairy Tale Summer I’ve decided to ask the Märchenspinnerinnen a few questions about their adaptations and Fairy Tales.

And here we are with the second one:

Barbara Schinko – Authoress of A Cloak as Red

A few things about you:

My name is Barbara Schinko and I live in Linz (Austria). I primarily write children and young adult books: On the one hand romance novels  (Kirschkernküsse (Cherry Stone Kisses), Kolibriküsse (Hummingbird Kisses) and Cowboyküsse (Cowboy Kisses)  – the „Kiss of your Dreams“-series with Carlsen Impress; Nur wir zwei auf einer einsamen Insel (Only the two of us on a lonely Island with Ullstein Forever) and on the other hand books, which deal with every day topics as well as Fairy Tale-, Ballads- and Legendmaterial in a poetic and phantastical way (Schneeflockensommer (Snowflake Summer) and Das Sagenbuch zum Stephansdom (The book of Legends of the Stephansdom) with the Austiran Tyrolia-Verlag, Die Feengabe (The Fairy’s Gift) and Ein Mantel so rot (A Cloak as Red) as self-publisher).
Schneeflockensommer is based on the Fairy Tale „Frau Holle“ and was rewarded with the Austrian children and young adults award in 2016.

Beforehand a few Questions regarding your book „A Cloak as Red“ and the Märchenspinnerei:

1. Which element of your Fairy Tale was the hardest to transfer?

The hardest – and most heavy on research – was fir me, to show Venko as a realistic wolf. The wolf in the Brother’s Grimm Fairy Tales is pretty human, he acts more like a villain than like an animal that follows its instincts. He doesn’t have a pack and doesn’t feed on humans out of necessity, but because he likes their taste. I was faced with the challenge to give the wolf in my adaptation a similar role, but at the same time characterize him as a real wolf.

2. What reduced you most to despair working on your Fairy Tale?

„Despair“ is too strong a word, but the biggest challenge while plotting was the end for me. Even though I new from the beginning how the story should end – the difficulty lay more in creating the plot in a way that the wanted ending would logically and unavoidably arise from it.

3. Which Version (Movie, Tale, Adaptation) of your story, except your own, do you like most?

I consider the movie Hoodwinked  well made, even if or rather because it is in an entirely different tone than A Cloak as Red. „Little Red Riding Hood“ is after all a template with versatile possibilities for interpretations.

4. A Movie-Person comes to you and wants to turn your Fairy Tale into a movie, whom do you see in the leading roles?

Hm, that is something that I’ve honestly never thought about. But if I’d be allowed to dream and choose freely? Ryan Gosling as (human) Venko, a young Sean Bean as Grischa. And Scarlett Johansson as Zoya. 😉

5. What’s your wish for the future of the Märchenspinnerei?

That the series drives home the way we all imagined it. And that we, no matter what happens, never loose the fun and joy in our joint project.

Let’s take a closer look at your passion for Fairy Tale …

6. What is your loveliest memory regarding Fairy Tales?

That’s less a moment and more a category of Fairy Tales that I especially love: Sibling Fairy Tales, especially those where the strong sister saves her brothers.

7. What do you prefer? Happy End or Bad End?

Whatever fits the story. Though as I’m not a friend of kitsch, which mean that my book mostly end on a hopeful note and occasionally with a romantic kiss (as do all three volumes of my „Kiss of your Dreams“-series), but never over the top.

8. What bothers/enthuses you the most about Fairy Tales?

As a reader I’m bothered by the black and white characterizations and the obsolete role models. As an authoress do especially these aspects enthuse me, because they give me wiggle room for interpretations. For example is my young adult novel Schneeflockensommer an attempt to critically challenge the characterization in „Frau Holle“ („well-behaved, diligent sister“/ „bad, lazy sister“) and the statement of the original („the bad sister is deservedly showered with pitch, only because she didn’t do a few chores“).

9. What is typically for a Fairy Tale for you?

That’s first of all the aspect I’ve talked about in my previous answer. Additionally to that – very important to me – the distinct poetic logic when it comes to averting danger (or conjuring it) and how spells can be broken (or created).

At the End a few fantastical Questions:

10. You meet a talking animal, that makes you believe they’re an enchanted human. What would you do?

Combing through my Fairy Tale books and list all imaginable ways how to break such a spell. And then try them one after the other.

11. A Fairy Godmother wants to grand you three wishes, what would you wish for?

Genius ideas, more time to write and enthusiastic readers. 😉

12. Which Fairy Tale way would you choose to get rid of someone?

Witchcraft. 😉

13. Bonusquestion: With which Fairy Tale character would you like to trade places?

Honestly? None. I’ve never seen myself as the girl who marries the prince, not to mention that most of the Fairy Tale princess aren’t characteristically my type. My Fairy Tale heroines are strong women, especially strong sisters, who save their brothers. But trade places with them and suddenly live in a world where evil witches and curses lurk behind every corner? No, thanks.

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Thank you very much, Barbara!

PoiSonPaiNter

P.S.: This is a scheduled post as I’m off to the Rockharz again. Accepting any comments will probably take me until Sunday/Monday. Sorry, for that, but I hadn’t expected that the Fairy Tale Summer would become this big…I already suffered for this decision as I had to prepare last weeks, this weeks and next Mondays post ahead of time….

So yeah, see you next week! 😉

Märchenspinnerei im Interview: Sylvia Rieß

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Märchenspinnerei im Interview: Sylvia Rieß

Als besondere Kleinigkeit für den Märchensommer habe ich beschlossen den Märchenspinnerinnen ein paar Fragen über ihre Adaptionen und Märchen zu stellen.

Und schon fangen wir mit der ersten an:

Sylvia Rieß – Autorin des Axolotlkönigs

Ein paar Daten zu dir:

Ich bin geboren und aufgewachsen im Lahntal. Einem der schönsten Orte in ganz Deutschland (das sagt sogar der Reiseführer LonelyPlanet 😉 ). In meiner Kindheit war ich frei wie Ronja Räubertochter und von meinen Eltern habe ich garantiert auch meine Naturverbundenheit geerbt, aber sicherlich auch meine Liebe zu Büchern und Geschichten.

Meine Mama ist selbst eine absolute Leseratte, an deren Bücherschrank ich mich immer bedient habe. Und mein Papa hat uns ganz früher kleine Geschichten geschrieben, wenn er mal wieder auf See war.

Damit war dann auch schon mit 4 besiegelt, was ich werde. Tierarzt UND Schriftsteller. Ich wurde viel belächelt und es hieß immer: Na die entscheidet sich sicher noch um. Aber wenn ich eines bin, dann stur. 😉

So schloss ich 2012 mein Studium ab und legte 2015 mit dem ersten Band meiner Fantasy-Trilogie „Der Stern von Erui“ den Grundstein dafür, dass ich heute tatsächlich beides bin.

Und beide bin ich gern. 🙂

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Band „Der Axolotlkönig“ und der Märchenspinnerei:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Am schwierigsten. Boah … gute Frage. Diese Verwandlung hat mich lange wahnsinnig gemacht. Ich meine, ich wusste, dass Fynn ein Axolotl werden muss. Aus verschiedenen Gründen. Doch so ein Viech ist halt aquatil. Also es kann nicht wie der Frosch einfach an Land hüpfen und mit der Prinzessin Kontakt aufnehmen.

Ihn und Leo auf eine ‚Wellenlänge‘ zu bringen, war sehr schwierig. Ich hatte lange Angst, dass er zu passiv wird. Allerdings zeigen mir die Reaktionen zu gewissen Stellen, dass ich es glaube ich ganz gut gelöst habe. 😉

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Das obige Problem war eins davon. Das zweite war aber Poison. Diese Figur, die irgendwie in Leos Online-Dasein eine Rolle spielt, hat mir ganz lange nicht gesagt, welche Rolle sie im Leben außerhalb des WWW spielt. Irgendwann war es dann klar. Da hab ich mich dann gefragt: Boah! Ist das nicht zu heftig?

Andererseits … man erlebt schon schräge Dinge, wenn man als Teenie in Internetforen umherstreift. – Kann ich selbst ein Lied von singen.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Die Märchenperlen von ARD und ZDF finde ich super gelungen. Auch die vom Froschkönig. Aber allgemein bin ich, was Märchen angeht, gar nicht wählerisch. Bei Fantasyromanen mag ich Glitzer und Kitsch und hier Ballkleider und da Prinzen so gar nicht. Märchenverfilmungen jeder Art sprechen aber total das kleine Mädchen in mir an. ^^

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Das ist schwierig, denn die beiden, die zu Leo und Fynn passen würden, sind mittlerweile erwachsen geworden. Ich würde auf junge, noch unbekannte Talente setzen. Aber definitiv wären Evan Peters and Taissa Farmiga in ihren Teeniejahren mein Traumcast gewesen.

Bei Taissa muss ich grade noch anmerken, dass mir die ‚Beauty-Polizei‘ in unserem Forum mal auf die Finger haute und sagte, sie wäre für Leo zu hübsch. Dabei ist im Buch ja nie gesagt, das Leonie hässlich ist. Sie ist ein bisschen langweilig und eben nicht hip. Die meisten Mädchen in dem Alter nehmen sich als hässlich wahr. Ich muss ehrlich sagen, ich kann auf den Fotos meiner ehemaligen Klasse kein einziges hässliches Mädchen entdecken. 🙂 Jeder ist schön auf seine Weise. Und das ist auch eine Message, die mir im Buch sehr am Herzen liegt.

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Viele begeisterte Leser für alle Bücher. Dabei ist es mir wirklich schnuppe, wer am Ende welchen Band am meisten lieben wird. Wir haben eine so vielfältige Mischung, dass ich denke, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Egal, ob man 12 oder 82 ist.

Ich wünsche mir außerdem, dass unsere tolle Zusammenarbeit weiterhin so wachsen wird, wie sie es bis heute getan hat. Man hört ja immer wieder von Autoren, die sagen: Nie wieder ein Gemeinschaftsprojekt. Zu sagen, es gäbe keine Reibungspunkte, wäre gelogen. Doch bisher bereue ich es nicht, dieses Projekt maßgeblich mitgestaltet zu haben. Ich freue mich einfach über jedes neue Buch, fast als wäre es mein eigenes. 😀

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Mein schönstes Märchenerlebnis … Hm … nein. Ich habe meine Hochzeit auf einer alten Burg gefeiert. 🙂 Das war auch märchenhaft.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Ich selbst liebe ein gut gemachtes Happy End sehr. Mein Sinn für Gerechtigkeit und mein inneres Harmoniebedürfnis wollen einfach, dass wenigstens in meinen Geschichten die Welt nicht mies und verkorkst ist. Die Guten belohnt und die Bösen bestraft werden. Aber bitte nicht schmalzig oder mit zu viel Zuckerguss. 😉 Wobei ich auch Bad Endings was abgewinnen kann. Manchmal reizt es einen ja einfach. Also prinzipiell, ich weiß, doofer Spruch: Es kommt auf die Geschichte an.

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Bei den Originalen nicht viel. Bei einigen Adaptionen, dass es wirklich nur um dieses Prinz sucht Prinzessin und Ballkleid Gedöns geht. Märchen wollen immer mehr. Haben eine tiefere Botschaft.

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Dass ich am Ende fasziniert und begeistert bin, aber auch, dass ich was mitgenommen habe. 

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Mich nicht wundern und versuchen demjenigen zu helfen. Bisher habe ich nach dem Schreiben immer auch Menschen getroffen, die den Charakteren meiner Bücher sehr ähnlich waren. Da ich bereits in zwei Geschichten Menschen in Tiere verwandelt habe, wäre es vom Schicksal nur konsequent, wenn ich dann in der Realität mal einen erlösen müsste. 😉

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

Ich wünsche mir die Gabe zu heilen. Ich wünsche mir die Kraft für andere da sein zu können, wenn sie mich brauchen. Und ich wünsche mir, mit meinen Worten Herzen und Seelen berühren zu können, um auf diese Weise vielleicht den einen oder anderen Unterschied in der Welt zu machen.

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

Ihn mit der Kraft der Liebe so verändern, dass er selbst seine Fehler erkennt.  (Boah!!! Klingt das kitschig. Aber ja, wenn ich die Wahl hätte, würde ich Konflikte gern ohne Gewalt lösen. )

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Ich denke mit keiner. Ich liebe mein Leben so, wie es ist. 🙂

Mehr zu Sylvia gibt es hier:

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Vielen Dank, Sylvia!

Poison 😉
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Lies auf Deutsch

As a special something for the Fairy Tale Summer I’ve decided to ask the Märchenspinnerinnen a few questions about their adaptations and Fairy Tales.

And here we are with the first one:

Sylvia Rieß – Authoress of the Axolotlking

A few things about you:

I was born and raised in the Lahntal. One of the most beautiful places in Germany (even according to the travel guide by LonelyPlanet 😉 ). In my youth I was free as Ronja, the Robber’s Daughter and I most definitely inherited my love for nature from my parents, but certainly also my love for books and stories.

My Mama herself is an absolute bookworm and I always helped myself to the contents of her book shelves. And my Papa used to write short stories for us, way back in the day when he was at sea.

Through this it was sealed at age 4 what I wanted to become. Vet AND Writer. I was smiled at and they always said: Well, she’ll change her mind eventually. But if I’m one thing, that’s stubborn. 😉

Thus I completed my degree in 2012 and with the first volume of my Fantasy-Trilogy „Der Stern von Erui“ [N.B. „Song of a falling Star“, which is in the process of being translated into English] I laid the foundation in 2015 that I actually am both today.

And I enjoy being both. 🙂

Beforehand a few Questions regarding your book „The Axolotlking“ and the Märchenspinnerei:

1. Which element of your Fairy Tale was the hardest to transfer?

The hardest. Boah…good question. The transformation drove me crazy for quite a while. I mean, I knew that Fynn needed to become an Axolotl. For several reasons. Though such a critter is aquatic. Therefore it can’t just hop on land like the Frog and approach the Princess.

Getting him and Leo onto the same ‚Wavelength‘ was really difficult. For a long time I feared he would be to passive. However, reactions to certain parts show me that I think I’ve solved it not too badly. 😉

2. What reduced you most to despair working on your Fairy Tale?

The problem above was one of them. But the second was Poison. This character who somehow plays a role in Leos Online-existance didn’t tell me for quite a while what role they played in life outside the WWW. At some point it was clear. Then I asked myself: Boah! Is this too intense?

On the other hand…you do experiences weird things, when you stroll around in internet forums as a teeny – I can tell you a thing or two about it.

3. Which Version (Movie, Tale, Adaptation) of your story, except your own, do you like most?

I consider the Märchenperlen by ARD and ZDF [N.B. Märchenperlen and Sechs auf einen Streich are new Fairy Tale interpretations by German public channels ZDF and ARD, respectively] really well made. Even the one of the Frog King. But in general ab I, when it comes to Fairy Tales, not at all picky. With Fantasy novels I absolutely don’t like glitter and kitsch and here ballgowns and there princes. But Fairy Tale film adaptations of any kind totally appeal to the little girl in me. ^^

4. A Movie-Person comes to you and wants to turn your Fairy Tale into a movie, whom do you see in the leading roles?

That is difficult, as the two, who would fit for Leo and Fynn, grew up by now. I would go for young, still unown talents. But Evan Peters and Taissa Farmiga would definitely have been my dream cast in their teeny years.

For Taissa do I have to add that the ‚Beauty-Police‘ in our Forum once rapped on my knuckles and told me that she was too pretty for Leo. Although it’s never said in the book that Leonie is ugly. She’s a bit boring and not at all hip. Most girls her age perceive themselves as ugly. I have to honestly say that I can’t detect a single ugly girl on pictures of my old clas. 🙂 Everyone is beautiful in their own way. And that is another message in the book that is close to my heart.

5. What’s your wish for the future of the Märchenspinnerei?

Many hooked readers for all the books. For this I couldn’t care less about who like which book best in the end. We have such a manifold mixture that I think there will be something for every taste. No matter if your 12 or 82.
I also wish that our great teamwork continues to grow the way it did up today. Time and again you hear from authors who say: Never again joint project. To say that we don’t have areas of conflict, would be a lie. But so far I don’t regret significantly shaping this project. I’m happy about every new book, just as if it was my own. 😀

Let’s take a closer look at your passion for Fairy Tale …

6. What is your loveliest memory regarding Fairy Tales?

My loveliest Fairy Tale Memory … Hm … no. I celebrated my weeding in an old castle. 🙂 That was magical too.

7. What do you prefer? Happy End or Bad End?

I personally love a well made Happy End. My sense for justice and my inner desire for harmony just wants that the world in my stories isn’t wretched and messed up. The good guys are rewarded and the bad guys get punished. But please not too corny or with too much of a sugar coat. 😉  Although I can take pleasure in Bad Endings. Sometimes it just appeals to you. So in principle, I know, dumb saying: It depends on the story.

8. What bothers/enthuses you the most about Fairy Tales?

In the originals not that much. With some adaptation that it’s only about that prince searching for princess and ball gown hullabaloo. Fairy Tales always want more. Have a deeper message.

9. What is typically for a Fairy Tale for you?

That I’m fascinated and enthused in the end, but also that I took something from it.

At the End a few fantastical Questions:

10. You meet a talking animal, that makes you believe they’re an enchanted human. What would you do?

Not being surprised and trying to help them. After writing I’ve so far always met persons who are similar to the characters in my books. As I already have two stories where people are turned into animals, would it be consistent by destiny, if I’d have to release someone in reality. 😉

11. A Fairy Godmother wants to grand you three wishes, what would you wish for?

I wish for the gift to heal. I wish for the strength to be there for others when they need me. And I wish to reach hearts and souls with my words, to maybe make one or the other difference in the world through this.

12. Which Fairy Tale way would you choose to get rid of someone?

Change them with the power of love, so they can see their own mistakes. (Boah!!! That sounds kitschy. But yes, if I had the choice, I would prefer to solve conflicts without violence.)

13. Bonusquestion: With which Fairy Tale character would you like to trade places?

I think none. I love my life the way it is. 🙂

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Twitter: Der Stern von Erui

Thank you very much, Sylvia!

Poison 😉