Sasha
Das Turnier hatte gut fĂŒr Sasha begonnen.
Am ersten Tag wurde der Wettstreit mit dem Schwert ausgetragen und das war eine seiner stĂ€rksten Disziplinen und so war es nicht verwunderlich, dass er einen Gegner nach dem anderen aus dem Rennen schickte. Einige Male war der Kampf knapp ausgegangen, aber er hatte immer wieder die Oberhand gewinnen können. Bei einem Kampf hatte sein Gegner es geschafft ihm das stumpfe Schwert aus der Hand zu schlagen. Es flog ein gutes StĂŒck und blieb wackelnd auf dem Boden liegen. Als sein Gegner gerade dabei war zum finalen Schlag auszuholen, rollte Sasha sich zur Seite, riss sein Schwert hoch ĂŒber seine Körper und nutzte seinen Schwung um den andere zu Boden zu werfen. Als Zeichen seines Sieges hielt Sasha seinem Gegner die Klinge an den Hals und stieĂ dessen Schwert mit dem FuĂ davon. Die Menge tobte und feierte ihn, aber er nahm das nur gedĂ€mpft wahr, denn sein Herz schlug wild in seiner Brust und sein Blut dröhnte in seinen Ohren.
Einen Kampf nach dem anderen gelangte er weiter und weiter an die Spitze der KÀmpfer und gehörte bald schon zu den Teilnehmern des Finales, das zu Pferd im Lanzenstechen ausgetragen werden sollte.
Sasha ging nervös in seinem Zelt auf und ab. Als Felsling hatte er kaum Bezug zu Pferden. FĂŒr den Transport im Gebirge hatten sie Mulis, Esel oder Stiere, aber selten Pferde, denn diese waren nicht fĂŒr die steinigen und zerklĂŒfteten Wege geeignet. AuĂerdem wurden die Tiere nur im Notfall geritten und in der Ausbildung lernte man es meist gar nicht erst. Sasha hatte also hier das erste Mal auf einem Pferd gesessen. Die anderen Krieger meinten, er wĂ€re ein Naturtalent, aber er fĂŒhlte sich mehr als unwohl auf dem RĂŒcken eines der Tiere. Am Vorabend des Turniers hatte er noch einmal mit seinem Pferd trainiert und er wusste, dass das Tier seine NervositĂ€t in sich aufgenommen hatte, auch wenn es zu versuchen schien ihn zu beruhigen.
âHerr, Ihr seid der NĂ€chsteâ, berichtete ein Knappe.
Sasha bestĂ€tigte die Information mit einem Nicken und folgte ihm dann nach drauĂen, aber nicht ohne noch einmal ĂŒber das Wappen auf seinem Wappenrock zu streichen um sich so ein wenig Mut und Ruhe zu verschaffen. Bevor er sein Pferd bestieg strich er auch ihm ĂŒber den Hals.
âWir schaffen dasâ, versuchte er sich selbst und dem Tier einzureden, dann fĂŒhrte er es am ZĂŒgel auf den Turnierplatz und stieg auf.
Ein Knappe reichte ihm einen Helm und nachdem er ein letztes Mal durchgeatmet hatte, setzte er ihn auf. Die Lanze wurde ihm als nĂ€chstes gereicht und sogleich machte er sich auf zum Anfang des Kampffeldes. Ein hölzernes Gitter trennte die Reitbahnen und sein Gegner sandte ihm einen letzten GruĂ, bevor er sein Visier schloss. Sasha tat es ihm gleich und beide warteten gespannt auf das Startsignal. Die Fanfaren ertönten und die Reiter spornten ihre Pferde an und senkten ihre Lanzen, um den anderen vom Pferd zu stoĂen. Sasha befĂŒrchtete gleich im ersten Kampf zu fallen, aber er hatte seinen Gegner ĂŒberschĂ€tzt. WĂ€hrend Sasha’s StoĂ den anderen am Brustkorb traf und aus dem Gleichgewicht brachte, traf der andere ihn lediglich an der Schulter. Sasha konnte sich schnell wieder fangen, wĂ€hrend der andere im Regen der Lanzensplitter zu Boden ging. Einen Moment lang konnte Sasha nicht begreifen, was gerade geschehen war, umso gröĂer war seine Freude, als die Menge anfing zu jubeln und der Gedanke sich festsetzte. Er hatte gewonnen! Er war nicht im ersten Kampf vom Pferd gefallen!
ErfĂŒllt von diesem Sieg kĂ€mpfte er sich durch weitere Gegner. Er kam gut voran, doch dann kreuzte sich sein Weg mit einem der Krieger, die ihm diese Art zu kĂ€mpfen beigebracht hatte. Es war nicht einfach, aber im dritten Versuch gelang es Sasha den anderen vom Pferd zu stoĂen. Doch sein nĂ€chster Gegner wartete bereits auf ihn.
Der Krieger kam von auĂerhalb und war einer der anderen Favoriten. In den ersten zwei Runden konnten sich beide gerade noch auf den Pferden halten.
Der letzte StoĂ war hart gegen Sashaâs Brust geprallt und er hing nur mehr schlecht als recht auf seinem Reittier.
MĂŒhsam hievte er sich hoch und nahm die neue Lanze entgegen, um in die nĂ€chste Runde zu reiten.
Seine Hand zitterte und mit ihr die Waffe, aber er wollte nicht aufgeben, nicht so kurz vorm Ziel.
Aber all seine Entschlossenheit nĂŒtzte nichts.
Der StoĂ seines Gegners erwischte ihn heftig mitten in die Brust.
Der Aufprall lieĂ ihn die ZĂŒgel loslassen und er verlor den Halt.
Die Menge hielt den Atem an als er hilflos, wie eine Schildkröte auf ihrem Panzer, auf dem Boden lag, die kaputte Lanze ein paar Schritte neben ihm. Sein Pferd stampfte vor ihm unruhig auf den staubigen Boden.
Er hatte versagt.
Hektisch kamen Knappen auf ihn zu und halfen ihm hoch, wĂ€hrend das Volk seine Stimme wiedergefunden hatte und den Sieger bejubelte. Sasha wurde zu seinem Zelt gefĂŒhrt und lieĂ sich auf einen der StĂŒhle fallen.
Er hatte versagt.
Er hatte Schande ĂŒber sein Volk gebracht.
In Scham vergrub er das Gesicht hinter den HÀnden als TrÀnen sich ihren Weg aus seinen Augen bahnten.
Hinter den Kulissen
Ihr habt euch also dafĂŒr entschieden Sasha’s Geschichte zu folgen, bei ihm geht es weiter im 7. TĂŒrchen.
Wenn ihr in der Zwischenzeit bei den anderen vorbei schauen möchtet, dann versteckt sich Mina hinter dem 2. und 5. TĂŒrchen und Damian hinter dem 3. und 6. TĂŒrchen.
Ich hoffe euch gefÀllt die Geschichte bisher.
Da ich euch nicht mit Regel-ErklĂ€rungen langweilen wollte und vieles schon durch Filme und Serien bekannt ist (BBC Merlin z.B.), habe ich mich dafĂŒr entschieden nur das wichtigstes vom Turnier zu erzĂ€hlen. Wer trotzdem was dazu wissen möchte, darf sich gerne bei mir melden. đ
Bis Morgen,
PoiSonPaiNter
© FĂŒr Geschichte und Charaktere liegen bei mir. Verwendung oder Weitergabe nicht ohne meine Zustimmung.
~~~~~~~ â ~~~~~~~ â ~~~~~~~ â ~~~~~~~ â ~~~~~~~ â ~~~~~~~
Lies auf Deutsch
Sasha
The tourney had started well for Sasha.
On the first day the contest was held in swordplay and that was one of his strongest disciplines and it therefore wasnât surprising that he removed one opponent after the other from the competition. A couple of times itâs been really close, but he still managed to regain the upper hand. In one fight, one of his opponents managed to knock his dull sword out of his hand. It flew a few paces and landed wiggling on the ground. When his opponent was just striking out for the final hit Sasha rolled to the side, hoicked his sword high above his body and used his momentum to push the other to the ground. As sign of his victory Sasha put the blade at his opponentâs throat and kicked his sword away. The crowd went wild and celebrated him, but he only dully registered it, due to his heart beating wildly in his chest and his blood booming in his ears.
One fight after the other he continued higher and higher towards top of the fighters and he soon belonged to the participants of the finale, which would be carried out on horseback in a joust.
Sasha nervously walked his tent up and down. As Stoneling he barely had any connection to horses. For transport in the mountains they used mules, donkeys or bulls, rarely horses as they werenât suited for the stony and cliffy paths. Additionally did they only ride the beasts in emergencies and in their training they rarely even learned it. During his stay here Sasha had therefore sat on a horse for the very first time. The other warriors commented that he was a natural, but he felt more than queasy on the back of one of the beasts. On the eve of the tourney he had trained once more with his horse and he knew that the beast had absorbed his nervousness, even if it seemed that it tried to calm him down.
âMaster, youâre the nextâ, one of the squires told him.
Sasha acknowledged the information with a nod and followed him outside, but not without running his fingers across the coat of arms on his surcoat once more to gain some courage and calmness from it. Before he mounted his horse he also stroked its neck.
âWe can do thisâ, he tried convincing himself and the beast, then he lead it by the reins to the tourney field and mounted it.
A squire gave him a helmet and after taking one last deep breath, he put it on. Next a lance was given to him and at once he went on to the beginning of the battlefield. A wooden fence parted the two riding lanes and his opponent send him a last greeting before he closed his visor. Sasha did the same and waited tensely for the starting signal. The fanfares rang out and the riders spurred their horses and lowered their lances to push the other one from their horse. Sasha feared heâd fall right in his first battle, but he had overestimated his opponent. While Sashaâs thrust caught the other one in the chest and made him lose his balance, did he in turn only receive a blow against his shoulder. Sasha was able to catch himself swiftly, while the other one fell down in a flurry of lance splints. For a moment Sasha could not conceive what had just happened, all the greater was his joy when the crowd started cheering and the thought fastened. He had won! He didnât fall from his horse in the first match!
Spurred from his victory he fought through several more opponents. He made good way but then his paths crossed with one of the warriors that had taught him about this way of fighting. It wasnât easy but in the third try Sasha managed to unhorse him. But his next opponent already waited for him.
The warrior had come from outside of town and was one of the other favourites. In the first two rounds both of them barely managed to stay on their horses.
The last thrust went hard against Sashaâs chest and he hung more than he sat on his mount.
With a lot of effort he lifted himself up and accepted the lance to ride into the next round.
His hand shook and with it the weapon, but he didnât want to give up, not this close to the finish.
But all his resolution was for naught.
The thrust of his opponent hit him hard in the middle of his chest.
The impact made him drop the reins and lose his balance.
The crowd held their breath as he laid on the ground, helpless like a turtle on its shell; the broken lance a few steps away from him. His horse stomped impatiently on the dusty ground before him.
He had failed.
Fast the squires came to him and helped him up, as the crowd had found their voices again and cheered for the winner. Sasha was led to his tent and dropped down onto one of the chairs.
He had failed.
He had disgraced his people.
In shame he covered his face with his hands as tears made their way from his eyes.
Behind the Scenes
So you decided to follow Sasha’s story, this one will continue behind the 7th door.
If you want to see what the others are doing in the meantime can you find Mina behind the 2nd and 5th door and Damian behind the 3rd and 6th door.
As I did not want to bore you with rule-explanations and a lot is known through movies and series (like BBC Merlin), did I decide to only tell you the most important stuff of the tourney. Feel free to ask if you want to know more. đ
I hope you like the story so far.
See you tomorrow,
PoiSonPaiNter
© For the story by me. Do not use or repost either without my permission.
