Monthly Archives: June 2021

The Weekend Guess #136

Eine Gedankenblase mit dem Schriftzug "The Weekend Guess" auf blauem Grund und in einem braunen Rahmen

Was ist der Weekend Guess?

Ein von mir formuliertes Rätsel, das Wortwitze und Wortspiele über die Antwort selbst enthalten könnte, wird hier zum Lösen für meine Leser:innen eingestellt.

Worum geht es bei den Fragen?

Diese sieben speziellen Fragen drehen sich um Märchen, schließlich ist Fairy Tale Summer. 😉

Was ist deine Aufgabe dabei und was bringt das für dich?

Du kannst versuchen das Rätsel zu lösen und damit fünf Punkte für die gesammte Märchensommer Challenge sammeln!

Lasst uns einen Blick auf das dritte Märchenrätsel werfen:

Gerstenkorn-Menschlein

Welches Märchen suche ich?

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Wenn ihr die Antwort kennt, benutzt NICHT die Kommentare, sondern sendet eure Antwort über das Formular!

Anne/PoiSonPaiNter

Schreiberlinge im Interview: Jana Jeworreck

Gerade erst habe ich euch im Rahmen des Fairy Tale Summers ihr neustes Werk vorgestellt, kommt sie nun auch selbst zu Wort und beantwortet meine Interviewfragen zu ihrer Adaption.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Heute im Gespräch:

Jana Jeworreck

Ein paar Daten zu dir:

Meine Name ist Jana Jeworreck, ich lebe im Ruhrgebiet, bin Fantasyautorin und habe inzwischen fünf Bücher im Eigenverlag veröffentlicht. Das erste Buch war „Reise in die Mitte von Mera“, mit einigem Abstand dann die Fantasytrilogie „Dreiland“ und letztes Jahr die Märchennovelle „Die Töchter des Henkers“. Hinzukommen einige kleinere Sachen, wie ein Kurzgeschichten und Gedichtebüchlein und eine Kurzgeschichte in der Anthologie „Schicksal, Schuld und Werden“.

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Märchen:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Ich springe bei dieser Frage direkt in den Spoileralert, denn es geht um ein zentrales Element, nämlich um einen Körpertausch. Ich wusste nicht, wie oft ich für den Leser wiederholen musste, dass X im Körper von Y ist. Möglicherweise habe ich es für den einen übertrieben und für den anderen zu wenig klar gemacht. Es war definitiv der schwierigste Teil.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Die Geschichte drohte ab der Mitte epischer zu werden, also sich zu einem richtigen Fantasyroman ausdehnen zu wollen und da fiel es mir schwer, mich zurückzuhalten. Der Weltenbau rumort noch immer in mir. Folgegeschichten sind also nicht ausgeschlossen.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Da ich kein Märchen adaptiert, sondern ein eigenes erfunden habe, gibt es keine andere Fassung. Der Schwerpunkt meiner Geschichte ist aber etwas, das mir einerseits in Märchen wichtig ist und zugleich enthält es ein Spiel mit den Rollenbildern und Rollenmustern, die mir nicht mehr zeitgemäß erschienen.

Also Zauber, Magie, geheimnisvolle Wesen und Natur liebte ich immer im Märchen, auch die royalen Machtstrukturen, Schlösser und der Kampf von Arm und Reich, Sieg des Guten etc. Auch das Element der Wandlung und Verwandlung gefiel mir immer sehr.

Mir war aber wichtig, dass das hässliche Entlein nicht einfach schön wird, oder das arme Mädchen eine Prinzessin, ich wollte die Frage nach der Identität stellen und auch durch zwei gleichwertige Frauenfiguren spiegeln, deren Rollen als Gut und Böse ständig wechseln. Muster, die mir zu simpel vorkamen, wollte ich brechen, aber die romantische Stimmung und Verzauberung beibehalten.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen. Wen siehst du in den Hauptrollen?

Die Töchter wären Ruth Wilson als Tonja und Mia Wasikowska als Felia. Der Henker wäre Kristofer Hivju, der Prinz James Norton und der Graf Kid Harrington.  Ich gestehe, das sprengt jedes Budget. Außerdem glaube ich, dass fast alle zu alt für die jeweiligen Rollen sind. Aber man darf ja mal träumen.

5. Was wünscht du dir für die Zukunft deines Märchens?

Weniger Prinzessinnen mehr Königinnen. Der einscheidende Unterschied ist: Die eine ist von Beruf Tochter. Die andere ist Kanzlerin. Es geht um das Umdenken von Mustern und diese in neuen Heldengeschichten vereinfacht erzählen.

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Verzauberung. Däumelinchen beispielsweise, das auf einem Blatt von einem Schmetterling gezogen wird und so auf dem Wasser reist. Das hat mich fasziniert und mir als Kind einen völlig anderen Blick auf die Natur gegeben. Jedes Blatt wurde zu einem Boot, jede Blume zu einem Zauberhut und kleinste Tiere ganz groß.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Eine Weile dachte ich, ich würde ein Bad Ende bevorzugen, glaube aber inzwischen, dass es um positive Ideale geht. Unsere Moral oder Ethik haben sich stark verändert, auch weil alte Muster nicht mehr greifen. Für ein gesellschaftliches Miteinander muss es aber Ideale geben, die erstrebenswert sind. Ein Happy End, was eine „Moral der Geschichte“ passend zu unserer heutigen Zeit gibt, finde ich inzwischen wohltuend und auch wichtig.

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Siehe oben, das Prinzessinnen/Königinnen-Beispiel. Wichtig wäre eben auch, dass das Rollenbild des Prinzgemahls auch nichts Ungewöhnliches mehr ist. Aktuell ja schön am Beispiel des verstorbenen Prinz Philip zu erkennen. Weibliche wie männliche Rollenbilder müssten sich erneuern. Natürlich muss man sich auch generell fragen, wofür das Bild der Monarchie im Märchen überhaupt noch steht und welche Geschichten man damit oder abseits davon erzählen kann. Mir fällt es schwer, mich von der romantischen „alten Welt“ zu trennen, aber Märchenmuster passen natürlich auch in ein Science Fiction Setting. Wobei ich dann denke, hier fließt die Grenze zur epischen Fantasy, bzw. richtigem Science Fiction.

(weiter bei der nächsten Frage)

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Typisch für Märchen ist für mich, dass es nach gewissen Mustern abläuft und an mancher Stelle mehr Tell als Show hat. Manches wird eben nicht ausgearbeitet, wie in der epischen Fantasy, sondern nur „zentrale Szenen“. Außerdem gibt es einen starken Symbolismus. Es sind Analogien, Allegorien und Metaphern, die sich durch die Geschichten ziehen und komplexe Sachverhalte vereinfacht darstellen. Man kann sich mit den dahinterliegenden Themen auseinandersetzen oder auch nicht.

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Ich würde ihn/sie/es erst ein wenig prüfen und wenn ich ihm glaubte, dann würde ich helfen.

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

Das weiß ich wirklich nicht. Die Superkraft „Glück“ in Deadpool 2 fand ich einfach genial. Vielleicht wäre das mein einziger Wunsch und zwei verschenke ich. Aber da ja das Meiste in Märchen ungeahnte Konsequenzen hat, wäre ich vorsichtig.

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

Das Duell mit Schwertern. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, bin ich für ehrliche Konfrontation. Auch wenn es natürlich verlockend wäre, jemanden mit Zauberei oder Gift zu beseitigen. Meist hat heimtückiger Mord aber verheerende Konsequenzen.

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Ich denke, ich wäre gerne für einige Zeit Däumelinchen, könnte in einer Walnussschale schlafen, würde auf einem Seerosenblatt von einem Schmetterling über Wasser gezogen. Aber am Ende bin ich lieber die Strippenzieherin, die Schreibende.

Mehr zu Jana gibt es hier:

Homepage: Jana Jeworreck
Facebook: Jana Jeworreck
Instagram: jana_jewo
Twitter: @herartis

Vielen Dank, Jana!

Anne/PoiSonPaiNter

The Weekend Guess #135

Eine Gedankenblase mit dem Schriftzug "The Weekend Guess" auf blauem Grund und in einem braunen Rahmen

Was ist der Weekend Guess?

Ein von mir formuliertes Rätsel, das Wortwitze und Wortspiele über die Antwort selbst enthalten könnte, wird hier zum Lösen für meine Leser:innen eingestellt.

Worum geht es bei den Fragen?

Diese sieben speziellen Fragen drehen sich um Märchen, schließlich ist Fairy Tale Summer. 😉

Was ist deine Aufgabe dabei und was bringt das für dich?

Du kannst versuchen das Rätsel zu lösen und damit fünf Punkte für die gesammte Märchensommer Challenge sammeln!

Lasst uns einen Blick auf das zweite Märchenrätsel werfen:

Vergesslichkeit sorgt für Stadtüberschwemmung

Welches Märchen suche ich?

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Wenn ihr die Antwort kennt, benutzt NICHT die Kommentare, sondern sendet eure Antwort über das Formular!

Anne/PoiSonPaiNter

Märchenspinnerei im Interview: Barbara Schinko

Am Montag stellte ich euch im Fairy Tale Summer die neuen Bände der Märchenspinnerei vorgestellt. Heute gibt es passend dazu die kleinen Interviewbögen von Barbara Schinko.
Banner der Märchenspinnerei. Es zeigt links ein Spinnrad auf dessem Faden zur Spindel verschiedene Märchenfiguren sitzen, stehen oder laufen.

Das Meer so tief

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Ich würde mal sagen der Pferdekopf. Wobei das nicht ganz richtig ist, weil ich ja schon von Anfang an gewusst habe, was ich mit diesem Element anfangen würde. Es gibt schließlich mehrere Gründe, warum ich beschlossen habe, meine Adaption im keltischen Sprachraum anzusiedeln. 😉

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Ganz ehrlich: gar nichts. Ich habe mir dieses Märchen ausgesucht und ich liebe Irland, daher war es eine Geschichte, die ich wirklich, wirklich, wirklich gerne schreiben wollte.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Ich liebe die Version der Brüder Grimm trotz oder gerade wegen seiner schrägen Charaktere. Ein König, der sich null für das Regieren seines Reichs interessiert und stattdessen die ganze Zeit auf der Gänseweide Detektiv spielt, und ein Prinz, der nicht mal merkt, dass er die falsche Braut hat? Damit eröffnen sich doch wunderbar viele gedankliche Möglichkeiten.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Emma Watson als Deidre, und was Murrough angeht – der „Pooljunge“ auf dem Cover entspricht ziemlich genau meiner Vorstellung von ihm.

Der Wind so frei

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Die Gänse, aber wie schon beim ersten Band waren diese von Anfang an ein Teil meiner Planung. Irische Söldner trugen früher mal den Spitznamen „Wildgänse“, und als ich das gelesen habe, stand für mich sofort fest, wo meine Adaption spielen würde.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Nichts. Es gibt andere Projekte, an denen man als Autor wirklich zu kämpfen hat, aber dieses hat einfach Spaß gemacht.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Die Version der Brüder Grimm. Allein schon wegen des genialen Windspruchs.

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Sophie Turner als Aoife. Und für Kevin einen jüngeren Brian Austin Green.

Mehr zu Barbara gibt es hier:

Interview zu Ein Mantel so rot: Barbara Schinko

Homepage: Barbara Schinko Welten zwischen den Zeilen
Facebook: Barbara Schinko

Vielen Dank, Barbara!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Anne/PoiSonPaiNter

Märchensommer Buchvorstellung #1

Willkommen in der zweiten Woche des Märchensommers!

Auch dieses Jahr werde ich euch wieder Märchenadaptionen vorstellen, die im letzten Jahr frisch herausgekommen sind oder ich neu entdeckt habe.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Den Anfang macht traditionell wieder die Märchenspinnerei:

Cover
Cover Der Wind so frei
Cover Das Meer so tief, der Wind so frei

Während die Hauptreihe zur Zeit ruht, hat die Licht und Schatten-Reihe mit diesem Novellenpaar zum Märchen Die Gänsemagd Zuwachs bekommen.

Das Meer so tief erzählt die Geschichte aus Sicht der Magd, die im modernen Irland in das Kleid ihrer „Herrin“ – hier Mitbewohnerin – schlüpft und sich bald in einer Situation wiederfindet, die sie so nicht geplant hatte …

Der Wind so frei spielt aus der Sicht der Prinzessin, die in verarmten Verhältnissen im modernen Irland aufwächst und von ihrer Kindheitsliebe in ein Abenteuer gestürzt wird.

Beide Novellen sind als Der Meer so tief, der Wind so frei wieder gemeinsam über den Machandel Verlag erhältlich.

Leider hab ich es noch nicht geschafft, es mir zu holen, aber Setting und Märchenhintergrund sind für mich schon mal zwei interessante Punkte, immerhin ist die Gänsemagd mit ihrem Fallada eines der Märchen, die wir bestimmt am häufigsten zitieren – auch wenn Romantasy nicht unbedingt meines ist. Ich bin gespannt.

Doch auch die Nornen waren fleißig.

Cover Das Rot der Nacht
Cover Die Töchter des Henkers

Neben Katrin Ils, der ich in einem vorherigen Märchensommer ein Plotbunny verpasst habe, hat auch Jana Jeworreck sich an ein eigenes Märchen gesetzt.

In Das Rot der Nacht spielt Katrin mit verschiedenen Märchenelementen, allen voran dem Rapunzelturm im (Winter)wald, aber auch Rotkäppchen and Schneewittchen lassen sich wiederfinden. Dazu eine Priese Vampirismus und jede Menge dunkle Geheimnisse.

Ein bisschen was dazu, hatte sie auch in unserem Subgenrevideo zum Thema Märchen erzählt. Schaut gerne mal rein: Subgerne Märchen/adaption

Die Töchter des Henkers sind ein ungleiches Paar, die mit ihrem Vater im Wald leben und als Kuriosität gelten. Als die eine sich in verliebt, ergreift die andere ihre Chance aus dem Schatten herauszutreten.

Auf diese beiden bin ich auch schon sehr gespannt. Die Töchter liegen schon bei mir, das Rot der Nacht ist noch unterwegs.

Habt ihr schon was davon gelesen?

Alle drei Autorinnen haben sich übrigens auch meinen Interviewfragen gestellt, seid also gespannt!

Anne/Poisonpainter

The Weekend Guess #134

Eine Gedankenblase mit dem Schriftzug "The Weekend Guess" auf blauem Grund und in einem braunen Rahmen

Was ist der Weekend Guess?

Ein von mir formuliertes Rätsel, das Wortwitze und Wortspiele über die Antwort selbst enthalten könnte, wird hier zum Lösen für meine Leser:innen eingestellt.

Worum geht es bei den Fragen?

Diese sieben speziellen Fragen drehen sich um Märchen, schließlich ist Fairy Tale Summer. 😉

Was ist deine Aufgabe dabei und was bringt das für dich?

Du kannst versuchen das Rätsel zu lösen und damit fünf Punkte für die gesammte Märchensommer Challenge sammeln!

Lasst uns einen Blick auf das erste Märchenrätsel werfen:

Gestirn verdeckt durch Mäusepelz

Welches Märchen suche ich?

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Wenn ihr die Antwort kennt, benutzt NICHT die Kommentare, sondern sendet eure Antwort über das Formular!

Anne/PoiSonPaiNter

Hans Christian Andersen – Zwischen Armut, Ruhm und Phobien

Na, habt ihr schon den Weg durch die Märchenrallye gefunden?

Heute starten wir mit dem ersten Gastbeitrag dieses Märchensommers. Bisher haben wir uns ja recht häufig mit den Brüder Grimm beschäftigt. Mit diesem Gastbeitrag von Carola Käpernick von der Textgemeinschaft widmen wir uns dem wohl berühmtesten Autoren von Kunstmärchen: Hans Christian Andersen.

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Hans Christian Andersen – Zwischen Armut, Ruhm und Phobien

In dem Fall des Dichters Hans Christian Andersen trifft das Sprichwort „Eigenlob stinkt“ wohl nicht so gut zu. Sicherlich war er ein begnadeter Schriftsteller, doch er beschüttete sich nicht mit Eigenlob – auch, wenn er es aufgrund der Bekanntheit und der Beliebtheit seiner Werke durchaus verdient hätte. Die breite Öffentlichkeit kennt ihn als Verfasser verschiedener Kunstmärchen, doch er schrieb auch in anderen Genren, was zu seinem eigenen Verdruss aber nur wenige Menschen wahrnahmen. Auch heute ist es vielen unbekannt.

Aus Hans Christian Andersens insgesamt Märchen sind vor allem diese bekannt:

  • Das hässliche Entlein,
  • Die Prinzessin auf der Erbse,
  • Däumelinchen,
  • Die kleine Meerjungfrau
  • Des Kaisers neuen Kleider
  • Die Schneekönigin
  • Das Mädchen mit den Schwefelhölzern

Aber er schrieb auch sechs Romane, sieben Reisebücher, 46 Theaterstücke und 1000 Gedichte. Er wollte auf keinen Fall das Bild des „harmlosen Idyllikers“ verkörpern, sondern von den Menschen ernstgenommen werden. Erst acht Jahre, nachdem seine ersten Märchen erschienen sind, fand er sich damit ab, als Dichter für Kinder berühmt geworden zu sein.

Doch, wer war Hans Christian Andersen überhaupt? Was wissen wir über den Schriftsteller, der so viele schöne Kunstmärchen geschrieben hat und somit eine echte Konkurrenz für die Gebrüder Grimm darstellt?

Hans Christian Andersen – eine kleine Biographie

Hans Christian Andersen erblickte am 2. April 1805 in Odense, Dänemark als das Kind eines Schuhmachers und einer Wäscherin das Licht der Welt. Weder seine Mutter noch sein Vater verdienten viel Geld, weshalb er in Armut groß wurde und die Eltern so wenig Geld zur Verfügung hatten, dass es ihnen schwerfiel ihrem Sohn einen Besuch in der Schule zu ermöglichen.

Das soll nun keine Steilvorlage für Kinder sein, die Andersen als Beispiel nutzen, um ihre Aussage zu unterstreichen, dass man auch ohne Schulbesuch berühmt und reich werden kann. Zwar mag das auf ihn zutreffen, doch das Leben in Armut war für ihn kein Zuckerschlecken.

Hintergrundwissen: In dem Märchen „Das hässliche Entlein“ reflektiert Hans Christian Andersen seine eigenen Gefühle sich selbst und seines Erscheinungsbildes gegenüber. Als Junge war er aufgrund seiner Optik und seiner recht hohen Stimme oft Opfer von Mobbing.

Mit nur 14 Jahren verlor Hans Christian Andersen seinen Vater, was nicht nur emotional einen großen Einschnitt in seinem Leben darstellte. Er zog in die dänische Hauptstadt Kopenhagen und arbeitete dort als Schauspieler in einem Theater. In diesem Zusammenhang führte er auch eigene verfasste Texte auf, die die Menschen ansprachen, sodass die Menschen schnell das große Talent erkannten, das in ihm steckte.

Der Direktor des königlichen Theaters nahm Andersen auf und ließ ihn sogar bei sich wohnen. Dank seiner Hilfe besuchte er nach der Lateinschule später auch die Universität und schrieb weiterhin eigene Texte. Seine Werke gibt es heute in mehr als 120 Sprachen. Doch auch Andersen selbst kam viel in den Kontakt mit anderen Ländern, da er ab dem Jahr 1831 leidenschaftlich gerne reiste und sich so oft, wie es ihm möglich war, in andere Länder begab. In diesem Zusammenhang verbrachte er auch einige Zeit in Deutschland.

Hintergrundwissen: Dass viele der Märchen, die Hans Christian Andersen verfasste mit einer augenscheinlich aussichtslosen und schlechten Situation der Protagonisten starten, kommt nicht von ungefähr. Der Schriftsteller verarbeitete in den Geschichten seine persönlichen Traumata, wie die Kindheit in Armut und den Tod des Vaters. 

Hans Christian Andersen heiratete nie und hat auch keine Kinder bekommen, wobei diese beiden Aspekte für ihn keine zwingenden Bestandteile eines Happy Ends darstellten – zumindest nicht für sein eigenes Leben. Denn in seiner späteren Autobiographie schrieb er Folgendes: „Mein Leben ist ein hübsches Märchen, so reich und glücklich.“

In dem Alter von 70 Jahren starb Andersen am 4. August 1875 an Leberkrebs und hinterließ der Welt viele schöne Werke, die Kinder und Erwachsene in vielen Ländern auch heute noch in ihren Bann ziehen, aber auch Kritiker finden, die in Märchen nur von wahrwerdenden Träumen lesen möchten.

Hintergrundwissen: Obwohl er selbst sein Leben als hübsches Märchen, reich und glücklich beschreibt, litt Hans Christian Andersen sein ganzes Leben lang unter vielen Phobien. So hatte er unter anderem Angst vor Hunden und aß kein Schweinefleisch, weil er Angst vor dem Parasiten „Trichinae“ hatte, der in Schweinefleisch vorkommen kann. Eine seiner größten Phobien war es allerdings fälschlicherweise für Tod erklärt und lebendig begraben zu werden. Aus diesem Grund schrieb er jeden Abend, bevor er zu Bett ging einen Zettel auf dem er festhielt: „Ich scheine nur tot zu sein“, um sicher zu gehen, nicht lebendig begraben zu werden.

Wer einmal in die eigenen Kindheitserinnerungen zurückreist wird sich bestimmt an eines oder auch mehrere Märchen des beliebten Schriftstellers zurückerinnern. Nicht nur Hans Christian Andersens Leben selbst war also ein hübsches Märchen, sondern auch seine Märchen selbst verzaubern vielen Kindern das Leben und bescheren ihnen ganz besondere Momente. Nicht zuletzt aus diesem Grund gilt Andersen in seinem Heimatland Dänemark als „national treasure“ – also als „Schatz der Nation“.

Zu Ehren von Hans Christian Andersen:

  • feiern wir immer am 2. April (dem Geburtstag des beliebten Schriftstellers) den internationalen Kinderbuchtag.
  • ließ die dänische Regierung damals eine Statue für ihn bauen, die sich im Königsgarten in Kopenhagen wiederfindet. Andersen konnte diese noch zu Gesicht bekommen, starb jedoch vier Monate später, nachdem sie zu Ehren seines 70. Geburtstags aufgestellt wurde.
  • kann man sich heute sein Geburtshaus in Odense ansehen.
  • gibt es an der Langelinje Seebrücke eine Statue von der kleinen Meerjungfrau, die in der Originalfassung im übrigen weitaus grausamer ist und kein Happy End findet, wie wir das von der heute bekannten und beliebten Filmadaption gewöhnt sind.

Die Gastautorin

Geboren im Februar 1969, lebt Carola Käpernick in Südbaden. Sie betreibt die Textgemeinschaft als Herzensprojekt und sieht sich als Netzwerkerin für Autor:innen. Zudem schreibt sie eigene Bücher in verschiedenen Genren von der Romanze bis zum Krimi. Märchen liebt sie und hat mit einer ihrer Anthologieausschreibungen auch Märchen für Erwachsene von verschiedenen Autor:innen gesammelt und herausgegeben (Frühlingserwachen im Märchenwald, dass diesen Sommer auch wieder einer der Preise ist).

Homepage: Carola Käpernick
Twitter: @Textgemeinscha1

Willkommen im Märchensommer!

Es ist wieder Fairy Tale Summer!

Das Märchensommer Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Dieses Jahr starten wir etwas anders in diese sieben Wochen voller Märchen und Adaptionen, denn wir begeben uns direkt in die Märchenrallye!

Was ist die Märchenrallye?

Die Märchenrallye ist eine Aktion des Märchensommers, ursprünglich erdacht von Janna Ruth, seit 2018 von mir weitergeführt. Sie ist eine märchenhafte Reise durch verschiedene Blogs auf denen die unterschiedlichsten Märchen vorgestellt werden. Vom Startbeitrag (diesem hier) aus, kommt ihr durch die Beantwortung der Märchenfragen zu den nächsten Stationen, bis ihr das Ende erreicht habt. Auf diesem Weg müsst ihr euch die Buchstaben für den Lösungssatz merken. Die diesjährige Rallye hat sechzehn (16) Stationen, von der letzten Station aus werdet ihr auf einen finalen Beitrag geleitet, in dem ihr euch über das Formular die Punkte, für den gesamten Märchensommer anrechnen lassen könnt.

Das Märchensommer Rallye Banner zeigt eine Scherenschnitt-Fee, die Glitzer auf den verschnörkelten Schriftzug "Märchensommer Rallye" über einem aufgeschlagenen Buch streut. Alles vor einer grünen Wiese neben einem Baum und Sonnenstrahlen im Hintergrund.

Mein Märchen ist

(Das Märchen) Von einem, der auszog das Fürchten zu lernen

Es ist ein eher unbekanntes Märchen der Brüder Grimm, mit folgender Prämisse:

Ein junger Mann weiß nicht wie man sich fürchtet/gruselt und begibt sich auf die Reise es zu lernen. Eine Nacht im Glockenturm und unter einem Leichenbaum geben ihm keine neuen Erkenntnisse. Und auch die drei Nächte im Spukschloss des Königs lehren ihm nicht das Fürchten. Erst als die Prinzessin, die nach der Erlösung des Schlosses seine Frau wurde, ihn im Schlaf mit Gründlingen überschüttet bekommt er endlich eine Gänsehaut und weiß von da an, was es heißt sich zu fürchten.

Das Märchen ist eines von jenen, wo die Andersartigkeit des Protagonisten als „Dummheit“ oder „Einfältigkeit“ beschrieben wird. Seine Unfähigkeit sich zu Gruseln (und anscheinend einfache Arbeiten zu verrichten, sodass er oft im Hause des Vaters in der Ecke sitzt und nichts tut) wird nicht verstanden. Die Leute, denen er begegnet können es ihm auch nicht erklären, versuchen es oft auch gar nicht sondern schicken ihn in teils lebensgefährliche Situationen.
Mit heutigem Wissensstand scheint eine Neurodiversität des Protagonisten nicht unwahrscheinlich und wäre für moderne Fassungen sicher ein interessanter Aspekt.

Leben ohne Furcht

Es gibt übrigens eine Genmutation (Kongenitale Analgesie), die dafür sorgt, dass eine Person kein Schmerzempfinden hat. Jene Personen zeigen teils eine gesenkte Hemmschwelle gefährliche Dinge auszuprobieren. Das halte ich in Bezug auf das Märchen für eher unwahrscheinlich. (So wie ich es verstanden habe, ist dies nur eine von mehreren Varianten, wie dieses Phänomen entstehen kann. Die Fallzahlen sind allerdings weitaus geringer, als x-beliebige Arztserien es weismachen wollen, die mindestens einmal einen Patienten mit diesem oder einem ähnlichen Krankheitsbild behandeln.)

Ein Leben ohne Furcht stelle ich mir sehr befreiend, aber auch nicht unbedingt praktikabel vor. Furcht mag uns in gewissen Situationen blockieren und von dem abhalten, was uns vorwärts bringt (s.u.a. meinen Tweet von letzter Woche bzgl. Bewerben von meinen Geschichten mit queeren Charakteren). Sie sorgt aber oft genug dafür, dass wir uns nicht in waghalsige Aktionen stürzen. Sie lässt uns zögern und bedenken. Oft ist ein gut durchdachter Plan sinnvoller, als furchtloses Vorpreschen.

Auch wenn letzteres für faszinierende Ereignisse sorgt. Im 30-jährigen Krieg waren die Schwedischen Soldaten so gottesfürchtig, dass sie ihr Schicksal komplett in „seine“ Hand legten im Sinne von „wenn ich sterbe/lebe war es Gottes Wille“. Das führte dazu, dass sie in einem Schusswaffengefecht so dicht an ihre Gegner herangingen, dass sie das weiß in den Augen ihrer Gegenüber sehen konnten. Eine Taktik, die so sehr irritiert hat, dass sie zielsicher alles abschießen konnten, was ihnen im Weg stand – obwohl um sie herum ihre Kameraden fielen. (Wunderbar erklärt in der Sabaton History Folge zum gleichnamigen Sabaton Lied „The Carolean’s Prayer„, ab ca. 4:30)

So, nun aber zum wichtigen Punkt der Rallye!

Die Märchenfrage

Ein O um dessen Kreis Ranken geschlungen sind auf schwarzem Grund und mitgrauen graden Rahmen und darum noch ein weißer eckiger Rahmen.

Mein Lösungsbuchstabe ist ein O.

Was nimmt der Protagonist mit ins Spukschloss?

a) ein Feuer, eine Drehbank und eine Schnitzbank mit dem Messer
b) Ein Feuer, eine Keule und ein Buch
c) Ein Feuer, eine Axt und einen Bogen

Viel Spaß und verlauft euch nicht im Märchenwald!

Anne/Poisonpainter

P.S. Ist euch aufgefallen, dass der Buchstabe etwas anders aussieht als in den letzten Jahren? Elenor Avelle hat Rahmen und Blumen neu gestaltet und mir gezeigt, wie ich die Buchstaben mit der Märchensommer-Schriftart erstelle. Gefallen sie euch?