Türchen #4

Heute bekommt ihr mal was richtig Exklusives. Einen Blick in

The Unnamed One

Sie ist eine meiner ältesten Geschichten und – wie ich schon ein paar mal erwähnt habe – die unbenannte Geschichte von Michael und seiner Familie.
Heute und an zwei weiteren Tagen werde ich euch drei kleine Ausschnitte zeigen.
Dieser hier stammt aus der Ursprungsfassung von 2004, wo es noch eine Art Buffy-Fanfiction war – damals wusste ich das nur noch nicht. Mittlerweile bin ich davon auch meilenweit entfernt.
Eigentlich wollte ich euch den Ausschnitt unbearbeitet zeigen, aber das konnte ich nicht … Das war so grausam … Habe daher einige Formulierungen erträglicher gemacht, verändern wird es sich vermutlich trotzdem nochmal, wenn ich mich an die Überarbeitung setze, aber so könnt ihr vorab eine verhängnisvolle Szene für eine meiner Hauptcharaktere lesen.

Nun zum dritten Schnipsel:

Alexandra saß bereits den halben Tag am Steg und wusch die Wäsche, während ihre Brüder auf den Feldern halfen. Ein Großteil hing auf den Leinen vor dem Haus, zum Teil bereits getrocknet von der heißen Sommersonne. Einen neuen Stapel häufte sie sorgfältig Stück für Stück in einen Korb. Es war eine monotone Arbeit. Ein Korb leerte sich, ein anderer füllte sich. Tief in ihre Arbeit versunken, bemerkte sie den Neuankömmling erst, als seine Finger sich in ihre Seiten bohrten und er ihr ein lautes „Buh!“ entgegenrief. Erschrocken zuckte sie zusammen. Die Hände, die gerade ein sauberes Kleidungsstück ablegen wollten, schubsten stattdessen den fast vollen Korb in den See. Mit einem Schrei versuchte sie noch danach zu greifen, doch es gelang ihr nicht mehr. All ihre Arbeit der letzten Stunde verteilte sich auf dem kühlenden Nass, der hölzerne Korb wippte leicht auf und ab. Wütend sprang sie auf die Beine und drehte sich um. „Sag mal spinnst du?!“, schrie sie ihn an und stieß ihm die Hände gegen die Brust.
Alfred taumelte einen Schritt zurück, konnte sich aber noch fangen, bevor er ebenfalls ins Wasser fiel.
„Ich –“, setzte der Stallbursche an, wurde jedoch sogleich unterbrochen.
„Was ist hier los?“, rief Paolo ihnen entgegen, als er mit Joseph im Schlepptau auf sie zugeeilt kam.
„Ich hab mich erschreckt und die saubere Wäsche in den See gestoßen“, erklärte Alexandra kleinlaut. So wütend sie auch auf ihn war, sie wollte Alfred nicht die Schuld in die Schuhe schieben.
„Du hast dich erschreckt oder hat er dich erschreckt?“, hakte Paolo stur nach, sein finsterer Blick wanderte von ihr zu ihm.
Alexandra schluckte. Vermutlich hatten sie ihren Ausruf gehört. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Alfred war schneller: „Es tut mir leid. Ich habe mir einen Spaß erlaubt und ihre Schreckhaftigkeit nicht erwartet …“ Er blickte zu Boden.
„Ich bring den Kerl zu Vater und du hilfst dem Tollpatsch hier die Wäsche einzusammeln, einverstanden?“, wandte sich Paolo seinem Stiefbruder zu.
Joseph nickte nur und ging dichter auf seine Schwester zu. Paolo indes packte Alfred am Kragen und zog ihn Richtung des Haupthauses.

Vom Steg aus betrachteten die Geschwister die Wäsche. Ein Teil hatte sich bereits am Ufer wieder gesammelt, ein paar Stücke hatten sich um die Pfähle gewickelt. Mit einem Seufzen entledigte Joseph sich seines Hemdes und seiner Schuhe, bevor er in den See sprang. Als erstes reichte er seiner Schwester den Korb, dann vereinzelte Kleidungsstücke, die er ihr entgegenwarf. Mit jedem Wurf, wurde der Steg nasser, sodass ein ungünstiger Schritt Alexandra ebenfalls ins Wasser beförderte. Mit einem Schnauben durchbrach sie die Oberfläche, nur um in das grinsende Gesicht ihres Bruders zu blicken. Sie schickte ihm eine Welle Wasser entgegen, die er ihr in gleichem Maße zurückzahlte. Immer dichter brachte ihr Spiel die beiden zusammen, bis Joseph sie gegen einen der Pfähle drückte. Schwer atmend rangen die beiden nach Luft, ihr Lachen verklang. Josephs Füße erreichten gerade so den Grund des Sees, Alexandra hingegen wurde nur vom sanften Druck seines Körpers gegen den ihren gehalten. Langsam beugte er sich dichter. Seine Augen zeigten ihr Emotionen, die sie nicht zuordnen konnte. Schließlich presste Joseph seine Lippen gegen ihre. Alexandras Augen weiteten sich. Was tat er da? Sie wollte ihn wegstoßen, doch ihre Hände passten nicht zwischen sie.

Hinter den Kulissen

Auch wenn es hier so klingt, als ob ich über Inzest schreibe: Nope, die beiden sind zwar als Geschwister aufgewachsen, und denken zu diesem Zeitpunkt noch, dass sie es sind. Biologisch gesehen sind sie aber nicht miteinander verwandt.

Der Text hat aber noch GEWALTIGE Arbeit vor sich … *hust*

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