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Märchenspinnerei im Interview: Julia Maar

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Wie schon im letzten Jahr, habe ich ein paar Märchenspinnerinnen im Rahmen des Märchensommers ein paar Fragen über ihre Adaptionen und Märchen gestellt.

Julia Maar – Autorin von „Der siebte Sohn“

Ein paar Daten zu dir:

Ich bin 1993 im Rheinland geboren worden und lebe dort bis heute. Neben meinem Brotjob mache ich Ende diesen Jahres hoffentlich meinen Betriebswirt und habe danach wieder mehr Zeit zum Schreiben.
Meine Begeisterung für Bücher und das Schreiben hat bereits in der Grundschule begonnen und am häufigsten zieht es mich dabei in fantastische Welten. Im Oktober 2017 erschien mit der Aschenputtel-Adaption „Der siebte Sohn“ mein Debüt. Außerdem stammt die Kurzgeschichte „Der Informatiker und das Biest“ in „Es war einmal … ganz anders“ aus meiner Feder.

Vorneweg ein paar Fragen zu deinem Band „Der siebte Sohn“ und der Märchenspinnerei:

1. Welches Element deines Märchens war am Schwierigsten umzusetzen?

Mit den Märchenelementen an sich hatte ich keine Probleme, was mir hingegen Schwierigkeiten bereitet hat war das Leben im Mittelalter möglichst authentisch darzustellen. Die Turnierszenen haben mich wahnsinnig gemacht und Christina war im Lektorat gnadenlos und hat mir jede unrealistische Kleinigkeiten gnadenlos um die Ohren gehauen.

2. Was hat dich bei der Arbeit am Märchen am meisten zur Verzweiflung gebracht?

Eventuell sollte ich erstmal alle Fragen durchlesen, bevor ich mit dem Beantworten anfange. *lach* Aber abgesehen von den mittelalterlichen Fakten hat mich das Überarbeiten generell in den Wahnsinn getrieben. Schreiben macht da doch deutlich mehr Spaß.

3. Welche Fassung (Film, Erzählung, Adaption) deines Märchens, außer deiner eigenen, magst du am liebsten?

Als Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und die Luna-Chroniken unter den Büchern. Wie cool ist bitte die Idee aus Aschenputtel einen Cyborg zu machen? Allerdings fehlt mir noch der letzte Band, also bitte nicht spoilern!

4. Ein Film-Mensch kommt auf dich zu und möchte dein Märchen umsetzen, wen siehst du in den Hauptrollen?

Ui schwierige Frage. Schwierig vor allem, weil ich mir Namen und Gesichter wirklich schlecht merken kann – Schande über mich. Für Robin stelle ich mir eher einen ruhigen und zurückhaltenden Teenager vor. Vielleicht Dylan Minnette aus „Tote Mädchen Lügen nicht“. Und Vivienne muss richtig Wumms haben, aber da fällt mir grade niemand in ihrem Alter ein.

5. Was wünscht du dir für die Zukunft der Märchenspinnerei?

Dass noch viele weitere Geschichten das Licht der Welt erblicken und wir unsere Leser damit langfristig begeistern können. Und natürlich, dass die tolle Zusammenarbeit der Märchenspinnerinnen anhält und sich festigt.

Schauen wir uns deine Märchenleidenschaft mal etwas genauer an…

6. Was ist deine schönste Erinnerung, wenn es um Märchen geht?

Ich denke das war, als meine Mutter mir mein erstes, und auch sehr lange einziges, Märchenbuch geschenkt hat. Es ist eine illustrierte Ausgabe und vermutlich eher für Kinder gedacht, aber ich hatte nicht damit gerechnet und sie hat sich bei der Auswahl wirklich Mühe gegeben, sodass es wundervolles Geschenk war.

7. Was magst du lieber? Happy End oder Bad End?

Sagen wir mal, dass mich Happy Ends im Normalfall glücklicher machen. Aber ich weiß ein Bad End zu schätzen, wenn es gut umgesetzt ist.

8. Was stört/begeistert dich bei Märchen am meisten?

Mir gefällt, dass in Märchen alles möglich ist. Stroh zu Gold spinnen, an Haaren einen Turm hinaufklettern oder einer Bohnenranke in ein anderes Reich folgen – nichts ist unmöglich. Auf Anhieb fällt mir gerade nichts ein, dass mich an Märchen stört. Gut, vielleicht hätte Rapunzel zum Beispiel gerne ihre Freiheit genossen statt zu heiraten, aber die meisten Märchen stammen eben aus einer anderen Zeit.

9. Was ist für dich typisch an einem Märchen?

Der Konflikt zwischen Gut und Böse. Ich habe das Gefühl Märchen sind was das angeht immer schwarz-weiß. Man ist entweder gut oder böse, ein Mittelding gibt es nicht.

Zum Schluss noch ein paar märchenhafte Fragen:

10. Du triffst auf ein sprechendes Tier, das dir weismachen will, dass es ein verzauberter Mensch ist. Was würdest du tun?

Naja erstmal würde ich mich mit ihm unterhalten, um etwas mehr herauszufinden. Aber so unwahrscheinlich ist es doch gar nicht, dass ein sprechendes Tier vorher ein Mensch war. Und dann mal schauen, ob man ihm irgendwie helfen kann, aber vielleicht möchte das Tier ja auch einfach nur eine Runde quatschen.

11. Eine gute Fee will dir drei Wünsche erfüllen, was würdest du dir wünschen?

Weltfrieden klingt jetzt ziemlich pathetisch und nach Schönheitswettbewerb, oder? Ich würde mich auch damit zufrieden geben, wenn jeder einfach ein bisschen mehr Rücksicht auf seine Umwelt nimmt. „Bitte“ und „Danke“ haben noch niemandem wehgetan. Dann würde ich mir noch Gesundheit für meine Familie und Freunde wünschen und zuletzt, dass der Tag ein paar Stunden mehr hat, damit ich alle Sachen machen kann für die mir aktuell die Zeit fehlt.

12. Welchen Märchenweg würdest du wählen um jemanden aus dem Weg zu räumen?

Das ist eine schwierige und eine gefährliche Frage. *lach* In extremen Fällen würde ich vermutlich ganz hinterhältig Gift nehmen, aber generell finde ich die Variante mit dem Turm ganz gut. So macht man nichts, dass man nicht mehr rückgängig machen kann.

13. Bonusfrage: Mit welcher Märchenfigur würdest du gerne tauschen?

Wenn, dann mit Rotkäppchen. Wer einen Wolf fertig macht, den kriegt auch sonst nichts aus der Fassung gebracht. Aber eigentlich bin ich ganz froh in keinem Märchen zu stecken.

Mehr zu Julia gibt es hier:

Facebook: Julia Maar

Vielen Dank, Julia!

Anne/PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch
Like last year, I asked a few Märchenspinnerinnen (Fairy Tale spinnerettes) a few questions about their adaptations and fairy tales as part of the Fairy Tale Summer.

Julia Maar – Authoress of „Der siebte Sohn“ (The Seventh Son)

A few things about you:

I was born in 1993 in the Rhineland and still live there today. In addition to my dayjob, I hope to become a business economist at the end of this year and then have more time to write again.
My enthusiasm for books and writing began in primary school and most often I am drawn to fantastic worlds. My debut came in October 2017 with the Cinderella adaptation „Der Siebte Sohn“ (The Seventh Son). I also wrote the short story „Der Informatiker und das Biest“ (The IT guy and the beast) in „Es war einmal… ganz anders“ (Once upon a time … completely different“).

Beforehand a few Questions regarding your book „Unter schwarzen Federn“ and the Märchenspinnerei:

1. Which element of your Fairy Tale was the hardest to transfer?

I had no problems with the fairy tale elements themselves, but what caused me difficulties was to present life in the Middle Ages as authentically as possible. The tournament scenes drove me crazy and Christina was merciless in editing and smashed every unrealistic little thing mercilessly into my face.

2. What reduced you most to despair working on your Fairy Tale?

Maybe I should read through all the questions before I start answering them. *laugh* But apart from the medieval facts, reworking has driven me crazy in general. Writing is much more fun.

3. Which Version (Movie, Tale, Adaptation) of your story, except your own, do you like most?

As a film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (Three Wishes for Cinderella) and the Lunar-Chronicles among the books. How cool is the idea of making a cyborg out of Cinderella? But I’m still missing the last volume, so please don’t spoil!

4. A Movie-Person comes to you and wants to turn your Fairy Tale into a movie, whom do you see in the leading roles?

Gee difficult question. Difficult above all, because I can‘ t remember names and faces very well – shame on me. For Robin, I imagine a quiet and reserved teenager. Maybe Dylan Minnette from „13 Reasons Why“. And Vivienne must have some real oomph, but I can’t think of anyone her age right now.

5. What’s your wish for the future of the Märchenspinnerei?

That many more stories are born and that we can inspire our readers for many years. And of course, that the great cooperation of the Märchenspinnerinnen continues and strengthens.

Let’s take a closer look at your passion for Fairy Tale …

6. What is your loveliest memory regarding Fairy Tales?

I think that was when my mother gave me my first, and for a very long time the only, Fairy Tale book. It is an illustrated edition and probably intended more for children, but I hadn’t expected it and she really made an effort to make it a wonderful gift.

7. What do you prefer? Happy End or Bad End?

Let’s say happy endings usually make me happier. But I appreciate a bad end when it’s well done.

8. What bothers/enthuses you the most about Fairy Tales?

I like that anything is possible in Fairy Tales. Spinning straw into gold, climbing up a tower by hair or following a beanstalk into another realm – nothing is impossible. Right off the bat, I can’t think of anything that bothers me about Fairy Tales. Well, maybe Rapunzel would have preferred to enjoy her freedom instead of getting married, but most Fairy Tales are from a different time.

9. What is typically for a Fairy Tale for you?

The conflict between good and evil. I have the feeling that fairy tales are always black and white when it comes to that. You’re either good or bad, there’s no such thing as medium.

At the End a few fantastical Questions:

10. You meet a talking animal, that makes you believe they’re an enchanted human. What would you do?

Well, first, I’d talk to it to learn some more. But it is not so unlikely that a talking animal was a human being before. And then we’ll see if there’s anything I can do to help him, but maybe the animal just wants to have a chat.

11. A Fairy Godmother wants to grand you three wishes, what would you wish for?

World peace sounds pretty pathetic and beauty pageant now, doesn’t it? I would also be satisfied if everyone simply showed a little more consideration for their environment. „Please“ and „thank you“ have never hurt anyone. Then I would wish for health for my family and friends and finally that the day has a few more hours so that I can do all the things for which I currently lack the time.

12. Which Fairy Tale way would you choose to get rid of someone?

This is a difficult and a dangerous question. laugh* In extreme cases I would probably use poison quite sneakily, but in general I think the alternative with the tower is quite good. You don’t do anything you can’t undo.

13. Bonusquestion: With which Fairy Tale character would you like to trade places?

If, then with Little Red Riding Hood. Anyone who takes down a wolf will never get upset. But I’m actually glad I’m not in any Fairy Tale.

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Thank you very much, Julia!
Anne/PoiSonPaiNter