Monthly Archives: August 2017

Janna Ruth: Im Bann der zertanzten Schuhe

Read in English

Im Rahmen des Märchensommers bekommt ihr meine Rezension zu Im Bann der zertanzten Schuhe by Janna Ruth.

What is it about?

5 of 5 stars

Auch nach zwei Jahren hat der Krieg immer noch Einfluss auf Jonas und Albträume und Visionen sind seine ständigen Begleiter. Als er eines Tages durch eine neue Stadt wandert, erreicht er die DeModie und die fröhliche Sophie, die daraus herausstolpert, verzaubert ihn unerwartet mit ihrer Lebendigkeit. Kurz danach erfährt er, dass der Job, für den er sich bewirbt, von ihrem Vater ist, der ihn einstellen will, um zu wissen, was seine Tochter jeden Abend macht. Wie Jonas bald herausfindet, tanzt die ehemalige Ballerina mit ihrem Prinzen Luca im DeModie, einem verzauberten Reich mitten im Nachtleben.

Die zertanzten Tanzschuhe mit weniger Prinzessinnen, aber noch magischer durch die Märchenspinnerei.

The reading experience

Auch hier habe ich einige Gedanken in der Lesegruppe auf Facebook (Märchenspinnerei Turmcafé) aufgeschrieben und auch auf Goodreads festgehalten, so dass die meisten Dinge vielleicht vertraut klingen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Jonas und Sophie erzählt, aber nicht in der ersten Person. Die Kapitel sind viel länger als die der anderen Märchenspinnerei-Bücher und es ist eine schöne Abwechslung. Jeder Kapiteltitel verwendet eine Phrase und Silhouette aus dem Ballett, da es ein integraler Bestandteil von Sophies Leben ist. Wo Sophies Kapitel meist magisch und phantastisch sind, bringt Jonas‘ einen realistischeren Blick auf die Seiten und es ist ein toller Kontrast, die Dinge mit ihren ganz anderen Augen zu sehen. An einem Punkt bekommen wir sogar eine Szene aus beiden Perspektiven zu sehen, was mir in verschiedenen Medien immer Spaß macht. Die Geschichte selbst schafft es, zwischen sehr weichen, ruhigen Passagen und energetischen Höhepunkten zu wechseln, wie in einer guten Ballade.

Apropos Musik: Als ich anfing, das Buch zu lesen, musste ich meine Musik hervorholen, damit ich mich auf das Lesen konzentrieren konnte, aber mein Shuffle wählte bereits sehr passende Musik, die den Übergang in die Geschichte noch magischer machte. Ich bin sicher, wenn ich mehr Musik gehört hätte, wäre auch das noch passendere „To Hell and Back“ von Sabaton aufgetaucht. (Wie bei YouTube, als ich diese Rezension vorbereitet habe) 😉

Im Kern ist das Buch eine Liebesgeschichte und hat daher die notwendigen Elemente: Ein Mädchen mit einer rosaroten Brille, einem Liebesschwur und sofortiger Zuneigung. Einiges davon wird durch die Charaktereigenschaften und -situationen erklärt, aber für jemanden wie mich, der nicht so sehr auf Romantik steht, ist es schwer, es ernst zu nehmen. Dennoch bekommt es nicht allzu viel Aufmerksamkeit und ist schön und natürlich integriert – vor allem die Reaktionen in manchen Situationen. Im Allgemeinen sind die Wechselwirkungen zwischen den Charakteren und ihren jeweiligen Reaktionen auf bestimmte Ereignisse sehr natürlich. So fühlt es sich nicht wie das Lesen eines Buches an, sondern eher wie das Verfolgen der Reise an ihrer Seite.
Da es sich um eine Adaption handelt, wurden einige Dinge vom ursprünglichen Märchen wie die Alte Dame und natürlich der Fluch selbst geändert – und dass es nur eine „Prinzessin“ ist, aber die anderen Elemente sind schön integriert: Der Unsichtbarkeitsmantel, der goldene und silberne Wald, der Fluss und die Boote. Die herrliche Beschreibung ließ einen alles direkt vor Augen sehen und der gelegentliche Blick hinter die Kulissen des DeModie ist ebenso unglaublich gut gelungen.

Dazu kamen noch ein paar sehr starke Kapitel, vor allem zwei kurz nach der unglaublichen Sylvester-Szene, die für die Charakterentwicklung notwendig waren. Sie waren faszinierend und spannend, aber auch herzzerreißend und emotional. Und ich war sicher nicht auf diese Friedhofs-Szene vorbereitet….

Abgesehen davon ist die Stärke des Zaubers meist durch den Kontrast zwischen allem, was außerhalb des DeModie geschieht und allem, was innerhalb des DeModie geschieht, dargestellt, es ist einfach aufregend, so wie die Veränderungen, die wir durch Sophies Augen sehen, je mehr die Geschichte fortschreitet. Durch Jonas‘ Augen sehen wir, was PTSD dem Leben einer Person antun kann und es ist etwas das sich viel zu wenige Leute trauen zuzugeben, dass es passiert und noch weniger Autoren, die darüber schreiben.
Die Autorin selbst sprach von einem Punkt ohne Wiederkehr beim Lesen, und ich kann das durchaus nachvollziehen, da ich das Buch nicht wirklich weglegen wollte…. Ich habe sogar von mindestens zwei Aspekten des Abschnitts geträumt, den ich vorher gelesen hatte….
Das Buch rief mir wirklich laut zu, als ich es beiseite legte, und es ist etwas gruselig, wenn der gleichnamige Zauber die Seiten verlässt…. >_<

Und ich möchte das Finale immer noch als Tanzwettbewerb bezeichnen, auch wenn es das gar nicht beschreibt =D Obwohl ich zugeben muss, dass ich ein wenig verwirrt war über die verschiedenen Orte, an denen der Kampf stattfand, und mich nur auf die Charaktere und nicht auf ihre Bewegungen konzentrierte.

The characters

Während der Release-Party für dieses Buch hat Janna selbstgezeichnete Bilder der Charaktere gepostet, so dass ich bereits ein Bild von ihnen im Kopf hatte, bevor ich anfing zu lesen (und Luca sieht für mich immer noch wie Benedict Cumberbatch aus….), was nicht bedeutet, dass ich daran festhielt, sondern nur erwähnen wollte, dass es sie gibt. 😉

Wie ich bereits erwähnt habe, sind die Interaktionen zwischen den Charakteren sehr natürlich, was das Verfolgen ihrer Geschichte so viel einfacher macht. Man kann diese Interaktion besonders bei Jonas und Sophie sehen: Sie motivieren und helfen sich gegenseitig, ohne etwas dafür zu wollen. Das Beste an den Charakteren ist, dass sie alle fehlerhaft sind. Sophie ist stur (genau wie ihre Cousine ;)) und weiß nicht, wann sie aufhören soll, jemandem zu helfen (Helper-Syndrom) und stattdessen auf sich selbst aufpassen soll. Jonas hat seine PTSD Rückblenden und Luca kann ein arroganter Arsch sein. Willst du wissen, was noch besser ist? Dass diese Dinge tatsächlich behandelt werden! Das PTSD wird nicht als eine nicht-konsequente Überreaktion beiseite gelegt, es macht Jonas sogar zu einem sichtbar gefährlicheren Charakter als andere. Die Wendung(en) dazu gehören zu den besten Teilen des Buches. Sophie wird immer wieder mit anderen Menschen konfrontiert, die sich um sie sorgen, während sie sich um jemand anderen sorgt, aber das bedeutet nicht, dass nicht alles auf sie einstürzt. Was mir auch gefallen hat, ist, dass Jonas, obwohl man wusste, dass er ziemlich schnell in Sophie verknallt war, sie nicht gedrängt hat oder besonders eifersüchtig auf Luca war. Er trat einfach zur Seite und respektierte ihre Wahl.
Kurzum: Ihre Reise ist einfach unglaublich und ihre Charakterentwicklung ist sehr natürlich und keineswegs erzwungen.

Je weiter die Geschichte ging, desto mehr machten mir das DeModie und die hübschen Prinzchen Angst, vor allem ihre sprudelnden Energizer und ihre Apathie gegenüber allem, was Sophie betrifft, aber hier mehr zu sagen würde den Spaß verderben.

Sogar die anderen Charaktere wie Sophies Vater, Luca’s Brüder und Jonas‘ Familie, die nicht so lange auftauchen, haben ihre eigene, einzigartige Atmosphäre. Im Fall von Jonas‘ Familien gibt es auch einen weiteren großen Kontrast, wenn es darum geht, mit seiner PTBS umzugehen, und es ist einfach großartig.

General Opinion

Ich weiß, ich habe mich immer wieder wiederholt, wie toll ich bestimmte Aspekte gefunden habe, aber ich kann einfach nicht anders. Ich schreibe Rezensionen, wie ich Dinge sehe, und dieses Buch war wirklich etwas Besonderes, das mich sicherlich in seinen Bann gezogen hat (Wortspiel beabsichtigt ;)).

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass ich kein Buch, sondern eine geschriebene Komposition gelesen habe. Die Sprache des Tanzes ging in das Erzählen der Geschichte über und verwandelte den Fluss des Lesens in ein Leseerlebnis, das zwischen schnellen, spannenden Hauptthemen, emotionalen Höhepunkten und langsamen Einlagen variierte. Die angesprochenen Themen (PTSD, Helfersyndrom, Abhängigkeit, Verlust) wurden realistisch dargestellt und die Charaktere reagierten und interagierten natürlich und individuell.

Alles in allem eine schöne Komposition über das Leben in seinen vielen Facetten. 🙂

Stuff I’d like to add

Weißt du noch, was ich dir gesagt habe, als ich über Märchen-Crossover sprach? Sophie ist die Cousine von Leonie vom Axololtkönig. (Der übrigens eine Bonusszene über Leonies ersten Schultag bekommen hat! Sieh dir das an: Bonusszene!)

Zur Erinnerung: Als Teil der Herausforderung kannst du Punkte sammeln, indem du selbst Märchen rezensierst. 😉 Man kann auch weiterhin an der von Janna organisierten Märchenrallye teilnehmen.

Am Donnerstag gibt es ein Interview mit Janna über das Buch und andere Märchensachen und am Samstag spricht sie ein wenig über die Adaption von Märchen. Also bleibt gespannt!

PoiSonPaiNter

* This post was translated using deepl.com and a few very funny mistranslations were involved.

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Lies auf Deutsch

As part of the Fairy Tale Summer you get my review for Im Bann der zertanzten Schuhe (Under the Spell of the worn-out Dancing Shoes) by Janna Ruth.

What is it about?

5 of 5 stars

Even after two years  the war still has its hold on Jonas and nightmares and visions are his constant companions. As he one day wanders through a new town he reaches the DeModie and stumbling out of it is the cheerful Sophie who unexpectedly enchants him with her liveliness. Shortly after he learns that the job he’s applying for is from her father who wants to hire him to know what his daughter is doing every night. As Jonas soon finds out is the former ballerina off to dance with her prince, Luca, in the DeModie, an enchanted realm right within the nightlife.

The worn-out dancing Shoes with less princesses, but even more magical by the Märchenspinnerei.

The reading experience

For this one I as well wrote down some thoughts in the Reading Group on Facebook (Magical Book Reading) and also kept track of them on Goodreads, so most things might sound familiar.

The story is told in turns from Jonas‘ and Sophie’s perspectives, but not in first person. The chapters are much longer than the ones from the other Märchenspinnerei books and it’s a nice change. Every chapter title uses a phrase and silhouette from ballet, as it is an integral part of Sophie’s life. Where Sophie’s chapters are mostly magical and phantastic, Jonas‘ brings a more realistic view to the page and it’s a great contrast to see things through their very different eyes. At one point we even get to see a scene from both their perspectives, something I always enjoy in different media. The story itself manages to switch between very soft, quiet passages and energetic climaxes, just like in a good ballad. 😀

Speaking of music: When I started reading the book I had to take out my music, so I could concentrate on reading, yet my shuffle already picked some very fitting music that just made the transition into the story even more magical. I’m sure if had listened to more music the even more fitting „To Hell and Back“ by Sabaton would have come up too. (Like the YouTube one did when I prepared this review) 😉

At the core of it, the book is a love story and therefore has the necessary elements: A girl with rose-coloured glasses, a lover’s oath and instant affection. Some of it is explained through the characters situations and characteristics, but for someone like me, who’s not that much into romance it’s hard to take serious. Still, it doesn’t get too much attention and is integrated nice and naturally – especially the reactions in some situations. In general are the interactions between the characters and their respective reactions to certain turns of events very natural. Thus it doesn’t feel like your just reading a book, it feels more like you’re following their journey by their side.
As it is an adaptation some things were changed from the original Fairy Tale like the Old Lady and of course the curse itself – and that it was only one „princess“, but the other elements where nicely integrated: The invisibility cloak, the golden and silver forest, the river and the boats. The beautiful description made you see everything right before your eyes and the occasional peek behind the curtains of the DeModie is just as incredibly well done.

In addition to that were there a few very strong chapters, especially two shortly after the incredible Sylvester scene, that were necessary for the characters development. They were fascinating and thrilling, but also heart-wrenching and emotional. And I was certainly not prepared for that cemetery scene…

Other than that is the strength of the spell mostly portrayed by the contrast between everything happening/said outside and everything happening/said inside the DeModie it’s just thrilling, just as the changes we witness through Sophie’s eyes the more the story progresses. Through Jonas‘ eyes we see what PTSD can do to a persons life and it’s something far too few people dare to admit is happening and even less authors to write about.
The authoress herself talked about a point of no return while reading and I can certainly relate to that as I did not really want to put down the book…I even dreamed about at least two aspects of the part I had previously read…
The book was really loudly calling out to me when I put it aside and it’s a bit creepy when the eponymous spell leaves the pages… >_<

And I still want to call the finale a dance-off, even if that does not describe it, at all. =D Though I do have to admit that I was a little confused about the different places the fight took place in and started to only concentrate on the characters and not their movements.

The characters

During the release party for this book Janna posted self-drawn images of the characters so I already had a picture of them in my head before I started reading (and Luca still looks like Benedict Cumberbatch to me…), which doesn’t mean that I stuck to it, but well just wanted to mention that they exist.  😉

As I’ve mentioned before are the interactions between the characters very natural, which makes following their story so much easier. You can see this interaction especially with Jonas and Sophie: They motivate and help each other without wanting anything in return. What’s best about the characters is that all of them are flawed. Sophie is stubborn (just like her cousin 😉 ) and doesn’t know when she should stop helping someone (Helper Syndrome) and take care of herself instead. Jonas has his PTSD flashbacks and Luca can be quite the arrogant prick. You want to know what’s even better? That these things are actually dealt with! The PTSD isn’t put aside as some non-consequential overreaction, it even makes Jonas a more visibly dangerous character than others. The twist(s) regarding it are amongst the best parts of the book. Sophie is again and again confronted with others worrying about her, while she worries about someone else, but it doesn’t mean it all doesn’t come crashing down on her. What I also enjoyed is that even though you knew Jonas had a crush on Sophie pretty fast, he didn’t push her or was especially jealous towards Luca. He just stepped aside and respected her choice.
In Short: Their journey is just incredible to follow and their character development is very natural and not at all forced.

The further the story went the more did the DeModie and the pretty princelings creep me out especially their bubbly energizers and their apathy towards anything concerning Sophie, but saying more here would spoil the fun. 😉

Even the other characters like Sophie’s father, Luca’s brothers and Jonas‘ family, who don’t get that much screen time, have their own unique air about them. In Jonas‘ families case there is also another great contrast when it comes to them dealing with his PTSD and it’s just awesome.

General Opinion

I know I’ve repeated myself over and over how great I found certain aspects, but I just can’t help it. I write reviews the way I see stuff and this book really was something special that certainly put me under its spell (pun intended 😉 ).

The more I thought about it, the more I believed that I didn’t read a book but a written composition. The language of the dance crossed over into the telling of the story and turned the flow of reading into a reading experience that varied between fast, exciting main themes, emotional climaxes and slow interludes. The addressed topics (PTSD, Helper Syndrome, Dependency, Loss) were portrayed realistically and the characters reacted and interacted naturally and individually.

All in all a beautiful composition about life in its many complexities. 🙂

Stuff I’d like to add

Remember what I told you when I talked about Fairy Tale Crossovers? Sophie is the cousin of Leonie from the Axololtking. (Which by the way got a bonus scene about Leonie’s first day in school! Check it out: Bonusszene!)

As a reminder: As part of the challenge you can collect points by reviewing Fairy Tales yourself. 😉 You can also still participate in the Märchenrallye that Janna organized.

On Thursday you’ll get an interview with Janna about the book and some other Fairy Tale related stuff and on Saturday she’ll talk a bit about adapting Fairy Tales. So stay tuned!

PoiSonPaiNter

© For the cover belongs to its rightful owner.

Fairy Tale Summer: Childhood Fairy Tale

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Märchensommer: Kindheitsmärchen


Die drittletzte Woche des Märchensommers hat begonnen! Für alle, die noch nicht alle Fragen und Rätsel beantwortet haben, um in den Lostopf für viele tolle Preise zu hüpfen wird die Zeit langsam knapp. Also auf, auf!
Letzte Woche gab es für mich noch immer die Norddeutschen, aber auch schon ein paar Keltische Märchen aus Schottland.
Die heutige Vorstellung ist auch wieder eine Empfehlung, diesmal von Anna Holub, Autorin des siebten Band der Märchenspinnerei, den ich nächste Woche kurz nach seiner Veröffentlichung am 13. August vorstellen werde. Die Bücher, die sie empfohlen hat sind bisher auch nur auf Englisch erschien, aber sie klingen nach interessanten Adaptionen bekannter Märchen. Und zwar Ursula Vernon’s Erwachsenenbücher, die sie als T. Kingfisher veröffentlicht. Das wären u.a. diese hier:

The Seventh Bride, eine Nacherzählung der Blaubart-Legende, The Raven and the Reindeer, die Schneekönigin, mit Bryony and Roses widmet sie sich der Schönen und dem Biest und Toad Words enthällt diverse kleinere Geschichten. Wer mal einen Einblick bekommen möchte, kann sich ihre Aschenputtel Adaption anschauen: The Dryad’s Shoe.
Wie schon letzte Woche, weiß ich nicht, ob ich die Bücher tatsächlich mal lesen werde, aber es klingt interessant und zumindest der Dryaden Schuh war sehr unterhaltsam. 😀
Jetzt aber zum Challenge-Teil, bei dem ihr wieder einen Punkt sammeln könnt:

An welches Märchen aus deiner Kindheit erinnerst du dich am Besten?

Als ich klein war habe ich glaube die meisten Geschichten eher erzählt als vorgelesen bekommen, allerdings kann ich mich nicht an ein spezielles Märchen erinnern. Eine Tiergeschichte, die mir allerdings seit Jahren nicht mehr aus dem Kopf geht, zumindest deren Name, ist Rikki-Tikki-Tavi. Wie ich gerade festgestellt habe, ist das sogar eine sehr bekannte Kurzgeschichte des Dschungelbuch-Autors Rudyard Kipling. 😀
Am meisten erinnere ich mich aber daran, dass ich wollte, dass meine Mama es mir vorliest, weil ich den Namen so toll fand und sie sich geweigert hat, weil der Kampf zwischen Kobra und Mungo, dann wohl doch noch nichts für mich war. Das Buch in dem die Geschichte drin ist, hat aber noch einige andere Kurzgeschichten, aber wirklich dran erinnern kann ich mich an die nicht mehr…muss ich wohl nochmal selbst nachlesen. 😉
Wie ich aber auch rausgefunden habe, gibt es eine animierte Version davon (auf Englisch), die sehr schön gemacht ist:

PoiSonPaiNter
© Für die Cover und das Video gehören ihrem rechtmäßigen Besitzern und dienen hier lediglich zur Veranschaulichung.
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Lies auf Deutsch

The thrid to last week of the Fairy Tale Summer has begun! For all those who still haven’t answered all the questions and riddles, to join the pot for great prices the time is running out. So onwards! Last Week I still read some Northern German and a few Keltic Fairy Tales from Scottland.
Todays introduction was a another suggestion, this time by Anna Holub, authoress of the seventh Märchenspinnerei books, which I’ll introduce you to next week shortly after its release on the 13th August. The books she recommended are again only released in English, but they sound like interesting adaptations of known Fairy Tales. And those are Ursula Vernon’s books for adults that she publishes as T. Kingfisher. Which would be, amongst others, these:

The Seventh Bride, a retelling of the Bluebeard legend, The Raven and the Reindeer, the Snow Queen, with Bryony and Roses she takes up the Beauty and the Beast and Toad Words contains different shorter stories. Those who want to take a peek, can take a look at her Cinderella adaptation: The Dryad’s Shoe.
Like last week, I don’t know whether I’ll actually read the books one day, but they do sound interesting and the Dryad’s Shoe was quite entertaining. 😀
Let’s get to the challenging part, where you can collect another point:

Which Fairy Tale do you remember most from your childhood?

When I was little it was more likely that a story was told to me than read, though I can’t really remember any Fairy Tale in particular. An animal tale, that wouldn’t leave my mind for years now, at least it’s name, is Rikki-Tikki-Tave. Which is, as I just noticed, even a quite famous Short Story by Jungle Book author Rudyard Kipling. 😀
What I remember most about is, that I wanted my Mum to read it to me, because I really liked the name, but she refused as the fight between cobra and mongoose would have been too much for me at the time. The book this story is in contains several other Short stories, but I can’t really remember any of those…seems like I have to re-read them myself. 😉
As I also found out is there an animated version of it that’s really nicely made:

PoiSonPaiNter
© For the cover/video belong to their rightful owners and are only used here as illustration.

The Weekend Guess #110

Another Question for the Fairy Tale Summer/Märchensommer. Have fun guessing and trying to collect some points. 😉
Hinweis: Das Rätsel wird übersetzt werden, der komplette Beitrag nicht.

wegWhat is the Weekend Guess?

A riddle formulated by me that could contain puns and wordplays on the answer itself are put on here for my readers to answer.

Why am I doing this?

I like puns and riddles and as I am trying to find a way for people to gain points for a price at the end of the Challenge, I decided to give it another try. 🙂

What are the questions about?

These twelfth special Question are all about Fairy Tales, it’s the Fairy Tale Summer/Märchensommer after all. 😉

What is your part in this?/Was ist deine Aufgabe dabei?

You can try to solve the riddle./Du kannst versuchen das Rätsel zu lösen.
What is in it for you?/Was bringt das für dich?

You can gain five points for the overall Fairy Tale Summer Challenge! /
Du kannst fünf Punkte für die gesammte Märchensommer Challenge sammeln!

Let’s take a look at the tenth Fairy Tale Riddle/
Lasst uns einen Blick auf das zehnte Märchenrätsel werfen:

Sticky Poultry./
Klebriges Federvieh.

Which Fairy Tale am I looking for?/
Welches Märchen suche ich?
PoiSonPaiNter

Die Geschichte russischer Märchen und ihrer Sammler

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Im Rahmen des Märchensommers beschäftigt sich Gastautorin Katherina „Evanesca“ Ushachov mit Russischen Märchen.

Jedes Alter hat seinen Zauber. Und ich muss gestehen, es ist durchaus interessant, gerade mit sechs Jahren aus der Ukraine nach Deutschland ausgewandert zu sein – denn zumindest in der Ukraine war ich ein reines Vorlesekind. In Deutschland lernte ich lesen – und las folglich selbst.

Die nach wie vor beliebteste Vorleselektüre für kleine Kinder? Märchen. Und entsprechend viele Märchenbücher besitze ich, die noch aus meiner Kindheit stammen.

Die Geschichte russischer Märchen und ihrer Sammler

Es gibt zwei russische Märchensammler, die eine ähnliche Rolle erfüllen wie die Brüder Grimm im deutschsprachigen Raum – Alexander Nikolajewitsch Afanassjew und Wladimir Iwanowitsch Dal.

Afanassjew sammelte schon in seiner Jugend alte und wertvolle Handschriften, um die russische Kultur zu untersuchen. Unter anderem publizierte er eine Untersuchung über den Glauben der Bevölkerung an kleine Hausgeister – Einzahl Domovoi – welche vermutlich mit den Wichtelmännchen verwandt sind und mit Lebensmittelgaben abgehalten werden sollen, Schabernack zu treiben und eine Abhandlung über die heidnische Herkunft der in Märchen oft vorkommenden Bujan-Insel. 1860 veröffentlichte er eine Sammlung von 33 Geschichten über Jesus und einige Heilige, wie sie im Volk erzählt wurden – da sie jedoch der kirchlichen Lehrmeinung widersprachen, wurde die Sammlung verboten. Eine weitere, die neben Heiligenlegenden auch erotische Geschichten enthielt, ließ er darum gleich im europäischen Ausland drucken.

Diese Märchensammlungen waren also noch rein analytisch-forschender Natur und dienten nicht als Kinderliteratur. Erst 1870 veröffentlichte er mit „Русские детские сказки“* – „Russische Kindermärchen“ – eine Ausgabe für Kinder, die auch im Ausland vertrieben wurde. Mit „Русские заветные сказки“ – „Russische Sehnsuchtsmärchen“ – veröffentlichte er in Genf eine weitere Ausgabe erotischer Märchen. Sie durfte erst 1997 in Russland erscheinen.

Eine meiner Kindermärchensammlung ist „nach Afanassjew“, wie vollständig oder überarbeitet sie ist, ist bei einer Ausgabe aus der Sowjetunion schwer festzustellen. Seine Sammlung ist die größte Sammlung an Märchen und Mythen im russischsprachigen Raum.

Dal veröffentlichte seine Märchensammlung schon 1832 unter dem viel zu langen Namen „Русские сказки из предания народного изустного на грамоту гражданскую переложенные, к быту житейскому приноровленные и поговорками ходячими разукрашенные Казаком Владимиром Луганским. Пяток первый“ – „Russische Märchen aus mündlicher Überlieferung übertragen für die bürgerliche Bildung, mit Geschichten aus dem Alltag und gängigen Redewendungen geschmückt vom Kosaken Vladimir Luganski. Erster Band.“ Die Märchensammlung mit dem sperrigen Namen wurde als Äquivalent einer Doktorarbeit anerkannt und brachte dem Sammler einen Doktor der Philologie und einen Lehrstuhl ein. Er beherrschte 12 Sprachen und gilt inzwischen dank seiner Beherrschung der türkischen Sprachen und seinem Wissen über die Kulturen als einer der ersten Turkologen.

Er kannte Puschkin – der wiederum Kunstmärchen verfasste, die auf volkstümlichen Motiven beruhten. Puschkin schenkte ihm eine Ausgabe seines damals neuesten Märchens und die beiden blieben bis zu seinem Tod befreundet.

Auch die Märchen, die er zwar gesammelt, aber vor seinem Tod nicht mehr kategorisiert hatte, übergab er – an Afanassjew.

Ähnlich wie die Brüder Grimm, verfasste er ein extensives Wörterbuch der „lebenden, großrussischen Sprache“, wobei er unter anderem Neologismen der Wissenschaftssprachen durch eigene Ableitungen aus dem Altslawischen ersetzte und diese – obwohl sie außer ihm niemandem bekannt waren – in sein Wörterbuch übernahm. Trotz dieser und anderer Mängel – anders als die Brüder Grimm hat er weder linguistisches noch etymologisches Wissen besessen – gehört es immer noch zum Standardwerk der Forschung.

Daneben gab es auch mehrere Autoren von Kunstmärchen in oft gereimter Form, der Bekannteste ist Alexander Sergejewitsch Puschkin, Autor von einem Zyklus aus sieben Kunstmärchen, die zwischen 1825 und 1837 entstanden und teilweise auf volkstümliche Erzählungen zurückgehen.

Auffällige Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Die drei berühmtesten Akteure der russischen Märchengeschichte haben ungefähr zeitgleich mit den Brüdern Grimm gewirkt und zumindest die zwei russischen Märchensammler waren ebenfalls in erster Linie als Forscher tätig. Der große Märchenboom ging auch in Russland mit einem verstärkten Interesse an der eigenen Abstammung und der nationalstaatlichen Identität in Abgrenzung zu anderen Nationalstaaten einher. Somit kann man die Arbeit der hier genannten Märchen- und Folkloreforscher als identitätsbildend einstufen.

Ein interessanter Unterschied, auf den ich erst durch den ebenfalls hier publizierten Gastartikel „Die Mär vom Chen“ gekommen bin, ist: Haben in den deutschen Märchen viele Figuren keinen Namen, von Ausnahmen wie „Hänsel und Gretel“ einmal abgesehen, sind die meisten Menschenfiguren russischer Märchen eindeutig benannt. Meist handelt es sich um Allerweltsnamen. So heißt in der Regel der jüngste Bruder Ivan – und ist er zusätzlich nicht der Hellste, dann – Ivanushka der Dummkopf. Es heißt auch nicht einfach „die Hexe“, sondern konkret Baba Jaga, nicht „der unsterbliche Hexenmeister“, sondern Koschschei der Unsterbliche. Nicht „die schöne, zauberkundige Schildmaid“, sondern Marja Morewna etc. Ausnahmen bilden Gattungsnamen wie „der Wassermann“ oder Titel wie „die Froschkönigin“, die allerdings im Märchen selbst nie so genannt wird.

Dadurch entsteht ein interessanter Effekt eines geteilten Universums – man könnte theoretisch die liebste Version eines Märchens nehmen und die jeweiligen Geschichten dann in eine Reihenfolge bringen. Denn die meisten Märchenfiguren wie Baba Jaga kommen mehrmals vor – mal in guten mal in bösen Rollen – und man könnte daraus eine fortlaufende Story machen. Die Grimm’schen Märchen dagegen stehen in der Regel alleine für sich selbst. Wenn in mehreren Märchen Hexen vorkommen, so sind sie nicht miteinander identisch.

Bei den Namen für die Menschen handelt es sich ähnlich wie im Deutschen ebenfalls meist um die Verniedlichungsformen. Der Titel der russischen Version von „Brüderchen und Schwesterchen“ heißt „Schwesterchen Aljonuschka und Brüderchen Ivanushka“ – die Geschwister heißen also Elena und Ivan. Auch heute noch im russischen Sprachraum sehr beliebte Namen. Eine russische Form von „Die Schöne und das Biest“ heißt „Alenkij Zvetochek“, das rötliche Blümchen – hier wird sowohl das Adjektiv als auch das zugehörige Substantiv in den Dimminutiv gesetzt.

Zu den gesammelten russischen Märchen gehören unzählige Tiermärchen, die keine Fabeln sind und bei denen bestimmte Tiergruppen besonders häufig vorkommen. Die Gruppe aus Fuchs-Wolf, Huhn-Fuchs, Fuchs-Hase-Hahn ist dabei besonders häufig, oft tritt auch nur der Fuchs auf. Seltener kommen Bären vor. Anders als in Fabeln haben die Tiere keine festen Rollen – so gibt es Märchen, in denen der Fuchs positiv besetzt ist und Märchen, in denen Raub- und Friedtiere einträchtig zusammen leben, solange bestimmte Regeln eingehalten werden.

Teilweise gingen auch russische Sagen in die Märchensammlungen ein, wie die Geschichte von Ilja Muromez oder der Epos von „Ersche Erschovitch“, der zum ersten Mal im ausgehenden sechzehnten oder beginnendem siebzehnten Jahrhundert zum ersten Mal aufgeschrieben wurde.

Auch ist Magie nicht immer negativ besetzt – neben dem Nekromanten Koschtschei und der Hexe Baba Jaga ist auch die positiv besetzte Marja Morevna zauberkundig. Oft haben außerdem in Tiere verwandelte Menschen ihre eigenen Zauberkräfte.

Fazit

Vermutlich über Ländergrenzen hinweg entstand das Interesse an Märchen im Zuge der Wiedererstarkung eines Nationalstaatsgedanken im neunzehnten Jahrhundert, auch wenn Märchen Jahrhunderte vorher schon für ein erwachsenes Publikum geschrieben und von diesem rezipiert wurden.

Russische Märchen bieten neben den schillernden Geschichten ihrer Autoren und Sammler wunderbare, spannende und bisweilen für westliche Leser*innen skurril anmutende Stoffe in einem großen Märchenversum.

* Sämtliche Übersetzungen russischer Buchtitel stammen von mir. Es handelt sich NICHT um die offiziellen Buchtitel.

Die Gastautorin:

Katherina Ushachov zog im Alter von sechs Jahren aus dem sonnigen Odessa nach Deutschland. Zwanzig Jahre später machte sie Vorarlberg zur neuen Wahlheimat. Sie schreibt seit der Schulzeit, weil sie ohne das Schreiben nicht mehr leben kann. Wenn die freie Lektorin nicht gerade an einem ihrer Romane arbeitet, textet sie für mehrere gemeinschaftlich geführte Blogs oder erzählt auf ihrer Homepage vom Alltag als junge Autorin.

Homepage: Keller im 3. Stock
Lektorat: Phoenixlektorat
Weltenbau: Weltenschmiede
Facebook: Katherina Ushachov – Autorin
Twitter: @evanesca

PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch

The history of Russian fairy tales and their collectors

As part of the Fairy Tale Summer guest authoress  Katherina „Evanesca“ Ushachov talks about Russian Fairy Tales.

Every age has its magic moments and I admit, it was fairly interesting to be six years old when I left Ukraine for Germany. Being too young to attend school and too lazy to read myself (despite knowing all those Cyrillic letters well enough) I preferred to have my books being read to me. Something that changed in Germany, when the very first thing I did was to attend school and to finally start reading on my own.

Thus, my early childhood was shaped by people reading books to me. And what’s the most popular reading topic for young children? Exactly. So it didn’t come to me as a surprise that I own no less than ten or twelve books full of Fairy Tales – both Russian ones and the world’s classics translated into Russian, of course.

The history of Russian Fairy Tales and their collectors

Two Russian collectors of Fairy Tales were as important to Russian literature as the brothers Grimm where to German language area: Alexander Nikolajewitsch Afanassjew and Wladimir Iwanowitsch Dal.

Afanassjew has been into old books and valuable manuscripts since he was young, always taking interest in studying Russian culture. Among other works on folkloristic issues, he published an essay on the beliefs of the common people in some kind of Russian imps – Domovoi – little people that are said to be appeased by food offerings, otherwise they might wreak havoc on a household. He also wrote on the heathen origins of the Bujan island – a magical place, where many Fairy Tales are taking place.
In 1860, he published his first collection of folkloristic tales – 33 stories about Jesus and some saints, as people told them by their fireplaces in the evenings. The book was banned, as some of the stories contradicted the official versions of events as proclaimed by the Russian Orthodox Church of his time. Fearing the same fate for a collection containing both stories about saints and erotic tales, he had that one printed in Switzerland to prevent prosecution.

Those collections were not intended for children at all – they served a scholarly purpose for the investigator of what was seen as folkloristic. It was not before 1870, that Afanassjew decided to publish “Русские детские сказки“* – „Russian Fairy Tales for children“ – a collection intended for a young audience which was printed throughout Europe. With a tome named “Русские заветные сказки“ – „Russian Fairy Tales of desire” – he published another collection of erotic tales, having them printed in Geneva. They didn’t issue in Russia till 1997.

I actually own a collection of his Fairy Tales for children “based on Afanassjew”, though it’s hard to tell whether it was abridged or whether some tales where revised, since it was printed in the Soviet Union.
To this day, Afanassjews collection of Fairy Tales and myths is the largest of it’s kind in the Russian speaking world.

Dal published his collection in 1832, using a title that is much too long for modern readers: “Русские сказки из предания народного изустного на грамоту гражданскую переложенные, к быту житейскому приноровленные и поговорками ходячими разукрашенные Казаком Владимиром Луганским. Пяток первый“ – “Russian Fairy Tales from oral traditions, recorded for civil education, adorned by stories of the daily life and popular idioms by the Cossack Vladimir Luganski. Tome one.” The collection of Fairy Tales was acknowledged as a dissertation and earned Dal a doctor’s degree in philology, an obligation to teach including. He knew 12 languages and is renown as one of the first worlds Turcologist for his proficiency in Turk languages and his vast knowledge on the culture of the various Turc peoples.

He was acquainted to Puschkin – a poet who wrote Fairy Tales himself, though he based them on folkloristic tales. The poet gave Dal a copy of his newest Fairy Tale as a gift and they stayed close friends till the untimely death of the young poet.

Dal himself passed his collection of Fairy Tales on to Afanassjew, when he realised he wouldn’t be able to classify them before his death.

Like the brothers Grimm, he compiled an extensive dictionary of the „living, great Russian language“, including some droll formations of his own invention: He omitted loan words from academic discourses, substituting them for derivations from old Slavic roots of his own invention and putting them into his dictionary. Unlike the brothers Grimm, he didn’t possess their vast knowledge on linguistics and etymology and his cute neologisms are not the only flaws of his dictionary, it’s a standard reference for every Slavicist to this day.

As mentioned beforehand, Russia also had it’s authors of original Fairy Tales. The most renown is Alexander Sergejewitsch Puschkin, author of a cycle of seven rhyming Fairy Tales, published between 1825 and 1837 and based on oral traditions.

Striking similarities and interesting differences

The three most famous agents of the history of Russian Fairy Tales created their respective work at the same time as the Brothers Grimm and the two collectors in this article where – like the German brothers – scholars. As in Germany, the growing interest in Fairy Tales coincided with a growing interest in some kind of common heritage and the Russian national identity. The research of both groups of scholars can thus be seen as an attempt at strengthening the cultural identity of their respective home countries.

A difference that would not have occurred to me without the other guest article “The Tale of Chen” is the Russian tendency towards giving their Fairy Tale characters distinctive names. While only few German Fairy Tale characters have a name at all (Hansel and Gretel being the only example that comes to my mind, while not counting in Schneewittchen or Snowwhite/Aschenputtel or Cinderella for not being real names and Rapunzel for being a French tale in the first place) and most go by “the witch”, “the small girl” or “the prince”, Russian characters usually have distinctive names.
Not that they would be too exotic – most names are fairly common, as for example the youngest brother is mostly Ivan. If he’s not only the youngest but also the most stupid, he’s Ivanushka the Stupid.
So in Russian tales, it’s not “the witch”, it’s a particular witch named Baba Jaga and it’s not “the immortal warlock”, it’s Koschschei the Immortal. It’s also not “the beautiful shieldmaiden who can do magic”, it’s Marja Morewna and so on. Generic names are used to refer to beasts like “the water sprite” or titles as in “the frog queen” – though the last ones are never used in the Fairy Tales themselves.

Incidently, that creates a shared universe – it would be perfectly possible to sample the most beloved versions of many Fairy Tales and putting them into an order, creating a continuous story. Most Fairy Tale characters appear in more than one story – Baba Jaga is a good witch in some, evel in other Fairy Tales.
It’s impossible to do the same to the Fairy Tales as collected by the Brothers Grimm. Their Fairy Tales stand on their own and witches from one story are not identical to witches from another.

Russian Fairy Tales like diminutives as much as their German counterparts, though. The Russian version of “Brother and Sister” is called “little sister Aljonushka and little brother Ivanushka” – meaning that the siblings are called Elena and Ivan, names popular to this day. -shka is one of the countless suffixes of endearment in Russian, the change in vowels serving the same purpose. One of the Russian versions of “The beauty and the beast” is called “Alenkij Zvetochek” – hard to translate, as not only the flower is endowed with a suffix of endearment but also the adjective, but basically, it’s the dear little red flower.

A large group of Russian Fairy Tales is constituted by Fairy Tales involving animals, lacking the morals and clear-cut characterisation that would turn them into fables. Most often, the characters in such tales are a fox and a wolf, chicken and a fox or a group consisting of a fox, a rooster and a hare, occasionally only a fox is the protagonist of the Fairy Tales. Bears are rarer. As mentioned above, the animals don’t have clear-cut roles: While the  fox is the vile antagonist in some, the animal saves the day in other tales and many stories focus on predators and their prey coexisting peacefully if certain rules are observed.

Some collections also contain Myths like the tale of Ilja Muromez or the epic poem about “Ersche Erschovitch”, having been recorded at the end of the sixteenths century for the first time.

Another interesting difference is the role of magic – it’s not always the tool of the antagonist, most often both good and bad persons have their fair share of using it. The heroine Marja Morevna is capable of it – but so is Baba Jaga the witch and Koschschei the necromancer. People transfigured into animals also often have magic powers of their own.

To sum it up

The interest in Fairy Tales arose across boarders during the increasing wish for a national identity in an age of the rise of national states. Even though Fairy Tales have been always part of human culture and where written and read by adults, Fairy Tales for children became popular during the nineteenth century.
Russian Fairy Tales offer not only remarkable stories about their respective authors and collectors, they also offer suspensive fantasy tails in a shared universe with often bizarre moments for the western reader.

* All translations of Russian book titles were done by me. Those are not the official titles of the books in other languages.

The Guest-Authoress:

Katherina Ushachov moved from the sunny Odessa to Germany at the age of six. Twenty years later she turned Vorarlberg into her new chosen home. She is writing since school times, as she can’t live without writing any more. When the free Copy Editor isn’t working on one of her novels, she writes for several collaboratively lead Blogs or talks about her every day life as young authoress on her homepage.

Homepage: Keller im 3. Stock
Copy Editor: Phoenixlektorat
Worldbuilding: Weltenschmiede
Facebook: Katherina Ushachov – Autorin
Twitter: @evanesca

PoiSonPaiNter

Märchenrallye

Read in English
Heute gibt es im Fairy Tale Summer etwas ganz besonderes, denn Janna Ruth – ihres Zeichens Märchenspinnerin und Autorin der Adaption der zertanzten Schuhe – hat sich eine Märchen Rallye ausgedacht. Von der ich auch ein Teil bin – und ich musste mich nicht mal dafür anmelden. 😀

Die Märchenrallye – Ablauf


Die Rallye startete auf der Seite der Märchenspinnerei und von dort an folgt man den Fragen über diverse Blogs. Auf jedem Blog gibt es eine Frage zu einem Märchen. Mit der richtigen Antwort gelangt man dann zu einem Lösungsbuchstaben bis sich das Ganze zu einem Lösungswort zusammensetzt. Mit diesem Lösungswort kann man dann ein märchenhaftes Paket gewinnen. Genaueres erfahrt ihr hier: Märchenspinnerei.
Wenn du Spaß daran hast Märchenrätsel zu lösen, dann mach doch gleich beim Märchensommer mit! Noch bis 25.8. können Punkte für tolle Preise gesammelt werden! Mehr Informationen hier: Fairy Tale Summer.

Mein Lösungsbuchstabe


 
Wenn du als Teil der Rallye hier gelandet bist, dann kann ich dir mitteilen, dass mein Lösungsbuchstabe das A ist.
 
 

Mein Märchen

Mein Märchen ist Sterntaler.
Für die, die es nicht kennen: Ein armes Mädchen gibt ihre Sachen an andere, um ihnen zu helfen und wird schließlich mit einem Goldregen belohnt.
Das ist natürlich nur eine Kurzfassung, denn ihr müsst ja auch eine Frage zum Märchen beantworten. 😉

Sterntaler: Was besitzt das arme Mädchen noch, wenn es von den Sternen belohnt wird?

Und nun, weiterhin viel Spaß bei der Rallye!
PoiSonPaiNter
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Lies auf Deutsch
As part of the Fairy Tale Summer Märchenspinnerin Janna Ruth created a Fairy Tale Rally. As this challenge is only in German it’ll be hard for anyone without knowledge of the language. Therefore I’ll only translate the question, so you know what that is about. It just won’t help you. 🙁
For a while I contemplated if I should give extra points for people participating and solving the Rally, but as not everyone can participate I won’t do it.

The Question

My Fairy Tale ist Star Money.
For those who don’t know it: A poor girl gives away her things to help other people until in the end she is rewarded with a shower of star money.
That is obviously just a brief version, but for the rally there is a question for it. 😉

What does the poor girl still own when she’s rewarded by the stars?

If you like Fairy Tales and riddles, feel free to check out the Fairy Tale Summer instead to win great prices!

PoiSonPaiNter
P.S. If you do wish to participate, but have trouble with any translations: Just let me know!