Bevor ich vollkommen in die Vorbereitungen meiner Superheldinnen–Nerdwoche und des MĂ€rchensommers versinke, tu ich mal schnell meine Impressionen der Leipziger Buchmesse 2018 aufschreiben … also mal fĂŒr meine VerhĂ€ltnissee zeitnah. đ
„Ich hab eigentlich erst Sonntag Standdienst …“
Vor der Messe habe ich ja davon erzĂ€hlt, dass das Nornennetz einen eigenen Stand auf der Messe haben wird. „Damals“ bin ich zwar davon ausgegangen, dass ich oft da sein werden, aber nicht, dass ich fast alle vier Tage nur mit kurzen Mittagsunterbrechungen am Stand stehen wĂŒrde und somit schnell zum Standinventar gehörte, obwohl mein offizieller Standdienst erst am Sonntag war …
Aber von vorne. Wir Aufbaudamen haben am Mittwoch Nachmittag/Abend den leeren Kasten, den wir von der Messe gestellt bekommen haben, in eine efeuumrankte BĂŒcheroase verwandelt – lustigerweise hatten unsere Nachbarn auch Efeu, der dann gleich mal zusammengefĂŒhrt wurde đ – die dann tĂ€glich von uns mit Goodies und den wunderbaren Boxen von Elenor Avelle bestĂŒckt wurde.
Wobei tĂ€glich heiĂt: InGenius und ich haben bei meiner Verwandtschaft in Halle ĂŒbernachtet, sind zum FrĂŒhstĂŒck in die „Nornen-WG“ (Katrin Ils, Katherina Ushachov, Elenor, spĂ€ter noch Ela Schnittke und Carina Schnell) gefahren und dann in verschiedensten Konstellation zur Messe mit den in der WG gepackten Boxen und Verlosungsmaterialien, die wir nicht auf der Messe lassen konnten/wollten. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Lose … nein … wir reden nicht mehr ĂŒber die Lose. đ
Jedenfalls waren die Mittagspausen die nahezu einzigen Gelegenheiten mal vom Stand wegzukommen. Mit LeberkĂ€se mit Brötchen, Frikadelle mit Brötchen und Ketchup, LeberkĂ€se mit Brötchen und Ketchup und LeberkĂ€se mit Rosmarinkartoffeln und Ketchup hab ich mich auch voll ausgewogen ernĂ€hrt! (Seltsamerweise nannte sich der LeberkĂ€se „FleischkĂ€se“, habe aber vergessen bei der Verwandtschaft nachzufragen, ob das so „richtig“ ist … und ja, ich habe den Ketchup erst am zweiten Tag entdeckt …).
Mein eigener Standdienst am Sonntag war dann irgendwie wesentlich anstrengender als das dabei-sein die anderen Tage ĂŒber. Am Samstag hatte ich zwar zwischenzeitlichen eine kleine Panikattacke, als dann zu viele Menschen den Gang entlangkamen auf dem ich mit unserem Loskelch stand, aber da konnte ich mich dann fĂŒr einen Moment „Hinter die Kulissen“ zurĂŒckziehen und dann ging es wieder. Am Sonntag war ich einfach nur fertig, wollte da nicht mehr raus und habe das Ende meiner Schicht herbeigesehnt. Es ist halt nochmal ein ganz anderer Druck, tatsĂ€chlich „dran“ zu sein, als nur mal mit einzuspringen, wenn grade wieder eine Masse an Menschen Preise kassieren wollte oder mal ein Buch oder einen Verlosungsbestandteil zu erklĂ€ren … NĂ€chstes Jahr versuche ich das aber etwas zu reduzieren, hab ja kaum was von der Messe selbst gesehen …
Wobei es schon was fĂŒr’s Ego war, zu hören, dass man die Sache gut gemacht hat und „die Expertin“ fĂŒr etwas ist. đ
Die Ruhe am Freitag nutzten dann InGenius, Elenor, Nike Leonard, Katherina Rauh und ich, um uns mal ein bisschen die Hallen 2, 3 und 5 anzusehen, wirklich geguckt haben wir aber eher nicht, sind eher nur flaniert.
Am Sonntag riss ich mich dann auch nochmal los, um selbst ein paar EinkĂ€ufe zu machen – oder zumindest die BĂŒcher zu reservieren und sie dann spĂ€ter abzuholen – und fast zum Ende – nach meiner eigenen richtigen Standschicht – bin ich dann mit meiner Cousine noch ĂŒber den Manga Comic Con-Teil der LBM geschlendert, noch ein paar Dinge gekauft – und vielleicht noch wen fĂŒr den MĂ€rchensommer gefunden … muss sie nur nochmal anschreiben, nicht das die glauben ich hab das nur so gesagt …
Aliennippel in Narnia
Ich erwĂ€hnte die Nornen-WG ja bereits … hihi … wie ihr an der Ăberschrift unschwer erkennen könnt, hatten wir dort JEDE Menge SpaĂ und nicht nur da. Die Interaktion untereinander war so locker und oft sooo … niveaulos … das kenne ich sonst nur von Festivals – wo das Niveau gerne mal im Dixie verschwindet.
Es war herrlich.
Ob, beim Quatschen am Stand oder beim gemeinsamen Essen, Blödsinn war unser stÀndiger Begleiter.
Nicht zuletzt dadurch, dass wir angefangen hatten, fĂŒr unser Alien „Horst“ und die anderen Motive „Teams“ zu bilden und die Postkarten entsprechend zu „vermarkten“. FĂŒr Elenor, Ela und mich hatte ich im Vorfeld einige der Horst-Buttons mit einem „Team Horst“ versehen bevor ich sie angefertigt habe, andere haben es sich nachtrĂ€glich auf die Nornen-Anteil-Button schreiben lassen. Wir hatten auf alle FĂ€lle SpaĂ. đ
Bald wurde dann auch der Wunsch nach einer Horstologie laut und als es dann spĂ€ter darĂŒber ging, dass Frauen in Filmen gerne mal nackt dargestellt werden – auĂer die Nippel, denn Nippel sind böse – stellte man sich in der Runde die Frage, ob denn auch Aliens Nippel haben … logisch oder?
Viel besser jedoch war die Erkenntnis, dass man in der GaststĂ€tte, in der sich einige Nornen zum gemeinsamen „gut bĂŒrgerlichen“ – ich find die Beschreibung immer noch lustig – Essen zusammengefunden hatten, zwischen den Garderoben hindurch musste, um zur Toilette zu gelangen.
Also wir wissen nun, was sich hinter dem Eingang nach Narnia verbirgt, wenn man erstmal die Schneeflocken hinter sich gelassen hat. đ
„Hallo, schön das ihr da seid…“

Kurz vor meiner Lesung, regelt Elenor Avelle noch die LautstÀrke des Mikros. (Foto: T.S. Elin)
Am wuseligsten Tag der Messe war es dann soweit: Meine eigene Lesung. Im Vorfeld habe ich gewaltige Panik geschoben. Was wenn ich mich komplett verhaspele? Wenn ich keinen Ton rauskriege? Wenn usw.
Entgegen meiner Erwartungen war die Lesung echt entspannt. Die vielen fremden Gesichter und das Gewusel wĂ€hrend der LesebĂŒhne in Neubrandenburg machen mich wesentlich nervöser, als meine Sympatieinseln, die sich um den Stand versammelt hatten und die vorbeieilende Menge es tun konnte …
Ich habe meine drei Ausschnitte vorgetragen, in die Menge geschaut, sie hin und wieder zum Stehenbleiben gebracht mit meinen Ausrufen (hehe) und mich ansonsten auf meinen Text und die Inseln konzentriert. Die anwesenden Nornen haben mir im Nachhinein gesagt, dass es gut geworden ist – meine Verwandtschaft, die kommen wollte, wurde leider vom Schneechaos davon abgehalten – und die einzige Kritik, die mir gegenĂŒber gemacht wurde, war, dass ich die Reihenfolge hĂ€tte tauschen sollen. Also ich wĂŒrde sagen, das war ne gelungene (erste richtige?) Lesung.
FĂŒr’s nĂ€chste Mal muss ich nur dran denken, mehr von mir zu haben als ein Lesezeichen und die Visitenkarte, das sah etwas mikrig aus, im Vergleich zu dem, was die anderen bieten konnten … auch, dass meine einzige Print Veröffentlichung in einer Anthologie und alles andere auf meinem Blog ist, war nicht sonderlich hilfreich dabei zu erklĂ€ren, wer ich bin und was ich so tue. Vielleicht sollte ich mich wirklich mal hinsetzen und was druckfertig machen, damit wir beim nĂ€chsten Mal auch was von mir ausstellen können …
Boxig …
Von den Boxen habe ich ja schon berichtet und auch, dass ich kurzfristig noch eine von Elenor gebastelt bekommen habe. Da allerdings niemand mit mir – oder meinem Jester – etwas anfangen konnte, war sie meist eine der letzten die am Tag geleert wurden. Was nicht heiĂt, dass ich mir mit dem Inhalt keine MĂŒhe gegeben habe.
Bei einem Zug aus meiner Box konnte man – je nach Tag – gewinnen:
- Ein Postkartenset vom MĂ€rchensommer 2017, inklusive MĂ€rchenspinnerei– & MĂ€rchensommer-Lesezeichen
- Ein Button mit meinem Jester-Logo
- Eine BĂŒroklammer mit Eule drauf
- Eine handgezeichnete Karte mit einem meiner unzÀhligen, ulkigen Verschreiber
Die Eule war mehr so eine Notfall-Idee, da ich weder etwas königliches (#WunschDerKönigin), noch etwas weihnachtliches (#Eishörnchen) oder wölfisches (#Neubrandenwolf) so kurzfristig finden konnte …
Von den Postkarten habe ich zwei tatsÀchlich wiedergesehen: Eine bei den Teilzeithelden, eine ist per Post bei Nike angekommen.
Der Rest ist vermutlich im MĂŒll gelandet.
War halt nur eine vermeintlich ulkige Idee, die ich als grafisch-unfĂ€hige Person umgesetzt habe, vielleicht mache ich es fĂŒr das nĂ€chste Mal etwas professioneller, vielleicht fĂ€llt mir aber auch ganz was anderes ein … wir werden sehen …
- Meine Jesterbox, gebastelt von Elenor Avelle
- Verschreiber-Postkarten: Poisonpanther und Schaferde
- Verschreiber-Postkarten: hinweglaufende GĂ€nsehaut und der geschĂŒttelte Knopf
- Verschreiber-Postkarten: Das entspringende Brummen in Wellenlinien
- Verschreiber-Postkarten: Ins Streu schubsen und durchs Glas rollen
- Verschreiber-Postkarten: Luzis Hund und das Pony mit Hirn
- Ein Jester Button!
Ey, wo ist mein Auto?
Von vielen Seiten bereits besprochen, gelegentlich als Leipokalypse oder Ă€hnliches deklariert, waren die Massen an Schnee, die sich am Freitag auf Leipzig herabgesenkt haben. Da InGenius mit meinen Auto nochmal zurĂŒck in die WG gefahren war, um den Rest einzusammeln, standen wir nach der Messe vor der ĂŒberschriftgebenden Frage. Er wusste ungefĂ€hr, wo er geparkt hatte, aber eine zwanzig Zentimeter Schneeschicht machte es nicht unbedingt einfacher das – noch unvertraute – Auto zu finden … es dann unter dem Schnee hervorzubuddeln (mit einem abgebrochenen Handfeger – danke, Papa) war natĂŒrlich ein HeidenspaĂ … aber es wĂŒrde nicht das letzte Mal sein, dass ich mein Auto erst unter eine Schneedecke finden musste.
Am gleichen Abend war dann das Nornenessen und nach einigen Stunden Lachen, Schmausen und Blödsinn quatschen durfte ich dann noch einmal fegen, bevor wir uns auf den RĂŒckweg nach Halle machen konnten.
In der Nacht war der Schnee vom Wind so sehr verweht worden, dass zwar mein Kofferraum komplett mit einer Beule aus hartem Schnee bedeckt war, aber vorne nur ein bisschen Eis war – zum Einpacken unpraktisch, zum Fahren Ă€uĂerst hilfreich.
Doch am Sonntag wurde es noch besser. Die Route ĂŒber die Dörfer, die wir die vergangenen Tage genutzt hatten, war so stark mit Schnee verweht worden, dass wir auf halber Strecke umkehren mussten, als vor uns eine Frau mit ihrem Auto stecken geblieben ist.
Mit einem „neuen“ Auto im noch losen Neuschnee rĂŒckwĂ€rts fahren ist auch eine Erfahrung, auf die ich gerne verzichtet hĂ€tte …
Abschlussgedanken
Die LBM ist voll und eigentlich bin ich – bzw. mein Geldbeutel – froh, dass ich nicht so oft vom Stand weggekommen bin. Um ein paar Sachen war es schade, ein paar andere sind mir vermutlich entgangen, ohne, dass ich es ĂŒberhaupt mitbekommen habe, aber so ist das nun mal.
Ich freu mich auf alle FĂ€lle schon auf die nĂ€chste Messe mit den (Ulk)Nornen, das wird bestimmt lustig. đ
Bis zum nÀchsten Mal
Anne/Poisonpainter










